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Verfasst: Mo 7. Dez 2009, 12:34
von raw
StefanB hat geschrieben:Naja, dann schwurbel ich mal weniger und werde etwas konkreter.
Vielen Dank, dass sich der Herr um eine für uns, das ungebildete Volk, einfachere Sprache bemüht. Jedoch gibt der gnäd'ge Herr zu erkennen, in Systemtheorie gepennt zu haben:
Bandpass ... seine Schwächen wie schlechteste Impulswiedergabe aller Bass-Prinzipien, hohe Gruppenlaufzeiten, Phasengangverzerrungen
Verfasst: Mo 7. Dez 2009, 15:47
von StefanB
Etwas weniger Polemik wäre gut.
Welcher amtlich anerkannte Referenz-Studio-Monitor ist dir bekannt, der auf Bandpass baut ?
Warum ist das so, dass du jetzt lange grübeln musst ?
Wie gesagt, denken hilft.
Stefan
Verfasst: Mo 7. Dez 2009, 16:15
von henning
nun den,
ich habe damals den aw 1000 und 1500 zuhause gehabt, und kann mit sicherheit sagen wenn man nur einen sub stellen kann, hat der aw 1000 bei meinem raum klar den kürzeren gezogen.
meiner meinung nach war er in seiner preisklasse einer der besten, und ich finde es schade das er nun weg ist.
und einem sagen zu wollen das er nicht präziser als ein aw 1000 aufspielt kann ich nur lächelnd entgegen blicken.
klar dürfte auch sein das 2 aw 1500 wahrscheinst 4 aw 1000 weichen müssen.
aber der aw 1000 ist für sein preis auch ein top gerät, aber wie gesagt bei mir waren deutliche vorteile wahrzunemen. und somit habe ich den aw 1500 behalten.
Verfasst: Mo 7. Dez 2009, 16:30
von Rank
raw hat geschrieben:StefanB hat geschrieben:Naja, dann schwurbel ich mal weniger und werde etwas konkreter.
Vielen Dank, dass sich der Herr um eine für uns, das ungebildete Volk, einfachere Sprache bemüht. Jedoch gibt der gnäd'ge Herr zu erkennen, in Systemtheorie gepennt zu haben:
Bandpass ... seine Schwächen wie schlechteste Impulswiedergabe aller Bass-Prinzipien, hohe Gruppenlaufzeiten, Phasengangverzerrungen
StefanB hat geschrieben:Etwas weniger Polemik wäre gut.
Welcher amtlich anerkannte Referenz-Studio-Monitor ist dir bekannt, der auf Bandpass baut ?
Warum ist das so, dass du jetzt lange grübeln musst ?
Wie gesagt, denken hilft.
Stefan
Auf der Webseite von Isophon wird folgendes behauptet (allerdings in Zusammenhang mit Fullrange-Lautsprechern):
Wie wirkt sich dieser Konstruktionsunterschied aus?
Die Antwort wird klar, wenn man bedenkt, dass nahezu alle weltweit anerkannten Referenzlautsprecher Drei-Wege-Systeme sind und dementsprechend eine Frequenzweiche benötigen, welche die einzelnen Wege aufsplittet. Das Abschneiden der mittleren und höheren Frequenzen geschieht dabei durch eine oder mehrere Spulen, die umso größer sind, je tiefer dieser Abschneidepunkt liegt. Spulen haben leider die negative Eigenschaft, dass sie die Laufzeiten der Musiksignale durch das Frequenzweichennetzwerk verzögern, so dass die tieffrequenten Musikanteile später als die mittleren und höherfrequenten abgestrahlt werden.
Je größer die Induktivitäten dieser Spulen, desto größer die Laufzeitverzögerung.
Eine akustische Tiefpassfunktion, wie beim Bandpasssystem, hat keine Verzögerung zur Folge. Bandpasssysteme sind hier also klar im Vorteil.
(Quelle:
http://www.isophon.de/pages/isophon.pages.php?id=de_300 )
Ich weiß zwar nicht sonderlich viel über Vor- und Nachteile von Bandpass-Konstruktionen,
aber ich hatte mal spaßeshalber einen sehr großen Bandpass-Subwoofer (im Stereobetrieb) ins Wohnzimmer gestellt,
um diesen mit dem AW-1000 zu vergleichen (es handelte sich um einen relativ hochpreisigen Car-Hifi-Woofer von Hersteller "Emphaser").
Das Klangliche Ergebnis fand ich ehrlich gesagt schon beeindruckend (soll heißen: Für mich klang dieser Woofer im großen und ganzen gut, obwohl er nicht ganz an die Präzision vom AW-1000 ran kam).
@Raw:
Stimmt das was auf der Isophon Webseite steht
uneingeschränkt, oder gibt es vielleicht doch irgendwelche Nachteile?
