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Die neunschwänzige Katze (Italien, 1970, Originaltitel: Il gatto a nove code)
Der Wachmann eines Forschungsinstitutes wird von einem Einbrecher niedergeschlagen, jedoch wird offensichtlich nichts aus den Räumlichkeiten gestohlen. An dem betreffenden Abend war der erblindete, ehemalige Journalist Franco Arno (Karl Malden) in der Nähe unterwegs, begleitet von der kleinen Lori. Den beiden fiel ein geparktes Auto auf, in dem zwei Männer eine angeregte Unterhaltung führten, Lori konnte aber nur einen der Insassen erkennen. Wenig später erdeckt Lori ein Bild des Mannes in einer Tageszeitung, er wurde Opfer eines tödlichen Unfalls. Arno kommen diese Zufälle merkwürdig vor, er wendet sich an den aktiven Journalisten Carlo Giordani (James Franciscus). Der zeigt sich interessiert und beginnt mit Nachforschungen. Dabei tun sich mehr und mehr Spuren und Verdachtsmomente auf, es kommt zu weiteren Todesfällen, die längst nichts mehr mit Unfällen zu tun haben. So geraten auch Carlo, Franco und Lori in grösste Gefahr...
"Die neunschwänzige Katze" ist der zweite Film aus Argento "Tier-Trilogie", zu der man auch "Das Geheimnis der schwarzen Handschuhe" (L'uccello dalle piume di cristallo / The Bird with the crystal Plumage, 1969) und "Vier Fliegen auf grauem Samt" (4 mosche di velluto grigio / Four Flies on grey Velvet, 1971) zählt. Die Filme sind handlungstechnisch völlig eigenständig, werden lediglich durch ihre "tierischen" Titel verbunden, wobei die zunächst willkürlich gewählten Titel durchaus einen tieferen Sinn haben. Dazu kann ich nicht mehr schreiben, denn es würde zu unvermeidbaren, anprangerungswürdigen Spoilern kommen.
Aus heutiger Sicht würde ich eher "Die neunschwänzige Katze" für Argentos ersten Giallo halten, denn im Gegensatz zum tatsächlichen Erstling wirkt dieser Film ein wenig "gewöhnlicher" als "Das Geheimnis der schwarzen Handschuhe". Während "Handschuhe" und "Blutige Seide" (Mario Bava, 1964) so etwas wie die Archetypen des Genres darstellen, kommt "Katze" IMHO deutlich weniger prägend daher, als wäre der Meister noch ein wenig auf der Suche. Dies soll nun nicht heißen der Film wäre mißlungen, nur steht er insgesamt ein wenig im Schatten der anderen Frühwerke von Dario Argento. Natürlich bekommt der Giallo-Fan die geliebten Zutaten auch hier liebevoll präsentiert, nur fällt das Menu diesmal ein bißchen weniger opulent aus. Malden und Franciscus machen ihren Job gut, gleiches gilt für die Nebendarsteller, unter denen man z.B. Horst Frank und Gesichtsruine Werner Pochath findet. Kein Fan des Genres kommt an den frühen Werken von Dario Argento vorbei, dies gilt ausdrücklich auch für "Die neunschwänzige Katze". Die deutsche Synchro möchte ich zwar nicht als mißlungen bezeichnen, jedoch kommt sie manchmal ein wenig zu schnoddrig daher.
Weltweit liegen zahlreiche DVD Auswertungen des Filmes vor. Die deutsche "Deluxe Special Edition" von Starlight Film ist recht ordentlich geworden. Auf zwei DVDs bekommt man die ungekürzte Originalfassung und die Kinofassung geboten. Abgerundet wird das Paket durch eine stattliche Menge Bonusmaterial, die Scheiben kommen in einem schicken Digi samt Schuber. Zeitweise wurde die Auflage regelrecht verschleudert. Inzwischen haben die Preise deutlich angezogen, von daher kann es durchaus Sinn machen, sich nach einer ausländischen Ausgabe umzusehen!
Ein guter Giallo! Der Sprung in die Spitzengruppe bleibt dem Film jedoch verwehrt. 7/10
Lieblingszitat:
"Rasiermesser als Waffe, Kinder, Kinder!"
"Tja, worauf die Leute alles kommen..."
Der Wachmann eines Forschungsinstitutes wird von einem Einbrecher niedergeschlagen, jedoch wird offensichtlich nichts aus den Räumlichkeiten gestohlen. An dem betreffenden Abend war der erblindete, ehemalige Journalist Franco Arno (Karl Malden) in der Nähe unterwegs, begleitet von der kleinen Lori. Den beiden fiel ein geparktes Auto auf, in dem zwei Männer eine angeregte Unterhaltung führten, Lori konnte aber nur einen der Insassen erkennen. Wenig später erdeckt Lori ein Bild des Mannes in einer Tageszeitung, er wurde Opfer eines tödlichen Unfalls. Arno kommen diese Zufälle merkwürdig vor, er wendet sich an den aktiven Journalisten Carlo Giordani (James Franciscus). Der zeigt sich interessiert und beginnt mit Nachforschungen. Dabei tun sich mehr und mehr Spuren und Verdachtsmomente auf, es kommt zu weiteren Todesfällen, die längst nichts mehr mit Unfällen zu tun haben. So geraten auch Carlo, Franco und Lori in grösste Gefahr...
"Die neunschwänzige Katze" ist der zweite Film aus Argento "Tier-Trilogie", zu der man auch "Das Geheimnis der schwarzen Handschuhe" (L'uccello dalle piume di cristallo / The Bird with the crystal Plumage, 1969) und "Vier Fliegen auf grauem Samt" (4 mosche di velluto grigio / Four Flies on grey Velvet, 1971) zählt. Die Filme sind handlungstechnisch völlig eigenständig, werden lediglich durch ihre "tierischen" Titel verbunden, wobei die zunächst willkürlich gewählten Titel durchaus einen tieferen Sinn haben. Dazu kann ich nicht mehr schreiben, denn es würde zu unvermeidbaren, anprangerungswürdigen Spoilern kommen.
Aus heutiger Sicht würde ich eher "Die neunschwänzige Katze" für Argentos ersten Giallo halten, denn im Gegensatz zum tatsächlichen Erstling wirkt dieser Film ein wenig "gewöhnlicher" als "Das Geheimnis der schwarzen Handschuhe". Während "Handschuhe" und "Blutige Seide" (Mario Bava, 1964) so etwas wie die Archetypen des Genres darstellen, kommt "Katze" IMHO deutlich weniger prägend daher, als wäre der Meister noch ein wenig auf der Suche. Dies soll nun nicht heißen der Film wäre mißlungen, nur steht er insgesamt ein wenig im Schatten der anderen Frühwerke von Dario Argento. Natürlich bekommt der Giallo-Fan die geliebten Zutaten auch hier liebevoll präsentiert, nur fällt das Menu diesmal ein bißchen weniger opulent aus. Malden und Franciscus machen ihren Job gut, gleiches gilt für die Nebendarsteller, unter denen man z.B. Horst Frank und Gesichtsruine Werner Pochath findet. Kein Fan des Genres kommt an den frühen Werken von Dario Argento vorbei, dies gilt ausdrücklich auch für "Die neunschwänzige Katze". Die deutsche Synchro möchte ich zwar nicht als mißlungen bezeichnen, jedoch kommt sie manchmal ein wenig zu schnoddrig daher.
Weltweit liegen zahlreiche DVD Auswertungen des Filmes vor. Die deutsche "Deluxe Special Edition" von Starlight Film ist recht ordentlich geworden. Auf zwei DVDs bekommt man die ungekürzte Originalfassung und die Kinofassung geboten. Abgerundet wird das Paket durch eine stattliche Menge Bonusmaterial, die Scheiben kommen in einem schicken Digi samt Schuber. Zeitweise wurde die Auflage regelrecht verschleudert. Inzwischen haben die Preise deutlich angezogen, von daher kann es durchaus Sinn machen, sich nach einer ausländischen Ausgabe umzusehen!
Ein guter Giallo! Der Sprung in die Spitzengruppe bleibt dem Film jedoch verwehrt. 7/10
Lieblingszitat:
"Rasiermesser als Waffe, Kinder, Kinder!"
