AH hat geschrieben:@ Frank: Ich halte Deine Angaben zum linearen Hub für zu optimistisch. 3" Kalotten wie die von ATC müßten vom Motor her theoretisch +/- 3mm machen können - was real davon bleibt, ohne daß starke Verzerrungen auftreten, sind offenbar +/- 1mm.
Ursache rausfinden. Bei geeignet designtem Magnetsystem sind es weder Inhomogenitäten des Statorfeldes noch sind es Vorboten von zu schnellen Membranbewegungen.
Sind ordentliche Faraday-Fallen gelegt? ist die Polkappe ordentlich belüftet? Ist die Membranaufhängung auch bei größeren Auslenkungen nachgiebig genug?
Bei 1" Kalotten rechne ich mit +/- 0,25mm, das markiert meist die Grenze für 3% THD (Maximalpegelmessungen mit monkey forest).
Es soll Kalotten geben, die +/- 1mm bei 2 kHz können. Quelle weiß ich nicht mehr. Üblich sind gerinegre Werte, das stimmt.
Aber ich erinnere da mal an Tieftonlautsprecher. Da gibt es jede Menge Schrott mit +/- 2 mm. Vor 15 Jahren war das Standard.
Das es auch anders geht, haben mir zwei Chassis (so um 1990) gezeigt, die damals 50 mm bzw. 65 mm Hub erlaubt haben.
Da wußte ich auf einmal, daß so was möglich ist.
Mittlerweile gibt es von diesem Kaliber schon wesentlich mehr Chassis, aber es gibt immer noch genügend, die immer noch +/-1,5mm oder +/-2mm bei 8"-Tieftonlautsprechern zulassen.
Und das teilweise bei teuren Produkten.
Vielleicht sind auch bei 1"- und 3"-Kalotten weit mehr als heutzutage üblich möglich ???
Wie bereits erwähnt, das Problem ist nicht allein die Mechanik, sondern vor auch die geringe elektrische Belastbarkeit.
Probleme bei der elektrischen Belastbarkeit führen zu keinem Klirr, weil dazu die thermische TK viel zu lang ist.
Nubert hat bei 8" Tiefmitteltönern wohl keine Wahl, da muß er bei 1,7kHz einkoppeln. Für eine freistehende Kalotte ohne Hornvorsatz ist das meiner Ansicht nach grenzwertig.
Vielleicht sind aber auch die Kalotten einfach nur deutlich besser als die üblichen? Meßdiagramme könnten das zeigen.
"Nimm einen DSP, design den Mitteltöner so, daß er zur Not bis 3,5 kHz arbeiten kann und der Hochtöner zur Not ab 1,5 kHz und verschiebe die Übergangsfrequenz moderat entsprechend der geforderten Leistung. Das ändert zwar den Diffusfeldfrequenzgang bei sehr hohen Pegeln ein wenig, aber was soll es."
Sowas Ähnliches habe ich in meinem selbstgebauten Aktivsystem mit frei durchstimmbarer analog aktiver Weiche 4. Ordnung:
Eine D76 Mitteltonkalotte, die ein sauberes, resonanzfreies Tiefpaßverhalten 2. Ordnung mit einer Eckfrequenz von 5kHz zeigt und eine Peerless WA10 Hochtonkalotte, die ein Hochpaßverhalten 2. Ordnung mit einer Eckfrequenz von 1000Hz zeigt. Ich kann von ca. 1,5kHz bis 3,5kHz durchstimmen, ohne das der Amplitudenfrequenzgang sich ändert.
Bei lauter (obertonreicher, z.B. Blechbläser, wo im Bereich zwischen 1kHz und 3kHz wenige einzelne Töne voll ausgesteuert sind, Blechblasinstrumente haben wenige, aber extrem starke Oberwellen) Musikwiedergabe bekommt die Peerless-Kalotte bei Frequenzübergängen unter 2,5KHz hörbar Schwierigkeiten (kreischt). Daher bin ich bei FÜ = 2,6kHz gelandet, wo die 76mm-Kalotte auch noch völlig sauber klingt und sich Interferenzen in Grenzen halten.
Die D76 wurde mal in einem Elektor-Projekt eingesetztt (oder ar das die D65)???
Mit dynamischer Anpassung meinte ich eine Änderung der Übergangsfrequenz während der normalen Arbeit. Bei normalen Lautstärken liegen die Übergangsfrequenzen sehr tief, um bei Grenzpegeln angehoben zu werden. Wenn Filterung mit DSP, dann kann dieser auch gleich noch Temperatur, Hub und Geschwindigkeit abschätzen und bei Überschreitung von Grenzwerten die Übergangsfrequenzen anpassen.
Ganz böse wäre es, die Verzerrungen gleich noch etwas zu kompensieren.
Gruß,
Frank