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nuWave 85 und Probleme bei Klassik-Musik

Fragen und Antworten zu Nubert Boxen in klassischer Zwei-Kanal-Anwendung
Raico

Beitrag von Raico »

Hallo Jan!

Was eine Anlage können muss, ist schwer zu beschreiben.

Alle Kriterien, die ich nennen könnte, sind "weich":
Sauberkeit, Natürlichkeit, Durchhörbarkeit, Dynamik, räumliche Präzision....

Da wird jeder sagen - und ich mache das niemandem zum Vorwurf -: Das kann meine Anlage doch auch!

Dennoch gibt es da große Unterschiede, die man einfach mal erfahren muss.

Das Problem ist halt, dass es keine standardisierte Abhörsituation gibt.
Jede Anlage ist anders. Da wird es schwer, die Qualität der Software allgemeingültig zu beurteilen.
Kikl

Beitrag von Kikl »

nobex hat geschrieben:
BlackMac hat geschrieben:Mit sehr gutem HiFi-Equipment sollte die Reproduktion genauso gut gelingen, wie es im Studio vom Ton-Ingenieur oder gar Tonmeister abgemischt wurde.
Diese häufig genutzte Umschreibung eines Hifi-Ideals finde ich allerdings auch nicht unproblematisch.
Angenommen ein Studio benutzt (im Extremfall) eine 'Badewannen-Abhöre' und der Ton-Ing mischt ein lineares Klangbild. Wie wird nun diese Aufnahme auf einer linearen Anlage wiedergegeben werden? Richtig, die Aufnahme klingt mittenbetont bzw. nicht neutral.
Der entgegengesetzte Fall ist dieses Abmischen für den Henkelmann bzw. das Billig-Autoradio. Hier wird die Aufnahme im Ergebnis einen Loudness-Charakter und extreme Kompression aufweisen.
Das kann man doch nicht dem Hifi-Equipment anlasten sondern nur den Tonstudios, denn Tonstudios sind dazu angehalten keinen Badewannen-Abhören zu verwenden sondern neutrale "Abhören" bzw. Monitor-Boxen. Das ist bei professionellen Tonstudios auch der Fall. Wer mit schlechtem Equipment seine Aufnahme abmischt, der produziert letztlich eine schlechte Aufnahme und die mittenbetonte Wiedergabe ist ein Aufnahmefehler und kein Fehler der Wiedergabekette.

Angenommen man ließe solche Arbeit den Tonstudios durchgehen, dann bräuchte man eine Wiedergabekette für jedes Tonstudio, abhängig von den verwendeten "Equipment"....

Gruß

Kikl
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Vinylman
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Beitrag von Vinylman »

Hallo,

ich habe mir auch mal die Seite von TMR angesehen. Also ganz falsch finde ich den obigen Auszug nicht aus meiner eigenen Hörerfahrung. Viele Aufnahmen, die auf meinen ELACs furchtbar klangen, klingen auf den NW 85 weniger schlimm, aber gute noch besser, obwohl die Defizite stärker hervortreten.

Aber andererseits weiß ich nicht, wie ernst man TMR nehmen sollte. Einerseits ist mir dieses Kabel höchst suspekt. Seltsamer Weise, wenn man bei uns im Sendesaal des SR ist und dort qualitativ höchstwertige Jazz-Liveübertragungen hört, selbst im Rundfunkbereich werden nur normale Kabel und sogar Kabeltrommeln genommen.

Interessant sind bei TMR aber auf alle Fälle aber auch die Rubriken "Audiophile Terminologie" und "Voodoo?" 8O :? :roll: :D Gemäß den Artikeln wäre ja fast alles, was die NSF und Herr Nubert vertreten, falsch. Und ich denke mal, dass schlicht alle Nubert-Produkte das Gegenteil beweisen. :!:

Jedenfalls hab ich schon viele High End Ketten gehört, sogar mit optimierten Steckdosen, Sicherungen und diversen Animatoren, wo ich nur dachte "Na und jetzt?" Bei meinen NW 85 ist sofort der musikalische Funke übergesprungen, auch wenn ich zugeben muss, dass die Vinyl-LP "Storm" von Heather Nova nun recht schlimm klingt.

