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Re: Nubert Nuvero 4 - der Weg ins Nirwana?

Verfasst: Mi 28. Jan 2015, 08:58
von kellerkind
bjohag hat geschrieben:Ich glaube die Entscheidung ist schon gefallen wenn man sich den entsprechenden Thread in dem Forum anschaut.
Ich denke auch, ohne dem Werner Nahe treten zu wollen, das er ein wenig auf "halbe Badewanne" steht. Siehe Bild.
Da wird untenrum für meinen Geschmack zuviel Gas gegeben. Aber wie immer, Geschmackssache und zum Teil dem Raum geschuldet.

Hallo,

das waren noch die Einstellungen für andere Boxen, zu den Einstellungen für die Nubert nahm ich im Forum schon Stellung - da wird fast nix geregelt.

Bericht kommt noch - ich habe die ganze Nacht durchgehört und war sehr umfassend und hatte keine Zeit zum Schreiben.

Re: Nubert Nuvero 4 - der Weg ins Nirwana?

Verfasst: Mi 28. Jan 2015, 09:06
von kellerkind
PS: Hier das von mir an der Nubert benötigte Sounding um am Hörplatz weitestgehend auf Flat zu kommen-
wirklich kaum geregelt. 160 hertz ist bei mir ne stehende Welle, die bei anderen Boxen mehr als doppelt so viel angesprochen wird.

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Re: Nubert Nuvero 4 - der Weg ins Nirwana?

Verfasst: Mi 28. Jan 2015, 09:10
von bjohag
Ok Herr Wholesale Supervisor :mrgreen: , nicht bös gemeint,
obrige Aussage nehme ich zurück.

Aber brauchen die Klipsch tatsächlich soviel Dampf untenrum? Ich finde das echt viel was du dort angehoben hast.

Re: Nubert Nuvero 4 - der Weg ins Nirwana?

Verfasst: Mi 28. Jan 2015, 09:27
von Sencer
bjohag hat geschrieben:Ich denke auch, ohne dem Werner Nahe treten zu wollen, das er ein wenig auf "halbe Badewanne" steht. Siehe Bild.
Da wird untenrum für meinen Geschmack zuviel Gas gegeben. Aber wie immer, Geschmackssache und zum Teil dem Raum geschuldet.
Das kann - ohne jetzt den Frequenzgang der Klipsch zu kennen - auch nur eine Basserweiterung sein wie sie das ATM auch bereitstellt. Oder es kann Loudness (iSv gehörrichtige Lautstärke) sein für niedrigere Pegel. Wenn das beides für dich schon Badewanne ist, dann stehen wohl auch 70% des nubert-Forums auf Badewanne.

Re: Nubert Nuvero 4 - der Weg ins Nirwana?

Verfasst: Mi 28. Jan 2015, 09:42
von bjohag
Sencer hat geschrieben:....
Das kann - ohne jetzt den Frequenzgang der Klipsch zu kennen - auch nur eine Basserweiterung sein wie sie das ATM auch bereitstellt. Oder es kann Loudness (iSv gehörrichtige Lautstärke) sein für niedrigere Pegel. Wenn das beides für dich schon Badewanne ist, dann stehen wohl auch 70% des nubert-Forums auf Badewanne.
Wo steht das??
Wenn es bei der Klipsch nötig ist untenrum den Schalldruck zu verdoppeln, 6db, von mir aus, Aber dadurch muss man das bei einer NV ja wohl nicht machen oder??
Ich wusste ja nicht das er die Einstellungen geändert hat seitdem die NV dran ist.

Re: Nubert Nuvero 4 - der Weg ins Nirwana?

Verfasst: Mi 28. Jan 2015, 10:16
von kellerkind
Hier schon mal Bilder und einige grundsätzliche Sachen, der Hörbericht kommt heute nachmittag.

Ich vergleiche mit einem Bekannten gleich nochmal mit der Nubox 383 - welche er mitbringt -und wir gehen mit der Nuvero auch in den Keller ins Freifeld.
Hallo Freunde,

wie erwähnt kam die Nuvero 4 hier gestern morgen um 10 Uhr schon an.

Beim Auspacken war ich hocherfreut, daß Nubert flexible (federnde)Inlays nutzt und das wesentlich sicherer in den Kartons gelagert ist, als bei der damals gecheckten Nubox 383.

