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Verfasst: Mi 19. Aug 2009, 20:47
von Blap
Der wilde Haufen von Navarone
Der zweite Weltkrieg. Die englischen Soldaten Major Mallory (Robert Shaw) und der Sprengstoffexperte Miller (Edward Fox) haben vor kurzer Zeit die Kanonen von Navarone in die Luft gejagt. Doch auch nach dieser Heldentat kommen die beiden Recken nicht zur Ruhe. Sie sollen im von den Deutschen besetzten Jugoslawien, den Spion und Verräter Nikolai Leskovar (Franco Nero) eliminieren. Auch eine US-Einheit unter der Führung von Colonel Barnsby (Harrison Ford) hat in der Gegend eine brisante Mission zu erfüllen, die Engländer werden dieser kleinen Truppe zugewiesen. Im Anflug auf das Zielgebiet wird das Flugzeug der Spezialisten von deutschen Jägern attackiert. Per Fallschirm kann sich ein Teil der Gruppe retten, doch auch am Boden gibt es keine Verschnaufpause. Deutsche Truppen sind in der Gegend unterwegs und die einheimischen Schergen des fiesen Captain Drazak (Richard Kiel) gieren ebenfalls nach Blut. Sind die Missionen der Alliierten bereits gescheitert...???
"Die Kanonen von Navarone" (1961) zählt zu den besten und unterhaltsamsten WW II Abenteuern überhaupt. Der Nachfolger "Der wilde Haufen von Navarone" (1978) schliesst lose an die Handlung des Vorgängers an. Zwei der ursprünglichen Hauptcharaktere -Mallory und Miller- hat man aus dem Vorgänger übernommen, allerdings wurde Gregory Peck durch Robert Shaw ersetzt, anstatt David Niven gibt Edward Fox den lakonischen Bombenbastler Miller. Dies wundert kaum, denn während die Geschichten der beiden Filme recht nah beeinander liegen, trennen die Produktionen satte siebzehn Jahre! Shaw und Fox erledigen ihren Job gut, obwohl sie natürlich nicht die Ausstrahlung von Peck und Niven besitzen. Harrison Ford gefällt in der Rolle des US-Helden, Franco Nero darf sich verschlagen geben, Richard Kiel ist herrlich böse und ekelhaft. Carl "Action Jackson" Weathers darf auf den Putz hauen, Barbara Bach bietet etwas fürs Auge. Regie führte Guy Hamilton, der insgesamt vier Bond-Klassiker -darunter "Goldfinger" und "Diamantenfieber"- inszenierte, auch Titel wie "Finale in Berlin" und "Luftschlacht um England" gehen auf sein Konto. Selbstverständlich gibt sich Herr Hamilton auch diesmal keine Blöße, der Zuschauer bekommt spannenden und stimmungsvolle Unterhaltung präsentiert. Ferner fällt sofort auf, dass einige Schauspieler aus diversen Bond Abenteuern bekannt sind.
Wie so oft darf man kein historisch korrektes Kriegssznenario erwarten. Der Krieg ist hier ein Spielplatz für harte Kerle, Helden und Sadisten, Feiglinge und Verräter. Hamilton erzählt in angenehmer Geschwindigkeit, Hänger bleiben aus. Der zum Teil im ehemaligen Yugoslawien gedrehte "Force 10 from Navarone" bietet viele schöne Landschaftsbilder, die dank des sehr gelungenen Einsatzes der Kamera geradezu prachtvoll wirken. Wer also ein gut besetztes und schön gefilmtes Kriegsabenteuer sehen möchte, macht mit diesem Film sicher nichts verkehrt. Die Qualität des grandiosen Vorgängers wird zwar nicht ganz erreicht, den Unterhaltungswert schmälert diese Tatsache aber nicht. Die DVD von Sony zeigt den Film in seiner vollständigen Länge. Die Scheibe geht qualitativ in Ordung, mit Extras geizt das Label leider, ausser ein paar Trailern gibt es keine Zückerchen für den Fan.
