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Autofahrer schnallen sich immer weniger an!?

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mcBrandy
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Beitrag von mcBrandy »

Hi

Zum Thema verantwortungslos und etweiige Ausnahmen zur Sicherheit im Straßenverkehr hab ich noch so einen Fall. Am Wochenende hat ein Fahrer einen schweren Unfall verursacht. Leider weiß ich jetzt nicht mehr, ob der den Unfall überlebt, weiß ich nicht. Aber zum Thema.
Der Unfallfahrer ist mit FlipFlops gefahren!!! Dadurch hat er den Unfall verursacht, weil er an den Pedalen hängen geblieben ist. Von der Versicherung würde dieser Fahrer/in nichts bekommen. Da gab es vor kurzem nämlich ein Grundsatzurteil. Seit diesem Urteil sind festes Schuhwerk vorgeschrieben. Hochhackige Schuhe zählen auch zu diesen nicht zugelassenen Schuhen.

Wie Koala schon schreibt, wie sollen hier und beim Angurten die Abweichungen aussehen? Bei Kindern auf dem Vordersitz seh ich es ein, wenn man sagt, ab einer gewissen Größe oder Alter, dürfen sie vorne sitzen, aber eben Anschnallen, sollte schon sein.

Gruss
Christian

PS: Es ist interessant zu sehen, wie sich der Thread entwickelt.
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seikosan
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Re: Autofahrer schnallen sich immer weniger an!?

Beitrag von seikosan »

Hallo Keita,
"Abweichungen von der Norm" ist ein Zitat von dir.
Koala hat geschrieben:
seikosan hat geschrieben:das Thema als Thread finde ich sinnlos, da offenbar nur die eingefleischten Anschnaller teilnehmen und alle einer Meinung sind.
Mit dieser Argumentation könnte man nahezu alle Diskussionen einstellen, in denen es um Abweichungen von der Norm geht...
Keinesfalls ist zu rechtfertigen, wenn (sinnvolle) Vorschriften oder Gesetze übertreten werden. Das meinte ich auch nicht. "Reizvoll" in Verbindung mit "Abweichungen von der Norm" bezog ich auf weniger regulierte Bereich des Lebens. Ich dachte, dass :oops: zweideutig genug sei... :wink:
Koala hat geschrieben:Nicht bedauernswert, sondern verantwortungslos. Die Argumentation, ein körperlicher Schaden infolge nicht angelegter Sicherheitsgurte beträfe in erster Linie ausschließlich den Geschädigten und in zweiter Linie allenfalls die Allgemeinheit in Form höherer Versicherungsprämien, greift nur dann, wenn es sich um einen Unfall ohne Fremdbeteiligung handelt. Sobald jedoch weitere Parteien am Unfall beteiligt sind, können ohne weiteres massive psychische Schäden hervorgerufen werden, wenn der Unfallgegner, wenn auch durch dessen Mitverschulden, erhebliche Verletzungen davon trägt.
Psychische oder physische Schäden?
Ich denke übrigens nicht, dass die Versicherungsprämien hochgehen - wenn dem Versicherungsnehmer schuldhaftes Verhalten, Fahrlässigkeit oder sonstwas in dieser Richtung nachgewiesen werden kann, sind die Versicherungen außen vor. Die zahlen zwar erst mal, fordern aber Regress von ihrem eigenen Versicherungsnehmer, wenn der Mist gebaut hat.
"Bedauernswert" ist nach meinem Empfinden das Urteil über Gurtmuffel in einigen Beiträgen nach dem Motto: "Die armen, hohlen Idioten..." und daher durchaus angebracht.
Mit "verantwortungslos" hast mit deinem Beispiel sicher recht, wahrscheinlich gibt es weitere Szenarien. Allerdings zählt das für mich irgendwie zu allgemeinen Lebensrisiko, von so jemandem "erwischt" zu werden. Das einfach nur zu beklagen führt imo zu nichts. Spannend fände ich dagegen, das Thema mit der Frage nach wirkungsvollen und nicht schikanösen Kontrollmechanismen zu verbinden. Dann käme vielleicht Kreativität ins Spiel.
Koala hat geschrieben:Natürlich ändert niemand seinen Umgang mit dem Sicherheitsgurt aufgrund solcher Diskussionen, es liegt schlicht in der Natur des Menschen seinen Unmut über Mißstände vorzubringen, es ist gewissermaßen ein Ventil ;)
Stimmt, als Ventil funktioniert es und scheint - man siehe die Beteiligung - auch gern in Anspruch genommen zu werden.

Übrigens habe ich mich selbst ganz komfortabel in die Position des Buh-Mannes manövriert. Sehr geschickt. Ich hoffe nur, dass ich weder zu unhöflich war, noch, dass der Eindruck entstanden ist, ich hielte alle Beitragenden hier für blöd oder so. Ersteres wäre mir unangenehm, letzteres trifft auf keinen Fall zu.

LG, Daniel :wink:
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Koala
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Re: Autofahrer schnallen sich immer weniger an!?

