Also erstes Fazit:
Vorweg, ich bilde mir ein, schon unterscheiden zu können, ob etwas gut oder schlecht klingt, aber besondere "Edelohren" habe ich wohl nicht. Spotify 320 kbit/s über Airplay zugespielt hört sich für mich genau so gut oder schlecht an wie der CD-Player am koaxialen Anschluss.
Vielleicht erst mal kurz zum Aufstellungsort:
Ich stelle fest, Altbau-Balkendecken sind in vielerlei Hinsicht großer Mist, da einfach jegliche Schwingung großflächig übertragen wird. Zur Größenordnung: Eine normalerweise flüsterleise Waschmaschine im Bad bringt im Küchenhängeschrank die Gläser zum wackeln. (Und nein, es liegt nicht an der Waschmaschine und auch nicht an deren unfachmännischen Aufstellung).
Die AS-250 (im Regal) schafft es auch recht schnell, Vibrationen auf den Boden zu übertragen. Ich vermute, das sind keine wirklich guten Voraussetzungen für eine gute Akustik.
Ansonsten geht es hier recht beengt zu, Möglichkeiten hier ordentlich Stereo-Boxen aufzustellen gibt es eigentlich nicht. (16 qm, Durchgangsraum zur Küche, Balkontüre, ein Sofa und andere Einrichtungsgegenstände sind natürlich auch vorhanden und der Kater besteht darauf, dass sein Kratzbaum hier auch noch rumsteht.)
Früher im 35 qm WG-Zimmer sah das alles irgendwie besser aus. Die aus dieser Zeit noch vorhandenen Standboxen gehen halt gar nicht. Ich hatte es mit Regalboxen (eines Kieler Boxenherstellers) probiert, aber das war dann so dünn, mit quasi gar nicht vorhandenem Bass, dass ich die wieder zurückgeschickt habe.
Die AS-250 soll hier also zum einen den TV-Ton wiedergeben, mangels anderer Möglichkeiten aber auch für die musikalische Unterhaltung sorgen. Früher oder später werde ich für das Schlaf-/Arbeitszimmer noch eine Lösung fürs reine Musikhören suchen.
So zur AS-250:
Zuspieler: Fernseher (derzeit Klinke-Cinch), Apple-TV (optisch), CD-Player (koax) und Rechner am USB (zum Probieren, werde ich im Alltag sicher nicht nutzen).
Fernseher: Hier im Thread stand ja irgendwo, dass die AS-250 recht leise spielen soll (was natürlich nicht stimmt). Fehlgeleitet habe ich also am Fernseher die maximale Ausgabelautstärke für den Kopfhöreranschluss eingestellt. Ich weiss zwar nicht, ob das technisch plausibel ist, aber das scheint Mist zu sein. Ausgabelautstärke am TV auf die Hälfte des Möglichen und es klang wesentlich besser. Zum Ausprobieren habe einen Star-Trek Film laufen lassen. Also, die leisen, gesprochen Anteile sind total super, man meint fast, die stehen im Zimmer und unterhalten sich. Sobald aber "Action" kam, war's gelinde gesagt ein bisschen furchtbar. Besserung hat schon mal das Absenken der Ausgabelautstärke am Fernseher gebracht. Außerdem die Aktivierung der Tiefensperre (weiss noch nicht, ob mir 40 oder 60 Hz besser gefällt). Weiterhin kleine "Einrichtungskorrekturen" im Regal, in welchem die AS-250 steht, so dass die AS-250 nun auf beiden Seiten recht frei steht. Und die Wahl des Eingangs hatte hier doch einen größeren Einfluss: Der Film lief über iTunes auf dem Apple-TV, bei Nutzung dessen digitaler Tonausgabe wars auch gleich viel gefälliger, runder. Aber sicher nicht perfekt. Was ich aber zu einem großen Teil der schlechten Raumakustik hier zuschreibe.
Nun gut, Actionfilme sind eh nicht so mein Ding und kommen eher selten vor. Den Tatort, der dann irgendwann gestern abend lief, hat sie gut, eigentlich sogar sehr gut gemeistert, auch schon über den analogen TV-Ausgang.
Musik: Also wie schon gesagt, hier höre ich keinen oder kaum einen Unterschied bei den unterschiedlichen Zuspielern. Aber man muss schon recht viel mit der Bass-/Höheneinstellung experimentieren. Eine Einstellung, die bei allem halbswegs gut klingt, habe ich noch nicht gefunden.
Es gibt Sachen, die klingen einfach (im Rahmen der Möglichkeiten eines solchen Boards) toll:
völlig unkompliziert und richtig toll z.B. spotify:track:4OmtYe3FLYTZgle5DpG82s
auch sowas kann sie sehr lustig aufspielen spotify:track:2W8BuEFN68vh39RcQMQ1KG
Kann es sein, dass es aber auch einfach komplizierte Musik gibt, die nur unter guten Bedingungen "hörbar" ist?
spotify:track:0zaDXkXDbEawI4bQbOHACr
Das habe ich jetzt über die verschiedenen Zuspieler (auch CD) in verschiedensten Variationen an Bass-/Höheneinstellung ausprobiert und komme noch nicht mal zu einem zufriedenstellenden Ergebnis....
Also, ich vermisse weiterhin mein großes WG-Zimmer, dessen gute Akustik ich heute erst im Nachhinein richtig schätzen kann, sowie die großen Standboxen. Aber dafür kann natürlich die AS-250 nichts.
Sie macht das schon ganz gut unter den recht ungünstigen Bedingungen hier. Bass "kann" sie auf jeden Fall und kraftvoll ist sie auch (für hier fast schon zu viel). Abhängig vom Zuspieler fängt es bei ca. Vol. 40 an für mich unangenehm laut zu werden. Die kleinen Regalboxen, die ich probeweise hier hatte, haben zwar null Störgeräusche verursacht, aber auch nur faden, langweiligen "Klang" produziert. Das ist bei der AS-250 anders.
Negativ: Mir fehlt der Menüknopf auf der FB, so kann man z.B. die Tiefensperre nur direkt am Gerät und nicht vom Hörplatz aus regeln. Die Wippschalter auf der FB könnten besser definierte Druckpunkte haben. Und allererste Sahne für den Alltagsbetrieb wäre natürlich ein Drehregler für die Lautstärke am Gerät, lässt sich aber vermutlich nicht mit dem Design vereinbaren.
Die Verarbeitung macht mir einen guten Eindruck. Bei mir gibt es auf der Oberfläche einen winzig kleinen Einschluss im Lack, der aber für mich kein Reklamationsgrund wäre (steht dann eh der Fernseher drauf).