Gruß
Rank
Verfasst: Mo 7. Dez 2009, 16:48
von raw
StefanB, falls du es doch noch nicht mitbekommen hast:
Ein idealer Bandpass-Sub fällt mit 12dB/Okt zu tiefen und zu hohen Frequenzen hin ab. Das ist akustisch einer geschlossenen Box mit einem 12dB-Tiefpassfilter gleichwertig. Eine geschlossene Box als Subwoofer findest du doch wiederum "sehr gut":
http://www.nubert-forum.de/nuforum/fpos ... tml#227771
@ Rank:
Es ist egal, ob eine Filterfunktion akustisch durch das Gehäuse oder elektrisch durch die Frequenzweiche erzeugt wird, wichtig ist der letztendlich resultierende Frequenzgang (Pegel und Phase). Lässt man Schalllaufwegunterschiede außer Acht, kann man aus dem Frequenzgang die Gruppenlaufzeit errechnen. Ein akustischer Tiefpass 2. Ordnung macht also die gleiche Gruppenlaufzeit wie ein elektrischer Tiefpass 2. Ordnung. Der von dir fett markierte Text ist also natürlich falsch.
Verfasst: Mo 7. Dez 2009, 16:59
von nilz
Doch abschließend interessierte es uns, ob der AW1500 auch gegen zwei AW1000 bestehen kann, welche ja schließlich über 400 Euro mehr kosten. Zu unserer Überraschung schlug sich der AW1500 wacker und kam fast an das Niveau des AW1000 Doppelpacks heran – konnte aber nicht ganz aufschließen und musste
sich in den Disziplinen Schalldruck und Klangpräzision mit der zweiten Position zufrieden geben, denn die beiden AW1000 konnten mit der insgesamt größeren Membranfläche sowie Gehäusevolumen dann letztlich doch gewisse Vorteile gegenüber dem exzellenten 1500 verbuchen. Aber für einen Einzelsubwoofer – noch dazu für den recht günstigen Kaufpreis - bietet der AW1500 in klanglicher Hinsicht mehr als alles andere, weitaus kostspieligere Alternativen.
http://www.areadvd.de/hardware/nubert_n ... 1500.shtml
Präzision hat doch nichts mit der Anzahl der Subwoofer zu tun oder? Weil dann steht in diesem Testbericht ja praktisch geschrieben, dass der AW 1000 präzieser ist..
Verfasst: Mo 7. Dez 2009, 17:04
von raw
@ nilz: Nein. Was da bezüglich Präzision steht, ist technisch nicht wirklich begründbar.
Verfasst: Mo 7. Dez 2009, 18:39
von Inder-Nett
raw hat geschrieben:Es ist egal, ob eine Filterfunktion akustisch durch das Gehäuse oder elektrisch durch die Frequenzweiche erzeugt wird, wichtig ist der letztendlich resultierende Frequenzgang (Pegel und Phase).
Für den Spruch gehörst du doch einfach nur lauthals ausgelacht!
Der alles entscheidende Knackpunkt ist nämlich, dass die akustische Filterfunktion des Bandpasses so schlecht ist, dass er zusätzlich noch mit einem elektrischen Tiefpass angesteuert werden muss, wenn man nicht extreme Stör-Resonanzen oberhalb des Bandpass-Arbeitsbereiches haben will... und spätestens da summieren sich dann die "Gruppenlaufzeiten"...
raw hat geschrieben:Ein akustischer Tiefpass 2. Ordnung macht also die gleiche Gruppenlaufzeit wie ein elektrischer Tiefpass 2. Ordnung.
Nicht Alles was hinkt ist ein Vergleich!
Ein Bandpass ist ein Bandpass (also eine resonanzbehaftete Anordnung), die separate Betrachtung als Tiefpass ist an der Stelle schon mal falsch!
Außerdem ist ein akustischer Bandpass eine räumliche Anordnung, d.h. deine Ableitungen aus einer auf Fachschulniveau herunter reduzierten linearen Netzwerktheorie wären an dieser Stelle selbst dann nicht mehr anwendbar, wenn man das oben zitierte Konstrukt als Vergleich gelten lassen könnte!
Verfasst: Mo 7. Dez 2009, 19:18
von raw
Yeah, jetzt wird's cool. Indie, von der Absicht her hast du recht. Die Vereinfachungen sind zulässig und der Einfachheit halber nötig. Hier sind keine Boxenbauer. Und wenn schon, hier gehts ums reine Prinzip.
"Extreme Stör-Resonanzen" wird es nur wenige geben, die nichtmal extrem ausgeprägt sind, sofern man das Gehäuse gut baut.
Übrigens hat man die gleichen reflexkammerseitigen "extremen Stör-Resonanzen", wenn man aus dem BP ein BR-Gehäuse macht, indem man die geschlossene Kammer entfernt. Also ist BR ja auch voll scheiße. Ich weiß ja nicht, wie du deine Gehäuse baust.
Selbstverständlich tiefpassfiltert man einen Bandpass zusätzlich. Üblich sind TP 1. Ordnung und 2. Ordnung. Die Vertigo hat glaube einen TP 2. Ordnung. Die Gruppenlaufzeit der Vertigo wird im Bass selbstverständlich nochmals etwas höher sein, da ihre Tieftöner weit im Gehäuse drinnen sind.
Verfasst: Mo 7. Dez 2009, 19:28
von Inder-Nett
raw hat geschrieben:Also ist BR ja auch voll scheiße.
Ist sie auch, weil aus dem Bassrohr der größte Müll raus kommt (oberhalb der Helmholtz-Resonanz).
Deswegen bauen ja seriöse Boxenbauer auch keine BR-Box mit der Bassrohr-Öffnung vorn, damit sich diese Störungen wenigstens hinten irgendwie geschickt verlaufen.