Grüße
BlackMac

Beitrag von BlackMac »

Vinylman hat geschrieben:Hallo, ich habe mir auch mal die Seite von TMR angesehen. Also ganz falsch finde ich den obigen Auszug nicht aus meiner eigenen Hörerfahrung. Viele Aufnahmen, die auf meinen ELACs furchtbar klangen, klingen auf den NW 85 weniger schlimm, aber gute noch besser, obwohl die Defizite stärker hervortreten.
Wenn man sich Aufnahmen auf einem Spektrum Analyzer betrachtet, wird man schnell feststellen, was unausgewogen klingen wird. Es gibt beispielsweise Aufnahmen, die in den Höhen breitbandig angehoben sind. Wenn nicht ganz linear arbeitende Lautsprecher dieses Signal wiedergeben müssen, addiert sich der Fehler: Das Quellsignal wird mit dem Abbildungsfehler des Lautsprechers nochmals angehoben. So können unausgewogene Aufnahmen auf unausgewogenen Lautsprechern noch schlimmer klingen.
Vinylman hat geschrieben:Aber andererseits weiß ich nicht, wie ernst man TMR nehmen sollte. Einerseits ist mir dieses Kabel höchst suspekt. Seltsamer Weise, wenn man bei uns im Sendesaal des SR ist und dort qualitativ höchstwertige Jazz-Liveübertragungen hört, selbst im Rundfunkbereich werden nur normale Kabel und sogar Kabeltrommeln genommen.
Weil das völlig ausreichend ist. Alles ander wäre unwirtschaftlich. Wenn man wirklich einen Kabelklang hätte, müsste sich dieser Effekt bei einer langen Reihenschaltung immer deutlicher bemerkbar machen. Da selbst Herr Nubert die Metallbrücken eines Bi-Wiring Lautsprecherterminals hintereinandergeschaltet hat (z. B. die Brücken hundertfach hintereinanderverbunden) und dabei keinen messbaren Unterschied feststellen konnte, ist das bei einem Kabel noch unwahrscheinlicher. Warum sollten Kabel ausgerechnet im HiFi-Bereich eine dermassen beinflussende Rolle haben, während sie beispielsweise in der Rundfunktechnik und Videoübertragung zwar ausreichend geschirmt sein müssen aber nicht eine dermassen signalbeeinflussende Wirkung nachgesagt wird? Es ist unmöglich das nur Kabel im HiFi-Bereich eine derart tragende Rolle spielen, denn Kabel gibt es überall von Computer bis zur Sendestation. Es wird daraus eine Wissenschaft gemacht, wo keine Wissenschaft zu finden ist.

Ich kenne die Verkabelung der Musikhochschule Stuttgart (ich habe da vor langer Zeit ein Praktikum gemacht und beispielsweise die MIDI Matrix neu programmiert, um Geräte ansteuern zu können). Wenn man einmal weiss, wieviel Meter Kabel verlegt werden müssen (als Technik kommt beispielsweise das Nexus System von Salzbrenner Stagetech zum Einsatz, mit der es möglich ist, die Mikrofonsignale aus dem Kammermusiksaal an unterschiedliche Regieräume weiterzuleiten - alles lässt sich anhand einer schaltbaren Matrix beliebig miteinander verbinden - beispielsweise das teure Yamaha Mainframe (Hallgerät) aus Regie 1 und einer anderen Regie einbinden). Ich würde jedem raten, der an Kabelklang glaubt mal in so einen Technikschrank zu schauen (lärmerzeugende Technik wird in den Maschinenraum ausgelagert, damit es im Tonstudio ruhig ist. Die Technik selbst steckt in einer Schrankkonstruktion, welche sich aufklappen lässt).
Vinylman hat geschrieben:Interessant sind bei TMR aber auf alle Fälle aber auch die Rubriken "Audiophile Terminologie" und "Voodoo?" 8O :? :roll: :D Gemäß den Artikeln wäre ja fast alles, was die NSF und Herr Nubert vertreten, falsch. Und ich denke mal, dass schlicht alle Nubert-Produkte das Gegenteil beweisen. :!:
Was Herr Nubert vertritt ist absolut richtig. Das lässt sich physikalisch und technisch messbar nachweisen.
Vinylman hat geschrieben:Jedenfalls hab ich schon viele High End Ketten gehört, sogar mit optimierten Steckdosen, Sicherungen und diversen Animatoren, wo ich nur dachte "Na und jetzt?"
Absolut übertriebener Aufwand, der nicht gerechtfertigt ist. Diese HiFi-Anlage müsste besser klingen als jedes Tonstudio.

Gruss,
Jorge
Zuletzt geändert von BlackMac am Di 22. Jul 2008, 12:07, insgesamt 3-mal geändert.
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Beitrag von nobex »

Kikl hat geschrieben:Angenommen man ließe solche Arbeit den Tonstudios durchgehen, dann bräuchte man eine Wiedergabekette für jedes Tonstudio, abhängig von den verwendeten "Equipment"....
... und wer sollte solche Arbeit nicht durchgehen lassen?
Ich wollte anhand dieser Extrembeispiele auch nur aufzeigen, dass sich die Forderung 'Klang wie beim Abmischen' nicht so einfach in den Raum stellen lässt, da hierbei immer die im Studio verwendete Kette und zus. die Klang-Philophie des Produzenten einfließen.
Kikl

