Seite 5 von 12
Verfasst: Mi 12. Apr 2006, 20:43
von Homernoid
imacer hat geschrieben:Die internationalen Finanzmärkte kümmert es nicht, was der ein oder andere hier sozial findet, es geht um Gewinnmaximierung. Mit Ausnahme einiger Ideologien der Sinn einer Unternehmung.
So wie du (@homernoid) für dein Geld das Meiste/Beste möchtest, steht es auch jedem Unternehmen zu, so effizient wie möglich zu arbeiten.
Wenn man mehr Umsatz und mehr Gewinn mit weniger Personal bewerkstelligen kann, was spricht dann (betriebswirtschaftlich) dagegen diesen Schritt zu gehen?
"Grüne" Zahlen sind kein Grund, nicht noch besser werden zu wollen.
Die Unternehmen sind auch längst nicht mehr so frei in der Entscheidung, wie es dargestellt wird.
Die Eigentümer zwingen sie zu dem handeln, die Gefahr einer Übernahme durch einen ausländischen Konzern bei zu geringem Aktienkurs wurde ja schon erwähnt.
Wenn bestimmte Renditen nicht erzielt werden, wird das Geld eben abgezogen und kommt einem anderen Unternehmen zu Gute, so einfach ist das.
Das kann man schlecht finden, aber sich mit der Realität abfinden und entsprechend handeln ist sinnvoller, als auf Verhaltensweisen anderer zu schimpfen.
Es ist, wie es ist und Deutschland wird es nicht schaffen, ein anderes System zu etablieren.
Also kauft Daimler und freut euch über die Dividende
imacer
Also. Ich habe gelernt. Selbst im Westen hat eine Firma u.a. eine "soziale" Aufgabe / Komponente - nämlich Arbeit zu geben und das erwirtschaftete Kapital rezuinvestieren - Arbeitsplätze zu erschaffen und zwar langfristig. Und genau das passiert eben nicht mehr. Selbst wenn man Arbeitsplätze im Ausland schafft, dann sind dieses auch nur kurzfristige, da dort eben auch nicht für alle Zeiten Lohndumping vorherrschen wird.
Dazu im WDR3 gerade ne Diskuss u.a.
Verfasst: Mi 12. Apr 2006, 21:00
von imacer
Also. Ich habe gelernt. Selbst im Westen hat eine Firma u.a. eine "soziale" Aufgabe / Komponente - nämlich Arbeit zu geben und das erwirtschaftete Kapital rezuinvestieren - Arbeitsplätze zu erschaffen und zwar langfristig.
Wer sagt denn das?
Das ist eher eine der Ideologien *g*
Ausserdem wird sowohl investiert, als auch Arbeitsplätze geschaffen, du musst das global sehen!
imacer
Verfasst: Mi 12. Apr 2006, 21:13
von Homernoid
imacer hat geschrieben:Also. Ich habe gelernt. Selbst im Westen hat eine Firma u.a. eine "soziale" Aufgabe / Komponente - nämlich Arbeit zu geben und das erwirtschaftete Kapital rezuinvestieren - Arbeitsplätze zu erschaffen und zwar langfristig.
Wer sagt denn das?
Das ist eher eine der Ideologien *g*
Ausserdem wird sowohl investiert, als auch Arbeitsplätze geschaffen, du musst das global sehen!
imacer
Ich muss gar nix.
Das ist allgemeine Unternehmensphilosophie.
Verfasst: Mi 12. Apr 2006, 21:32
von pbeier
wenn ich mich nicht irre, sind so etwa 1,5 billionen in die sog. neuen bundesländer bisher geflossen.
soweit so gut
was damit gemacht wurde? so und so
die uni magdeburg ist ein schoenes beispiel. alles drum und dran, aber die studis wollen nur bedingt hin weil nix los is.
na toll.
da wär mal potenzial! und unsere herren akademiker wollen das land mit der einstellung fahren?
da ham wir noch ordentlich arbeit vor uns...
gruss pb
Verfasst: Mi 12. Apr 2006, 22:03
von imacer
Die Verteilung der Gelder geschah in der tat auf dem völlig falschen Wege.
Man hätte sich auf wenige, aussichtsreiche Zentren konzentrieren sollen, statt das Geld wie mit der Gießkanne übers Land zu verteilen.
