tf112 hat geschrieben:
...ich will versuchen das mal zu beschreiben.
Die Telefunken klingen wesentlich wärmer und erzeugen einen größeren Raum. Ich habe "Harry Belafonte live at Carnegie Hall" als Vinyl aufgelegt und hatte da das erste Mal wirklich den Eindruck Mitten im Publikum zu sitzen. Das haben die Nuberts nicht geschafft. Im Vergleich zu den Telefunken klingen die Nuberts kalt und fast langweilig.
Auch kann ich zwischen den Telefunken stehen (auf einer Linie mit den Boxen) und der Klang ist immer noch sehr gut.
... kurz gesagt, die Telefunken wecken Emotionen, die Nuberts nicht.
Viele Grüße
Thomas
Was Thomas hier beschreibt sind IMHO in erster Linie die Unterschiede vom Diffus-Schall - also dem indirekten Schall!
Auch mein "Hörerlebniss" war nach dem ersten Probehören mit meinen Nulines 120 eher ernüchternd bis enttäuschend - irgendetwas "fehlte" im Vergleich zu meinen alten Axton AX-80 Standlautsprechern. Erst mit der Zeit gewöhnte ich mich an den Klang der Nuberts.
Immer wieder machte ich A-B-Vergleiche zu den alten Standlautsprechern.
Hierbei hatte ich mit meinen alten Lautsprechern auch das Gefühl "Mitten im Publikum zu sitzen" - mit den alten LS hörte sich es sich immer etwas "wärmer" & auch "räumlicher" an (fast schon so, wie wenn man mit Nubert-Speakern noch ein Paar RS-5 Dipole im Hörraum
dazugestellt hat).
Von daher kann ich die subjektiven Eindrücke mit den Telefunken-LS von Thomas sehr gut verstehen.
Erst im laufe der Zeit (nach sehr vielen A-B Vergleichen), wurde mir klar, dass dieses breitere Abstahlverhalten (ausgeprägte Räumlichkeit) der alten Lautsprecher auch zu Lasten der Präzision gehen kann. Am liebsten hätte ich die alten Standlautsprecher neben den neuen Nuline 120 stehen gelassen (sie ergänzten sich gegenseitig sozusagen sehr gut!).
IMHO besteht der Lautsprecherbau immer aus Kompromissen bzw. muss man Prioritäten setzen.
Dennoch macht man sich oft zu wenig Gedanken über das Abstrahlverhalten, denn dieses beeinträchtigt die Wahrnehmung
im Hörraum enorm! (oft sogar mehr als der Frequenzgang vom Direktschall).
Doch welches Abstrahlverhalten ist wohl "richtig" oder "richtiger"??? Ich denke diese Frage lässt sich nicht so einfach beantworten - eine Trompete hat eine andere Schallbündelung als die Stimme einer Sängerin, Schlagzeug & Percussions haben nahezu Rundstrahlverhalten ... im Grunde bräuchte man daher für eine möglichst
natürliche Schallreproduktion fast für jedes zu reproduzierende Instrument ein anderes Abstrahlverhalten der Lautsprecher (und das geht leider nicht).
Auch für mich waren die neuen Nuline 120
nicht in allen Punkten ein Quantensprung - aber letztendlich habe ich mich für den Zugewinn an Präzision entschieden und gegen die warme Räumlichkeit meiner alten Lautsprecher (die alten Axton AX-80 hatten eine deutlich ausgeprägtere Räumlichkeit und einen sehr angenehmen & vollen Grundtonbereich, dafür fehlte es aber etwas an Präzision & Klarheit - vor allem im Tiefbassbereich & auch bei Gitarrenmusik).
Ob Nuline 120 behalten oder nicht, war bei mir also nicht ausschließlich eine Entscheidung von besser oder schlechter, sondern es stellte sich für mich vielmehr die Frage: "Welche Prioritäten erwarte ich von der Lautsprecherkonstruktion & welche klanglichen Vorlieben habe ich?"
Mittlerweile bin ich dazu geneigt, einen Lautsprecher der sich zunächst sehr
unspektakulär anhört, ruhig mal genauer unter die akustische Lupe zu nehmen, denn manchmal sind genau diese unspektakulären Lautsprecher die besseren (zumindest in der Summe der Eigenschaften)
@tf112: Dein Abstand zur Rückwand ist OK, nur müssen Sie unbedingt mehr Abstand zur seitlichen Wand bekommen.
Den Nuline 120 sollten schon mindestens 1m seitlicher Wandabstand vergönnt sein (auf der Innenseite auch etwas Abstand zu den Möbeln halten).
Gruß
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