ChrisBi hat geschrieben:och mönsch..... nun stell hier doch nicht immer die heißmacher-posts rein, sondern führ doch mal ein wenig aus...
Naja, ist jetzt schwierig, das Alles so zu komprimieren, dass es noch richtig und einigermaßen verständlich ist.
So ein Studium dauert ja nicht nur deshalb so lange, weil die Prof's nicht schneller vorlesen können ...
Zum Thema Schaltungstechnik: Leistungstransistoren mit wesentlich höherer Stromverstärkung, Power-FETs, Gegenkopplung...
Gerade die Reisach'schen Ergüsse zum Thema "Anzahl der Endstufen-Transistoren" und "Lastfestigkeit der Treiberstufe" sind ausschließlich bei Verwendung vergleichsweise billiger (eigentlich fast "minderwertiger") Endstufentransistoren von Bedeutung. Bei der Verwendung von Power-FETs kann man in der Treiberstufe sogar mit Basis-Schaltung arbeiten, alles andere als "lastfest". Die Betrachtungen zum thermischen Widerstand sind Ähnlich einseitig.
Alles nicht falsch, was er zur "Qualität" seiner Rotels schreibt, dumm und anmaßend sind nur seine Umkehrschlüsse bzgl. der ggf. kompakteren Endstufen von AVR's. Bei einigen Geräten der 400-Klasse mögen einige der Vorbehalte ggf. noch begründet sein, aber als allgemeingültiges Qualitätsurteil ist's gründlich daneben.
Die Polemik zum Thema Class D/T mag auch ggf. für einzelne, schlecht dimensionierte Schaltungen gelten, aber als allgemeingültiges Urteil ist's einfach Mumpitz (insbesondere da er sich mit diesem Urteil auch schon zu wirklich zweifelsfrei & tadellos ausgelegten Systemen zu Wort gemeldet hat).
Die Reisach'schen Einlassungen zum Thema "Dämpfungsfaktor" lassen sich nur mit "naive Zusammenfassung von HiFi-Halbwissen" zusammenfassen. Da hat sich einfach ein Irrglaube breitgemacht und wird durch ständiges gegenseitiges Abschreiben/Zitieren zum Allgemeinwissen hochstilisiert, der jeder vernünftigen Grundlage entbehrt.
Da wäre es schon besser, man macht sich mal mit den ganz grundlegenden Fachbegriffen, physikalischen Kenngrößen und Gesetzmäßigkeiten vertraut und verlässt sich dann auf den eigenen Sachverstand und die Mathematik, statt auf allgemeines Geschwätz.
Insbesondere Formulierungen wie:
K.Reisach hat geschrieben:Während beim Yamaha und Sony die Dämpfung ab einem bestimmten Pegel sytembedingt ins Bodenlose fällt, zieht die dicke Endstufe schon RICHTIG noch durch ohne die Membranne frei "schwabbeln" zu lassen.
...sind einfach nur dummes Gewäsch.
Die Vorstellung, dass der Dämpfungsfaktor "
ab einem bestimmten Pegel sytembedingt ins Bodenlose fällt" ist genauso unsinnig, wie der Glaube, dass eine "
dicke Endstufe RICHTIG durchzieht, ohne die Membranne frei "schwabbeln" zu lassen.".
Tatsache ist,
- dass bei Boxen mit passiven Frequenzweichen ohnehin nur ein Bruchteil des Dämpfungsfaktors an der Schwingspule ankommt,
- dass der ohmsche Widerstand der Schwingspule auch teilweise Dämpfungsfaktor-verringernd berücksichtigt werden müsste, wenn man einen Zusammenhang zwischen Signal und Membran-Bewegung herstellen wöllte,
- dass auch diese Betrachtung noch zu engstirnig wäre, denn schließlich geht es bei Schall um Luft-Bewegung, welche ggf. auch nur zu einem Bruchteil durch die Membran "kontrolliert" wird und
- dass zur Beschreibung der ggf. geringeren Lastfestigkeit einer Endstufe der Dämpfungsfaktor (bzw. die "Kontrolle des Membran-Schwabbelns") definitiv die am schlechtesten geeignete Größe ist. Da kommen eher Größen wie Klirrfaktor (ggf. frequenz- und auch lastabhängig) in's Spiel. Aber auch Das betrifft bestenfalls die letzten 50% (= 3 dB) des Leistungspotentials einer Endstufe, also praktisch meist so relevant wie ein umgefallener Sack Reis in China.
Um's nochmal deutlich zu formulieren: Habe nichts gegen seine Rotel-Endstufen, sind sicherlich solide Teile.
Finde nur die abwertenden Urteile bzgl. anderer Techniken deplaziert und anmaßend, insbesondere weil da verdammt wenig Wissen und Erfahrung dahinter steckt und der Kram dann mit einem missionarischen Eifer vorgetragen wird, als bräuchten wir Einen, der uns die gesammelten Vorurteile aus diversen Internet-Foren zur Verständlichkeit nochmal im Wochentakt zusammenfasst.