Gut bis sehr gut = 7,5/10 (starke Tendenz in Richtung 8/10)
Verfasst: Do 20. Aug 2009, 20:09
von Blap
Der kalte Sommer des Jahres 53
1953 verstirbt Josef Stalin. Kurze Zeit später gibt es in der Sowjetunion eine grosse Amnestie für Strafgefangene. Politische Häftlinge verbleiben in Haft, während unzählige Kriminelle -darunter auch skrupellose Schwerverbrecher- in die Freiheit entlassen werden. Ein kleines Dorf in der sibirischen Einöde wird von sechs brutalen Verbrechern heimgesucht. In diesem Dorf leben auch zwei Verbannte, die aus politischen Gründen bestaft wurden. Die beiden Männer geniessen kein gutes Ansehen bei den Einheimischen, niemand mag die "Feinde des Volkes" in seiner Nähe haben. Doch während die Offiziellen -genau wie die einfachen Bürger- des Nestes sich nahezu willenlos der Tyrannei des Abschaums unterwerfen, schlagen die beiden Geächteten zurück...
"Der kalte Sommer des Jahres 53" entstand 1987 in der Sowjetunion. Damals wehte ein frischer Wind durch das riesige Land, so fällt auch dieses Werk sehr kritisch aus, prangert ganz offen die Feigheit und Niedertracht diverser Bevölkerungsgruppen an. In älteren Werken musste Regisseure ihre Kritik am Regime sehr geschickt verpacken, dies hatte Aleksandr Proshkin im Jahre 1987 nicht mehr nötig. Auch fernab von der offenen Kritik an politischen den Zuständen, funktioniert Proshkins Werk als unterhaltsamer, dramatischer Thriller durchaus überzeugend. Das plötzliche Auftauchen der Schwerverbrecher sorgt während der gesamten Laufzeit des Filmes für eine ständig spürbare Bedrohung. Mal eher unterschwellig, nur um dann und wann wieder mit aller Konsequenz an die Oberfläche durchzubrechen. Seinen Helden lässt der Regisseur dabei mir militärischer Präzision vorgehen, die Gegenspieler sind dermaßen abstossend gezeichnet, dass man regelrecht der Erledigung jedes einzelnen von ihnen entgegenfiebert.
Aleksandr Proshkin ist ein durch und durch kritischer Film gelungen, der aber glücklichweise nicht beständig durch den erhobenen Zeigefinger nervt. Der schwierige Balanceakt zwischen Glaubwürdigkeit und Unterhaltungswert wurde hier mit Bravour gemeistert! Das Label Icestorm Entertainment hat dieses Werk in Deutschland auf DVD veröffentlicht. Die Ausstattung fällt recht mager aus, sogar auf den russischen Originalton muss verzichtet werden. Dafür gibt es aber ein interessantes Interview mit einem Zeitzeugen. Der alte Herr nimmt dabei kein Blatt vor denn Mund, kommentiert kantig und launig die Ereignisse der damaligen Zeit, sehr angenehm!
Guter Stoff. Wer gern über den Tellerrand blickt, der sollte sich an "Der kalte Sommer des Jahres 53" versuchen!
7/10
Verfasst: Fr 21. Aug 2009, 12:52
von Gast
Snatch (DVD)
Kennt glaube ich jeder,diesen Kult Streifen
Film: 10/10
Ton: 8/10
Bild: 5/10
Verfasst: Fr 21. Aug 2009, 15:12
von Blap
Das Blap präsentiert: Die kleine Nacht der Söldner und des Krieges!
Sprengkommando Atlantik
Eine gigantische und extrem kostspielige Bohrinsel der Engländer wird von Gangstern in Schach gehalten. Die Truppe um den verschlagenen Kramer (Anthony Perkins) hat ein Versorgungsschiff in seine Gewalt gebracht und an der Bohrinsel tödliche Sprengladungen angebracht. Natürlich möchte die britische Regierung die von den Verbrechern geforderte Summe nicht zahlen, jedoch scheint das Militär keine entsprechend geschulte Eingreiftruppe zur Verfügung zu haben. An dieser Stelle kommt Rufus Fflokes (Roger Moore) ins Spiel. Der kauzige Bursche ist Chef einer perfekt ausgebildeten Söldnereinheit, er soll Kramer und Konsorten ausschalten. Kein leichtes Unterfangen, denn Kramer durchkreuzt die Pläne von Fflokes teilweise, doch der kauzige Spezialist ist ein Meister der Improvisation. Die britische Regierung verharrt in nervöser Anspannung, schliesslich geht es etliche Milliarden Pfund, die ein Verlust der Bohrinsel kosten würde. Nicht zu vergessen die über 600 Seelen starke Besatzung des stählernen Giganten...
