Maugi hat geschrieben:hallo Shorty,
ich habe das Buch nicht gelesen,
Kernstück des Buches, so wie er bei Amazon beschrieben wird, ist:
Zitat:„Ein "Behandlungsplan", der kontrolliertes Schreien lassen beinhaltet. Wer sich hierzu durchringt (wenn der Leidensdruck groß genug ist), wird innerhalb kürzester Zeit mit einem Baby belohnt, das friedlich in seinem Bett einschlummert und sich erst am nächsten Morgen wieder meldet.
Ein Teil einer Rezension zu dieser Methode bei Amazon :
Zitat: Manche Babies schreien 5 Minuten und schlummern dann selig, andere Kinder werden hysterisch, schreien verzweifelt, zittern, brechen und schlafen nach 4 stunden immer noch nicht und sind noch am nächsten tag ganz verängstigt (wenn auch alles genau nach plan gemacht wurde)...... Fazit: Gute Tipps, aber das Programm funktioniert echt nicht bei allen Kindern und kann durchaus Verängstigung über Wochen nach sich ziehen.
Diese Vorstellung, das Kind willentlich schreien zu lassen...einfach grauenhaft !
Wie oft habe ich diese Sprüche gehört, Kinder müssen schreien, damit sich die Lunge gut entwickelt, sie müssen auch schreien, weil sie sonst verwöhnt werden...usw.
Babys weinen nicht ohne Grund und schon gar nicht um Erwachsene zu ärgern
Es gibt nur Bedürfnisse, die befriedigt werden müssen, mehr nicht. In dieser äußerst wichtigen Zeit (zu der ich auch die Schwangerschaft zähle), sollten die Eltern intensiv dem Kind das geben, wonach es sich sehnt, ihm die Aufmerksamkeit zukommen lassen, die es verdient und auch die Gelassenheit haben, Dinge so hinzunehmen wie sie gerade sind ohne gleich alle guten Vorsätze über Bord zuwerfen.
Gruß
Maugi
Also jetzt muss ich mich nochmal melden.
Alle hier geposteten Beiträge und Tips finde ich gut (betrifft mich ja auch). Ich wäre auch bereit das Buch zu lesen (mal gucken) und das was ich daraus verwendbar finde auszuprobieren.
Am meisten finde ich meine Einstellung aber in hier von Maugi geposteten Beitrag wieder.
Bevor unser kleiner Wurm zur Welt kam haben meine Frau und ich uns schon vorgenommen ihm eine gute aber strenge Erziehung zukommen zu lassen. Alle Eltern haben ihre Vorstellungen und das sind unsere. Meine Frau wurde übrigens selber super streng erzogen und ich ganz im Gegenteil. Das soll aber im Moment nicht weiter Thema sein.
Auf jeden Fall fing das in meiner Vorstellung damit an das der kleine von Anfang an in seinem Bett schläft und wir ihn auch mal schreien lassen.
Jetzt ist er da und ich habe meine Meinung umgehend revidiert
Das entsprach aber keiner geänderten "Strategie" sondern einfach dem das wir uns von unseren Gefühlen leiten lassen. Wir haben ihn nicht nur nicht in seinem Zimmer schlafen lassen sondern sogar in unserem Bett. Er hat uns das sehr schnell gedankt. Das ganze so 3 Wochen dann war es nicht mehr nötig. Jetzt schläft er in der Softtasche direkt neben unserem Bett wo er sich am wohlsten fühlt. Wir lassen ihn nicht schreien sondern kümmern uns um ihn wenn er ein Bedürfnis hat. Sicher, manchmal ist das Bedürfnis "das er einfach schlecht drauf ist" oder "übermüdet ist", aber ich lasse ihn niemals einfach schreien. Das bringe ich nicht übers Herz. Sicher, später wenn er mal eher weiss was er tut und nur Terror machen will dann muss auch die Erziehung einsetzen. Ich bin mir aber sicher das wir weit von diesem Punkt entfernt sind.
Es gibt sicher verschiedene Meinungen die sich auch aus eigenen Erfahrungen ergeben haben - das hier ist die meine. Die Gesellschaft und unsere Mentalität sagt uns doch irgendwo das man schnellstmöglich selbständig sein soll und sich daher schnell daran gewöhnen muss seine Situtationen selber zu meistern. In diesem Fall ist die Situation: Der kleine Wurm liegt in seinem großen Bett ohne das er jemanden sieht und soll einschlafen. Super. Nein danke.
Na ja: WIR haben ein offensichtlich meistens sehr zufriedenes Baby, welches sehr oft (bewußt) lächelt und sich sehr oft mitzuteilen versucht (Eltern kennen die Geräusche...@Christian: Das fängt erst nach 4-5 Wochen an). Ob das daran liegt das wir versuchen sehr viel Zuneigung und Nähe zu geben - wer weiss es - aber ICH glaube daran.
Wenn das Baby glücklich ist sind es die Eltern auch - was gibt es schöneres?
@Christian: Mit den Schlafphasen das verbessert sich - leider aber nur marginal. Nachts aufwachen wird Standard sein - auch für den Geldverdienenden Teil der Familie - zumindest wenn das Baby im Zimmer der Eltern schläft.
Mit dem Stillen da habe ich eine gänzlich andere Meinung wenn es um das Thema "Praktisch" geht, aber das muss jeder selber wissen. Fakt ist das es sicherlich gut für das Baby ist. Bringt aber nichts wenn die Frau darunter leidet. Für meine Frau war es die größte Erleichterung nachdem sie abgestillt hatte, obwohl ich mich zunächst mit Händen und Füßen dagegen gewehrt hatte. Im Nachhinein finde ich es so wie es ist viel besser.....ich kann den kleinen nämlich auch füttern und das mache ich sehr sehr gerne.
Die letzte Nacht war die beste seitdem der kleine auf der Welt ist. Er hat von 18-23 Uhr geschlafen. Dann hat er im Turbotempo 180 ml runtergeschlürft...ein mordsmäßiges Bäuerchen gemacht und ist schon beim Windel wechseln eingeschlafen. Das nächste Geräusch war sage und schriebe erst um 5 Uhr zu hören. Da ich fit war habe ich ihn dann wieder gewickelt und seine Augen verbunden mit einem verschmitzten Lächeln sagte mir das an Schlaf nicht mehr zu denken ist. Wir zwei hatten richtig Spaß bevor ich glücklich zur Arbeit gefahren bin.
Meine Frau war auch sehr dankbar das sie momentan körperlich ziemlich am Ende ist (unregelmäßiges und zu weniges Schlafen) und daher auch ihr Nervenkostüm angekratzt ist. Heute NAchmittag fällt der Hammer und dann brauche ich erst Mittwoch wieder arbeiteten gehen. Ich freue mich so auf die nächsten Tage.....
Ein kleiner Nachtrag: Die Kehrseite unseres Verhaltens ist, das der kleine es rigoros (und das kann man wörtlich nehmen) ablehnt sich in sein ach so tolles Kinderbett zu legen. Ich schätze mal da müssen wir längerre Zeit daran arbeiten bis sich das ändert. Ist aber nicht schlimm, ich bin darauf vorbereitet und glücklich das es so ist wie es ist.
Ahoi
Stefan