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Verfasst: Di 19. Jan 2010, 12:05
von König Ralf I
Egin hat geschrieben:und im stereo dann 200, anstatt 100 ?

Das ein Receiver in Stereo mehr Leistung pro Kanal abgeben kann als bei 5 Kanalbetrieb ist ja nun mal nichts ungewöhnliches.

Nur als Beispiel:

http://www.audio.de/Produktdaten/Onkyo- ... 58201.html

oder hier:

http://www.audio.de/Produktdaten/Yamaha ... 14744.html

Vergleich mal die Werte.

Da man dort eben nicht einfach verdoppeln kann , behaupte ich mal einfach , das der Receiver im Bi-Amping betrieb mit 4 Endstufen mehr Saft abgibt als mit 2 Endstufen.

Die 4 Endstufen laufen dann sicher auch noch im "sauberen" Bereich , was zu besserem Klang führt.

Aber ist nur mein einfacher , nicht sehr technisch genauer Erklärungsversuch.

Dem darf natürlich gerne wiedersprochen werden.... :wink:

Grüße
Ralf

Verfasst: Di 19. Jan 2010, 12:52
von g.vogt
König Ralf I hat geschrieben:...also meine bescheidene Meinung zur Aussage von Xwin6fighter ist, dass es sich recht logisch anhört.

Wenn ein Verstärker angenomme 500Watt Leistung abgeben kann, dann sind das bei 5 Anschlüssen 5x 100 Watt (pro Lautsprecher 100W). An 7 Anschlüssen sind das dann ca. 7x71 Watt.

Wenn das soweit richtig ist bedeutet das aber nichts anderes, als dass für den Bi-Amping angeschlossenen Lautsprecher, statt der 100 Watt, 142 Watt zur Verfügung stehen.
Das ist aber eine königliche Milchmädchenrechnung :mrgreen:

Endstufen sind zunächst einmal Spannungsverstärker, da ist von Leistung noch nichts zu sehen. Leistung ist das Produkt aus Spannung und Strom (P = U * I) und der Strom wiederum wird bestimmt durch die Ausgangsspannung der Endstufe und die Lastimpedanz (I = U / R).

Im Endeffekt lautet die Gleichung: Leistung = Spannung zum Quadrat / Lastimpedanz (P = U²/R).

Und die Lastimpedanz des Lautsprechers ändert sich quasi in der Summe nicht im geringsten, wenn man ihn auf zwei Frequenzbereiche aufteilt und ihn so "halbiert" an zwei identische Endstufen hängt. Eine höhere Maximalleistung im Bi-Amping-Betrieb ist einzig und allein dann möglich, wenn - aus welchen Gründen auch immer - die maximale "unverzerrte" Ausgangsspannung der Endstufe(n) dabei höher ist.

Das funktioniert bei baulich getrennten Endstufen (sozusagen "echtem Biamping") tatsächlich, weil die einzelne Endstufe nur noch über einen Teilfrequenzbereich mit einer niedrigen Impedanz belastet wird. Die insgesamt "transportierte" Leistung bei einem Nutzsignal wird dadurch geringer, es sinkt die durchschnittliche Strombelastung des Netzteils und entsprechend "weiche" Netzteile laufen dann zu einer höheren durchschnittlichen Ausgangsspannung hoch. Die höhere Ausgangsspannung des Netzteils = Betriebsspannung der Endstufe wiederum ermöglicht eine höhere "unverzerrte" Ausgangsspannung der Endstufe - voila, jetzt gibts mit Biamping tatsächlich eine höhere Gesamtleistung. Im AVR hängen aber regelmäßig alle Endstufen an einem gemeinsamen Netzteil, was die eine Biamping-Endstufe an Belastung dem Netzteil erspart kommt durch die weitere wieder hinzu.

Auf einem ganz anderen Blatt steht, ob eventuell gehörte Klangunterschiede überhaupt etwas mit der erreichbaren unverzerrten Maximalleistung zu tun haben (was zumindest für Zimmerlautstärke fraglich erscheint).

Verfasst: Di 19. Jan 2010, 13:22
von König Ralf I
Endstufen sind zunächst einmal Spannungsverstärker, da ist von Leistung noch nichts zu sehen.
Demnächst schreib ich mehr Power,Kraft oder Bumms..... :wink:

Wenn du dich in dem Bereich aber besonders auskennst....

...wieso ist bei den AV-Verstärkern/Receivern die mögliche Musikleistung (schon wieder dieses Wort...) höher als im Surroundbetrieb ?

Wenn das doch alles keine Rolle spielt ?

Grüße
Ralf

Verfasst: Di 19. Jan 2010, 13:48
von g.vogt
König Ralf I hat geschrieben:Naja, ich meinte auch nicht Leistung im technisch korrektem Sinne.
Demnächst schreib ich mehr Power, Kraft oder Bumms..... :wink:
Wenn der Verstärker mit der Box bummst, was kommt da raus? ;-)
Wenn du dich in dem Bereich aber besonders auskennst....

...wieso ist bei den AV-Verstärkern/Receivern die mögliche Musikleistung (schon wieder dieses Wort...) höher als im Surroundbetrieb ?
Wenn du damit Leistung bei Stereo meinst: Hier nuckeln nur zwei Endstufen mit jeweils einem Lautsprecher als Last am Netzteil, statt derer fünf oder sieben im Surroundbetrieb. Ergo ist die Ausgangsspannung eines üblicher- (und sinnvoller-)weise nicht stabilisierten Netzteils höher, ergo die Betriebsspannung und damit auch die erzielbare unverzerrte Ausgangsspannung der Endstufen höher.