Beitrag von Koala »

seikosan hat geschrieben:Reizvoll" in Verbindung mit "Abweichungen von der Norm" bezog ich auf weniger regulierte Bereich des Lebens. Ich dachte, dass :oops: zweideutig genug sei... :wink:
Ich hab das schon verstanden, und solche Formen von Abweichungen finde ich - egal wie man dazu steht - vollkommen in Ordnung ;) Und für mich gehören sie durch aus zu "regulierten Bereichen" des Lebens, wenn auch nicht durch Vorschriften und Gebote, so doch durch die Moral- und Wertevorstellungen der Gesellschaft, in der man sich aufhält.
Psychische oder physische Schäden?
Physische beim geschädigten, nicht minder dramatisch, und darauf bezog ich mich, psychische beim Unfallgegner (egal ob Verursacher oder "nur" Beteiligter). Der Anblick eines Schwerverletzten Unfallgegners geht selten spurlos an einem vorbei, wenn man dann noch unmittelbar am Unfallhergang beteiligt war, kann das gravierende Konsequenen nach sich ziehen...
Ich denke übrigens nicht, dass die Versicherungsprämien hochgehen - wenn dem Versicherungsnehmer schuldhaftes Verhalten, Fahrlässigkeit oder sonstwas in dieser Richtung nachgewiesen werden kann, sind die Versicherungen außen vor. Die zahlen zwar erst mal, fordern aber Regress von ihrem eigenen Versicherungsnehmer, wenn der Mist gebaut hat.
Es gibt erstaunlicherweise Fälle, in denen die Versicherungen zu Zahlungen verdonnert werden, obwohl dem Kläger (=Opfer) schuldhaftes Verhalten angelastet hätte werden müssen. So wurde bspw. vom BGH ein Urteil eines Landgerichts gekippt, welches einem Fahrzeugführer, der aufgrund verkehrsbedingten Haltens (vermutlich ein schnöder Stau...) kurzzeitig das Sicherheitsgurt gelöst hatte und prompt einen Hintermann in seinem Heck hatte. Er verklagte die Versicherung auf Übernahme sämtlicher Folgekosten, die infolge des Unfallsschadens an seinem Leib entstehen würden/könnten, was ihm durch das LG zugebilligt worden war. Erst durch die höchste Instanz wurde der Versicherung Recht gegeben, wäre sie nicht soweit gegangen, wäre ein weiterer Fall zu den Ausgaben der Versicherer hinzugekommen...
Spannend fände ich dagegen, das Thema mit der Frage nach wirkungsvollen und nicht schikanösen Kontrollmechanismen zu verbinden. Dann käme vielleicht Kreativität ins Spiel.
Das wäre in der Tat spannend, wobei der Spielraum ja nicht sonderlich groß ist...
Übrigens habe ich mich selbst ganz komfortabel in die Position des Buh-Mannes manövriert. Sehr geschickt. Ich hoffe nur, dass ich weder zu unhöflich war, noch, dass der Eindruck entstanden ist, ich hielte alle Beitragenden hier für blöd oder so. Ersteres wäre mir unangenehm, letzteres trifft auf keinen Fall zu.
Ich finde solche Beiträge wie von Dir sogar sehr inspirierend, weil sie einen willkommenen Anlaß dazu gibt sein eigenes Handeln, auch und gerade in Bezug auf Form und Inhalt der Diskussion, zu hinterfragen und seinen "Horizont zu erweitern", das unterscheidet ja gepflegte Diskussion bzw. Konversation von "Stammtischgeschnatter" ;)

greetings, Keita
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seikosan
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Re: Autofahrer schnallen sich immer weniger an!?

Beitrag von seikosan »

Koala hat geschrieben:
seikosan hat geschrieben:Reizvoll" in Verbindung mit "Abweichungen von der Norm" bezog ich auf weniger regulierte Bereich des Lebens. Ich dachte, dass :oops: zweideutig genug sei... :wink:
Ich hab das schon verstanden, und solche Formen von Abweichungen finde ich - egal wie man dazu steht - vollkommen in Ordnung ;) Und für mich gehören sie durch aus zu "regulierten Bereichen" des Lebens, wenn auch nicht durch Vorschriften und Gebote, so doch durch die Moral- und Wertevorstellungen der Gesellschaft, in der man sich aufhält.
Einverstanden, allerdings ist es hier deutlich schwieriger bis unmöglich, eine Norm zu definieren.
Koala hat geschrieben:Physische beim geschädigten, nicht minder dramatisch, und darauf bezog ich mich, psychische beim Unfallgegner (egal ob Verursacher oder "nur" Beteiligter). Der Anblick eines Schwerverletzten Unfallgegners geht selten spurlos an einem vorbei, wenn man dann noch unmittelbar am Unfallhergang beteiligt war, kann das gravierende Konsequenen nach sich ziehen...
Okay, verstanden.
Koala hat geschrieben:Es gibt erstaunlicherweise Fälle, in denen die Versicherungen zu Zahlungen verdonnert werden, obwohl dem Kläger (=Opfer) schuldhaftes Verhalten angelastet hätte werden müssen. [...] Erst durch die höchste Instanz wurde der Versicherung Recht gegeben, wäre sie nicht soweit gegangen, wäre ein weiterer Fall zu den Ausgaben der Versicherer hinzugekommen...
In diesem Fall hat die Versicherung ja schließlich Recht bekommen. Außerdem sind die Versicherer auf der Advokatenseite regelmäßig gut aufgestellt (oft genug zum Nachteil der Versicherten), so dass ich nicht glaube, das solche geschilderten Fälle oft bei den Versicherungen hängen bleiben. Allerdings: Glauben ist nicht wissen.
Koala hat geschrieben:Ich finde solche Beiträge wie von Dir sogar sehr inspirierend, weil sie einen willkommenen Anlaß dazu gibt sein eigenes Handeln, auch und gerade in Bezug auf Form und Inhalt der Diskussion, zu hinterfragen und seinen "Horizont zu erweitern", das unterscheidet ja gepflegte Diskussion bzw. Konversation von "Stammtischgeschnatter" Wink
Inzwischen bin ich in diesem Thread auch auf meine Kosten gekommen, andere Standpunkte sind manchmal doch das Salz in der Suppe - zumal hier der Umgang miteinander so entspannt ist.

LG, Daniel
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