"Tja, worauf die Leute alles kommen..."
Ich bin zwar ein Radikaler, aber mehr noch bin ich ein Lüstling! (Lady Snowblood 2: Love Song of Vengeance)
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Kill Bill Volume 1 (USA, 2003, Originaltitel: Kill Bill: Vol.1)
Da sich der Streifen allgemeiner Bekanntheit erfreut, kann ich hier getrost auf die übliche Inhaltssangabe verzichten. Überhaupt ist über diesen Film bereits so unendlich viel geschrieben worden, dass eigentlich jede weitere Zeile keinen Sinn mehr macht. Ein paar Worte zu meinen Eindrücken möge man mir aber trotzdem zugestehen.
Wenn zum Auftakt das Logo der Shaw Brothers auftaucht, gefolgt vom Grindhouse Logo, dann wird sofort klar, Herr Tarantino nimmt den Zuschauer mit auf eine Reise in die Welt seiner Filmlieblinge. Wie zu erwarten zitiert, huldigt und verneigt sich "Kill Bill" vor unzähigen kleinen und grossen Perlen der Filmgeschichte, in diesem Fall natürlich mit Nachdruck in Richtung des Eastern blickend. Besonders erfreut haben mich die zahlreichen Verbeugungen vor "Lady Snowblood", die weit über den "Endkampf" zwischen "The Bride" (Uma Thurman) und "O-Ren Ishii" (Lucy Liu) hinausgehen. Dieses Aufeinandertreffen ist eine wahre Wonne, zunächst pflügt sich Uma durch ein Herr von Schergen ihrer Widersacherin, um dann im verschneiten, japanischen Garten auf die Todfeindin zu treffen, untermalt von "Don't let me be missunderstood", Wahnsinn, kann man nicht beschreiben, muss man gesehen haben. Auch Meiko "Lady Snowblood" Kaji ist im Soundtrack zu hören, herrlich. Nun könnte man endlos über diese wundervollen Momente schreiben, doch das haben schon Tausende vor mir getan und es werden Tausende nach mir tun, daher will es bei wenigen Zeilen belassen. Eine Frage stellt sich mir jedoch beim Genuss jedes Tarantino Filmes. Machen seine Filme ohne eine gewisse Kenntnis seiner Vorbilder überhaupt so richtig Spass? Offenbar schon, denn spätestens seit "Inglourious Basterds" haben ja alle "ihren" Quentin wieder ganz furchtbar lieb, ihm den Ausrutscher "Death Proof" verziehen, auch wenn dieser alles andere als ein Ausrutscher war, aber das ist ein anderes Thema. Aber worüber beschwere ich mich da? Wenn jemand wie Tarantino den Mainstream derartig belebt, vielleicht ein paar Zuschauer für ältere Filmschätze begeistern kann, dann soll mir das alles andere als Unrecht sein! Egal wie man zu den Filmen des Mannes steht, eines merkt man seinen Werken zu jeder Zeit an, er ist ein Filmfan mit Leib und Seele!
Uma Thurman ist hier in der Rolle ihres Lebens zu sehen. Ebenso Lucy Liu, die mich -besonders damals, bei der ersten Sichtung im Kino- wirklich aus dem Sessel gehauen hat. Meine Lieblingsszene ist Umas Besuch bei Sonny Chiba, unglaublich liebenswert! Natürlich darf auch Michael Parks nicht fehlen, schliesslich soll Sohn Nummer eins nicht im Hause Gottes fluchen. Klasse ist auch das Ende des ersten Teils, hier offenbart Herr Tarantino eine Überraschung und lässt die Gier auf die Fortsetzung unermeßlich werden! Nun aber genug, schaut euch den Film an, es lohnt sich immer wieder!
9/10
Lieblingszitat:
"Sie haben bestimmt grosse Ratten, wenn Sie wollen extra Hattori Hanzos Schwert."
"Riesige!"
Da sich der Streifen allgemeiner Bekanntheit erfreut, kann ich hier getrost auf die übliche Inhaltssangabe verzichten. Überhaupt ist über diesen Film bereits so unendlich viel geschrieben worden, dass eigentlich jede weitere Zeile keinen Sinn mehr macht. Ein paar Worte zu meinen Eindrücken möge man mir aber trotzdem zugestehen.
Wenn zum Auftakt das Logo der Shaw Brothers auftaucht, gefolgt vom Grindhouse Logo, dann wird sofort klar, Herr Tarantino nimmt den Zuschauer mit auf eine Reise in die Welt seiner Filmlieblinge. Wie zu erwarten zitiert, huldigt und verneigt sich "Kill Bill" vor unzähigen kleinen und grossen Perlen der Filmgeschichte, in diesem Fall natürlich mit Nachdruck in Richtung des Eastern blickend. Besonders erfreut haben mich die zahlreichen Verbeugungen vor "Lady Snowblood", die weit über den "Endkampf" zwischen "The Bride" (Uma Thurman) und "O-Ren Ishii" (Lucy Liu) hinausgehen. Dieses Aufeinandertreffen ist eine wahre Wonne, zunächst pflügt sich Uma durch ein Herr von Schergen ihrer Widersacherin, um dann im verschneiten, japanischen Garten auf die Todfeindin zu treffen, untermalt von "Don't let me be missunderstood", Wahnsinn, kann man nicht beschreiben, muss man gesehen haben. Auch Meiko "Lady Snowblood" Kaji ist im Soundtrack zu hören, herrlich. Nun könnte man endlos über diese wundervollen Momente schreiben, doch das haben schon Tausende vor mir getan und es werden Tausende nach mir tun, daher will es bei wenigen Zeilen belassen. Eine Frage stellt sich mir jedoch beim Genuss jedes Tarantino Filmes. Machen seine Filme ohne eine gewisse Kenntnis seiner Vorbilder überhaupt so richtig Spass? Offenbar schon, denn spätestens seit "Inglourious Basterds" haben ja alle "ihren" Quentin wieder ganz furchtbar lieb, ihm den Ausrutscher "Death Proof" verziehen, auch wenn dieser alles andere als ein Ausrutscher war, aber das ist ein anderes Thema. Aber worüber beschwere ich mich da? Wenn jemand wie Tarantino den Mainstream derartig belebt, vielleicht ein paar Zuschauer für ältere Filmschätze begeistern kann, dann soll mir das alles andere als Unrecht sein! Egal wie man zu den Filmen des Mannes steht, eines merkt man seinen Werken zu jeder Zeit an, er ist ein Filmfan mit Leib und Seele!
Uma Thurman ist hier in der Rolle ihres Lebens zu sehen. Ebenso Lucy Liu, die mich -besonders damals, bei der ersten Sichtung im Kino- wirklich aus dem Sessel gehauen hat. Meine Lieblingsszene ist Umas Besuch bei Sonny Chiba, unglaublich liebenswert! Natürlich darf auch Michael Parks nicht fehlen, schliesslich soll Sohn Nummer eins nicht im Hause Gottes fluchen. Klasse ist auch das Ende des ersten Teils, hier offenbart Herr Tarantino eine Überraschung und lässt die Gier auf die Fortsetzung unermeßlich werden! Nun aber genug, schaut euch den Film an, es lohnt sich immer wieder!
9/10
Lieblingszitat:
"Sie haben bestimmt grosse Ratten, wenn Sie wollen extra Hattori Hanzos Schwert."
"Riesige!"
Ich bin zwar ein Radikaler, aber mehr noch bin ich ein Lüstling! (Lady Snowblood 2: Love Song of Vengeance)
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Kill Bill Volume 2 (USA, 2004, Originaltitel: Kill Bill: Vol.2)
Die Braut (Uma Thurman) setzt ihren Rachefeldzug fort. Doch Bill hält eine unfassbare Überraschung für sie bereit...