"North Sea Hijack" (1979) von Andrew V. McLaglen ("Die Wildgänse kommen" (1978), "Die Seewölfe kommen" (1980)) ist ein sehr unterhaltsames Söldnerabenteuer, ein amüsantes Katz-und-Maus-Spiel zwischen einem schrulligen Söldnerboss und einem skrupellosen Schwerverbrecher. Roger Moore hat hier -wie so oft- ein wunderbare Rolle an Land gezogen. Sein Charakter ist einfach herrlich verschroben, Fflokes liebt Katzen und Whisky, verachtet Frauen und hat immer einen guten Spruch parat. Ganz anders sein Gegenspieler Anthony Perkins, der hier verkniffen bis hysterisch agieren darf, was natürlich prima seinem Image und seinem Aüsseren entspricht. Der Filmfreund bekommt noch einige andere bekannte Gesichter geboten. James Mason als hüftsteifer Admiral der britischen Marine, Michael Parks als fieses Helferlein des Obergangsters, sehr angenehm. Richtig Spass macht auch der -aus heutiger Sicht- politisch völlig inkorrekte Humor, besonders Herr Moore haut einige (un)feine Sprüche raus, es ist eine wahre Pracht!
Die späten Siebziger/frühen Achtziger waren eine gute Zeit für Söldnerabenteuer. Auch "Sprengkommando Atlantik" lässt sich nicht lumpen, wer ein Herz für solche Film hat, der wird auch hier gute Unterhaltung finden. Mit ein wenig mehr Härte und einem etwas stärkeren Dreh an der Spannungsschraube, hätte dieser Film ein kleiner Überflieger werden können. Doch auch in der vorhandenen Verfassung macht der Streifen Spass, ich bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Die DVD von Universal geizt mit jeglicher Ausstattung und das Bild wirkt zunächst ein wenig unscharf. Daran hat sich das Auge aber recht schnell gewöhnt, von daher kann ich mit der gebotenen Bildqualität gut leben, da die Farben frisch wirken und der Ton gut verständlich ist.
Gutes bis sehr gutes Söldner vs. Verbrecher Abenteuer mit herrlichem Humor! 7,5/10
Heiß über Afrikas Erde
Der zweite Weltkrieg tobt auch in Nordafrika. Ein Trupp Engländer unter der Führung von Captain Bradbury (George Hilton) soll etliche Minen auslegen, man will den Deutschen eine bestimmte Route aufzwingen, damit man sie aus strategisch günstiger Position attackieren kann. Doch die Wehrmacht grätscht dazwischen und Bradbury kann lediglich mit ein paar Soldaten knapp entkommen. Da der Sprit des LKW begrenzt ist und man völlig von den eigenen Truppen abgeschnitten ist, beschliesst Bradbury Vernunft walten zu lassen und sich dem Feind zu ergeben. Auf dem Weg zurück findet man jedoch nur noch eine versprengte Einheit der Deutschen vor, die lediglich aus Hauptmann Heinz (Robert Hossein) und einem Soldaten besteht. Die Feinde beschliessen sich gemeinsam auf den Weg zu machen, Glück hat der, dessen Truppen man zuerst aufspüren kann. Die Stimmung ist von Anfang an geprägt von Mißtrauen und unterschwelligem Hass aufeinander. Es scheint nur eine Frage der Zeit zu sein, wann es zu einem Ausbruch der Gewalt kommt...
