Rund ums Auto

[g.vogt]

Ja und, ist das was Neues? Normale Autos wurden auch gebaut, ohne alle ethischen Fragen auszudiskutieren.

[caine2011]

Tesla weist darauf hin, dass die Software noch im Betastadium ist! Haben die noch alle Tassen im Schrank?
Unausgereifte Software lassen die bewusst auf die Straße? Was ist mit dem Rest des Autos? Auch Betastadium?
Und alle schimpfen über VW... Bringt ja auch mehr Geld...

wtf ein autopilot, bei dem bei jeder sich bietenden gelegenheit (sogar bei jeder benutzung im cockpit), darauf hingewiesen wird, dass er beaufsichtigt werden muss und man nicht nebenbei schlafen etc. soll, kann tatsächlich probleme machen?

vw hat glaube nie explizit darauf hingewiesen, dass ihre software offenbar nur praxisferne szenarien bedient um die abgaswerte zu schönigen
äpfel und birnen

die eine betrügen, die anderen sagen: wir haben ne funktion, aber die ist noch nicht ausgereift, nutzung auf eigene gefahr

Kleines Beispiel:
Mal angenommen ein selbstfahrendes Fahrzeug fährt - mit 3 Personen besetzt - in der Stadt.
Es erkennt, dass (aus welchen Gründen auch immer) es zu einem Verkehrsunfall kommen wird und muss handeln.
Laut seinen Berechnungen werden seine 3 Passagiere vermutlich nicht überleben, wenn es nicht ausweicht.
Die einzige Möglichkeit zum Ausweichen ist runter von der Straße.
Das Ausweichen würde aber dazu führen, dass es auf den Fußgängerweg fahren muss, wo ein Fußgänger läuft.
Laut seinen Berechnungen würde der Fußgänger vermutlich nicht überleben, wenn er auf das ausweichende Fahrzeug aufschlägt.

Sollen die 3 Passagiere des Fahrzeugs "höher priorisiert" werden und überleben - vermutlich auf Kosten des Lebens des Fußgängers?
Sollen die 3 Passagiere des Fahrzeugs vermutlich sterben, weil kein zusätzlicher Unbeteiligter mit hineingezogen werden soll?

Was tun? Welches Leben zählt mehr?

Spannende Sache...

was machst du denn in der situation?
also so ganz hypothetisch, die maschine hat wenigstens klare regeln, aber als mensch im auto? da hat man wahrscvheinlich nicht mal die zeit sich darüber einen kopf zu machen sondern reagiert intuitiv
in jedem fall wirst du wegen fahrlässiger tötung angezeigt

[rockyou]

Ja und, ist das was Neues? Normale Autos wurden auch gebaut, ohne alle ethischen Fragen auszudiskutieren.

@ g.vogt:
Edit: es ist schon ein Unterschied, ob eine Maschine eine Entscheidung fällt oder ein Mensch. Darum geht's!

[rockyou]

Nochmal zur Ergänzung:
Neulich habe ich einen Artikel zur künstlichen Intelligenz gelesen. Dort wurde als Beispiel für eine der einfachsten "intelligenten" Maschinen, die selbstständig Entscheidungen treffen, eine Tretmine genannt. Nicht umsonst fordern schon lange viele Staaten den Verbot von Tretminen. Eine Maschine sollte nicht über Leben und Tod entscheiden. Das wird beim aber Autopiloten schwierig.

[g.vogt]

Ja und, ist das was Neues? Normale Autos wurden auch gebaut, ohne alle ethischen Fragen auszudiskutieren.

@ g.vogt:
Edit: es ist schon ein Unterschied, ob eine Maschine eine Entscheidung fällt oder ein Mensch. Darum geht's!

Ich weiß schon, worum es geht. Aber mich nervt diese Aufgeregtheit in der Presse, die eine ernsthafte Beschäftigung mit dem Thema eher erschwert als ermöglicht. Jeden Tag werden im Straßenverkehr viele Menschen getötet und verletzt, u.a. auch deshalb, weil man zugunsten eines bequemeren und schnelleren Vorankommens mal damit angefangen hat, motorisierte Fahrzeuge zu bauen.

Übrigens gibt es folgende uralte Beifahrerregel: Der sicherste Platz im Auto ist hinter dem Fahrer. Warum wohl?

[nicolas_graeter]

Aber mich nervt diese Aufgeregtheit in der Presse, die eine ernsthafte Beschäftigung mit dem Thema eher erschwert als ermöglicht

die Presse schlachtet ja prinzipiell alles aus, was Auflage verspricht. Auch gegen besseres Wissen....