Der zweite Teil des Tarantino Grossprojekts "Kill Bill" schaltet im Bereich Action und Gewalt einen Gang zurück. Das Erzähltempo wird zurückgenommen, die -für Tarantino typischen- Dialoge gewinnen die Oberhand. Wenn Bill (David Carradine) über Comics philosophiert und dabei von Batman über Superman einen Bogen zu seiner Verflossenen spannt, dann sorgt das für ein mehr als zufriedenes Grinsen auf meinem Gesicht. Uma Thurman präsentiert sich auch im zweiten Teil des Werkes in Topform. David Carradine kommt als Bill endlich richtig zum Zuge, Michael Madsen und Daryl Hannah haben ihre Begegnungen mit der Heldin. Gordon Liu hat diesmal einen herrlichen Auftritt als Lehrmeister, im ersten Teil war er bekanntlich auch schon dabei, musste aber lediglich als Kanonenfutter herhalten. Gern gesehene Schauspieler haben kurze Auftritte, Samuel L. Jackson, Bo Svenson und Eierschädel Sig Haig geben sich die Ehre, sehr angenehm.
Auch diesmal halte ich meine Ausführungen bewusst kurz, es gibt schliesslich Unmengen an Lesestoff über diesen Film. In der zweiten Runde von "Kill Bill" geht es -wie bereits erwähnt- etwas ruhiger zu, damit steht das Werk -zumindest vordergründig- früheren Filmen des Meisters etwas näher als der erste Teil. Was bleibt noch zu sagen? Neben den herrlichen Kurzauftritten diverser Kultschädel ist natürlich auch der Soundtrack wieder sehr stilvoll ausgewählt. Besonders gefreut habe ich mich über die Auszüge aus dem wunderschönen Score von "Der Killer von Wien" (Lo strano vizio della Signora Wardh), mit dem Nora Orlandi diesen herrlichen Giallo von Sergio Martino untermalte. Auch Meiko Kaji kommt wieder zum Zuge, ebenso darf Ennio Morricone nicht fehlen.
Wenn ich mir von Augen führe, dass ich Exploitation-Lieblinge wie z.B. "Contaminazione" (Astaron - Die Brut des Schreckens) oder "I drink your Blood" (Die Tollwütigen) mit 8,5/10 bewertet habe -was für "sehr gut bis überragend" steht- dann erscheinen mir 9/10 für die beiden "Kill Bill" Streifen fast ein wenig zu hoch gegriffen. Doch der "Wohlfühlfaktor" ist ähnlich stark ausgeprägt, und für seine Sonderstellung in der heutigen Filmlandschaft verdient Herr Tarantino sowieso Hochachtung. Beide Filme sind nicht "einfach nur sehr gut", sie fühlen sich für mich eindeutig nach mehr an, daher ist eine Bewertung im Bereich oberhalb von 8/10 angemessen. Eben auch wegen Tarantinos Sonderstellung und seiner Liebe zum Film muss ich erneut 9/10 ziehen! Mir ist der zweite Teil fast noch ein wenig mehr ans Herz gewachsen als sein Vorgänger, doch "abwerten" möchte ich Teil 1 auch nicht. Meine Zuneigung zu den Filmen ist ähnlich stark ausgeprägt wie zu den weiter oben genannten Werken, dazu kommt noch ein kleiner Bonus dafür, dass Quentin T. angenehm aus der Masse der heutigen, identitätslosen Langweiler hervorsticht -ja, ich wiederhole mich in solchen Fällen sehr gern- so kommen auch diesmal wieder fette 9/10 zustande! Danke Herr Tarantino, bitte bleiben Sie uns noch lange erhalten!
Lieblingszitat: "Clark Kent ist Supermans Kritik an der Menschheit!"
Die Braut (Uma Thurman) setzt ihren Rachefeldzug fort. Doch Bill hält eine unfassbare Überraschung für sie bereit...
Der zweite Teil des Tarantino Grossprojekts "Kill Bill" schaltet im Bereich Action und Gewalt einen Gang zurück. Das Erzähltempo wird zurückgenommen, die -für Tarantino typischen- Dialoge gewinnen die Oberhand. Wenn Bill (David Carradine) über Comics philosophiert und dabei von Batman über Superman einen Bogen zu seiner Verflossenen spannt, dann sorgt das für ein mehr als zufriedenes Grinsen auf meinem Gesicht. Uma Thurman präsentiert sich auch im zweiten Teil des Werkes in Topform. David Carradine kommt als Bill endlich richtig zum Zuge, Michael Madsen und Daryl Hannah haben ihre Begegnungen mit der Heldin. Gordon Liu hat diesmal einen herrlichen Auftritt als Lehrmeister, im ersten Teil war er bekanntlich auch schon dabei, musste aber lediglich als Kanonenfutter herhalten. Gern gesehene Schauspieler haben kurze Auftritte, Samuel L. Jackson, Bo Svenson und Eierschädel Sig Haig geben sich die Ehre, sehr angenehm.
Auch diesmal halte ich meine Ausführungen bewusst kurz, es gibt schliesslich Unmengen an Lesestoff über diesen Film. In der zweiten Runde von "Kill Bill" geht es -wie bereits erwähnt- etwas ruhiger zu, damit steht das Werk -zumindest vordergründig- früheren Filmen des Meisters etwas näher als der erste Teil. Was bleibt noch zu sagen? Neben den herrlichen Kurzauftritten diverser Kultschädel ist natürlich auch der Soundtrack wieder sehr stilvoll ausgewählt. Besonders gefreut habe ich mich über die Auszüge aus dem wunderschönen Score von "Der Killer von Wien" (Lo strano vizio della Signora Wardh), mit dem Nora Orlandi diesen herrlichen Giallo von Sergio Martino untermalte. Auch Meiko Kaji kommt wieder zum Zuge, ebenso darf Ennio Morricone nicht fehlen.
Wenn ich mir von Augen führe, dass ich Exploitation-Lieblinge wie z.B. "Contaminazione" (Astaron - Die Brut des Schreckens) oder "I drink your Blood" (Die Tollwütigen) mit 8,5/10 bewertet habe -was für "sehr gut bis überragend" steht- dann erscheinen mir 9/10 für die beiden "Kill Bill" Streifen fast ein wenig zu hoch gegriffen. Doch der "Wohlfühlfaktor" ist ähnlich stark ausgeprägt, und für seine Sonderstellung in der heutigen Filmlandschaft verdient Herr Tarantino sowieso Hochachtung. Beide Filme sind nicht "einfach nur sehr gut", sie fühlen sich für mich eindeutig nach mehr an, daher ist eine Bewertung im Bereich oberhalb von 8/10 angemessen. Eben auch wegen Tarantinos Sonderstellung und seiner Liebe zum Film muss ich erneut 9/10 ziehen! Mir ist der zweite Teil fast noch ein wenig mehr ans Herz gewachsen als sein Vorgänger, doch "abwerten" möchte ich Teil 1 auch nicht. Meine Zuneigung zu den Filmen ist ähnlich stark ausgeprägt wie zu den weiter oben genannten Werken, dazu kommt noch ein kleiner Bonus dafür, dass Quentin T. angenehm aus der Masse der heutigen, identitätslosen Langweiler hervorsticht -ja, ich wiederhole mich in solchen Fällen sehr gern- so kommen auch diesmal wieder fette 9/10 zustande! Danke Herr Tarantino, bitte bleiben Sie uns noch lange erhalten!
Lieblingszitat: "Clark Kent ist Supermans Kritik an der Menschheit!"
Ich bin zwar ein Radikaler, aber mehr noch bin ich ein Lüstling! (Lady Snowblood 2: Love Song of Vengeance)
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Hitch-Hike (Italien, 1977, Originaltitel: Autostop rosso sangue)
Der italienische Journalist Walter Mancini (Franco Nero) und seine Gattin Eve (Corinne Clery), sind mit einem Auto samt anhängendem Campingwagen in den USA unterweges. In der Ehe kriselt es kräftig, Walter lässt gern den prolligen Macho raushängen. Als das genervte Paar am Strassenrand ein liegengebliebenes Fahrzeug entdeckt, nimmt Eve unter Protest ihres Gatten den Faher mit. Adam Konitz (David Hess) scheint lediglich ein kleiner Dummschwätzer zu sein, entpuppt sich jedoch bald als gefährlicher Irrer. Der Psychopath befindet sich auf der Flucht vor dem starken Arm des Gesetzes, er will sich mit der üppigen Beute eines Raubzuges nach Mexiko absetzen. Das Trio gerät immer tiefer in den Strudel eines erbarmungslosen Nervenkriegs, es bleibt nicht bei lediglich verbalen Ausbrüchen. Es kommt aber noch dicker, denn nicht nur die Polizei will Konitz ergreifen...
