Re: - Der Kopfhörer-Thread -
Verfasst: Sa 9. Mär 2019, 15:06
Hallo,
Finde dass dies logisch Sinn macht, zwar hat jeder Mensch ein individuell, einzigartig geformtes Ohr, aber alle Menschen wachsen mit den gleichen Alltagsgeräuschen auf (Blätterrauschen, Schrittgeräusche, Tierlaute, Münzklimpern, Stimmen, ...) und daher ist der "Klang der Umwelt" für alle Menschen gleich natürlich und Abweichungen davon werden als unangenehm oder unnatürlich empfunden. Folglich muss es für KH und LS Parameter geben die diese die für Mehrzahl der Menschen besonders "natürlich" klingen lassen. Was die Untersuchungen von Sean Olive und Floyd Toole zeigen - Abweichungen treten dann auf, wenn Personen mit Hörschäden teilnehmen, dann stimmen die Aussagen nicht mehr.
Die Zielkurve für KH ist nicht in Stein gemeiselt und wird, wie schon gesagt, ständig verfeinert. Ist diese Zielkurve wissenschaftlich vollkommen abgesichert? Nein, dazu ist die Datenbasis meist zu klein, keiner der Audio-Ingenieure kann tausende von Blindtests durchführen. Auch kann sicher an der Durchführung von KH-Doppel-Blindtests Kritik geübt werden, da das Verfahren die jeweiligen KH "virtualisiert" - aber auch das Verfahren ist wissenschaftlich untersucht und abgesichert.
Natürlich gibt es Hersteller die sich dem entgegen stellen. AudiQuest ist solch ein Fall. Sie haben eine ganz eigene Philosophie, setzen auf sehr geringer harmonische Verzerrungen und lehnen die Zielkurve ab:
https://www.soundstagexperience.com/ind ... headphones
Wenn man sich aber die Messungen des Nighthawk anschaut, stimmen die oberen vier Oktaven (ab 1kHz), entgegen derer Aussagen, sehr gut mit der Zielkurve überein, "nur" der untere Mittelton und Bass wird deutlich stärker betont als von der Zielkurve empfohlen.
Mir ist aber nicht bekannt ob diese Zielkurve noch gültig ist, wenn nur binaurale Aufnahmen gehört werden und keine Aufnahmen die für Stereo-Wiedergabe über LS abgemischt wurden.
Gruß Armin
Die aktuell vorliegenden wissenschaftlichen Untersuchungen (Doppel-Blindtest, von der "Zunft" anerkannt,...) weisen in eine andere Richtung. Wie bei Lautsprecher, gibt es wohl auch bei KH so etwas wie einen "allgemein anerkannten guten Klang" der sich im Fall von KH mit einer Zielkurve recht gut abbilden lässt (klar dürfen andere Parameter wie z.B. Klirr nicht völlig aus dem Ruder laufen).rockyou hat geschrieben:
Interessant werden die Frequenzverläufe und -veränderungen doch erst wirklich, wenn man seine eigene Gehörkurve (getrennt für jedes Ohr ) darunter abbildet.
Sehe ich genauso. Leider sehen diese Diagramme nicht sonderlich "hochauflösend" aus...
Finde dass dies logisch Sinn macht, zwar hat jeder Mensch ein individuell, einzigartig geformtes Ohr, aber alle Menschen wachsen mit den gleichen Alltagsgeräuschen auf (Blätterrauschen, Schrittgeräusche, Tierlaute, Münzklimpern, Stimmen, ...) und daher ist der "Klang der Umwelt" für alle Menschen gleich natürlich und Abweichungen davon werden als unangenehm oder unnatürlich empfunden. Folglich muss es für KH und LS Parameter geben die diese die für Mehrzahl der Menschen besonders "natürlich" klingen lassen. Was die Untersuchungen von Sean Olive und Floyd Toole zeigen - Abweichungen treten dann auf, wenn Personen mit Hörschäden teilnehmen, dann stimmen die Aussagen nicht mehr.
Die Zielkurve für KH ist nicht in Stein gemeiselt und wird, wie schon gesagt, ständig verfeinert. Ist diese Zielkurve wissenschaftlich vollkommen abgesichert? Nein, dazu ist die Datenbasis meist zu klein, keiner der Audio-Ingenieure kann tausende von Blindtests durchführen. Auch kann sicher an der Durchführung von KH-Doppel-Blindtests Kritik geübt werden, da das Verfahren die jeweiligen KH "virtualisiert" - aber auch das Verfahren ist wissenschaftlich untersucht und abgesichert.
Natürlich gibt es Hersteller die sich dem entgegen stellen. AudiQuest ist solch ein Fall. Sie haben eine ganz eigene Philosophie, setzen auf sehr geringer harmonische Verzerrungen und lehnen die Zielkurve ab:
https://www.soundstagexperience.com/ind ... headphones
Wenn man sich aber die Messungen des Nighthawk anschaut, stimmen die oberen vier Oktaven (ab 1kHz), entgegen derer Aussagen, sehr gut mit der Zielkurve überein, "nur" der untere Mittelton und Bass wird deutlich stärker betont als von der Zielkurve empfohlen.
Mir ist aber nicht bekannt ob diese Zielkurve noch gültig ist, wenn nur binaurale Aufnahmen gehört werden und keine Aufnahmen die für Stereo-Wiedergabe über LS abgemischt wurden.
Gruß Armin