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Verfasst: So 22. Feb 2009, 15:04
von ++Stefan++
Ich kenne es meistens wirklich anders herum:
Viele dinge sind schon längst entdeckt und mit etwas transfair wieder angewendet. Ich glaube in der E-technik gibt es kaum etwas mit passiven Bauteilen, was nicht schon in der Anfangszeit erdacht und auch verwendet wurde. Früher musste man schließlich mit viel weniger Bauteilen auskommen, viele kleine Schaltungen entfalten in den pfiffigen Ideen dann ihre "Schönheit".
Bei der Bauteilauswahl zwischen Spulen, Kondensatoren und Widerständen kann eine Weichenkonstruktion gar nicht so "extrem" anders aussehen, denn die prinzipien der Grundbausteine bleiben dieselben.

Zum Schluss muss ich noch mal deutlich sagen, dass ich keinesfalls solche Entdeckungen geringschätze will bzw. den Anschein erwecken zu behaupten "Sowas könnte ich doch auch entdecken". Ich habe im Studium schon so viel komplizierten "Mist" berechnet aber kann immer noch nicht einfache Transistorschaltungen durchrechnen.

Verfasst: So 22. Feb 2009, 15:31
von BlackMac
++Stefan++ hat geschrieben:Bei der Bauteilauswahl zwischen Spulen, Kondensatoren und Widerständen kann eine Weichenkonstruktion gar nicht so "extrem" anders aussehen, denn die prinzipien der Grundbausteine bleiben dieselben.
Auch wenn die Grundbausteine die gleichen bleiben aber man kann sie vielfältig miteinander kombinieren. Erst die Abweichung von bereits bekannten Trampelpfaden macht etwas neues möglich. Anders gesagt: Innovationen entstehen erst wenn man unkonventionelle Wege beschreitet.

Verfasst: So 22. Feb 2009, 15:33
von Matthias G.
++Stefan++ hat geschrieben:Ich habe im Studium schon so viel komplizierten "Mist" berechnet aber kann immer noch nicht einfache Transistorschaltungen durchrechnen.
Du studierst aber nicht Elektrotechnik, womöglich schon im Hauptstudium, oder etwa doch?

Verfasst: So 22. Feb 2009, 15:36
von ++Stefan++
Mittlerweile studiere ich seit einem Semester beides. Physik und Elektrotechnik. In Physik bin ich einfach zu schlecht wenn ich mir unter den Rechnungen nichts vorstellen kann. Das ist leider in theorethischer Physik der Fall, daher das Zweitstudium.
Am besten wir spekulieren jetzt nicht weiter über die Nubertweichen.

Verfasst: So 22. Feb 2009, 15:47
von BlackMac
++Stefan++ hat geschrieben:Am besten wir spekulieren jetzt nicht weiter über die Nubertweichen.
Nein, dazu ist dieser Thread besser geeignet:
http://www.nubert-forum.de/nuforum/ftopic21027.html

Verfasst: Di 24. Feb 2009, 09:56
von hinni
.. allmählich steigt bei mir ja die Spannung in Erwartung eines ausführlichen Hörberichts von Raico: Ob denn die RL 901 im heimischen Hörraum tatsächlich an die geradezu euphorischen Eindrücke anknüpfen kann, die Raico von der RL 800 gewonnen hat.

Beste Grüße
uhinni

Verfasst: Di 24. Feb 2009, 10:22
von Thias
hinni hat geschrieben:.. allmählich steigt bei mir ja die Spannung in Erwartung eines ausführlichen Hörberichts von Raico: Ob denn die RL 901 im heimischen Hörraum tatsächlich an die geradezu euphorischen Eindrücke anknüpfen kann, die Raico von der RL 800 gewonnen hat.

Beste Grüße
uhinni
Die RL 800 sind nochmal ein anderes Kaliber und kosten wohl das 3 fache der 901 :roll: , also überhaupt nicht mehr bezahlbar. MEG will damit wahrscheinlich die HaiEnten ansprechen und Kunden von B&M, Silbersand und co abspenstig machen.
Der Unterschied liegt bestimmt hauptsächlich im Bassbereich... und ist für Nahfeld gar nicht mehr geeignet.



Aber an den Klang der 800er wird die 901 nicht heran kommen, zumal über einen Plattenspieler von Dr. Feickert gehört wurde :wink: :wink: :wink:

Verfasst: Di 24. Feb 2009, 16:03
von StefanB
Chris glaubt eher/mehr an Verstärker- als an Dreher-Klang... :wink:

Stefan

Verfasst: Fr 27. Feb 2009, 12:03
von Raico
Eine gute Woche habe ich sie nun. Es wird also Zeit, meine Eindrücke über den Klang der Geithain RL 901 K in Worte zu fassen.