"Autostop rosso sangue" (1977) wurde von Pasquale Festa Campanile inszeniert, der sonst eher im Bereich Komödie und lockere Unterhaltung sein Werk verrichtete. Hier stellte er eindrucksvoll unter Beweis, dass er weitaus mehr auf der Pfanne hatte. In Deutschland verpasste man dem Film den Titel "Wenn Du krepierst - Lebe ich". Die drei Hauptfiguren sind ein echter Volltreffer, besser hätte man die Rollen kaum besetzen können! Franco Nero darf sein ganzes Können zeigen, über seine Rolle kann ich an dieser Stelle nicht zu viel verraten, die Spoilergefahr verbietet mir dies leider. David Hess erlangte durch Wes Cravens "The last House on the left" (1972) Bekanntheit, seine Darstellung eines völlig durchgeknallten Kriminellen wirkt bis in die heutige Zeit. Vordergründig ist seine Rolle in "Hitch-Hike" sehr ähnlich, tatsächlich ist sie aber weitaus vielschichtiger angelegt, bietet mehr Tiefe und fordert Hess mehr ab. Corinne Clery verdient ebenfalls grosses Lob. Sie ist nicht nur das unschludige Opferlamm, vor allem lässt sie sich schauspielerisch nicht von den beiden Schwergewichten Nero und Hess unterbuttern. Es sei mir an dieser Stelle erlaubt, zusätzlich -und mit Nachdruck- auf die optischen Vorzüge der sehr attraktiven Dame hinzuweisen. Erfreulicherweise werden dem Zuschauer genußvolle Einblicke geboten. Action, Gewalt und Geballer kommen natürlich zum Zuge, doch der Schwerpunkt liegt ganz klar auf der psychischen Schiene, was dank der erstklassigen Akteure sehr überzeugend rüberkommt. Grosses Lob gebührt ebenso dem Drehbuchautor! Wo andere Filme vermutlich zum Ende kommen würden, fährt dieser Film gut 20 weitere Minuten fort, überrascht auf eindrucksvolle Weise mit einem zynischen Finale der Extraklasse! Die tolle Kameraarbeit, die prächtige Landschaft und der schöne Score von Ennio Morricone runden das Gesamtbild gelungen ab.
Neben all diesen Pluspunkten, übt der Film dadurch eine zusätzliche Faszination aus, dass er als Exploitation-Kracher und durchaus ernstzunehmender Psycho-Thriller "funktioniert". Wer "Wild Dogs" (Cani arrabbiati, 1974) von Mario Bava und "Hitcher - Der Highway Killer" ("The Hitcher", 1986, Regie: Robert Harmon) mit Rutger Hauer mag, der sollte auf jeden Fall einen Blick auf "Hitch-Hike" werfen, wird nicht an diesem prächtigen Film vorbeikommen! In Deutschland liegt leider keine offizielle DVD-Auswertung vor, es existiert lediglich ein Steifelbein unter dem alten, deutschen Kinotitel "Wenn Du krepierst - Lebe ich". Ich habe zur amerikanischen DVD von Blue Underground gegriffen. Diese bietet den Film in toller Bildqualität, hat eine informative Featurette an Bord (in der die Hauptdarsteller zu Wort kommen) und kommt ohne Regionalcode daher. Über die einschlägig bekannten Versender ist die Scheibe problemlos zu bekommen, der Preis fällt sehr moderat aus! Für jeden Freund der italienischen Filmkunst ist dieses Werk absolutes Pflichtprogramm, doch auch jeder Filmfan der sich von der Inhaltsangabe ein wenig angesprochen fühlt, sollte sich diesen herrlichen Film gönnen und keinesfalls entgehen lassen!
Dicke 8,5/10 (...mit steigender Tendenz...)
Lieblingszitat: "They're making love. We just screw!"
Der italienische Journalist Walter Mancini (Franco Nero) und seine Gattin Eve (Corinne Clery), sind mit einem Auto samt anhängendem Campingwagen in den USA unterweges. In der Ehe kriselt es kräftig, Walter lässt gern den prolligen Macho raushängen. Als das genervte Paar am Strassenrand ein liegengebliebenes Fahrzeug entdeckt, nimmt Eve unter Protest ihres Gatten den Faher mit. Adam Konitz (David Hess) scheint lediglich ein kleiner Dummschwätzer zu sein, entpuppt sich jedoch bald als gefährlicher Irrer. Der Psychopath befindet sich auf der Flucht vor dem starken Arm des Gesetzes, er will sich mit der üppigen Beute eines Raubzuges nach Mexiko absetzen. Das Trio gerät immer tiefer in den Strudel eines erbarmungslosen Nervenkriegs, es bleibt nicht bei lediglich verbalen Ausbrüchen. Es kommt aber noch dicker, denn nicht nur die Polizei will Konitz ergreifen...
"Autostop rosso sangue" (1977) wurde von Pasquale Festa Campanile inszeniert, der sonst eher im Bereich Komödie und lockere Unterhaltung sein Werk verrichtete. Hier stellte er eindrucksvoll unter Beweis, dass er weitaus mehr auf der Pfanne hatte. In Deutschland verpasste man dem Film den Titel "Wenn Du krepierst - Lebe ich". Die drei Hauptfiguren sind ein echter Volltreffer, besser hätte man die Rollen kaum besetzen können! Franco Nero darf sein ganzes Können zeigen, über seine Rolle kann ich an dieser Stelle nicht zu viel verraten, die Spoilergefahr verbietet mir dies leider. David Hess erlangte durch Wes Cravens "The last House on the left" (1972) Bekanntheit, seine Darstellung eines völlig durchgeknallten Kriminellen wirkt bis in die heutige Zeit. Vordergründig ist seine Rolle in "Hitch-Hike" sehr ähnlich, tatsächlich ist sie aber weitaus vielschichtiger angelegt, bietet mehr Tiefe und fordert Hess mehr ab. Corinne Clery verdient ebenfalls grosses Lob. Sie ist nicht nur das unschludige Opferlamm, vor allem lässt sie sich schauspielerisch nicht von den beiden Schwergewichten Nero und Hess unterbuttern. Es sei mir an dieser Stelle erlaubt, zusätzlich -und mit Nachdruck- auf die optischen Vorzüge der sehr attraktiven Dame hinzuweisen. Erfreulicherweise werden dem Zuschauer genußvolle Einblicke geboten. Action, Gewalt und Geballer kommen natürlich zum Zuge, doch der Schwerpunkt liegt ganz klar auf der psychischen Schiene, was dank der erstklassigen Akteure sehr überzeugend rüberkommt. Grosses Lob gebührt ebenso dem Drehbuchautor! Wo andere Filme vermutlich zum Ende kommen würden, fährt dieser Film gut 20 weitere Minuten fort, überrascht auf eindrucksvolle Weise mit einem zynischen Finale der Extraklasse! Die tolle Kameraarbeit, die prächtige Landschaft und der schöne Score von Ennio Morricone runden das Gesamtbild gelungen ab.
Neben all diesen Pluspunkten, übt der Film dadurch eine zusätzliche Faszination aus, dass er als Exploitation-Kracher und durchaus ernstzunehmender Psycho-Thriller "funktioniert". Wer "Wild Dogs" (Cani arrabbiati, 1974) von Mario Bava und "Hitcher - Der Highway Killer" ("The Hitcher", 1986, Regie: Robert Harmon) mit Rutger Hauer mag, der sollte auf jeden Fall einen Blick auf "Hitch-Hike" werfen, wird nicht an diesem prächtigen Film vorbeikommen! In Deutschland liegt leider keine offizielle DVD-Auswertung vor, es existiert lediglich ein Steifelbein unter dem alten, deutschen Kinotitel "Wenn Du krepierst - Lebe ich". Ich habe zur amerikanischen DVD von Blue Underground gegriffen. Diese bietet den Film in toller Bildqualität, hat eine informative Featurette an Bord (in der die Hauptdarsteller zu Wort kommen) und kommt ohne Regionalcode daher. Über die einschlägig bekannten Versender ist die Scheibe problemlos zu bekommen, der Preis fällt sehr moderat aus! Für jeden Freund der italienischen Filmkunst ist dieses Werk absolutes Pflichtprogramm, doch auch jeder Filmfan der sich von der Inhaltsangabe ein wenig angesprochen fühlt, sollte sich diesen herrlichen Film gönnen und keinesfalls entgehen lassen!