Ich stellte die Boxen erstmal auf einen Tisch, um einige Bilder zu knipsen. Meine Frau rannte gleich herbei und schimpfte mir mir, sie meinte die Boxen seien potthäßlich - ich selber empfinde die von vorne einfach nur willenlos geil - aber die Graufarbe, die Nubert als Anthrazit vom Korpus hinten bezeichnet, erinnert mich an die preiswerten DMT Tannoystudiomonitore - sehr pragmatisch.

In Schwarz würde mir das besser gefallen, aber so was ist alles Geschmackssache und hat mich noch nie gehindert einen Speaker zu kaufen.

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Neugierig wandte ich mich dem Terminal der Boxen zu und kam aus dem Staunen nicht mehr heraus - quer durch alle Preisklassen - und ich besaß ja schon einige Lautsprecher der 30.000 Euro Liga - ist das Nubert Nuvero Terminal das aufwendigste und mechanisch beste, was mir jemals unter die Augen kam.

Das trifft auch für die rabiaten Kabelbrücken zu, falls man mit single wiring arbeiten will- eine derart kompromißlose Lösung habe ich noch nie gesehen - das ist kein Notbehelf - das ist High End Kunst vom Allerfeinsten. Hammer! Und das erklärt auch, warum Herr Nubert schreibt zwischen Single Wire und Bi Wire seien keine nennenswerten Unterschiede - bei einer derarten Rabiatlösung braucht kein Mensch mehr Bi Wire.

Mir lief förmlich der Freudensabber, als ich die in durchsichtigen Kunststoff eingelegten Schrauben löste und dann die Brücken entfernte, da ich Bi Wiring Kabel besitze.

Erstens sind das endlich mal Lautsprecher, die jeden Brachialquerschnitt bis fast hin zur Tankleitung bequem roh fassen und fixieren können - wow - warum machen das nicht alle so?

Zweitens ist die Lösung (wahrscheinlich patentiert) mit dem selbst arretierenden Einlegekontakt in den Schrauben, falls man Bananen oder Kabelschuhe verwendet, materialtechnisch nicht mehr zu toppen. Diese Dinger muß ein Genie erdacht haben.! Das wurde mit derart viel Liebe ausgeknobelt, daß die Plastikkappen sogar eine Schutzfunktion bieten, damit man die Gewinde nicht überdrehen kann! Die Kappen sind trotzdem abziehbar für Leute, die dennoch fester drehen wollen - was aber absolut nicht erforderlich ist - beim idealen Drehmoment drehen die Kappen einfach durch. Andere Anbieter würden für derarte Terminals schon mehr Geld sehen wollen als Nubert factory für die ganzen Lautsprecher.

Das hier versteht Nubert unter einer seriellen Brücke (kein Witz - Heavy Metal pur!) Genial!

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Hier das Terminal und mal von innen das Fruchtfleisch einer Schraube:

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Hier erkennt man es noch besser:

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Leute, was soll ich sagen - meine Euphorie kannte keine Grenzen mehr.

Die Bassrohre sind übrigens extrem lang, daher die tiefen Gehäuse. Nubert nutzte das als Trick um echten Tiefbass aus den kleinen Treibern zu kitzeln:

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Da ich mit meinem Rack (Creaktiv Trend mit sandgefüllten Rohren) nur auf 66 cm Höhe komme und dort mit der Nubox 383 mit der Bühnenabbildung arge Probleme hatte - sorgte ich diesmal vor und stellten Mini Rest Basen (Bleikugel und sandgefüllt)von Creaktiv unter die Nuberts, so daß sie auf 74 cm Höhe kam - plus natürlich 40 cm für die Boxen.

Was dann kam - der Anschluß meiner fetten ViaBlue Strippen mit 4 X 8qmm und den den besten ViaBlue Bananen war wie ein Orgasmus - ein echtes Ritual - denn die Nubert ist der erste Lautsprecher seit meiner Tannoy DC 8 BS für 3.300 Euro in die ich die Bananen über ihre vollen 1,9 cm versenken kann und wo wirklich bombenfester Kontakt gewährleistet ist. Kurzum, da kann man wahrscheinlich ein Auto dran abschleppen.

Wertung bisher:

Verpackung: Note 1
Verarbeitung: Note 1
Wertigkeit: Note 1
Optik: Note 3 (also Geschmackssache von 1-6)
Terminal: Note 1 mit 3 Sternen und Miro Klose Luftrolle!

Vorbildlich finde ich auch die Lösung mit massiven Metallfüßen, die durch ihre Schraubmöglichkeit Bodenunebenheiten ausgleichen können. Vorbildfunktion!