Hier präsentiert uns Regisseur Mino Loy einen kleinen WWII Film aus Italien. "La Battaglia del Deserto" stammt aus dem Jahre 1969 und kann mit Stars des Italo-Kinos aufwarten. George Hilton kennt man aus zahlreichen I-Western und Gialli, der Franzose Robert Hossein ist aus zahlreichen europäischen Produktionen bekannt. Ansonsten ragt aus der Besetzung noch Frank Wolff hervor, der hier einen extem fiesen, verdorbenen Charakter spielen darf. Positiv fällt auf, dass der Film weder die britischen noch -wie so oft- die deutschen Soldaten lediglich als Monster darstellt, jede Seite hat anständige und abstossende Figuren. In diversen Rückblenden erfährt man Details aus dem Leben der Charaktere. Ereignisse die sich vor dem Krieg abspielten und die aktuelle Motivation der Figuren erklären. So wird plötzlich klar warum Hauptmann Heinz -der eigentlich ein "patenter Kerl" ist- einen unverhohlen Hass auf die Engländer hegt usw.. Man bekommt eher ein zwischenmenschliches Drama geboten, wilde Kriegsaction steht ein wenig im Hintergrund, obwohl es ein paar entsprechende Szenen zu sehen gibt. Insgesamt wurden die Figuren ansprechend ausgearbeitet und sind gut gespielt, von daher zeigt der Daumen klar nach oben!
Der deutsche Titel "Heiß über Afrikas Erde" mutet ein wenig merkwürdig an, hört er sich doch eher nach einem wüsten Sexploitation Erguss an. Als einer von vier Filmen die unter dem Dach "Die grosse Kriegsfilm Box" von MIG veröffentlicht wurden, hat man dem Film nun den Titel "Rommel: Heisse Erde Afrika" verpasst, was natürlich ebenfalls grober Unfug ist. Der Qualität des Werkes tut dies keinen Abbruch. Da auch "Kommandounternehmen Radarfalle" ein gelungener Beitrag ist, kann ich das kleine Boxset auf jeden Fall empfehlen. Die beiden übrigen Titel habe ich noch nicht gesichtet, allerdings erscheint mir dies momentan unerheblich, denn für schlappe 10 bekommt man auf jeden Fall zwei wirklich sehenswerte Filme! Die Bildqualität von "Kommandounternehmen Radarfalle" war ansprechender, "Heiß über Afrikas Erde" schwächelt in der Disziplin Bildschärfe teilweise deutlich. Ich weiss nicht woran es liegt, mir scheint das Bild zu stark mit Filtern bearbeitet worden zu sein. Filmkorn und Kratzer -wie beim vorhandenen Trailer- wären mir lieber gewesen. In Anbetracht des geringen Preises sehe ich über dieses Manko aber gern hinweg. Der Film soll übrigens nicht ganz uncut sein und der alten Kinofassung entsprechen die in Deutschland lief. Was genau fehlen soll entzieht sich meiner Kenntnis, zerschippelt wirkt der Film auf mich nicht. Ich kann mit dieser Version gut leben, Freunde dieser Art Film können zugreifen, sofern sie keine Technik-Onanisten sind!
Gut = 7/10
Verfasst: Sa 22. Aug 2009, 00:45
von Blap
Der letzte Haufen der 7. Division
...und wieder tobt der Zweite Weltkrieg... In Jugoslawien machen Partisanen den deutschen Besatzungstruppen zu schaffen. Ein Schiff soll Juden in ein Konzentrationslager bringen, doch der Kahn wird von Partisanen angegriffen und die Soldaten der Wehrmacht ausgeschaltet. Anna befindet sich an Bord dieses unseligen Schiffes, ihr Jugendfreund Hauptmann Köhler (Adam West) wollte sie jedoch vor ihrem Schicksal retten. Aus Verbundenheit rettet nun die junge Dame dem deutschen Offizier das Leben, der dadurch den Partisanen knapp entrinnen kann. Nach und nach freundet sich Anna mit kämpferischen Marko (Rod Taylor) an, der zu den wichtigsten Denkern und Lenkern der Widerständler gehört. Die Partisanen können einige Erfolge verbuchen, was jedoch den Zorn der Deutschen erregt. Die Besatzer fahren mehr und mehr Menschen und Material auf, alle Beteilgten steuern auf ein Blutbad zu...
