König Ralf I hat geschrieben:...also meine bescheidene Meinung zur Aussage von Xwin6fighter ist, dass es sich recht logisch anhört.
Wenn ein Verstärker angenomme 500Watt Leistung abgeben kann, dann sind das bei 5 Anschlüssen 5x 100 Watt (pro Lautsprecher 100W). An 7 Anschlüssen sind das dann ca. 7x71 Watt.
Wenn das soweit richtig ist bedeutet das aber nichts anderes, als dass für den Bi-Amping angeschlossenen Lautsprecher, statt der 100 Watt, 142 Watt zur Verfügung stehen.
Das ist aber eine königliche Milchmädchenrechnung
Endstufen sind zunächst einmal
Spannungsverstärker, da ist von Leistung noch nichts zu sehen. Leistung ist das Produkt aus Spannung und Strom (P = U * I) und der Strom wiederum wird bestimmt durch die Ausgangsspannung der Endstufe und die Lastimpedanz (I = U / R).
Im Endeffekt lautet die Gleichung: Leistung = Spannung zum Quadrat / Lastimpedanz (P = U²/R).
Und die Lastimpedanz des Lautsprechers ändert sich quasi in der Summe nicht im geringsten, wenn man ihn auf zwei Frequenzbereiche aufteilt und ihn so "halbiert" an zwei identische Endstufen hängt. Eine höhere Maximalleistung im Bi-Amping-Betrieb ist einzig und allein dann möglich, wenn - aus welchen Gründen auch immer - die maximale "unverzerrte" Ausgangs
spannung der Endstufe(n) dabei höher ist.
Das funktioniert bei baulich getrennten Endstufen (sozusagen "echtem Biamping") tatsächlich, weil die einzelne Endstufe nur noch über einen Teilfrequenzbereich mit einer niedrigen Impedanz belastet wird. Die insgesamt "transportierte" Leistung bei einem Nutzsignal wird dadurch geringer, es sinkt die durchschnittliche Strombelastung des Netzteils und entsprechend "weiche" Netzteile laufen dann zu einer höheren durchschnittlichen Ausgangsspannung hoch. Die höhere Ausgangsspannung des Netzteils = Betriebsspannung der Endstufe wiederum ermöglicht eine höhere "unverzerrte" Ausgangsspannung der Endstufe - voila, jetzt gibts mit Biamping tatsächlich eine höhere Gesamtleistung. Im AVR hängen aber regelmäßig alle Endstufen an einem gemeinsamen Netzteil, was die eine Biamping-Endstufe an Belastung dem Netzteil erspart kommt durch die weitere wieder hinzu.
Auf einem ganz anderen Blatt steht, ob eventuell gehörte Klangunterschiede überhaupt etwas mit der erreichbaren unverzerrten Maximalleistung zu tun haben (was zumindest für Zimmerlautstärke fraglich erscheint).