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Re: Gedanken zum Thema „Nubert Vertrieb über Amazon“

Verfasst: Mo 18. Feb 2013, 23:23
von Legomann II
Wenn Du von einem "ähnlich gearteten Satz" sprichst, ist dies natürlich weit entfernt von einem Vergleich :roll: und es stellt natürlich keine Relativierung dar, die industrielle Vernichtung von Millionen von Menschen (auch durch Zwangsarbeit) mit - sicherlich zu kritisienden - Arbeitsverhältnissen in unserer heutigen Zeit gleichzusetzen.

Aber das ist wohl OT und vergebene Liebesmüh'

Gute Nacht.

Re: Gedanken zum Thema „Nubert Vertrieb über Amazon“

Verfasst: Mo 18. Feb 2013, 23:30
von CF0581
R.Spiegler hat geschrieben:Hallo zusammen!

Aus gegebenem Anlass möchte ich ein paar Worte zum Vertrieb von Nubert-Produkten über Amazon sagen.
(wir wurden aktuell darauf angesprochen)
Damit möchte ich auch vermeiden, dass wir erst „reagieren“, wenn dieses Thema demnächst angesprochen würde.
Vielen Dank Herr Spiegler für die Worte ! :text-bravo:

Re: Gedanken zum Thema „Nubert Vertrieb über Amazon“

Verfasst: Di 19. Feb 2013, 07:48
von dimitri
Legomann II hat geschrieben:Wenn Du von einem "ähnlich gearteten Satz" sprichst, ist dies natürlich weit entfernt von einem Vergleich :roll: und es stellt natürlich keine Relativierung dar, die industrielle Vernichtung von Millionen von Menschen (auch durch Zwangsarbeit) mit - sicherlich zu kritisienden - Arbeitsverhältnissen in unserer heutigen Zeit gleichzusetzen.
Ich meine, dass aaof mit seiner Analogie auf die Pervertierung der beiden Slogans aufmerksam machen will. Beide sind letztendlich darauf ausgerichtet etwas zu versprechen, was aber nicht eingehalten wird. Dies gilt zwar auch für den Ausspruch "Vitamine und Naschen" letztlich hätte dieser aber weitaus weniger Potential um zum Nachdenken über die Thematik anzuregen.
Man kann jetzt natürlich reflexartig einen Nazi Vergleich Unterstellen und sich "darüber empören" - muss man aber nicht.

Noch zum Thema Leiharbeit:
Es gibt sicherlich gute Gründe für- und wider Leiharbeit. Was aber definitiv keinerlei betriebswirtschaftliche Vorteile bringt, ist die Schikane, die sich viele dieser Menschen aussetzen müssen. Das Amazon sich jetzt (natürlich ebenfalls empört) von diesem Dienstleister tennt, bedeutet nur, dass jetzt ein paar Stellen frei werden. Die Personen, die dafür gesorgt haben, dass es überhaupt dazu kommt sind wohl nach wie vor am Hebel - ansonsten wüßten wir es längst.
Das Amazon (und auch alle anderen Firmen die so handeln) sowie wir als Verbraucher selbstverständlich nichts darüber wussten ist selbstredend. Ebenso, dass das Thema in zwei Wochen keinen mehr interessiert.

Re: Gedanken zum Thema „Nubert Vertrieb über Amazon“

Verfasst: Di 19. Feb 2013, 07:49
von mcBrandy
Hallo Hr. Spiegler

Ihr Posting sollte auf jeden Fall oben "festgeheftet" werden, dass jeder "Neuling" es lesen kann!

Bei Amazon muss man unterscheiden. Wird die Ware direkt über Amazon verschickt oder über den Anbieter. Bei Nubert ist es eben direkt über den Anbieter. Es gibt viele solcher Verkaufsplattformen und Amazon ist nun mal die Bekannteste! Das es nun zu dieser Berichterstattung gekommen ist, ist nicht verwunderlich. Auch andere Firmen haben solche "Zustände". Das Problem ist halt, jeder will nur das billigste/günstigeste Angebot. Die Firmen sparen dann, aber eben an der falschen Stelle.
Außerdem stell ich die Frage, was so ne Sicherheitsfirma eigentlich zu tun hat?! Bei uns ist diese dazu da, das keiner unerlaubt rein kommt bzw. nix mit rausgenommen wird. Aber das die die Leute in der Firma kontrollieren, hab ich noch nie gesehen! Ich denk, dass dieses Ausspionieren von Mitarbeitern langsam Standard wird. Man möchte mehr Effektivität erreichen. Allerdings ist das der falsche Weg dazu! Wenn man Mitarbeitern seine Freiheiten lässt, dann wird diese Produktivität/Effektivität auch wieder mehr steigen und alle Parteien haben gewonnen. Der Mitarbeiter ist zufriedener und die Firma hat vernünftige Qualität! Dazu kommt natürlich noch die angemessene Bezahlung, die im Falle von Leiharbeitern nicht immer gegenben ist! Leider. Allerdings ist das EU hausgemachtes Problem. Durch die Öffnung der Grenzen, wird hier Lohndumping durchgeführt!