"Partizani" (1974) entstand als amerikanisch-jugoslawische Co-Produktion, Regie führte ein gewisser Stole Jankovic. Mit Rod Taylor konnte man gar einen internationalen Star für die Hauptrolle gewinnen. Insgesamt wirken die erbrachten Leistungen aller Darsteller aber recht blass und teils gelangweilt, lediglich Peter Carsten kann als fieser Oberst ein paar kleine Glanzlichter setzen. Die DVD von MIG soll die deutsche Kinofassung enthalten. Diese läuft lediglich etwas länger als 80 Minuten. In Serbien gibt es eine DVD welche -laut OFDB- auf eine Laufzeit von über 113 Minuten kommt! In der Tat wirkt die deutsche Version extrem zerschnippelt, die Handlung teils regelrecht entstellt. Für den Film ist das der Todesstoss, denn in dieser Fassung macht er definitiv keine Freude, der Unterhaltungswert hält sich in sehr engen Grenzen. Da macht es dann auch nicht mehr viel aus, dass die DVD qualitativ unter aller Sau daherkommt. Ich bin bekanntlich kein Qualitätsfetischist, jedoch ist das hier Gebotene schlicht und ergreifend eine bodenlose Frechheit! Das Bild erinnert an eine völlig abgenudelte VHS-Cassette, wobei dies noch eine sehr milde, wohlwollende Umschreibung der "Qualität" darstellt!
Die Empfehlung für "Die grosse Kriegsfilm Box" von MIG bleibt aber trotz dieses Brechmittels bestehen, denn auf der ersten Scheibe bekommt man mit "Kommandounternehmen Radarfalle" und "Heiß über Afrikas Erde" zwei gute Filme in brauchbarem Zustand geboten. Um den vierten Beitrag "Von allen Hunden des Krieges gehetzt" ist es zumindest bildtechnisch besser bestellt. Zum Film selbst werde ich zu gegebener Zeit ein paar Zeilen schreiben.
Fazit: Ein -zumindest in dieser Schnittfassung- ziemlich misslungener Film. Mehr als 3,5/10 sind hier auch mit viel Wohlwollen nicht drin. Die technischen Gegebenheiten der jeweilgen DVD oder Blu-ray fliesst nie in meine Bewertung ein. Würde ich jedoch für die technische Qualität von Scheiben eine Wertung vergeben, so müsste ich an dieser Stelle wohl 1/10 für das gebotene Bild ziehen. Eine schlechtere Bildqualität ist mir bisher bei keiner DVD aufgefallen, dabei ich kenne durchaus einige "bildtechnisch" sehr miese Scheibletten!
Verfasst: Sa 22. Aug 2009, 22:09
von Nubox481fan
Underworld-Aufstand der Lykaner BD
Eine kleine Reise zurück zu den Ursprüngen. Für Freunde der Reihe durchaus sehenswert.
Zu erwähnen wäre, daß hier eine Deutsche HD Spur zur Verfügung steht. Genial als die kleine Lykaner Armee aus dem Waldstück in Richtung Festung stürmt hat mein komplettes Wohnzimmer angefangen zu vibrieren und das obwohl ich nur 481er hab. Kommt bestimmt gut wenn man Subwoofer hat.
Hach ich liebe das Werwolfgebrülle.
Bildqualität der BD ist eher durchschnittlich.
7.5
Verfasst: So 23. Aug 2009, 15:12
von Blap
Straßen in Flammen
Die Sängerin Ellen Aim (Diane Lane) wird während eines Konzertes von einer Gang irrer Krawallbrüder entführt. Der fiese Raven (Willem Dafoe) würde Ellen gern eindringlich näher kommen, worauf die junge Dame allerdings wenig Lust hat. Reva Cody will helfen und ruft ihren Bruder Tom (Michael Paré) herbei. Tom ist ein ultracooler Kerl und war einst der Freund von Ellen. Die ist inzwischen mit Billy Fish (Rick Moranis) zusammen, von dem sich Tom die Befreiung Ellens bezahlen lassen will. Die hartgesottene McCoy (Amy Madigan) greift Tom dabei ein wenig unter die Arme, gemeinsam will man das Gesindel aufmischen. Zwischen Ellen und Tom knistert es noch immer, Fish passt dieser Umstand nicht gut in den Kram...
