Nubert Lautsprecher, HiFi- und Surround-Elektronik

ganz so einfach ist es leider nicht. der realizer ist nur in dem Raum perfekt, in dem er auch eingemessen wurde. verwendet man ihn in einem anderen Raum, so kommt es zu erheblichen klangfarben Änderung, auch die Räumlichkeit leidet

Hallo LeFlo 777,

woher kennst du den Realiser A8 denn?????

Ich habe beruflich sehr viel mit Audio(codierung), Akustik und Kopfhörern zu tun.
Ich hab den Realizer selbst getestet, zusammen mit verschiedenen Kopfhörern. Die Stax-KH werden bei uns regelmäßig für Hörtests verwendet und denn HD 800 hab ich auch schon gehört.

Ich selbst verwende den HD 650 an einem Lake People KHV.

Hallo,

warum hört sich der Klang über Kopfhörer in einem anderen Raum anderst an?

VG

hier ist eine ziemlich gute zusammenfassung
http://www.releasetime.de/test-smyth-re ... iser-a8/3/

Problem am realizer ist: "Die Qualität der Realiser-Akustik kann nicht grundlegend besser sein als die Akustik des realen Hörraumes im Zusammenspiel mit der Qualität der Boxen. "
Und eben, dass der perfekte Eindruck nur im Raum gegeben ist, in dem auch gemessen wurde. Dies ist ein bekanntes Problem.

backes69 hat geschrieben:Hallo,
warum hört sich der Klang über Kopfhörer in einem anderen Raum anderst an?
VG

Weil man unbewusst die akustischen Eigenschaften eines Raums wahrnimmt. Das Gehör blendet dann den aktuellen Raumklang zu einen hohen Maße aus. Wenn dann aber das, was man über die KH hört (nämlich den gemessenen Raum) und der Raumakustik und visuellen Cues (Raumgröße, Dämmung etc) unbewusst vergleicht, dann kommt es zu diesem Widerspruch.

Stell dir (extrembeispiel) vor, du misst den Reaylizer in einem gut gedämpfeten & großen Studio ein. Dann arbeitest du einem kleinen, schlecht gedämmten Raum (Badezimmer ). Dein Gehör/Gehirn erwartet dann einen "Badezimmerklang", bekommt aber den "Studioklang". Und das schmälert den Effekt.

LeFlo777 hat geschrieben: Stell dir (extrembeispiel) vor, du misst den Reaylizer in einem gut gedämpfeten & großen Studio ein. Dann arbeitest du einem kleinen, schlecht gedämmten Raum (Badezimmer ). Dein Gehör/Gehirn erwartet dann einen "Badezimmerklang", bekommt aber den "Studioklang". Und das schmälert den Effekt.

Das klingt ja sehr interessant.

Wenn man jetzt aber von einem ins andere, vergleichbare Zimmer geht, bleibt dann der Effekt aus oder nicht?

Es gibt für die eigene Wohnung übrigens etwas nettes zum ausprobieren: ich hab so nen kleinen 30€ Mini Helikopter für meinen Sohn geschenkt bekommen und ab und an fliegen wir damit rum. Da ist es schon erstaunlich wie stark sich der Klang ändert wenn man damit durch die Wohnung fliegt.
Fällt mir im Alltag und bei Stimmen nicht so sehr auf, obwohl ich den effekt ja kenne.

Ach, deshalb schliesse ich beim Hören öfter mal die Augen......

Es stimmst sonst schon dass man den Konzertsaal nicht mit einer Abstellkammer verbinden sollte,
aber man kann ja nicht nur einen Raum "simulieren",
da kann man mit den vielen Speichermöglichkeiten sich annähern....oder eben wieder die Augen zu.

VG

interessanter punkt den realiser betreffend und auch einleuchtend.
Das auge hört halt eben doch mit

Die sinneswahrnehmungen beeinflussen und verschmelzen doch immer wieder stärker
miteinander als man denkt.

Lipix hat geschrieben:

LeFlo777 hat geschrieben: Stell dir (extrembeispiel) vor, du misst den Reaylizer in einem gut gedämpfeten & großen Studio ein. Dann arbeitest du einem kleinen, schlecht gedämmten Raum (Badezimmer ). Dein Gehör/Gehirn erwartet dann einen "Badezimmerklang", bekommt aber den "Studioklang". Und das schmälert den Effekt.

Das klingt ja sehr interessant.

Wenn man jetzt aber von einem ins andere, vergleichbare Zimmer geht, bleibt dann der Effekt aus oder nicht?
...
Fällt mir im Alltag und bei Stimmen nicht so sehr auf, obwohl ich den effekt ja kenne.

Den Effekt gibt's auch in ähnlichen Räumen, wenn auch nicht so stark. Unser Gehör ist einfach sehr gut
Und man gewöhnt sich ganz schnell an den Raumklang eines Raums und blendet diesen (genau diesen) Raum dann wieder akustisch aus.
Interessant ist das auch bei Kopfhörersimulationen:
man hat einen Raum und spielt über LS Audiosignale hab, das ganze hört sich gut an. Misst man den Hall, den der Raum dem Audiosignal hinzuführt und gibt diese Hallmenge dann über Kopfhörer wieder, dann empfindet man diesen Hallanteil schnell als störend/zu viel.
Mit dem Realizer bildet man eben nahezu 1:1 den gemessenen Raum ab. Wenn man sich dann beim Abspielen vorstellen kann, man sitzt in dem anderen Raum, dann ist es wieder besser.