Leider ist eine Box bei mir so ausgelegt, daß sie auf ebenen Boden wackelt und man hinten links einen Fuß etwas rausschrauben muß, was aber nicht schlimm ist. Also, das fällt beim Suchen in den Krümeln halt auf.

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Ich bin diesmal bis an die Vorderkante des Racks gegangen mit der Aufstellung, um hinten möglichst viel Luft zur Wand zu haben, damit der Bass nicht aufdickt.

Immerhin konnte ich somit 28 cm nach hinten Luft schaffen. Rechts und links stehen eigentlich keine Hindernisse.

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Ich habe im Vorfeld erstmal Bilder knipst - stört euch nicht an den dort sichtbaren EQ Einstellungen.

Bei der Nubert mußte letzthin nur da korrigiert werden, wo sie ohnehin abfällt - bei 40 hertz - und wenn man denn Kirchenorgel hören will kann man auch bei 31 hertz etwas nachhelfen, bei normaler moderner Musik - keine Korrektur erforderlich.

Habe mit Stereoplay Test CD von 1997 und Meßgerät und Rosa Rauschen errstmal alles gecheckt - die Nubert regt meine 150 hertz Raummode weit weniger an, als alle anderen Boxen bisher - und ich muß beim breiten 160 hertz Eingriff nur rund 4-5 db nach unten kappen.


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OK - da stand sie nun - das Objekt der Begierde, die Nuvero 4 - verkabelt und grob eingemessen.


Erste Hörbeispiele - von Dire Straits und Primal Fear kamen dann auch sehr vielverprechend rüber - und - Leute - ich habe ja die Schilderungen im Nubert Forum verfolgt, daß im direkten Vergleich zwischen Nubox 383 und Nuvero 4 Nuancen liegen sollen - ich kann das nicht bestätigen in der Form, für mich liegen da Galaxien und Universen!
Ich bin aber auch ein hochsensibler Mensch, der jahrzehntelang selber recordet, gemischt und gemastert hat.

Re: Nubert Nuvero 4 - der Weg ins Nirwana?

Verfasst: Mi 28. Jan 2015, 10:27
von BenQ
Das klingt doch schon mal vielversprechend, bis dato sehr interessant zu lesen und macht neugierig auf heute Nachmittag :wink:

Grüße
Thomas

Re: Nubert Nuvero 4 - der Weg ins Nirwana?

Verfasst: Mi 28. Jan 2015, 10:41
von Hannichipsfrisch
Hallo Werner,

sehr gut geschrieben, freue mich auf den Testbericht.
Aber wie es zum jetzigen Zeitpunkt ausschaut, könnte Sie dir wirklich gefallen.

MfG

Re: Nubert Nuvero 4 - der Weg ins Nirwana?

Verfasst: Mi 28. Jan 2015, 16:11
von kellerkind
Hallo Freunde,

ich wüßte nun gar nicht, wo ich anfangen soll, man könnte ein Buch mit der Nubert füllen.

Aber ich fasse kurz zusammen, was meine subjektiven Eindrücke von mehr rund 20 Stunden Hörmarathon sind.

Zuerst ist mal aufgefallen, daß die EQ Einstellungen, die ich für diverse Tannoys und Klipsches nutzte, nicht kompatibel sind.

Die Nubert haben im Bassbereich einfach mehr Energie im Tiefgang - insbesondere von ca.50-80 hertz.

Das stimmt auch mit meinen Hörerlebnissen außer Haus überein, die ich mit der großen Nuvero 14 hatte und weswegen ich nicht mit warm wurde - insbesondere da die Leute diese "Kolosse" (im Vergleich zur Nuvero 4) auch noch ecknah aufstellten.

Als ich mit Messungen vom Hörplatz durch war und mittels Rosa Rauschen alles schon mal grob abgestimmt hatte ließ ich die ersten CD s durchlaufen - Primal Fears Delivering the Black machte den Anfang.

Ich selber war enorm angetan, da diese Scheibe sofort offenlegt, wenn ein Lautsprecher im Hochton nicht gescheit abgestimmt ist und lästig wird.

Nichts da!

Die Nubert schmiß mir röhrige Gitarren und natürlich federnde Bassläufe entgegen und ein für die Ohren herrlich angenehmes Schlagzeug.

Herrlich angenehm? Leider und zum Glück ja - denn die Becken waren ziemlich weit von der Realität entfernt - angenehm in Watte verpackt - süßlich und samtig.

