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Verfasst: Fr 27. Jun 2008, 19:54
von Malcolm
Abseits von allen Pegelmessungen etc.: Die 14er bleibt bei hohen Pegeln gelassener. Durch die 3-1/2-Wege Konstruktion spielen die Höhen und Mitten deutlich präziser. Je lauter und komplexer die Musik, desto größer werden die Vorteile für die 14er.

Der absolute Maximalpegel ist bei beiden gigantisch. Nur macht die 14er im Bereich kurz darunter IMHO eine NOCH bessere Figur.
Allerdings bringt auch die 122er schon Pegel, die so manche Hornkonstruktion in den Schatten stellen :wink:

Verfasst: Mo 30. Jun 2008, 07:29
von mcBrandy
Hi

Kann da Malcolm nur zustimmen. Die NL122 macht vieles sehr gut, aber die Nu 14 alles nur ein Stückchen besser!!!

Gruss
Christian

Verfasst: Mo 30. Jun 2008, 12:34
von BlackMac
Malcolm hat geschrieben:Abseits von allen Pegelmessungen etc.: Die 14er bleibt bei hohen Pegeln gelassener. Durch die 3-1/2-Wege Konstruktion spielen die Höhen und Mitten deutlich präziser. Je lauter und komplexer die Musik, desto größer werden die Vorteile für die 14er.
Ich vermute das liegt am grossen Hub des Tief-/Mitteltöners bei sehr hoher Lautstärke an der NuLine 122 oder waren die Auslenkungen eher minimal?

Verfasst: Mo 30. Jun 2008, 13:39
von BlackMac
Btw: Mich würde der Frequenzweichen-Aufbau der 14er interessieren. Wurde ein Chassis für den Aufbau verpolt angeschlossen? Bei 3-Wege Konstruktionen gab es immer das Problem (die genauen technischen Hintergründe sind mir gerade nicht bekannt bzw. müsste ich mich zum Thema Lautsprecherbau wieder einlesen), ein Chassis (häufig der Mitteltöner) verpolt anschliessen zu müssen, was aber theoretisch eine Phasenverschiebung des Eingangssignals zwischen den einzelnen Chassis verursachen würde. Soweit ich weiss ist das bei Nubert nicht der Fall?

Verfasst: Mo 30. Jun 2008, 14:24
von StefanB
Die Verpolung ist genau die Maßnahme, die man ( bei oft anzutreffender Trennung vierter Ordnung = 12dB/12dB ) anwendet, um die Phasenlage an der Übergangsfrequenz zw. TT und MT wieder ins Reine zu bringen.

Konkretes zum Weichenaufbau ? : Da wird es nicht viel mehr als Schweigen geben. Denn genau da liegen die Geheimnisse, wie man etwas passives wie eine nu14 zum nicht-klingen bringt.

Andererseits : Eine vernünftig gemachte Passivweiche hat nicht grenzenlos viele Bauteile. Ab einer bestimmten Größenordnung sind die erzielbaren Veränderungen/Verbesserungen homöopathischer Natur und eine ausufernde Bauteileschlacht hat dann ihre Ursachen eher im Marketing den technische Gründe, und wirklich merklich besser geht es dann halt nur noch aktiv.

Stefan

Verfasst: Mo 30. Jun 2008, 15:52
von BlackMac
StefanB hat geschrieben:Die Verpolung ist genau die Maßnahme, die man ( bei oft anzutreffender Trennung vierter Ordnung = 12dB/12dB ) anwendet, um die Phasenlage an der Übergangsfrequenz zw. TT und MT wieder ins Reine zu bringen.
Bringt das nicht auch negative Folgen? Wie wirkt sich das denn ober- und unterhalb der Trennfrequenz aus? Oder ist das Signal immer gleichphasig zwischen allen Chassis? Kommt die Phasenverschiebung durch die Frequenzweichenschaltung zustande bzw. ist sie wohl je nach Flankensteilheit unterschiedlich ausgeprägt?
StefanB hat geschrieben:Andererseits : Eine vernünftig gemachte Passivweiche hat nicht grenzenlos viele Bauteile. Ab einer bestimmten Größenordnung sind die erzielbaren Veränderungen/Verbesserungen homöopathischer Natur und eine ausufernde Bauteileschlacht hat dann ihre Ursachen eher im Marketing den technische Gründe, und wirklich merklich besser geht es dann halt nur noch aktiv.
Was kann man denn mit einer Weiche noch machen ausser Frequenzen je nach Auslegung des Filter mit einer gewissen Flankensteilheit abzusenken, generell die Lautstärke mittels Widerstand anzupassen und die Impedanz zu linearisieren? Anheben ist ja rein passiv nicht möglich.

Hat denn ein rein aktives Konzept nicht eher Vorteile, wenn die Weiche vor den Endverstärkern aktiv aufgebaut ist und jeder Speaker quasi eine eigene Endstufe zur Verfügung hat (Bi/Tri-Amping)? Man hätte damit doch viel grössere Klangbeinflussungsmöglichkeiten? Oder ist das in der HiFi-Branche nicht gern gesehen, weil an den Verstärkern gut verdient wird?