Soviel zu den zukunftsfähigen Investitionen
Aber das ist ot, da es ja vermehrt die Regierung und keine privaten Unternehmen betraf.
imacer
Verfasst: Do 13. Apr 2006, 00:12
von *-chipmunk-*
pbeier hat geschrieben:
na toll.
da wär mal potenzial! und unsere herren akademiker wollen das land mit der einstellung fahren?
da ham wir noch ordentlich arbeit vor uns...
gruss pb
naja, nur weil man "akademiker" ist, muss man sich ja nicht zwangsläufig der langeweile und dem selbststudium verkaufen.
man möchte trotzdem gerne mensch bleiben dürfen.
gruß chip
Verfasst: Do 13. Apr 2006, 09:59
von pbeier
*-chipmunk-* hat geschrieben:naja, nur weil man "akademiker" ist, muss man sich ja nicht zwangsläufig der langeweile und dem selbststudium verkaufen.
man möchte trotzdem gerne mensch bleiben dürfen.
gruß chip
moin chip,
wohl war - schön wenn mehr meiner akademikerkollegen so dächten! ich hab im studium leider genug gegenteiliges erleben dürfen. nich alle, aber einige vom erstsemester bis zum prof.....alles dabei.
ich freu mich über jeden, der nicht den weg des geringsten widerstandes geht!
getreu dem motto:
you have the choice:
whether the easy or the right way.
( das war lustigerweise dumbledore, der das sagte..)
greetz vom pb
Verfasst: Do 13. Apr 2006, 11:45
von Gerrit
ich muss mich jetzt doch auch mal hier beteiligen *g*
Als erstes möchte ich mal dem Klischee "der einfache Arbeitnehmer erwirtschaftet den Umsatz / Gewinn des Unternehmens" widersprechen. Ich bin selbst nur ein kleiner Sachbearbeiter, sehe aber durchaus auch die Arbeit des Managements als wichtige Prozesse an. Ohne Entwicklung von Produkten die am Markt ankommen und Kundengewinnung könnte ich auch nichts verkaufen.
Das durch die Globalisierung die Schere zwischen arm und reich größer wird (und das v.a. auch in Deutschland) ist mittlerweile ja klar. Ich denke aber das viele Unternehmen sich über kurz oder lang verpokern werden. Das Problem liegt meiner Meinung nach hier darin das die Produktionsländer und die Märkte auf denen verkauft werden soll nicht deckungsgleich sind, d.h. ich lasse in China produzieren und verkaufe z.B. in die USA. Wenn jetzt aber in den USA durch den Abbau von Arbeitsplätzen die Kaufkraft der "Massen" zurückgeht bekomme ich über kurz oder lang ein Problem, weil niemand mehr meine Produkte kauft. Die billigen chinesischen Arbeitskräfte können sich das nämlich auch nicht in solchen Massen leisten. Hiervon nicht betroffen sind natürlich Premiumhersteller wie etwa Porsche (sieht man ja auch jetzt schon sehr schön...), aber mit solchen Unternehmen kann man keine gesamte Volkswirtschaft stützen.
Hinzu kommt dann noch das "Problem" Produktiivitätssteigerung. Ich unterhielt mich letztens mit meiner Kollegin und sie meinte das sie als sie angefangen hat vor über 20 Jahren die Rechnungen und sämtliche andere Vertriebsdokumente mit der Schreibmaschine geschrieben wurden. Heute drücke ich in SAP auf einen Knopf und bekomme so viele Rechnungskopien wie ich will gedruckt. Wenn man solche Dinge hochrechnet wird man schnell zu dem Schluss kommen das es nie mehr so etwas wie "Vollbeschäftigung" geben wird, es ist einfach nicht mehr nötig das alle Arbeiten.
Über kurz oder lang wird also die einzige Möglichkeit entweder das Ignorieren der Entwicklung (inkl. der Möglichkeit eines Aufstands der "Arbeiterklasse") oder wirklich eine Umverteilung, eine Art "Grundgehalt" für jeden sein, wobei mir dessen Umsetzung auch sehr fragwürdig erscheint.
Gruß, Gerrit.
Verfasst: Do 13. Apr 2006, 11:51
von boddeker
Gerrit hat geschrieben:Wenn man solche Dinge hochrechnet wird man schnell zu dem Schluss kommen das es nie mehr so etwas wie "Vollbeschäftigung" geben wird, es ist einfach nicht mehr nötig das alle Arbeiten.
Eine erschreckende, aber realistische Einschätzung, wie ich finde.
Verfasst: Do 13. Apr 2006, 12:13
von tiad
boddeker hat geschrieben:Gerrit hat geschrieben:Wenn man solche Dinge hochrechnet wird man schnell zu dem Schluss kommen das es nie mehr so etwas wie "Vollbeschäftigung" geben wird, es ist einfach nicht mehr nötig das alle Arbeiten.
Eine erschreckende, aber realistische Einschätzung, wie ich finde.
Trotzdem sollen diejenigen, die beschäftigt sind, länger arbeiten? Gerade heute kam in den Nachrichten, dass immer mehr Deutsche unbezahlte Überstunden leisten. Ein Umdenken findet langsam aber sicher statt...
Gruss
tiad