Das trifft bei mir natürlich genau den Nervsmile

Die Bass drum klang einen angenehmen Tacken zu fellig und wummerte schön, ok, das kenne ich anders - kommt mit der Nubert spektakulärer und angenehmer als gewohnt.

Dann Dire Straits on every Street - anscheinend genau das richtige Futter für die Nubert. Epische Raumabbildung und holografisch in den Raum gestellt - mit einer Extraportion Gemütlichkeit und Schmelz.

Sollte die Nubert ins Angenehme zaubern?

OK - also gleich den schwersten Prüfstein angegangen -
Peaky Blinders auf BluRay

http://www.amazon.de/Peaky-Blinders-Bir ... B00MJOP69K

Hier gilt es schon zu Beginn Episode 1 den akustischen Überblick zu behalten, wenn nach wenigen Minuten der Soundtrack durchstartet und der Hauptdarsteller zu Pferde gemütlich durch ein Arbeiterviertel stapft und gleichzeitig der Soundtrack läuft mit einem Mörderbassgezupfe und einer herrlichen Blues Stimme - und gleichzeitig rundherum die Geräusche von Industrie, Arbeitern, durcheinanderstobenden Menschenmassen und durcheinanderredenden Leuten und Marktschreiern jeder Lautsprecher zu Höchstleistungen in Sachen Transparenz gefordert wird.

Die meisten Lautsprecher kriegen das nicht hin - so auch die Nubert. Der Gesang wird zu Genuschel, der Bass drängt in den Vordergrund und die Leute sind nicht zu verstehen, während Hammerschläge, fauchende Feuerflammen ect . - quasi die Effekte- in den Vordergrund drängen.

Bei der Abstimmung am Hörplatz bereinigte ich nur den Bassbereich bis ca 500 hertz hoch, das andere macht eigentlich in meinem Raum reichlich wenig Probleme, nicht so bei der Nubert. Und diese aus Eile hervorgerufene Nachlässigkeit sollte sich jetzt rächen - denn ich saß vor einem Ereignis, daß bei den ersten Musikstücken nicht auffiel. Schwierige Sprachverständlichkeit wenn viele akustische Ereignisse zusammenfallen.

Da sind meine Klipsch RB 81 MK 2 schier unschlagbar, jeder "Fliegenfurz" kommt da kristallklar raus und selbst den Mann hinten auf dem Pferdewagen konnte ich immer jedes Wort verstehen, während es bei der Nuvero 4 im Hintergrund untergeht.

Ich ließ mal weiter laufen auf Dialoge hin - neee - da stimmte was nicht mit Sprache - also alten Videorecorder und eigene Videos rausgekramt - alles klar - die Mitten sind es. Dann mein Zoom (16 Spur Maschine für SACD Format)aus dem Tonstudio hochgeschleppt und Einzeltracks von Stimme laufen lassen - o weia - das sind bestimmt einige db, die da fehlen, aber warum?

Kaum im Forum gepostet - schon die Antwort - natürlich überprüfte ich verzweifelt ob alles auf neutral am Nubert Terminal steht, daß die aber neutral mit Mittensenke bezeichnen ist verwirrend. Also auf präsent gewechselt und das Phänomen wird um Welten gelindert.

Jetzt war bei Peaky Blinders auch fast alles zu verstehen -wenn auch nicht so klar, wie von meiner Klipsch gewohnt.

So gerüstet dann eigene Masterings direkt vom Zoom (16 Spur Gerät) in die Nubert gejagt. Nein, da stimmt immer noch was nicht.

Die Creaktiv Basen entfernt und die Nuvero 4 auf 66 cm Höhe runter gebockt - ok - so wird das was!

Die Abhörhöhe ist bei der Nuvero 4 sehr entscheidend. Der Trend zum "Einweichen" nahm doch deutlich ab und es ging mehr in Richtung "neutral" aber ohne lästig zu werden.

OK - nun konnte ernsthaftes Testen anfangen.

Gestartet mit Yello und Planet Dada - und hier wurde ich leider enttäuscht.

Ab mittlerer Lautstärke höre ich hier klare Geräusche der Bassablaßrohre. Bin dann mal vor an die Boxen, ja, ist bei beiden und anscheinend normal - hört sich an als würden die ganzen Boxen rumklappern. Das hatte ich bisher nur an der Tannoy DC 8 Bookshelf gehabt. Allerdings erst auf weit höheren Pegeln.