Gruss,
Jorge

Verfasst: Mo 30. Jun 2008, 19:57
von raw
Im Technik Satt sieht man eine Sinus-Burst-Antwort einer nuWave 35.

http://www.nubert.de/ts_impulsbremser.htm

Darin erkennt man, dass Hoch- und Tiefmitteltöner zueinander gleichgepolt sind, die Frequenzweiche recht flach filtert, der Lautsprecher nach oben und unten bandbegrenzt ist und dass keine Resonanzen mit hoher Güte vorhanden sind.

Nubert wirbt mit diesem Verhalten. Daher kann man annehmen, dass dieser Stil bei der neuen Serie fortgeführt wird.

Letztendlich das ist doch egal - nur halt am Oszi für das Auge schön. Für uns User ist das erstrecht vollkommen egal. :wink:

Verfasst: Mo 30. Jun 2008, 22:03
von D. Belcher
Hallo zusammen,

wir freuen uns über das Interesse an unseren neuen Lautsprechern und deren Technik. :-D

Wie "BlackMac" bereits richtig vermutet hat, entstehen die kleinen Unterschiede in der
Präzision/Sauberkeit bei hohen Lautstärken durch den größeren Hub des Tiefmitteltöners
der nuLine 122: im Vergleich zum Modell 14 kommt das Chassis eher außerhalb des linearen
Arbeitsbereiches wodurch Intermodulationsverzerrungen und Klirr auftreten.
Das Abstrahlverhalten macht sich im unterschiedlichen Klangeindruck ebenfalls bemerkbar.

Zum Aufbau der Frequenzweiche selbst darf ich tatsächlich nicht allzu viel schreiben. ;-)
Aber auch hier liegt "BlackMac" insofern wieder richtig, dass wir keine Chassis verpolen
müssen, um eine saubere Addition der Einzelwege zu bekommen.

Die Verpolung eines Chassis wird z.B. bei einem Übergang zweiter Ordnung (also mit Hoch-
und Tiefpass zweiter Ordnung = 12dB/Oktave) notwendig, da die Phasendrehung der beiden
Signale nach den Filtern im Übergang zueinander genau 180° beträgt und sie sich somit "aus-
löschen" würden.

Ja, da Frequenz- und Phasengang fest miteinander verknüpft sind (Hilberttransformation bei
minimalphasigen Systemen) hängen die Phasendrehungen unmittelbar mit den Filtersteilheiten
zusammen - dies gilt sowohl für elektrische (z.B. Weiche) als auch akustische (Box) Filter!
Pro Filterordnung wird die Phase (des Signals am Ausgang zu dem am Eingang) bei der Eck-
frequenz um 45° gedreht, oder einfacher: je stärker die Änderung im Frequenzgang, desto
stärker wird die Phase gedreht.

Beispiel am Übergang 2. Ordnung:
ein Hochpass 2.Ordnung dreht die Phase um 2x45° in die eine Richtung,
ein Tiefpass 2.Ordnung dreht die Phase um 2x45° in die andere Richtung
und somit beträgt die Phase der beiden "Ausgangssignale" zueinander 180°,
wodurch sich die Signale ohne Verpolung im Übergang exakt auslöschen würden.

Zur Aktivtechnik: bei Nubert wurden bereits in der Vergangenheit zahlreiche Vergleiche mit
guten passiven Lautsprechern und jene mit FIR-Filter gemacht - dazu hat der Chef selbst ja
schon einiges im Forum geschrieben. Abgesehen von linearisierenden Bassanhebungen etc.
und adaptiven Filter bzw. vorausschauenden Limiter waren die Unterschiede wohl doch er-
staunlich gering.

Eine Stärke des Modell 14 ist, dass all diese technischen Details beim Hören dezent in den
Hintergrund treten und man die Musik einfach genießen kann. 8)

Schönen Abend noch!

Verfasst: Fr 4. Jul 2008, 19:01
von rrandale
Eigentl. wollte ich mir die NuWave 35 + ATM holen (einen Tag bevor ich bestellen wollte, ward sie vergriffen :oops: ), aber vllt. lohnt sich ja das Warten auf die NuVero 4.

Lässt sich, schon jetzt, pauschal sagen, dass die NuVero 4 das Signal noch neutraler wiedergibt und einen noch lineareren Frequenzgang hat? Dann würde sich für mich nämlich das Warten lohnen (inkl. der Vorteile, die man mit einer Serie hat, die nicht gerade eben ausgelaufen ist :o )

Verfasst: Fr 4. Jul 2008, 19:05
von nilz
Allerdings würde ich nicht vergessen, dass man für den Preis von 2 x NuWave 35 + ATM grade mal ein Lautsprecher der Vero Serie bekommt!