Re: Nuvero 14 Update?
Verfasst: Fr 22. Jul 2011, 16:21
Möchte drauf hinweisen das die Ausführung in Perlweiss deutlich heller klingt.
ich hoffe, du hast mir das nicht "abgekauft". Wenn doch, dann entschuldige ich mich dafür, dass ich meinen Scherz nicht mit einem gelben Grinsebäckchen als solchen kenntlich gemacht habe....die genannten 2,5 bzw. 4 % bis Jahresende halte ich durchaus für realistisch...
Falls du ihn nicht schon kennst empfehle ich dir diesen Beitrag von T. Bien zum HT/Weichen-Update bei der nuLine. Vielleicht wird dir damit deutlich, um welch winzige Schrittchen hier bei der Pflege der Modelle gerungen wird.
Im Endeffekt reden wir über klangliche Verbesserungen, die sich über Jahre hin allenfalls im direkten Vergleich deutlich heraushören lassen. Rank hat weiter oben erwähnt, wie schwer es Besuchern eines nuDay gefallen ist, selbst unterschiedliche Modelle klanglich auseinanderzuhalten.
Und nicht alle Änderungen müssen unmittelbar den Zweck verfolgen, einen noch besseren Klang zu erzielen. Es gibt für einen Direktversender auch noch andere Parameter, die die Entwicklung beeinflussen. Stetigkeit der Chassis-Qualität, Transportsicherheit der Boxen bspw. Im Extremfall kann man auch mal gezwungen sein, eine bewährte Konstruktion deutlich "umzustricken", bspw. weil ein verwendetes Chassis so nicht mehr verfügbar ist.
Manche Änderung dürfte auch dergestalt sein, dass man sie unter konkreten Vorführbedingungen gerade eben noch heraushören kann, diese aber Zuhause so nie nachvollziehen kann, bspw. wenn sich das Klirrverhalten bei hoher Lautstärke verbessert hat, was daheim bei gehobener Zimmerlautstärke völlig unerheblich ist.
Ich verstehe diesen Drang, dieses unbestimmte Gefühl, "dass da doch noch was geht", kenne das von mir selber. Die wirklich Aufgeklärten unter uns, die die Zusammenhänge verstanden haben und auch danach leben, lächeln nur müde über unsere unentwegten Versuche, mit einem anderen Verstärker, einem anderen Zuspieler und dergleichen die berühmten letzten Prozentpünktchen zu gewinnen. So in groben Zügen weiß ich wohl, dass das ungefähr genauso vernünftig ist wie Lottospielen, aber Lotto spiele ich ja auch
Der wesentliche Punkt dabei sind unsere Eigenschaften als biologische Wesen. Der Homo Hifiensus vergisst nur zu gern, dass sich sein hervorragender Horchapparat über Jahrmillionen entwickelt hat, und dass dieser Horchapparat erst seit etwa 50 Jahren auch dem Genuss von Hifianlagen dient. Unser Hörsinn ist voll und ganz auf Mustererkennung ausgelegt, nicht auf die Beurteilung der Natürlichkeit bei der Wiedergabe einer Tonkonserve. Es geht darum, Freund und Feind auseinanderzuhalten, und das möglichst unabhängig vom Zustand des aktuellen "Übertragungskanals" (Wald, Feld, Savanne, Wüste usw.). Unser Gehör passt sich deshalb ganz schnell an gegebene Umstände an; das ist für den Vergleich von Hifigerätschaft, gar noch aus der Erinnerung, ziemlich unpraktisch. Diese winzigen Unterschiede im Frequenzgang oder Klirrverhalten, die wir durch einen Gerätetausch zustandebekommen, sind im Grunde witzlos.
Hingegen ist die Schallausbreitung und das Verhältnis von Direkt- und Diffusschall für unsere Ohren deutlich zu unterscheiden, schließlich war es für unsere Ohren immer wichtig, schnell zu erkennen, aus welcher Richtung ein Geräusch kommt. Hier (Stichwort Raumakustik, aber auch Abstrahlverhalten von Lautsprechern) ist für unseren Hifi-Genuss der Blumentopf zu gewinnen.
Also, freu dich an deinen Toplautsprechern, und wenn der Hifi-Bazillus juckt, dann investiere in die Bereiche, wo sich die möglichen Änderungen "in zweistelligen Prozentzahlen" ausdrücken lassen.
Mit internetten Grüßen
Gerald Vogt