Gruß
Christian

Re: Gedanken zum Thema „Nubert Vertrieb über Amazon“

Verfasst: Di 19. Feb 2013, 08:45
von HeldDerNation
Lipix hat geschrieben:
Wenn es nach mir ginge, arbeiteten alle Unternehmen ohne Leiharbeit, wenigstens sollten diese gleiches Geld für gleiche Arbeit bezahlen.
In den vielen Branchen ist ein Leiharbeiter teurer als ein Festangestellter, da ja noch die Leiharbeitsfirma gezahlt werden möchte. Wenn die Wirtschaft aber den Bach runter geht und man keine Aufträge mehr hat, kann man den Leiharbeiter direkt entlassen und muss nicht noch weitere Monate das Gehalt und die Abfindung zahlen bis die Kündigung durch ist.

Hat übrigens sehr vielen Mittelständlern und auch größeren Firmen 2008 und 2009 teilweise den Arsch gerettet und dafür gesorgt das sie den Kopf über Wasser halten konnten.
Am Ende hat niemand was davon wenn Branchen mit internationallem Konkurrenzdruck pleite gehen und auch noch alle anderen "Festangestellten" arbeitslos werden.

Man sollte hier halt nicht durch die rosarote Brille schauen und alle Leiharbeit, ausbeuterisch oder nicht, über einen Kamm scheren. Könnte man unter wirtschaftlich starkem Druck und einen massiven Einbruch des Umsatzes einen Teil seiner Belegschaft zum nächsten Monat entlassen würde auch ein gewisser Teil der Leiharbeit von selbst verschwinden.

Bei Amazon sieht das schon etwas anders aus, da es in diesen Bereichen hauptsächlich um das Verschieben von Umsätzen und Preisdruck geht, mit gesetzlichen Vorgaben kann man hier dafür sorgen, dass der Aufpreis des Endkunden auch den Mitarbeitern zugutekommen und schadet dem heimischen Wirtschaftskreislauf nicht.
Bester Beitrag des ganzen Threads!

So einfach wie das hier viele darstellen ist es halt leider nicht.
Ich halte deutsche Politker auch nicht unbedingt für die Krone der Schöpfung aber wenn es so profan wäre, dass man mit einem einfachen Erlass solche Missstände beseitigen könnte ohne dass irgendwelche Nachteile entstünden, dann würden sie das schon machen.

Wie viel Mio. Arbeitslose es mittlerweile vermutlich gäbe ohne einen flexibleren Arbeitsmarkt möchte ich gar nicht wissen.

Das Modell, dass man eine Lehre in einem Betrieb macht, dort übernommen wird und dann bis zur Rente dort arbeitet ist halt mittlerweile einfach nicht mehr realistisch in einer globalisierten Welt.

Re: Gedanken zum Thema „Nubert Vertrieb über Amazon“

Verfasst: Di 19. Feb 2013, 09:11
von R.Spiegler
Guten Morgen, zusammen!

Uiiuiiuiii, da habe ich ja was angezettelt…
Eigentlich wollte ich mit meinen „Gedanken“ keine politische Diskussion auslösen.
Auch wollte ich das Thema „Leiharbeit“ nicht generell verurteilen.
Wollte eigentlich nur klarstellen, dass wir unsere Boxen aus dem eigenen Versandzentrum versenden
und dass wir Saisonspitzen nicht mit kurzfristig rekrutierten Aushilfen erledigen.
angel_eye hat geschrieben:Lieber Herr Spiegler,
der einzige Grund, aus dem Sie Ihr Lager nicht fremdvergeben, ist, dass Sie es sich leisten können. Das hat nichts mit Kontrolle zu tun und Sie verdienen dadurch auch nicht einen Cent mehr, sehr wohl aber Ihre geschätzten Mitarbeiter und das ist auch gut so!...
...ein bisserl Zustimmung:
Ja, wir können es uns leisten, weil wir von keinem Konzern zu immer mehr Rabatten auf den EK „gezwungen“ oder von einem Investor zu mehr
Rentabilität "getrieben" werden. Dies würde bedingen, immer mehr Kosten zu sparen.
Darüber sind wir sehr froh und hoffen, dass unsere Kunden dies honorieren und uns weiter treu bleiben.