Dicke 8,5/10 (...mit steigender Tendenz...)
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Ich bin zwar ein Radikaler, aber mehr noch bin ich ein Lüstling! (Lady Snowblood 2: Love Song of Vengeance)
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My bloody Valentine :
Wer sich mit Mike Myers und seinem Sujet nie so recht anfreunden konnte, wird hier vielleicht besser bedient :
Der Rüssel mitsamt Schnüffelbüchse hat was, dazu noch das asthmatische Geröchel á la Lord Helmchen : Das hätte schlimmer ausfallen können. Die 3D-Effekte sind passabel und nicht überpräsent, die Tricktechnik hat schöne Ideen umgesetzt.
8/10
Stefan
Wer sich mit Mike Myers und seinem Sujet nie so recht anfreunden konnte, wird hier vielleicht besser bedient :
Der Rüssel mitsamt Schnüffelbüchse hat was, dazu noch das asthmatische Geröchel á la Lord Helmchen : Das hätte schlimmer ausfallen können. Die 3D-Effekte sind passabel und nicht überpräsent, die Tricktechnik hat schöne Ideen umgesetzt.
8/10
Stefan
Beim Testhören sind wenigstens die Amateure von der Strasse
Der Weg vom Unterschiedhörer zum Musikhörer ist steinig und schwer
"Ich bin Dry-Ager", von Cyneyt, vom letzten Berliner Lokal, in dem ich je etwas essen werde.
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Postal - Director's Cut (Kanada, USA, Deutschland, 2007, Originaltitel: Postal)
Dude (Zack Ward) hat es nicht leicht. Seine Gattin ist eine fette, hässliche und tyrannische Schlampe, die den ganzen Tag fressend vor der Glotze liegt und sich von irgendwelchen Pennern besteigen lässt. Die Suche nach einem Job verläuft erfolglos, ergo kommt der Dude auf die Idee seinen Onkel Dave (Dave Foley) anzupumpen. Der scheffelt dicke Kohle als Guru einer Sekte. Momentan hat Dave leider mit einem kleinen Engpass zu kämpfen, das Finanzamt verlangt eine Nachzahlung in Millionenhöhe. Die beiden Schwachmaten wollen mit Hilfe diverser Damen -hörige Sektenmitglieder- einen genialen Coup durchziehen. Ein Frachtschiff sollte eine Ladung heiss begehrter Stofftiere anliefern, doch der Kahn ist abgesoffen und nur ein paar tausend Exemplare können nun unter die Leute gebracht werden. Diese sollen in einem Vergnügungspark angeboten werden, der Dude und Uncle Dave wollen sich die Teile unter den Nagel reissen und bei eBay verkaufen. Leider ist auch Osama Bin Laden (Larry Thomas) hinter dem Zeug her, denn er will mit Hilfe der Kuschelteile einen teuflischen Plan in die Tat umsetzen. Grosser Ärger ist vorprogrammiert...
Der Name Uwe Boll sorgt bei vielen Mitmenschen für blankes Entsetzen. Ich halte diese Hysterie für übertrieben. Sicher, es gibt talentiertere Filmemacher, für kurzweilige Unterhaltung kann Boll aber durchaus gut sein, als Beispiel sei "BloodRayne (2005) genannt. Mit "Postal" bringt der umstrittene Bursche nun eine böse Satire unters Volk, zumindest will man dies dem Zuschauer vermitteln. Werfen wir einen Blick auf die Besetzung, die Wahl der Darsteller recht gut gelungen. Zack Ward passt prima in die Rolle des debilen Losers, Ralf Moeller kommt als idiotischer Bulle gut rüber, sogar einen echten Könner wie J.K. Simmons konnte man für eine Nebenrolle gewinnen. Eine böse, böse Satire möchte "Postal" gerne sein, möglichst viele Tabus brechen. Doch dieser Schuss geht meist nach hinten los und/oder läuft ins Leere. Gekillte Kinder bringt Troma viel zynischer rüber, der Witz mit dem "vom Wachturm gefallenen Opa", hat einen längeren Bart als die Typen von ZZ Top. Ich bin ein bekennender Fan von Trash und kaputten Filmen, aber "Postal" langweilt überwiegend, kaum ein "Gag" zündet wirklich. Was so unfassbar bööööse sein möchte, ist in Wirklichkeit nur asoziales, debiles Gegeifer. Nun kann auch "asoziales, debiles Gegeifer" durchaus unterhaltsam sein, aber nicht in solch dröger Form. Da sind die "Toxic Avenger" Streifen von Troma weitaus subversiver und vor allem unterhaltsamer.
Herr Boll möchte provozieren, der Gesellschaft -vor allem der Obrigkeit- den Spiegel vor die Nase halten. Dann aber doch bitte wirklich provokant und nicht auf dem Niveau einer Nachmittagstalkshow! Letztlich ist "Postal" ein nett gemeinter Versuch, scheitert jedoch bereits im Ansatz und entlockt mir lediglich ein mitleidiges Gähnen. Ein Totalausfall ist das Machwerk nicht, aber diesmal bewegt sich Boll wirklich hart an der Grenze zur Arschbombe. Lieber schaue ich mir erneut "BloodRayne" an, "Postal" darf ab jetzt im Regal verstauben. Die Blu-ray ist übrigens von guter Qualität, doch was tut dies bei dem langweiligen Inhalt schon zur Sache?
Langweilig und (unangenehm) doof. Ein überflüssiger Möchtegern-Schocker, gääähn... (Vielleicht soll das Teil eine Satire auf echte Satiren sein...¿?)
3/10
Dude (Zack Ward) hat es nicht leicht. Seine Gattin ist eine fette, hässliche und tyrannische Schlampe, die den ganzen Tag fressend vor der Glotze liegt und sich von irgendwelchen Pennern besteigen lässt. Die Suche nach einem Job verläuft erfolglos, ergo kommt der Dude auf die Idee seinen Onkel Dave (Dave Foley) anzupumpen. Der scheffelt dicke Kohle als Guru einer Sekte. Momentan hat Dave leider mit einem kleinen Engpass zu kämpfen, das Finanzamt verlangt eine Nachzahlung in Millionenhöhe. Die beiden Schwachmaten wollen mit Hilfe diverser Damen -hörige Sektenmitglieder- einen genialen Coup durchziehen. Ein Frachtschiff sollte eine Ladung heiss begehrter Stofftiere anliefern, doch der Kahn ist abgesoffen und nur ein paar tausend Exemplare können nun unter die Leute gebracht werden. Diese sollen in einem Vergnügungspark angeboten werden, der Dude und Uncle Dave wollen sich die Teile unter den Nagel reissen und bei eBay verkaufen. Leider ist auch Osama Bin Laden (Larry Thomas) hinter dem Zeug her, denn er will mit Hilfe der Kuschelteile einen teuflischen Plan in die Tat umsetzen. Grosser Ärger ist vorprogrammiert...
Der Name Uwe Boll sorgt bei vielen Mitmenschen für blankes Entsetzen. Ich halte diese Hysterie für übertrieben. Sicher, es gibt talentiertere Filmemacher, für kurzweilige Unterhaltung kann Boll aber durchaus gut sein, als Beispiel sei "BloodRayne (2005) genannt. Mit "Postal" bringt der umstrittene Bursche nun eine böse Satire unters Volk, zumindest will man dies dem Zuschauer vermitteln. Werfen wir einen Blick auf die Besetzung, die Wahl der Darsteller recht gut gelungen. Zack Ward passt prima in die Rolle des debilen Losers, Ralf Moeller kommt als idiotischer Bulle gut rüber, sogar einen echten Könner wie J.K. Simmons konnte man für eine Nebenrolle gewinnen. Eine böse, böse Satire möchte "Postal" gerne sein, möglichst viele Tabus brechen. Doch dieser Schuss geht meist nach hinten los und/oder läuft ins Leere. Gekillte Kinder bringt Troma viel zynischer rüber, der Witz mit dem "vom Wachturm gefallenen Opa", hat einen längeren Bart als die Typen von ZZ Top. Ich bin ein bekennender Fan von Trash und kaputten Filmen, aber "Postal" langweilt überwiegend, kaum ein "Gag" zündet wirklich. Was so unfassbar bööööse sein möchte, ist in Wirklichkeit nur asoziales, debiles Gegeifer. Nun kann auch "asoziales, debiles Gegeifer" durchaus unterhaltsam sein, aber nicht in solch dröger Form. Da sind die "Toxic Avenger" Streifen von Troma weitaus subversiver und vor allem unterhaltsamer.