Autopiloten sind ja eigentlich nichts neues, nur eben im PKW. Im PKW wird die Technik auch von vergleichsweise schlecht ausgebildeten Personen (Führerscheinprüfung!) genutzt. Im Flugverkehr sind Autopiloten seit Jahren Standard. Da gab es schon Unfälle, weil der Autopilot vom Piloten übersteuert wurde. Der Autopilot hätte also richtig reagiert, ist halt eine emotionslose Maschine.

Und selbst wenn dieser nicht ausgereifte Autopilot im PKW jetzt schon statistisch deutlich weniger Unfälle verursacht als ein menschlicher Fahrer wird so ein Vorfall dennoch zu heftigen Diskussionen führen. Das ist menschlich...

Wird spannend, wie das Thema in den USA gehandhabt werden wird. Es stellt sich die Frage, ob eine Technik verkauft werden darf "nur" mit dem Hinweis auf die Risiken. Hält man die Kunden für so mündig, vor allem in den USA?!

Gruß
Nicolas

[Fly]

Ja und, ist das was Neues? Normale Autos wurden auch gebaut, ohne alle ethischen Fragen auszudiskutieren.

@ g.vogt:
Edit: es ist schon ein Unterschied, ob eine Maschine eine Entscheidung fällt oder ein Mensch. Darum geht's!

...oder um die Tatsache, dass in der Zeit bis die Elektronik/Software diese Entscheidung fällen müsste, ein Mensch bereits den Unfall gebaut hätte? Thema Reaktionszeit...
Wenn die Fahrhilfe alle 130mio Meilen in einen tödlichen Unfall verwickelt ist, so ist das eine bessere Quote als beim Menschen:

This is the first known fatality in just over 130 million miles where Autopilot was activated. Among all vehicles in the US, there is a fatality every 94 million miles. Worldwide, there is a fatality approximately every 60 million miles.

Übrigens - der Unfallfahrer hat WÄHREND DER FAHRT einen Film auf einem sep. aufgebauten/installierten DVD-Player geschaut.
Soviel zum Thema grobe Fahrlässigkeit. Darwin Award lässt grüßen.



http://jalopnik.com/man-killed-in-self- ... 1782935648
http://jalopnik.com/does-teslas-semi-au ... 1782935594

[Uwe Mettmann]

...oder um die Tatsache, dass in der Zeit bis die Elektronik/Software diese Entscheidung fällen müsste, ein Mensch bereits den Unfall gebaut hätte? Thema Reaktionszeit...

Nur eine kritische Situation zu erfassen, da ist der Mensch der Elektronik noch weit überlegen, von daher wird er meist eher reagieren als die Elektronik. Das setzt allerdings voraus, dass er aufmerksam fährt. Tut er das, entschärft er die Situation häufig sogar schon bevor sie kritisch werden kann. Sowas kann (noch) kein autonomes System.

Wenn die Fahrhilfe alle 130mio Meilen in einen tödlichen Unfall verwickelt ist, so ist das eine bessere Quote als beim Menschen:

This is the first known fatality in just over 130 million miles where Autopilot was activated. Among all vehicles in the US, there is a fatality every 94 million miles. Worldwide, there is a fatality approximately every 60 million miles.

Nur ist diese Aussage Augenwischerei, wie viele Statistiken. Ein verantwortungsbewusster Autofahrer wird so ein System immer nur in bei einfache und unkritischen Verkehrssituationen einsetzen und wenn das System versagt, selber noch eingreifen. Daher ist das System oftmals bei gerade unfallträchtigen Verkehrssituationen gar nicht eingeschaltet oder es nur deshalb nicht zum Unfall gekommen, weil der Fahrer noch eingegriffen hat. Somit ist der Vergleich, den der Hersteller da anbringt nicht fair.

Weiterhin sieht es auf Deutschland bezogen auch mit 130 Millionen Meilen wohl auch nicht so gut aus, denn in Deutschland gibt es relativ gesehen nur halb so viele tödliche Verkehrsunfälle wie in den USA. Sieht die Tesla-Statistik da immer noch so gut aus? Nicht zu vergessen, dass in Deutschland mit wesentlich höheren Geschwindigkeiten gefahren wird, also schwierigere Bedingungen für das autonome System herrschen.


Gruß

Uwe

[rockyou]

Große Probleme bereitet wohl v.a. auch der Stadtverkehr, wo ja gelegentlich auch Fahrer untereinander oder mit anderen Verkehrsteilnehmern per Handzeichen kommunizieren, um z.B. jemanden vorzulassen oder über die Straße zu lassen. Das kann noch kein Autopilot...

[w.m.]

Der Autopilot wird, oder besser soll immer vor einem Hinderniß stoppen, d.h. du kannst als Fußgänger die Straße überqueren und dabei die Fahrzeuge mit Autopilot zum stoppen bringen.


....und darauf vertrauen, das er auch an ist und richtig funktioniert, sonst !