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Verfasst: Do 14. Feb 2008, 13:52
von g.vogt
Hallo alle miteinander,
was mich an den hohen Geschwindigkeiten stört ist die IMHO damit verbundene Selbstüberschätzung normaler Autofahrer. Da wird regelmäßig mit 180 oder 210 oder mehr über die linke Spur gejagt, von manchen Vielfahrern zigtausend Kilometer im Jahr, gewiss gibts da auch mal brenzlige Situationen, wo eine Vollbremsung nötig wird. Heraus kommt dann "Ich bin ein erfahrener Autofahrer und kann auch mit hohen Geschwindigkeiten umgehen.". Das halte ich jedoch für Einbildung, denn das bisschen Geradeausfahren kann doch jeder. Diese Geschwindigkeiten zu beherrschen dürfte IMHO nur jemand behaupten, der Grenzsituationen zuhauf erlebt und pariert hat und das sind m.E. bestenfalls Profi-Rennfahrer. Auf öffentlichen Straßen kann man sowas nämlich gar nicht trainieren (und wer's doch tut handelt unverantwortlich).
Aber vielleicht rede ich da ja auch wie der Blinde von der Farbe, weil ich kein so schnelles Fahrzeug zur Verfügung habe.
Mit internetten Grüßen
Gerald Vogt
Verfasst: Do 14. Feb 2008, 14:20
von Blap
g.vogt hat geschrieben:
Aber vielleicht rede ich da ja auch wie der Blinde von der Farbe, weil ich kein so schnelles Fahrzeug zur Verfügung habe.
Mit internetten Grüßen
Gerald Vogt
Nein. Du bist völlig im Recht. Der deutsche Autofahrer neigt zur maßlosen Selbstüberschätzung. Vermutlich der Ersatz für unterschwellig noch immer vorhandene Ur-Instinkte. "Meine Keule ist die Grösste".
Verfasst: Do 14. Feb 2008, 14:55
von Viktor
g.vogt hat geschrieben:Hallo alle miteinander,
was mich an den hohen Geschwindigkeiten stört ist die IMHO damit verbundene Selbstüberschätzung normaler Autofahrer. Da wird regelmäßig mit 180 oder 210 oder mehr über die linke Spur gejagt, von manchen Vielfahrern zigtausend Kilometer im Jahr, gewiss gibts da auch mal brenzlige Situationen, wo eine Vollbremsung nötig wird. Heraus kommt dann "Ich bin ein erfahrener Autofahrer und kann auch mit hohen Geschwindigkeiten umgehen.". Das halte ich jedoch für Einbildung, denn das bisschen Geradeausfahren kann doch jeder. Diese Geschwindigkeiten zu beherrschen dürfte IMHO nur jemand behaupten, der Grenzsituationen zuhauf erlebt und pariert hat und das sind m.E. bestenfalls Profi-Rennfahrer. Auf öffentlichen Straßen kann man sowas nämlich gar nicht trainieren (und wer's doch tut handelt unverantwortlich).
Aber vielleicht rede ich da ja auch wie der Blinde von der Farbe, weil ich kein so schnelles Fahrzeug zur Verfügung habe.
Mit internetten Grüßen
Gerald Vogt
Wer viel fährt und dabei ständig rast, hat sowieso einen an der Waffel. Man gewinnt wenige Minuten ist ist dafür bei einer längeren Strecke völlig ausgelaugt. Dagegen werden bei einer entspannteren Fahrweise die Nerven und der Körper geschont. Entspanntes Fahren bedeutet aber nicht Schleichen auf der Mittelspur. Drängler lasse ich prinzipiell vorbeifahren, ohne mich aufzuregen.
Wenn ich allerdings des Nachts oder auch Sonntag Morgens eine fast leere freigegebene Autobahn ohne viele Kurven vorfinde und womöglich noch alleine fahre, dann drücke ich auch ganz gern mal das Gaspedal durch. Mein Wagen schafft gerade so 180km/h, in diesem Fall habe ich keine Gewissensprobleme die Geschwindigkeit zu halten.