...ein bisserl Widerspruch:
Es ist ein Riesen-Vorteil, wenn wir HIER mit eigenen Leuten unsere Bauteile prüfen können (das meinte ich mit „Kontrolle“) und im Zweifelsfall Herr Nubert oder ich schnell mal ins Lager fahren können und ein Problem besprechen bzw. mit lösen können. Logistik „outsourcen“ bedeutet meistens auch, dass die Leute, die
für uns arbeiten würden, weiter weg sind. Es wäre Zufall, wenn es „ganz in der Nähe“ einen Fulfillment-Partner (wie das ja heute so schön heißt) gäbe…
angel_eye hat geschrieben:…Aber mal was anderes: Sind alle Teile meiner verschiedenen Nubert- Lautsprecher und ATMs wirklich made in Germany oder muss man da nicht doch das eine oder andere in low cost countries zukaufen? Ich kann mir nicht vorstellen, dass es z.B. bei der Nuvero möglich ist, für diesen Preis in Deutschland zu produzieren..
Ich wage zu behaupten, dass wir in dieser Beziehung der „ehrlichste“ Boxenhersteller weit und breit sind.
Schon bedingt durch dieses Forum haben wir seit 10 Jahren hier offen Rede und Antwort gestanden.
Wir haben mehrfach aufgelistet, wo welche Bauteile herkommen (und warum) und wo zusammengebaut wird.
Im Falle nuVero:
Gehäusefertigung komplett in Nordrhein-Westfalen (Familienbetrieb mit ca. 50 Mitarbeitern)
Lacke aus Deutschland,
Terminal und Weiche aus Deutschland,
Gitter aus Deutschland,
Edelstahltraversen aus Deutschland,
Verpackung aus Deutschland,
Hochtonchassis aus Norwegen,
Tief- und Mitteltonchassis auch China (nachdem die Firma Peerless, mit der wir seit den Siebziger Jahren unsere Chassis
entwickelt und von dort bezogen hatten, in Dänemark schließen musste und nach Fernost „übersiedelt“ ist)
…Sie sehen, wir machen daraus kein Geheimnis (wie die andere Firmen)
…und Sie sehen, ES GEHT für diesen Preis!
(aber nur, weil wir via DIREKT-Vertrieb ab Hersteller verkaufen...)

angel_eye hat geschrieben:…Schauen Sie sich da auch die Arbeitsbedingungen an, dann bin ich beruhigt.
…wir kennen die Chefs und die Betriebe aller unserer großen Zulieferer und Dienstleister.
Und wir hatten überall ein gutes Gefühl bei den Besichtigungen.

…noch ein bisserl Widerspruch…
König Ralf I hat geschrieben:…Eigentlich bist du lange genug dabei um wissen zu können das vieles nicht aus Deutschland kommt.
…ich denke, im Vergleich zur „Branche“ kommt bei Nubert noch „Sehr Vieles“ aus Deutschland.

Re: Gedanken zum Thema „Nubert Vertrieb über Amazon“

Verfasst: Di 19. Feb 2013, 09:29
von palefin
danke für die nochmalige Klarstellung.
Und... Es ist nichts Anrüchiges dabei, auch zu betonen, dass andere Boxen aus unserem Nachbarland kommen...

Re: Gedanken zum Thema „Nubert Vertrieb über Amazon“

Verfasst: Di 19. Feb 2013, 09:29
von HeldDerNation
R.Spiegler hat geschrieben:Gehäusefertigung komplett in Nordrhein-Westfalen (Familienbetrieb mit ca. 50 Mitarbeitern)

WAS?!?
Aus Nordrhein-Westfalen?! 8O
Hätte ich das früher gewusst...




P.S.: Kleiner Scherz - für einen Bayern bin ich relativ tolerant :mrgreen:

Re: Gedanken zum Thema „Nubert Vertrieb über Amazon“

Verfasst: Di 19. Feb 2013, 09:32
von palefin
jetzt bin ich aber erstaunt. 8O Das wurde doch in den letzten Wochen an anderen Stellen schon mal deutlich gemacht.
Na ja, man kann nicht überall mitlesen. :wink:
Und die Nuboxen kommen aus Polen, und .... und...

Re: Gedanken zum Thema „Nubert Vertrieb über Amazon“

Verfasst: Di 19. Feb 2013, 09:44
von Rubilein
Das Problem beim Amazon-Beitrag war ja per se nicht die Bezahlung, die mit 8 €/Stunde die anderer Branchen (teils deutlich) übersteigt, oder das den Leiarbeitern sofort gekündigt werden kann/darf. Sondern viel mehr die "geheimdienstähnliche" Arbeit der Sicherheitsfirma.
Das die Arbeitsbedigungen für Arbeitnehmer von Leiharbeitsfirmen schlecht sind, hat ja nichts mit Amazon direkt zu tun, sondern ist ein generells Problem. Auch in der Autobranche oder (gerade) im Reinigungsgewerbe gibt es dieses Problem. Bei letzterem kommt hinzu, dass die Bezahlung wirklich sehr, sehr schlecht ist und die meisten Angestellten froh wären, effektiv 8 €/h zu erhalten. Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass vor 4-5 Jahren ungelernte (Leih-)Arbeiter in Großküchen keine 6 €/h verdient haben.
Ich finde die Philosophie von Nubert gut und bin auch bereit dafür etwas tiefer in die Tasche zu greifen. Dass allerdings alles 100% "made in Germany" ist, darf man in Anbedracht der Globalisierung heute einfach nicht mehr für bare Münze nehmen. Wenn man transparent damit umgeht, welche Teile wo hergestellt werden, finde ich es persönlich auch nicht schlimm, wenn einige Sachen im EU-Ausland oder in "Fernost" produziert werden. Zusammenbau/Entwicklung/Vertrieb etc. usf. findet ja meist nach wie vor in Good 'ol Germany statt. Und das eine nuBox vermutlich mehr "ausländische" Teile enthält, als eine nuVero sollte auch klar. Irgendwo muss der Preis- und Qualitätsunterschied herkommen.