Herr Boll möchte provozieren, der Gesellschaft -vor allem der Obrigkeit- den Spiegel vor die Nase halten. Dann aber doch bitte wirklich provokant und nicht auf dem Niveau einer Nachmittagstalkshow! Letztlich ist "Postal" ein nett gemeinter Versuch, scheitert jedoch bereits im Ansatz und entlockt mir lediglich ein mitleidiges Gähnen. Ein Totalausfall ist das Machwerk nicht, aber diesmal bewegt sich Boll wirklich hart an der Grenze zur Arschbombe. Lieber schaue ich mir erneut "BloodRayne" an, "Postal" darf ab jetzt im Regal verstauben. Die Blu-ray ist übrigens von guter Qualität, doch was tut dies bei dem langweiligen Inhalt schon zur Sache?
Langweilig und (unangenehm) doof. Ein überflüssiger Möchtegern-Schocker, gääähn... (Vielleicht soll das Teil eine Satire auf echte Satiren sein...¿?)
3/10
Ich bin zwar ein Radikaler, aber mehr noch bin ich ein Lüstling! (Lady Snowblood 2: Love Song of Vengeance)
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Der Hund von Baskervilles (Großbritannien, 1959, Originaltitel: The Hound of the Baskervilles)
Auf der wohlhabenden Sippe Baskerville lastet seit vielen Jahren ein grausiger Fluch. Nach dem Tod des letzten Gutsherrn tritt Sir Henry Baskerville (Christopher Lee) das Erbe an. Da Dr. Mortimer (Francis de Wolff) um das Leben des Erben fürchtet, bittet er Sherlock Holmes (Peter Cushing) um dessen Hilfe, er soll das Rätsel um den alten Fluch lösen. Mit seinem Gefährten Dr. Watson (Andre Morell) macht sich Holmes daran die Wahrheit ans Licht zu fördern. Kein leichtes und vor allem kein ungefährliches Unterfangen, denn man trachtet Sir Henry bereits nach dem Leben...
Dieser Hammer Film ist zwar eher ein Kriminialfilm, verbreitet aber trotzdem eine wohlige, unheimliche Atmosphäre. Der bewährte Terence Fisher zauberte mal wieder einen sehr schönen Film aus dem Hut, wunderschöne Landschaftsbilder und herrliche Kulissen inklusive. Die Besetzung ist natürlich traumhaft, Peter Cushing und Christopher Lee sind schon jeder für sich eine Freude, zusammen sind die beiden Ikonen absolut unschlagbar. Dazu noch der geschätzte Andre Morell in der Rolle des Watson, perfekt! Es bedarf nicht allzu vieler Worte über diesen schönen Film, jeder Hammer Fan muss sich dieses Schätzchen sowieso in die Sammlung stellen! Besonders empfehlenswert als Double Feature mit "Captain Clegg" (1962), der vielleicht sogar noch ein wenig schöner anzuschauen ist und das kreativere Drehbuch aufbieten kann.
Die DVD von MGM bietet eine solide Bildqualität, als Bonus ist lediglich ein Trailer vorhanden. Den Fan wird die magere Ausstattung nicht abschrecken, zumindest fällt der Preis moderat aus. 7,5/10 (gut bis sehr gut) scheint mir eine angemessene Bewertung zu sein. "Eigentlich" würde ich lieber eine noch höhere Wertung ziehen, jedoch blockieren andere Hammer Werke die oberen Ränge. Fazit: Muss man als Hammer Fan besitzen!
7,5/10
Lieblingszitat: "Wenn Sie wüssten wie gefährlich diese Tierchen sind..."
Auf der wohlhabenden Sippe Baskerville lastet seit vielen Jahren ein grausiger Fluch. Nach dem Tod des letzten Gutsherrn tritt Sir Henry Baskerville (Christopher Lee) das Erbe an. Da Dr. Mortimer (Francis de Wolff) um das Leben des Erben fürchtet, bittet er Sherlock Holmes (Peter Cushing) um dessen Hilfe, er soll das Rätsel um den alten Fluch lösen. Mit seinem Gefährten Dr. Watson (Andre Morell) macht sich Holmes daran die Wahrheit ans Licht zu fördern. Kein leichtes und vor allem kein ungefährliches Unterfangen, denn man trachtet Sir Henry bereits nach dem Leben...
Dieser Hammer Film ist zwar eher ein Kriminialfilm, verbreitet aber trotzdem eine wohlige, unheimliche Atmosphäre. Der bewährte Terence Fisher zauberte mal wieder einen sehr schönen Film aus dem Hut, wunderschöne Landschaftsbilder und herrliche Kulissen inklusive. Die Besetzung ist natürlich traumhaft, Peter Cushing und Christopher Lee sind schon jeder für sich eine Freude, zusammen sind die beiden Ikonen absolut unschlagbar. Dazu noch der geschätzte Andre Morell in der Rolle des Watson, perfekt! Es bedarf nicht allzu vieler Worte über diesen schönen Film, jeder Hammer Fan muss sich dieses Schätzchen sowieso in die Sammlung stellen! Besonders empfehlenswert als Double Feature mit "Captain Clegg" (1962), der vielleicht sogar noch ein wenig schöner anzuschauen ist und das kreativere Drehbuch aufbieten kann.
Die DVD von MGM bietet eine solide Bildqualität, als Bonus ist lediglich ein Trailer vorhanden. Den Fan wird die magere Ausstattung nicht abschrecken, zumindest fällt der Preis moderat aus. 7,5/10 (gut bis sehr gut) scheint mir eine angemessene Bewertung zu sein. "Eigentlich" würde ich lieber eine noch höhere Wertung ziehen, jedoch blockieren andere Hammer Werke die oberen Ränge. Fazit: Muss man als Hammer Fan besitzen!
7,5/10
Lieblingszitat: "Wenn Sie wüssten wie gefährlich diese Tierchen sind..."
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Shogun's Ninja (Japan, 1980, Originaltitel: Ninja bugeichô momochi sandayû)
Die Eltern des kleinen Takamaru (Hiroyuki Sanada) fallen Machtgier und politischen Verstrickungen zum Opfer. Die Mörderbande unter dem Kommando von General Shogen (Sonny Chiba) bekommt Takamaru aber nicht zu fassen, er entgeht seinen Häschern knapp und flüchtet von Japan nach China. Einige Jahre ziehen ins Land, als junger Mann kehrt Takamaru ins Land seiner Vorfahren zurück und will Rache nehmen. Kein leichtes Unterfangen, denn seine Sippe ist nahezu ausgerottet und Shogen noch immer ein mächtiger, brutaler und gnadenloser Militärschädel. Takamaru findet alte Freunde aus seiner Kindheit wieder, schliesst sich deren Widerstandsgruppe an. Doch Shogens Arm ist lang und kräftig, zusätzlich droht auch aus den eigenen Reihen Gefahr, die Gefahr mit dem Namen Verrat...