Hinzu kommt, daß der Bass nicht so kurz und abgehackt kommt, wie ich es gewöhnt bin von Lautsprechern von Klipsch, Tannoy, Seta Audio, Sonus Natura,Manger usw. sondern daß die Nubert irgendwie "hinterherschwabbelt".
So erlebte ich zuletzt die Quadral Titan MK 6 hier im Zimmer - ein no go.

Die Dynamik des Basses geht verloren zugunsten eines Zuschmierens schnell aufeinanderfolgender Töne, was das Hören erstmal extrem angenehm und relaxt macht.

Kurzum, die Impulsverarbeitung ist wie in Zeitlupe, um es mal übertrieben auszudrücken. Also den ASR Emitter abgeschlossen und einen Harman Kardon Receiver aus dem Keller hochgeholt- noch schlimmer.
Dann den Topping TP 60 ran - der kann es besser, nervt aber mit der Nubert im Hochton. (ging einem anderen Nuvero 4 Besitzer genauso).

Habe dann viel mit dem EQ probiert, EQ sogar ganz raus - und war irgendwann klatschnaß geschwitzt.

Natürlich dann auch alle Schalterstellungen am Terminal probiert. Keine Chance - wird sogar noch schlimmer,wenn man den Bass betont.

Dann mal Dream Theater die neue Live Blu Ray reingestopft - hier hagelt es ja schon zu Beginn mit der Bass drum wie wild - nicht so bei der Nubert, die Töne verschwimmen zu einem angenehmen Brei.

Schlecht anhören tut sich das ja nicht. Nur hat es rein gar nichts mit der Realität zu tun.

Dafür kommen Gitarren und Bassgitarre und Gesang vorbildlich mit wunderschönen Klangfarben und die Abbildung ist auch perfekt.

Ingesamt bleibt jedoch ein leicht breiiger und verhangener Eindruck, wirkt alles etwas wattiert und in Samt eingelegt.

Also mal Metallica den 3 D Kinofilm eingelegt - hier wird es nun ganz krass, die Rhytmusgruppe wirkt gänzlich uninteressiert und gezähmt.

Es ward Abend und meine Frau kam um ihre Lieblingsserie "Um Himmels Willen" zu sehen.

Was mir auffiel war sofort, daß Stimmen wunderbar spuckig, fleischig und natürlich wirkten, Menschen auch in ihrer richtigen Größe abgebildet wurden, dennoch paßten insgesamt die Größenverhältnisse akustischer Ereignisse nicht zusammen.

So wirkte das Auftreten von Schuhen unverhältnismäßig spitz und klein, während Stimmen realitätsnah sprachen. Und es fehlten einige der gewohnten Rauminformationen, die die Umgebung der Stimme wiedergeben - alles scheint in kleinen überschaubaren Räumen stattzufinden.

Meine Frau empfand es als "beengt" im gesamten Spektrum. Ihr sagen die Nubert optisch und akustisch in keiner Weise zu.

Danach ging dann die massive Testerei los und ich könnte hier echt ein Buch schreiben.

Die Nubert kann einige Dinge konkurrenzlos gut -und geht auf normalen Lautstärken extrem streßfrei für den Hörer.

Sie ist ein Allrounder der wunderbar lästige Spitzen im Bass und Hochton plattbügelt und nie hektisch wird.

Wenn es aber an High End Disziplinen geht wie Paukenschläge, große Orchester usw. - wirkt sie doch sehr hemdsärmelig. Ich kann daher verstehen, daß die Hifi Magazine sie nicht oben bei den Referenzen stehen haben.

Jetzt bitte beachten - ich schildere das total wertfrei, ich selber bin eher ein Fan des streßfreien Hörens !

Ich kann mit Lautsprechern die generell jeden Fliegenfurz auf dem Silbertablett servieren und die Listen der meisten Zeitschriften anführen nichts anfangen. Das klingt dann für mich tot und steril. So erging es mir ja letzte Woche mit der Klipsch Palladium 17 b für 4000 Euro - da würde ich jederzeit die Nubert Nuvero 4 pärferieren!

Die Nubert hingegen klingt sehr lässig und gelassen. Relaxt. Aber dadurch auch unverbindlich.