Walter Hill gehört zum erweiterten Kreis meiner Lieblingsregisseure. Da war es an der Zeit, nach vielen, vielen Jahren endlich mal wieder "Streets of Fire" (1984) zu schauen. Während Hills Werke wie z.B. "The Warriors", "Die letzten Amerikaner" oder "Nur 48 Stunden" im Laufe der Zeit IMHO weiter gewachsen sind, konnte mich "Streets of Fire" nicht mehr so richtig begeistern. An der gelungenen Optik liegt es sicher nicht, Hill breitet eine recht dunkle, vergammelte Welt vor den Augen des Zuschauers aus und trifft damit durchaus meinen Geschmack. Die Schauspieler sind nicht schlecht gewählt, bleiben aber meist unter ihren Möglichkeiten. Michael Paré will so cooool wirken, dass ich manchmal befürchtete er würde gleich einschlafen. Diane Lane -die ich sonst wirklich gern sehe- ist hier völlig austauschbar, Rick Moranis -da kann er nichts für- ist ein von der Natur gestrafter Gnom, spielt seine Rolle aber anständig. Mannweib Amy Madigan wirkt so erotisch wie eine Kneipentoilette nach der Sylvesterfeier, Willem Dafoe darf herrlich ekelhaft sein, leider fällt seine Rolle viel zu klein aus. Wie man es von Hill kennt wird auch hier geballert und geprügelt, jedoch ohne wirkliche Konsequenzen, alles ist seltsam weichgespült. Das der Film keine Jugendfreigabe bekam, erscheint mir wie ein schlechter Witz. Massiv gestört hat mich das viel zu häufig vorkommende Geträller. Langweiliges Gedudel irgendwelcher Saftsackrocker, so einen Kram mute ich meinen Ohren nur ungern zu.
So negativ wie sich meine Zeilen lesen fällt mein Urteil dann doch nicht aus. Optisch ist der Film gelungen, aus der Besetzung hätte man mehr herauskitzeln können/müssen, mehr Härte und weniger Musik hätten dem Streifen ebenfalls gut getan. Fazit: Zwar recht unterhaltsam, für einen Film von Walter Hill aber leider eher eine Enttäuschung! Die DVD von Universal befremdet durch ihr 4:3 Bildformat, teilweise laufen in dunklen Szenen deutlich sichtbare Streifen durch aus Bild. Da gibt es etliche DVDs vom Wühltisch die qualitativ besser gelungen sind!
Nettes Filmchen von einem Regisseur der weitaus mehr kann!
6/10
Verfasst: So 23. Aug 2009, 22:36
von AndiTimer
Grease (Musikfilm, 1978)
Gestern Abend die Blu-Ray angeschaut (UK). Die dt. Tonspur ist nicht der Hit, die englische ist etwas besser, das Bild schwankt zwischen gut bis mangelhaft, aber trotzdem, der Streifen macht einfach Spaß. Was haben wir gelacht und ein gewisses Dauergrinsen bekommt man nicht aus dem Gesicht.
Gruss
Andi
Blap's Filmrezensionen ...
Verfasst: Mo 24. Aug 2009, 14:10
von Germerman
Hat eigentlich schon jemand begonnen, die Filmrezensionen von Blap zusammenzustellen und zu sortieren?
Meine tägliche Lieblingskolumne
- ich wünschte, ich könnte mir auch soviel Zeit zum Filmschauen nehmen.