Dieser Beitrag aus Japan entstand unter der Regie von Norifumi Suzuki, dessen "Exzesse im Folterkeller" in Deutschland die Zensur auf den Plan riefen. Keine Angst, so wüst geht es bei "Shogun's Ninja" nicht zu. Der Streifen ist sehr ansprechend gefilmt, die Kämpfe machen Laune durch diverse Übertreibungen, welcher Eastern Fan erfreut sich nicht an Wirework und ein paar abgeschlagenen Körperteilen samt Blut? Der Racheplot wird durch einige "Nebenschauplätze" belebt, was im Ergebnis allerdings nicht immer zuträglich ist. So erscheinen manche Übergänge dann auch ein wenig harsch, insgesamt bleibt der Film erzähltechnisch aber im grünen Bereich. Der Hauptdarsteller Hiroyuki Sanada wirkt ein wenig blass, sein Erscheinungsbild passt aber gut zu dem von ihm dargestellen Charakter. Von Sonny Chiba hätte ich gern mehr gesehen, sowohl was seine Kampftechnik angeht, als auch generell seine Erscheinung betrifft. Andererseits wäre die Hauptfigur dadurch vermutlich zu stark an die Wand gedrückt worden, gegen die Präsenz eines Sonny Chiba ist schwer zu bestehen. Man hat auch die Samurai-Legende Hattori Hanzo in die Geschichte eingebaut, angenehmerweise als eine etwas zwielichtige Figur.
Hier und da hat der Film ein paar Schwachpunkte, diese sind jedoch als Nebensächlichkeit zu betrachten und stören den Genuss nicht nachhaltig. Die DVD von NEW zeigt den Film in recht ordentlicher Qualität und kommt -wie für das Label üblich- in einer Hartbox daher. Seit einiger Zeit ist das Werk auch auf Blu-ray verfügbar, allerdings kann ich zu der Qualität der HD-Auswertung nichts sagen. Ich bin mit der mir vorliegenden DVD zufrieden, von daher habe ich keine Nachforschungen bezüglich der BD angestellt.
Guter Stoff = 7/10
Lieblingszitat: "Ich kann es nicht zulassen, dass sich in unserer Provinz solche Elemente herumtreiben!"
Die Eltern des kleinen Takamaru (Hiroyuki Sanada) fallen Machtgier und politischen Verstrickungen zum Opfer. Die Mörderbande unter dem Kommando von General Shogen (Sonny Chiba) bekommt Takamaru aber nicht zu fassen, er entgeht seinen Häschern knapp und flüchtet von Japan nach China. Einige Jahre ziehen ins Land, als junger Mann kehrt Takamaru ins Land seiner Vorfahren zurück und will Rache nehmen. Kein leichtes Unterfangen, denn seine Sippe ist nahezu ausgerottet und Shogen noch immer ein mächtiger, brutaler und gnadenloser Militärschädel. Takamaru findet alte Freunde aus seiner Kindheit wieder, schliesst sich deren Widerstandsgruppe an. Doch Shogens Arm ist lang und kräftig, zusätzlich droht auch aus den eigenen Reihen Gefahr, die Gefahr mit dem Namen Verrat...
Dieser Beitrag aus Japan entstand unter der Regie von Norifumi Suzuki, dessen "Exzesse im Folterkeller" in Deutschland die Zensur auf den Plan riefen. Keine Angst, so wüst geht es bei "Shogun's Ninja" nicht zu. Der Streifen ist sehr ansprechend gefilmt, die Kämpfe machen Laune durch diverse Übertreibungen, welcher Eastern Fan erfreut sich nicht an Wirework und ein paar abgeschlagenen Körperteilen samt Blut? Der Racheplot wird durch einige "Nebenschauplätze" belebt, was im Ergebnis allerdings nicht immer zuträglich ist. So erscheinen manche Übergänge dann auch ein wenig harsch, insgesamt bleibt der Film erzähltechnisch aber im grünen Bereich. Der Hauptdarsteller Hiroyuki Sanada wirkt ein wenig blass, sein Erscheinungsbild passt aber gut zu dem von ihm dargestellen Charakter. Von Sonny Chiba hätte ich gern mehr gesehen, sowohl was seine Kampftechnik angeht, als auch generell seine Erscheinung betrifft. Andererseits wäre die Hauptfigur dadurch vermutlich zu stark an die Wand gedrückt worden, gegen die Präsenz eines Sonny Chiba ist schwer zu bestehen. Man hat auch die Samurai-Legende Hattori Hanzo in die Geschichte eingebaut, angenehmerweise als eine etwas zwielichtige Figur.
Hier und da hat der Film ein paar Schwachpunkte, diese sind jedoch als Nebensächlichkeit zu betrachten und stören den Genuss nicht nachhaltig. Die DVD von NEW zeigt den Film in recht ordentlicher Qualität und kommt -wie für das Label üblich- in einer Hartbox daher. Seit einiger Zeit ist das Werk auch auf Blu-ray verfügbar, allerdings kann ich zu der Qualität der HD-Auswertung nichts sagen. Ich bin mit der mir vorliegenden DVD zufrieden, von daher habe ich keine Nachforschungen bezüglich der BD angestellt.
Guter Stoff = 7/10
Lieblingszitat: "Ich kann es nicht zulassen, dass sich in unserer Provinz solche Elemente herumtreiben!"
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Als das Meer verschwand (Neuseeland, Großbritannien, 2004, Originaltitel: In my Father's Den)
Paul Prior (Matthew Macfayden) verliess als sehr junger Mann sein Elternhaus, nach dem Tod seiner Mutter zog es ihn hinaus in die weite Welt. Nach 17 Jahren kehrt er in seine Heimat Neuseeland zurück, der Anlass ist traurig, sein Vater ist verstorben. Paul ist ein bekannter, erfolgreicher Journalist, besonders seine Fotos aus Krisengebieten rumd um den Globus geniessen hohes Ansehen. Nun sieht sich der Weltenbummler mit der Enge, dem Mief seiner Kindheit konfrontiert. Das alte Elternhaus, sein Bruder, der ihm den Weggang offensichtlich nie verziehen hat, seine Jugendliebe. Eigentlich möchte Paul nur möglichst schnell wieder weg, denn der von seiner beruflichen Laufbahn schwer gezeichnete Journalist, kann dem Druck der überall präsenten Vergangenheit kaum standhalten. Die junge Celia (Emily Barclay) interessiert sich für Paul, Celia ist die Tocher von Pauls Jugendfreundin, der Vater des Mädchens ist vor ein paar Jahren verstorben. Zwischen dem ausgebrannten Schreiberling und dem aufgeweckten Mädchen entsteht eine Freundschaft, doch eine erschreckende Wahrheit lauert unter der Oberfläche...
Regisseur Brad McGann hat mit "In my Father's Den" einen sehr bewegenden Film auf die Beine gestellt. Leider ist der talentiere Mann bereits 2007 verstorben, er wurde lediglich 43 Jahre jung. Was sich zunächst als Familiendrama mit Tiefgang präsentiert, offenbart zum Finale überraschende Wendungen, die sich so mancher gestandene Thriller wünschen würde. Die Schauspieler leisten grossartige Arbeit, besonders Macfayden und die noch sehr junge Emily Barclay haben mich beindruckt. Die sehr guten Leistungen reichen bis in die kleineren Nebenrollen, Hut ab! Die melancholische Stimmung des Werkes wird sehr schön vom spröden Charme der Landschaft unterstützt. Der schmale Grat zwischen wärmender Melancholie und der kalten, hässlichen Fratze Depression wird auf beiden Seite der Grenze beschritten. Glücklicherweise driftet der Film aber nie in Kitsch oder unerträgliche Weinerlichkeit ab, der schwierige Balanceakt wird sehr souverän gemeistert. Manchmal erinnerte mich "Als das Meer verschwand" ein wenig an den ebenfalls sehr gelungenen "Schiffsmeldungen". Weniger von der Story her, sondern was die eingefangene, spürbar gemachte Atmosphäre anbelangt. Betrachtet man diese Werke, scheinen sich Neuseeland und Neufundland nicht am jeweils anderen Ende der Welt zu befinden.
Mir hat "In my Father's Den" sehr gut gefallen! Die Blu-ray bietet eine sehr ansprechende Qualität. Glücklicherweise hat man den Film nicht zu Tode gefiltert, wo es hingehört, da ist das Filmkorn auch zu sehen. Einiges an Bonusmaterial wird ebenfalls geboten. Eine schöne Veröffentlichung die dem Film gerecht wird, klarer Kauftipp!