Ich empfehle generell ein ADAC-Sicherheitstraining in losen Abständen, das habe ich schon mehrmals auf dem Hockenheimring mitgemacht, unter anderem als die Fußball-WM-Busfahrer mit den Manschaftsbussen trainierten. Man erfährt bei diesem Training eine Menge über das eigene (falsche) Verhalten und auch das seines Fahrzeuges. Außerdem gibt es Autoversicherungen, die das bei der Beitragsberechnung "anrechnen".
Wie immer gilt die Regel, die auch beim gepflegten Skat Anwendung findet--> Rechne immer mit der Dummheit deiner "Gegner".
Verfasst: Do 14. Feb 2008, 15:22
von mcBrandy
Hi Gerald and all
Da hast du vollkommen recht!!! Viele Fahrer überschätzen sich. Sie kenn weder sich noch das Fahrzeug, wie es bei extremen Situationen (Vollbremsung, Ausweichmanöver (Elchtest), und und und) aussieht.
Viele fahren nur digital. Vollgas usw. Dabei verlassen sie sich schnell auf die elektronischen Helferlein. Besonders ESP hat den Fahrern in den letzten Jahren ein gewissen Gefühl Sicherheit gebracht. Dabei helfen diese Dinge nur bedingt. Man sollte trotz ESP so fahren, als wäre das Auto nicht damit ausgestattet. Weil durch ESP ist der Grenzbereich viel enger als zuvor.
Ich plädiere eh, das alle Fahrer ein Fahrsicherheitstraining absolvieren sollten. Und nicht nur, wenn man einen Porsche fährt. Sondern auch die, die mit den kleinen Autos unterwegs sind. Da lernen sie, wie sich ein Auto verhält.
Selber hab ich leider nur an einem Training teilgenommen. Sowas müsste ich öfter machen, damit auch im Notfall richtig reagiert.
Gruss
Christian
Verfasst: Do 14. Feb 2008, 19:44
von weaker
Dabei verlassen sie sich schnell auf die elektronischen Helferlein.
Das nennt sich Risikokompensation und führt auch dazu, dass Radfahrer mit Helm risikoreicher fahren als die ohne.
Verfasst: Do 14. Feb 2008, 19:58
von g.vogt
weaker hat geschrieben:Dabei verlassen sie sich schnell auf die elektronischen Helferlein.
Das nennt sich Risikokompensation und führt auch dazu, dass Radfahrer mit Helm risikoreicher fahren als die ohne.
Schlimmer noch: Radfahrer mit Helm werden von Autofahrern riskanter überholt als welche ohne Helm.
Verfasst: Fr 15. Feb 2008, 09:13
von Kat-CeDe
Hi,
das mit dem Überschätzen liegt meiner Meinung nach leider wohl in der Natur des Menschen und gilt für alles. Ich glaube auch Radfahrer die täglich vielleicht 50km fahren meinen sie wären perfekt.
Ich bin eine rühmliche Ausnahme. Ich weiß das ich nicht perfekt bin:-)
Ralf
Verfasst: Fr 15. Feb 2008, 10:02
von ono
Provokation (mit kleinem Bezug zur Realität):
Wer Angst hat, fällt hin!
Im Umkehrschluss trägt also eine gewisse Selbstsicherheit (gemeinhin auch Selbstüberschätzung genannt) zur allgemeinen Sicherheit bei!
Keiner
beherrscht sein Fahrzeug! Und, es gibt technische Unterschiede bei Fahrzeugen. Manche werden bei 150 km/h unsicher, andere "suggerieren" Fahrsicherheit bis weit jenseits der 200 km/h. Sagen wir es mal so, wer die Höchstgeschwindigkeit seines Fahrzeugs ausreizt, bewegt sich am Limit!
Nochmal Provokation:
Nur wer im Leben in Grenzbereiche vorstößt, lernt auch mit diesen umzugehen! Die Frage ist allein, wann und wie wird dies getan?
Und ja, ich oute mich. Es reizt mich selbst in meinem Alter noch, die Grenzen der Traktion auszuloten. Deshalb fahre ich kein Motorrad! Ich weiß, es wäre nicht gut für mich.