Beitrag von Kikl »

nobex hat geschrieben:
Kikl hat geschrieben:Angenommen man ließe solche Arbeit den Tonstudios durchgehen, dann bräuchte man eine Wiedergabekette für jedes Tonstudio, abhängig von den verwendeten "Equipment"....
... und wer sollte solche Arbeit nicht durchgehen lassen?
Ich wollte anhand dieser Extrembeispiele auch nur aufzeigen, dass sich die Forderung 'Klang wie beim Abmischen' nicht so einfach in den Raum stellen lässt, da hierbei immer die im Studio verwendete Kette und zus. die Klang-Philophie des Produzenten einfließen.
Der Käufer sollte keine schlechten Aufnahmen erwerben; der Käufer sollte das nicht durchgehen lassen.. Die im Studio verwendete Technik ziehlt darauf ab, solche Fehler zu verhindern. Deshalb wird in professionellen Studios viel Geld in Raumakustik, Mikrofone, Monitor-Technik und weiteres Equipment investiert. Das Tonstudio hat die Aufgabe, die Klangereignisse so genau wie möglich aufzuzeichnen. Die Hifi-Kette hat die Aufgabe, die Informationen auf dem Tonträger so genau wie möglich wiederzugeben, mehr nicht und auch nicht weniger.

Gruß

Kikl
BlackMac

Beitrag von BlackMac »

nobex hat geschrieben:Ich wollte anhand dieser Extrembeispiele auch nur aufzeigen, dass sich die Forderung 'Klang wie beim Abmischen' nicht so einfach in den Raum stellen lässt, da hierbei immer die im Studio verwendete Kette und zus. die Klang-Philophie des Produzenten einfließen.
Letztendlich kommt es wirklich auf das Können des Tonmeisters, Produzent, Ton-Ingenieurs an, denn jeder Regielautsprecher im Studio klingt auch etwas anders. Der Tontechniker/Tonmeister/Ton-Ingenieur hat die Aufgabe die Produktion so abzumischen, das sie möglichst auf jedem Schallwandler ausgeglichen klingt - vom Ghettoblaster bis zur HiFi-Anlage.

Aber auch im Tonstudio gilt die Regel: Shit in - Shit out.

Wenn das Signal schon scheisse aufgenommen wurde (z. B. falsch mikrofoniert - jedes akustische Instrument hat eine andere Abstrahlcharakteristik), hilft es auch nicht viel nachzubessern. Erst ein qualitativ, hochwertiges Quellsignal kann man hervorragend nachbearbeiten - man kann nur das schlechte Signal nachbessern bzw. reparieren aber nicht verfeinern. Und wo keine Frequenzen zum bearbeiten vorhanden sind, können auch keine nachbearbeitet werden. Das heisst: Fehlen einmal wichtige Obertöne in der Aufnahme, können sie auch technisch nicht mehr sauber rekonstruiert werden.

Gruss,
Jorge
Zuletzt geändert von BlackMac am Di 22. Jul 2008, 12:15, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von nobex »

Kikl hat geschrieben:Der Käufer sollte keine schlechten Aufnahmen erwerben; der Käufer sollte das nicht durchgehen lassen.. Die im Studio verwendete Technik ziehlt darauf ab, solche Fehler zu verhindern. Deshalb wird in professionellen Studios viel Geld in Raumakustik, Mikrofone, Monitor-Technik und weiteres Equipment investiert. Das Tonstudio hat die Aufgabe, die Klangereignisse so genau wie möglich aufzuzeichnen. Die Hifi-Kette hat die Aufgabe, die Informationen auf dem Tonträger so genau wie möglich wiederzugeben, mehr nicht und auch nicht weniger.
Hast Du keine schlechten Aufnahmen in Deiner Sammlung? :wink:
Kikl

Beitrag von Kikl »

nobex hat geschrieben:
Kikl hat geschrieben:Der Käufer sollte keine schlechten Aufnahmen erwerben; der Käufer sollte das nicht durchgehen lassen.. Die im Studio verwendete Technik ziehlt darauf ab, solche Fehler zu verhindern. Deshalb wird in professionellen Studios viel Geld in Raumakustik, Mikrofone, Monitor-Technik und weiteres Equipment investiert. Das Tonstudio hat die Aufgabe, die Klangereignisse so genau wie möglich aufzuzeichnen. Die Hifi-Kette hat die Aufgabe, die Informationen auf dem Tonträger so genau wie möglich wiederzugeben, mehr nicht und auch nicht weniger.
Hast Du keine schlechten Aufnahmen in Deiner Sammlung? :wink:
Sehr wenige, denn ich achte auf so etwas. :wink:

Gruß

Kikl
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Beitrag von nobex »

Kikl hat geschrieben:Sehr wenige, denn ich achte auf so etwas.
Also hat man sie 'durchgehen lassen' und sie sind unter uns ...
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