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Re: Rund ums Auto

Verfasst: Mi 15. Jun 2016, 21:26
von Christian H
rockyou hat geschrieben:In der Schweiz ist es ja leider auch nicht besser mit den Großkonzernen und der Politik
Nein, ist es nicht - insbesondere beim Thema Banken... Auch das finde ich überhaupt nicht gut. Aber das macht das Verhalten von VW nicht besser. Und die wissentliche Umwelt- und Gesundheitsschädigung empfinde ich persönlich als moralisch noch etwas verwerflicher.
joe.i.m hat geschrieben:Ich verstehe die Aufregung jetzt nicht. Als Beklagter hat man das Recht seine Sicht der Dinge darzulegen
Natürlich dürfen sie das. Die Aufregung gründet aber eben im moralischen Verhalten - das ist doch zu verstehen, oder nicht?

Gruss
Christian

Re: Rund ums Auto

Verfasst: Mi 15. Jun 2016, 21:37
von joe.i.m
Verstehen kann ich es, nur nüchtern betrachtet bringt es nichts sich darüber aufzuregen.
Es gibt vieles was moralisch grenzwertig ist, nur rechtlich darf man das sehr oft.

Gruß joe

Re: Rund ums Auto

Verfasst: Do 16. Jun 2016, 00:25
von Uwe Mettmann
Marcel123 hat geschrieben:
Viel Spaß mit dem "kleinen" Diesel. :mrgreen:
Vielen Dank, den werde ich haben. Nur leider ist momentan der Spaß etwas eingeschränkt, weil ich aufgrund eines Steinschlages einen großen Riss in der Frontscheibe habe und daher nur mit mäßiger Geschwindigkeit fahre.

joe.i.m hat geschrieben:Verstehen kann ich es, nur nüchtern betrachtet bringt es nichts sich darüber aufzuregen.
Es gibt vieles was moralisch grenzwertig ist, nur rechtlich darf man das sehr oft.
Auch wenn es rechtlich in Ordnung ist, so fragt sich doch, wie die potentiellen Kunden dieses Verhalten bewerten. Wie sollen die so einem Konzern noch vertrauen? Wenn diese potentiellen Kunden dann weglaufen und Fahrzeuge anderer Hersteller kaufen, hat VW, Audi usw. wohl kaum was gewonnen.


Gruß

Uwe

Re: Rund ums Auto

Verfasst: Do 16. Jun 2016, 07:11
von joe.i.m
Es soll ja auch nicht heißen, das man nicht moralisch werten können soll. Nur hat das eben nichts mit einer rechtlichen Bewertung zu tun. Und genau darum geht es vor Gericht bei entsprechenden Einlassungen.

Ob das VW gut tut im Verhältnis zu seinen Kunden, wird man sehen. Vieleicht tut denen ein Dämpfer auf dem Weg zur Nummer 1 der Weltweiten Autoproduzenten ganz gut.

Gruß joe

Re: Rund ums Auto

Verfasst: Do 16. Jun 2016, 08:16
von Weyoun
Uwe Mettmann hat geschrieben:Auch wenn es rechtlich in Ordnung ist, so fragt sich doch, wie die potentiellen Kunden dieses Verhalten bewerten. Wie sollen die so einem Konzern noch vertrauen? Wenn diese potentiellen Kunden dann weglaufen und Fahrzeuge anderer Hersteller kaufen, hat VW, Audi usw. wohl kaum was gewonnen.
So sieht es aus. Eigentlich wollte ich mir in ca. 2 Jahren (wenn der Tacho meines Superbs über 150.000 km ist) wieder einen Skoda Superb holen (vermutlich den dann frisch facegelifteten), da dass einer der wenigen Autohersteller ist, der eine schöne Limousine bauen kann (der Superb Limousine mit schräger Heckklappe ist zudem sehr praktisch und hat einen gigantischen Kofferraum). Zudem habe ich bis auf das manchmal träge Nasskupplungs-DSG (DQ250) und den polternden Fahrkomfort nicht viel auszusetzen und zumindest bei letzterem ist der Superb III deutlich besser geworden.

Doch mit dieser Konzern-Einstellung von VW fällt es mir verdammt schwer, Skoda die Treue zu halten. Aber es gibt auch andere Hersteller...