Ich vermute das ist der Tribut, den man mit Langhübern bezahlt, keine Ahnung. Problematisch für mich ist das nur im Bassbereich. Ich mag es nicht, wenn bei Yello alles wie gleich laut vor sich hindümpelt. Auch gefiel mir bei der neuen Dream Theater live das Schlagzeugsolo von Prof. Dr. Mike Mancini nicht. Während die Klipsch RB 81 MK 2 da ein Live Feuerwerk durchstartet und die Emotion hochkommt - wirkt das über die Nubert recht belanglos.

Dafür bekommt man mit der Nubert den wohl cremigsten Hochton aller Zeiten serviert. Die Mitten sind wunderschön anzuhören, herrlich rund - aber - neigen dazu weniger mit Transparenz zu glänzen - als mehr mit Klangfarben.

Eine Klangfarbenmaschine ist die Nubert. Da habe ich bisher kaum was besseres gehört.

Wer damit eine Oper hört heult Rotz und Wasser - so viel ist sicher. Stimmen sind sehr emotional und herrlich natürlich bis in den Rachen rein.

Heute vormittag bis vorhin haben wir die Nubert mal in einer anderen Kette im Keller gehört. Dort konnte ich sie völlig frei platzieren - 2 Meter bis zur Rückwand - fast einen Meter seitlich und im perfekten Stereo Dreieck angetrieben von einem der guten 90er Jahre Harman Kardon Receiver.

Wir stellten fest, daß die Eigenschaften der Nubert hier fast 1:1 so sind wie bei mir im Wohnzimmer - nur daß ich auf Grund der freien Aufstellung dann doch die Bassanhebung am Terminal nutzen muß.

Die Nubert läßt hier im Mittenbereich auch die tollsten Klangfarben erstrahlen. Stimme ist noch plastischer und als Manko bleibt die insgesamt eher weiche und knuffige Abstimmung. Schnelle Schlagzeugattacken verschwimmen in Bezug auf Bass Drum ebenso wie oben im Zimmer und Pop ist eher fett und satt als trocken. Das hört sich schön an - keine Frage.

Ich selber mag es halt lieber wenn Lautsprecher sowohl schnell , zupackend und temperamentvoll sind als auch farbenfroh, transparent und spuckig organisch. Leider trifft man diese Kombi sehr selten - ich kenne nur Speaker von 2 Marken, die das bei mir im Hause hinkriegen: Klipsch und Tannoy .

Die Nuvero 4 ist für entspanntes Langzeithören ausgelegt, ja. Sie hat einen wirklich herrlich sahnigen Hochton, farbige Mitten, aber der Bass und das Temperament sind nicht meine Baustelle.

Das ist mir zu undefiniert und träge- wie ein Bild, daß man einfach nicht ganz scharf kriegt - ist - vergleichbar - von meinem Empfinden her, wie eine zu schwache Lesebrille.

Warum die Transparenz hie und da leidet - ob wegen einem eher trägen Impulsverhalten, einem zu langen Hub oder gar zu vielen Weichenbauteilen - ich kann es nicht sagen - Fakt ist - bei mir spielen viele andere Lautsprecher - besonders stark an Spielfilmen zu merken - wesentlich transparenter auf.

Ich werde mal noch weiter mit hören und sie dann die kommenden Tage irgendwann zurückgehen lassen. Mich persönlich - so der bisherige Eindruck - bringt es zu weit rückwärts, als daß ich länger mit leben könnte.

Und was für mich besonders schwer wiegt - sie kann nicht wirklich laut. Gibt man mal Gas, fängt sie relativ früh an gequetscht zu klingen - bei ca. 90 db am Hörplatz ist noch alles in Ordnung, drüber passiert eigentlich nichts mehr außer daß es quetscht auch wenn der amp richtig Strom pumpt. Ist bei mir für Live DVD ein NoGo Kriterium - wird den Durchschnittshörer, der kompakte Boxen kauft aber nicht die Bohne stören. Für die kleinen Treiber ist es dennoch beachtlich, aber irgendwo setzt die Physik wohl ihre Grenzen.

Ist nur meine Meinung und Erfahrung hier vor Ort. Ausprobieren sollte es jeder selbst!

Re: Nubert Nuvero 4 - der Weg ins Nirwana?

Verfasst: Mi 28. Jan 2015, 16:23
von AnimalsAsLeaders
Alle Kritikpunkte entfallen auf den Bass. Und das bei dieser über jeden Zweifel erhabenen Aufstellung. Muss am Kabel liegen! :mrgreen:


PS: du ziehst im Ernst Mike Mangini Herrn Portnoy vor? 8O