Koala hat geschrieben:*-chipmunk-* hat geschrieben:die dabei entstehenden kräfte auf der unterseite des glases nennt mann "biegezug". die zulässige belastung von glas auf biegezug ist schon etwas anderes, als die reine druckfestigkeit.
Die Druckfestigkeit von Glas (egal ob Float oder vorgespannt) liegt bei rund 900 MPa, die von Frank genannten Werte sind die Zug- und Biegezugfestigkeiten von Floatglas (rund 30 MPa) bzw. ESG (rund 50 MPa).
Es gibt eine Zug- und eine Druckfestigkeit. Die Druckfestigkeit ist meist höher als
die Zugfestigkeit. Bei rechteckigen Profilen tritt beides in gleicher Höhe auf (bei
Dreieckprofilen ist das z.B. nicht mehr der Fall). Weiterhin gibt es natürlich auch
noch andere Belastungen, z.B. die Scherfestigkeit.
Der Unterschied zwischen den 900 MPa (ich nannte 280 MPa und 2400 MPa)
und den 30 bis 50 MPa (ich nannte 12 bis 50 MPa für kritische Installationen)
ist folgender:
- die erste ist die Bruchgrenze, wenn sie überschritten wird, knackt es
- das zweite ist die maximal erlaubte Belastbarkeit.
Die 1,5 Größenordnungen dazwischen ist der Sicherheitsabstand.
Er fällt damit im Verhältnis zu Metallen oder Holz sehr hoch aus (wo man
meist Werte zwischen 2,5 und 4,5 nimmt), zeigt aber auch das Problem
von Massivglas. Es ist wenig elastisch und unsichtbare Beschädigungen
verringern die belastbarkeit um Größenordnungen (deswegen funktionieren
übrigens Glasschneider).
Wenn man Gruben für andere baut, sollte man schon benau berechnen,
wann das Glas bricht. Wenn jemand seinen Schäferhund ausführt,
sollte je weder schon der vorrauseilende Schäferhund einbrechen
noch Herrchen darüberlaufen können. Bei solchen Moritaten muß man
schon etwas genauer die Bruchgrenze abschätzen.