Der Opel Insigina II soll endlich wieder mehr Nutzwert bekommen (wie zuletzt beim Vectra C) und der OPC soll doch tatsächlich einen V6 bekommen, während VW nur noch völlig überdreht aufgepumte 2-Liter-Motoren mit 280 bis 300 PS anbietet. Auf dem Prüfstand sind die natürlich sparsamer, aber auf der echten Straße sind die V6 vor allem im Teillastbereich deutlich sparsamer als die 2-Liter-Direkteinspritzer bei gleicher abgerufener Leistung, da die mit Benzin gekühlt werden müssen (kein Scherz!). :wink:

Bei BMW fasziniert mich nach wie vor der 3-er GT (mehr Platz als im normalen 5-er, dafür deutlich günstiger als jener). Und die haben "noch" die guten Reihen-6-Zylinder im Programm, auch wenn hier der Trend immer mehr zu 3- und 4-Zylinder-Motörchen geht. :wink:

Die Moral von der Geschicht: VW ist gerade dabei, einen Marken-Kunden (Skoda) zu verlieren, der mit seinem Auto eigentlich nicht unzufrieden ist.

Re: Rund ums Auto

Verfasst: Do 16. Jun 2016, 09:11
von joe.i.m
Jetzt überrascht Du mich aber schon etwas Martin, kenne ich Dich doch eher als Mann der harten Fakten als einer der gefühlten Moralverstöße. :wink: :mrgreen:
Ich frag mal so: Was kann Skoda an sich dafür, das VW solch eine Strategie der harten Hand innerhalb des Konzerns fährt? Was Du da propagierst ist den Hund schlagen um den Herrn zu treffen. Jedenfalls kommt es bei mir so an.
Schließlich hat Skoda sich schon ab und an dem Machtwort der VW Führung entzogen. Und wie ja schon angekündigt sollen die Strukturen wieder mehr dezentraliesiert werden. Da könnten ja auch zukünftig mehr Entscheidungsfreiheiten der Konzerntöchter möglich sein.
Ich fände es gut, wenn es so käme und VW innerhalb des Konzern eine die Entwicklung fördernde Fachliche Konkurrenz zuließe. Aus meiner Sicht schon lange fällig.

Gruß joe

Re: Rund ums Auto

Verfasst: Do 16. Jun 2016, 09:39
von Weyoun
joe.i.m hat geschrieben:Jetzt überrascht Du mich aber schon etwas Martin, kenne ich Dich doch eher als Mann der harten Fakten als einer der gefühlten Moralverstöße. :wink: :mrgreen:
Sagen wir mal so: Level 1 im "VW hat bei mir verschissen Spiel" wurde erreicht, als man mir per Brief mitteilte, dass mein Auto "von einer Software betroffen" sei. Da war ich schon mal richtig sauer, weil nicht ein einziges Wort des Bedauerns oder der Entschuldigung mit dabei war. Man kann Realist sein, so viel man will, aber völlig emotionslos bin ich dann doch nicht. Nun ist Level 2 in meiner persönlichen Kunden-Eskalations-Stufe erreicht (VW scheißt auf die Rechtslage und die Tatsache, dass die Abgasrückführung auf der Straße nie im "Labor-Modus" Level 0 sondern immer im "Staßen-Modus" Level 1 betrieben wird, ist für VW in Deutschland kein Betrug, kein Cheating oder wie auch immer man das beschreiben möchte => aber in Amerika wird natürlich der Regierung und auch den Kunden der Bauch gepinselt, weil man Angst vor einer zu drakonischen Strafe hat => somit hat man dort natürlich den Betrug sofort gestanden).

Ich bin weniger geschockt, dass VW so was gemacht hat, sondern darüber, wie jetzt damit umgegangen wird. Und Kunden "zweiter Klasse" werden schnell zu ehemaligen Kunden...
joe.i.m hat geschrieben:Ich frag mal so: Was kann Skoda an sich dafür, das VW solch eine Strategie der harten Hand innerhalb des Konzerns fährt? Was Du da propagierst ist den Hund schlagen um den Herrn zu treffen. Jedenfalls kommt es bei mir so an.
Skoda hat nun mal keine eigene Entwicklung, sondern setzt sämtliche "Legosteine" (für die meisten Modelle aus dem modularen Querbaukasten) von VW ein. Somit ist VW als Schirmherr für alle Marken verantwortlich. Baut die Konzernmutter Mist, sind alle Sub-Marken betroffen. Soll ich mit diesem Wissen weiter bei Skoda bleiben, obwohl ich genau weiß, dass die Einstellung des Managments bei VW sich nicht ändern wird und höchstens darauf geachtet wird, dass sowas zukünftig nicht mehr publik wird :?:

Zum Thema Hund: Entweder ich schlage den Hund, der daraufhin vielleicht mal sein Herrchen in den Allerwertesten beißt, oder ich schlage direkt das Herrchen, mit der Folge, dass der Hund nun kein Herrchen mehr hat und ins Tierheim muss oder gar eingeschläfert wird. :wink:
joe.i.m hat geschrieben:Schließlich hat Skoda sich schon ab und an dem Machtwort der VW Führung entzogen. Und wie ja schon angekündigt sollen die Strukturen wieder mehr dezentraliesiert werden. Da könnten ja auch zukünftig mehr Entscheidungsfreiheiten der Konzerntöchter möglich sein.
Ich fände es gut, wenn es so käme und VW innerhalb des Konzern eine die Entwicklung fördernde Fachliche Konkurrenz zuließe. Aus meiner Sicht schon lange fällig.

Gruß joe
Dezentralisierung? Wie denn, wenn es künftig für alle Marken nur noch drei Baukästen gibt (modularer Querbaukasten unter der Regie von VW, modularer Längsbaukasten unter der Regie von Audi und modularer Sportbaukasten unter der Regie von Porsche) :?: :?: :?:

Und zum Thema "Skoda hat sich widersetzt": Das war, als bei Skoda noch der Winfried Vahland das Sagen hatte :!: :!: :!: Dieser hat den VW-Konzern aber im Streit verlassen. Ob Winterkorn oder der neue VW-Chef Müller, ist ja auch egal, einer von beiden wollte Vahland als Amerika-Chef einsetzen, damit er dort die Kastanien aus dem Feuer holen soll. Vahland fand das natürlich nicht lustig (er muss das als Demütigung empfunden haben) und hat von sich aus den Konzern verlassen. Vahland war bei Skoda lange Zeit ein Visionär. Ob das unter dem neuen Skoda-Chef Bernhard Maier weiterhin möglich ist? Ich hege da starke Zweifel...

Re: Rund ums Auto

Verfasst: Do 16. Jun 2016, 10:03
von rockyou
Die Kühlung der Turbomotoren mittels Benzin ist wohl bald Geschichte. VW! :mrgreen: bringt ja im Herbst die neue Motorengeneration auf den Markt, zunächst als Benziner-Dreizylinder mit verstellbaren Turboladerschaufeln und Verbrennung nach modifiziertem Millerprinzip. Die Abgastemperaturen werden erheblichniedriger sein, und eine Kühlung mittels Benzin soll unnötig sein.
Es tut sich also doch was durch den Abgasskandal, sonst wäre der (teure) Motor wohl noch nicht vorgesehen.

Re: Rund ums Auto

Verfasst: Do 16. Jun 2016, 10:11
von Weyoun
Miller? Ist das nicht ähnlich dem Attkinson-Prinzip ein Modus mit EXTREM magerer Einspritzung, das nur möglich ist, wenn man zugleich ein GIGANTISCHES Turbo-Gespann einsetzt (ohne den Turbo würde der Motor nicht rund laufen)? Oder hat man das Miller-Prinzip jetzt besser im Griff?

Toyota nutzt den Modus in seinen Hybrid-Autos, aber da unterstützen ja zwei Elektromotoren, dass der Verbrenner "rund" läuft.

Mit "gigantisch" meinte ich neben dem "großen" Lader einen weiteren kleineren (nur von der Bauform klein) 48V Elektro-Turbo mit gigantischer Drehzahl, wie ihn Audi bei seinem neuen A4 einführen will. Dazu braucht man allerdings zwei separate Board-Netze, 12V und 48V.

Re: Rund ums Auto

Verfasst: Do 16. Jun 2016, 11:01
von joe.i.m
Warscheinlich hat man Winfried Vahland genau deshalb ausgewählt, um einen Unbequemen der auch bereit war eigenes durchzusetzen loszuwerden.

Gruß joe