Sehr gut = 8/10
Paul Prior (Matthew Macfayden) verliess als sehr junger Mann sein Elternhaus, nach dem Tod seiner Mutter zog es ihn hinaus in die weite Welt. Nach 17 Jahren kehrt er in seine Heimat Neuseeland zurück, der Anlass ist traurig, sein Vater ist verstorben. Paul ist ein bekannter, erfolgreicher Journalist, besonders seine Fotos aus Krisengebieten rumd um den Globus geniessen hohes Ansehen. Nun sieht sich der Weltenbummler mit der Enge, dem Mief seiner Kindheit konfrontiert. Das alte Elternhaus, sein Bruder, der ihm den Weggang offensichtlich nie verziehen hat, seine Jugendliebe. Eigentlich möchte Paul nur möglichst schnell wieder weg, denn der von seiner beruflichen Laufbahn schwer gezeichnete Journalist, kann dem Druck der überall präsenten Vergangenheit kaum standhalten. Die junge Celia (Emily Barclay) interessiert sich für Paul, Celia ist die Tocher von Pauls Jugendfreundin, der Vater des Mädchens ist vor ein paar Jahren verstorben. Zwischen dem ausgebrannten Schreiberling und dem aufgeweckten Mädchen entsteht eine Freundschaft, doch eine erschreckende Wahrheit lauert unter der Oberfläche...
Regisseur Brad McGann hat mit "In my Father's Den" einen sehr bewegenden Film auf die Beine gestellt. Leider ist der talentiere Mann bereits 2007 verstorben, er wurde lediglich 43 Jahre jung. Was sich zunächst als Familiendrama mit Tiefgang präsentiert, offenbart zum Finale überraschende Wendungen, die sich so mancher gestandene Thriller wünschen würde. Die Schauspieler leisten grossartige Arbeit, besonders Macfayden und die noch sehr junge Emily Barclay haben mich beindruckt. Die sehr guten Leistungen reichen bis in die kleineren Nebenrollen, Hut ab! Die melancholische Stimmung des Werkes wird sehr schön vom spröden Charme der Landschaft unterstützt. Der schmale Grat zwischen wärmender Melancholie und der kalten, hässlichen Fratze Depression wird auf beiden Seite der Grenze beschritten. Glücklicherweise driftet der Film aber nie in Kitsch oder unerträgliche Weinerlichkeit ab, der schwierige Balanceakt wird sehr souverän gemeistert. Manchmal erinnerte mich "Als das Meer verschwand" ein wenig an den ebenfalls sehr gelungenen "Schiffsmeldungen". Weniger von der Story her, sondern was die eingefangene, spürbar gemachte Atmosphäre anbelangt. Betrachtet man diese Werke, scheinen sich Neuseeland und Neufundland nicht am jeweils anderen Ende der Welt zu befinden.
Mir hat "In my Father's Den" sehr gut gefallen! Die Blu-ray bietet eine sehr ansprechende Qualität. Glücklicherweise hat man den Film nicht zu Tode gefiltert, wo es hingehört, da ist das Filmkorn auch zu sehen. Einiges an Bonusmaterial wird ebenfalls geboten. Eine schöne Veröffentlichung die dem Film gerecht wird, klarer Kauftipp!
Sehr gut = 8/10
Ich bin zwar ein Radikaler, aber mehr noch bin ich ein Lüstling! (Lady Snowblood 2: Love Song of Vengeance)
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Cannonball (USA, Hongkong, 1976, Originaltitel: Cannonball!)
Ein illegales Autorennen führt quer durch die USA, das Ziel liegt mitten in New York. Coy "Cannonball" Buckman (David Carradine) macht sich Hoffnungen auf den Sieg, will das dicke Preisgeld einstecken. Sein Bruder Bennie (Dick Miller) lässt sich mit Gauern ein, denn er will noch mehr Schotter machen. Zwar möchte Bennie seinem Bruder zum Sieg verhelfen, jedoch agiert er hinter dessen Rücken. Überhaupt geht es bei der grossen Sause ordentlich zur Sache. Da wird bei Höchstgeschwindigkeit gerempelt und an der Tanke fliegen auch schonmal die Fäuste. Keine leichte Aufgabe für Cannonball...
Paul Bartel drehte 1975 den legendären Streifen " Death Race 2000" (Frankensteins Todesrennen), in dem David Carradine ebenfalls eine der Hauptrollen bekleidete. "Cannonball" sorgt mit launigem Humor für Stimmung, Bartel selbst hat eine herrlich groteske Nebenrolle inne. Natürlich regiert hier immer wieder der Trash, was besonders gut bei einem Massenunfall gegen Ende des Filmes zu Tage kommt. Da knallt Auto um Auto um Auto in eine Lawine aus Blech, diese wird aber kaum grösser, dafür explodieren die Kisten als gigantische Fauerbälle. Überhaupt neigen die Schlitten hier sehr schnell zu irrwitzigen Explosionen. Dass Ami-Karren nichts taugen ist ja hinreichend bekannt, aber das Verhalten wie von frisch gezündeten Böllern ist schon prächtig anzusehen. Hoher Spassfaktor garantiert! Die Riege der Darsteller macht ebenfalls Laune, so kommt auch Robert Carradine zum Zuge, im echten Leben der kleine Bruder von David C.. Ab und an pendelt der Film ein wenig unentschlossen zwischen Albernheiten und Härte. Die Albernheiten behalten meist die Oberhand, im Ergebnis macht die leichte Konfusion den Streifen irgendwie noch liebenswerter. An der Produktion waren übrigens auch die Shaw Brothers beteiligt, genauer gesagt Herr Run Run Shaw.
Die DVD von Kinowelt ist sehr ansprechend, sie basiert scheinbar auf der Vorlage von Blue Underground. "Cannonball" kommt in sehr schönen, frischen Farben daher, das Bonusmaterial enthält eine recht kurze -aber durchaus interessante- Featurette.
Knuffig und unterhaltsam! 7,5/10
Lieblingszitat: Will eine von euch grandiosen Schönheiten vielleicht mal rüberkommen und meinen Steuerknüppel ein bißchen in die Hand nehmen?
Ein illegales Autorennen führt quer durch die USA, das Ziel liegt mitten in New York. Coy "Cannonball" Buckman (David Carradine) macht sich Hoffnungen auf den Sieg, will das dicke Preisgeld einstecken. Sein Bruder Bennie (Dick Miller) lässt sich mit Gauern ein, denn er will noch mehr Schotter machen. Zwar möchte Bennie seinem Bruder zum Sieg verhelfen, jedoch agiert er hinter dessen Rücken. Überhaupt geht es bei der grossen Sause ordentlich zur Sache. Da wird bei Höchstgeschwindigkeit gerempelt und an der Tanke fliegen auch schonmal die Fäuste. Keine leichte Aufgabe für Cannonball...
Paul Bartel drehte 1975 den legendären Streifen " Death Race 2000" (Frankensteins Todesrennen), in dem David Carradine ebenfalls eine der Hauptrollen bekleidete. "Cannonball" sorgt mit launigem Humor für Stimmung, Bartel selbst hat eine herrlich groteske Nebenrolle inne. Natürlich regiert hier immer wieder der Trash, was besonders gut bei einem Massenunfall gegen Ende des Filmes zu Tage kommt. Da knallt Auto um Auto um Auto in eine Lawine aus Blech, diese wird aber kaum grösser, dafür explodieren die Kisten als gigantische Fauerbälle. Überhaupt neigen die Schlitten hier sehr schnell zu irrwitzigen Explosionen. Dass Ami-Karren nichts taugen ist ja hinreichend bekannt, aber das Verhalten wie von frisch gezündeten Böllern ist schon prächtig anzusehen. Hoher Spassfaktor garantiert! Die Riege der Darsteller macht ebenfalls Laune, so kommt auch Robert Carradine zum Zuge, im echten Leben der kleine Bruder von David C.. Ab und an pendelt der Film ein wenig unentschlossen zwischen Albernheiten und Härte. Die Albernheiten behalten meist die Oberhand, im Ergebnis macht die leichte Konfusion den Streifen irgendwie noch liebenswerter. An der Produktion waren übrigens auch die Shaw Brothers beteiligt, genauer gesagt Herr Run Run Shaw.
Die DVD von Kinowelt ist sehr ansprechend, sie basiert scheinbar auf der Vorlage von Blue Underground. "Cannonball" kommt in sehr schönen, frischen Farben daher, das Bonusmaterial enthält eine recht kurze -aber durchaus interessante- Featurette.
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