viele Grüße,
Germerman
Verfasst: Mo 24. Aug 2009, 21:18
von Blap
Inferno
Rose lebt momentan in New York. Vom schrulligen Buchhändler nebenan hat sie ein Buch mit dem Titel "Die drei Mütter" erhalten. Dort berichtet ein Architekt von drei Häusern die er gebaut hat, es sollen die Häuser der "Drei Mütter" sein, die Angst und Schrecken unter den Menschen verbreiten. Angetrieben von ihrer Neugier macht Rose eine grausige Entdeckung, lebt sie etwa in einem der drei besagten Gebäude? Bald erhält ihr Bruder Mark einen Brief von seiner Schwester. Er fliegt von Rom nach New York -obwohl er den Brief nicht gelesen hat- Rose ist allerdings verschwunden, niemand weiss etwas über ihren Aufenthaltsort. Die freundliche, leicht verstörte Nachbarin Elise nimmt Kontakt zu Mark auf, was sich für die junge Frau als sehr gefährlich herausstellen wird. Kann Mark das Rätsel des unheimlichen Hauses entschlüsseln, erkennt er das Ausmass der nahen, unbarmherzigen Gefahr...?
Nach dem berauschenden Meisterwerk "Suspiria" (1977), legte Dario Argento mit "Inferno" (1980) den zweiten Teil seiner "Mütter-Trilogie" vor. Wie auch der Vorgänger ist "Inferno" ein Rausch der Farben und Klänge, wann war Technicolor je so schön, herrlich und prächtig zu bewundern? Mit dem grandiosen Soundtrack zu "Suspiria" -von den Italo-Proggern Goblin- kann die Musik von Keith Emerson (ELP) zwar nicht ganz mithalten, doch der Mix aus seinen Kompositionen und klassischen Werken ist durchaus als sehr gelungen zu bezeichnen. Während der Vorgänger eine sehr packende, spannungsgeladene Story bot, tritt die Handlung bei "Inferno" ein wenig in den Hintergrund. Diesmal wird das Geschehen noch stärker von der einzigartigen Optik dominiert, was allerdings nicht bedeutet, dass der Film nicht packend und mitreissend wäre. Ganz im Gegenteil, nur gehen die Charaktere hier noch stärker in Argentos Bilderrausch auf! Für Einsteiger in die Welt des Herrn Argento erscheint mit "Inferno" weniger geeignet. Will man im Bereich Horror den Einstieg wagen, sind womöglich "Suspiria" oder "Phenomena" die sinnvollere Wahl. Wer sich an einem Giallo des Meisters versuchen möchte, macht mit Werken wie "Das Geheimnis der schwarzen Handschuhe", "Profondo Rosso" oder dem noch recht jungen "Sleepless" einen erstklassigen Fang!
Mit "Inferno" hat Dario Argento seine "Mütter-Trilogie" sehr ansprechend fortgesetzt. Insgesamt gefällt mir "Suspiria" zwar noch ein wenig besser, dies ist jedoch "Gejammer" auf extrem hohem Niveau! Der Abschluss der Trilogie liess viele Jahre auf sich warten. Erst im Jahre 2007 kam Argento mit "La Terza Madre" aka "The Mother of Tears" aus der Kiste. Der dritte Teil der Reihe ist bei den Fans nicht unumstritten. Die ungekürzte DVD aus Österreich steht bereits seit ihrem Erscheinen in unserer Sammlung, jedoch zögere die Sichtung momentan noch heraus, steigere die Vorfreude, das Verlangen mehr und mehr, bis es schliesslich kein Halten mehr geben wird! Ein solches Ereignis muss mit Andacht und Respekt begangen werden! Ein für mich derartig wichtiges Werk schaue ich nicht "einfach so", dies wäre ein unverzeibarer Frevel, unangemessen und verachtungswürdig!
Übrigens kommt bald eine -vermutlich sehr ansprechende- Neuauflage von "Inferno" heraus. Ich bin sehr gespannt, was das kleine Label Camera Obscura auf die Beine gestellt hat.
In Deutschland verpasste man dem Film früher übrigens Titel wie "Horror Infernal" oder "Feuertanz - Horror Infernal". Den Vogel schiesst allerdings "Feuertanz der Zombies" ab, wohl ein Zugeständnis an die damalige Welle von Zombiefilmen. (Bekanntlich liebe ich Zombies. Jedoch hat Argentos "Inferno" überhaupt nichts mit Zombies zu tun, insofern ist der Titel "Feuertanz der Zombies" natürlich völliger Schwachsinn!)
Ein herrlicher Rausch! Überragend und wundervoll! Extrem dicke 9/10!!!