Nachdem ich nun einige Tage mit Optimierung der Positionen von Boxen und Hörplatz beschäftigt war und gleichzeitig ein Gefühl für das rechte Maß an Raumdämmung bekommen habe, denke ich, dass ich dem in meinem Raum erzielbaren Optimum schon ein großes Stück näher gekommen bin.

Zur Erinnerung: Meine alte Anlage bestand aus modifizierten Isophon Vertigo Gold Signature plus zwei Subwoofer AW 1500 von Nubert. Kraftquelle war der Emitter II Exclusive Akku. Vergleicht man die Verstärkerleistungen und die Membranflächen, wird klar, dass zumindest in einer Disziplin das neue Setup Federn lassen muss: bei der Grenzlautstärke. Als Klassikhörer habe ich die Reserven meiner alten Anlage auch bei hohen Lautstärken aber nie ausgereizt. Isofern stört mich diesses "Manko" also nicht und ich kann mich auf den Rest konzentrieren. Und da wird es spannend!

Was mir sofort auffiel, war die gänzlich andere Bassverteilung im Raum. Dank der Geithainschen Bassniere dröhnt es in den Raumecken praktisch nicht mehr - und zwar nicht nur hinter, sondern auch VOR den Boxen, sprich hinter dem Hörplatz.

Die Basstiefe steht der von den Subwoofern erinnerten in nichts nach, allerdings kommt der Bass nun wesentlich straffer und offenbart dabei ungeahnte Binnendetails. Insgesamt überrascht mich die Basstüchtigkeit der 901 K. Ich hatte da nicht ganz mit dieser Performance gerechnet.

Was sich im Mittel- und Hochtonbereich tut, gehört zu den beglückendsten Hifi-Erfahrungen meiner wahrlich nicht kurzen "Karriere": Bar jeder Schärfe oder Aggressivität strahlen die Höhne auch bei hohen Lautstärken in souveräner Natürlichkeit. Da beißt oder zwickt oder kratzt nichts. Vermeintlich kritische Aufnahmen von Frauenstimmen, Violinen, (gestopften) Trompeten, Flöten etc werden auch bei vollem Pegel nie lästig. Es ist eine Lust, solche Scheiben in dem Bewusstsein aufzudrehen, dass nichts stören wird - niemals! Das konnten die Vertigo am Emitter schon besser als früher, aber doch nicht ganz so gut wie die 901 K - und auch fast alle anderen Boxen, die ich bisher hören konnte, konnten es nicht so gut.

Im Mittelton findet dieses hohe Niveau seine Fortsetzung: Was sich da an Aufdröselung komplexer Chor- oder Orchesterpassagen tut, ist atemberaubend. Wie im Bass werden auch im Mitteltonbereich viele Feinheiten dargestellt, die ich bislang nicht kannte oder nur erahnen konnte.

Bei aller Verbindlichkeit wirkt der Klang schnell und schlackenfrei, und trotzdem geschlossen und harmonisch. Ich habe ein Gefühl von "Richtigkeit", was wohl vor allem auf dem Fehlen von aggressiven Beimengungen beruht. Häufig wird gesagt, Studiomonitore seien Werkzeuge und damit - so die Assoziation - nüchtern und emotionslos. Letzteres ist absolut nicht der Fall. Die Anmutung der Musik über diese Lautsprecher ist bei aller Präzision wesentlich wärmer als viele annehmen werden.

So möchte ich es haben. So will ich hören. Das habe ich mir gewünscht.

Nach dem fulminanten Hörerlebnis mit der großen RL 800 K bei Claus Bücher kann ich zufrieden feststellen, dass die 901 K diesem Klang in meinen vier Wänden näher kommt als ich zu hoffen gewagt hatte. Ich freue mich auf viele Stunden mit schöner Musik!

Um wirklich das Optimum herauszuholen, haben ich den Einmessdienst von Geithain für Privatkunden bestellt.
Dieser Service wird derzeit bundesweit zu einem Pauschalpreis angeboten.
Dabei geht es nach der Vermessung des Hörraums sowohl um die Anpassung der Box an die räumlichen Gegebenheiten als auch um Ratschläge für die Verbesserung der Raumakustik.
Ich bin gespannt, was dabei herauskommt.

Verfasst: Fr 27. Feb 2009, 12:41
von Danielocean
Raico, vielen Dank für deinen Bericht und dass du uns an deinen neuen Schätzchen so ausführlich teilhaben lässt... eben soweit es geht....

Bin auch mal gesapannt was der Einmessdienst sagt und ob er tatsächlich bei dir noch was verbessern kann... hoffe du berichtest darüber auch :wink: