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Endverstärker zu NuControl und NuVero 70 (Stereo) gesucht

Diskussionen über klassische Zwei-Kanal-Geräte wie Verstärker, CD-Player, Plattenspieler
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HighwayStar
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Re: Endverstärker zu NuControl und NuVero 70 (Stereo) gesuch

Beitrag von HighwayStar »

Jetzt muss ich erstmal weg. Hörbericht folgt.
LG
HighwayStar
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HighwayStar
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Re: Endverstärker zu NuControl und NuVero 70 (Stereo) gesuch

Beitrag von HighwayStar »

Mein erstes Fazit: Die alte Bryston hat ausgedient und muss gehen. Die NuPower macht fast alles besser. Aber eben nur fast alles. Ob sie bleiben darf oder ebenfalls wieder zurück geht, da bin ich mir noch nicht ganz sicher.

Doch der Reihe nach. Ich habe mir die Tage eine kleine Playlist zusammengestellt und rauf und runter gehört. Da hatte ich so manches nach dem Wechsel zur NuPower D heute Abend noch im Ohr.

Los ging’s mit Diana Krall und ihrer Interpretation von California Dreamin‘. Ein Song, der mich sofort in seinen Bann gezogen hat, als ich ihn kürzlich erstmals gehört habe: Beim NuDay in Schwäbisch Gmünd, auf den NuPyramiden. Und die wurden von der NuPower D befeuert. Für mich mit ein Grund, der D eine Chance zu geben.

Die Unterschiede zu meiner 22 Jahre alten Bryston 4B ST sind schon nach wenige Takten klar: Diane Krall steht nicht nur viel tiefer hinter meinen NuVero 70, sondern ist auch deutlich größer geworden. Klang die Sängerin über die Bryston, als sei sie höchsten 1,20 Meter groß, scheint sie jetzt auf mindestens 1,50 Meter gewachsen zu sein. Wer meinen Thread zu NuVero 70 mitverfolgt hat, weiß ja, wie sehr ich mit der geringen Höhenabbildung gehadert habe. Das scheint nun passé. Und auch diese sich sehr weit nach hinten öffnende Bühne ist so ganz nach meinem Geschmack.

Was mich weniger begeistert: Diana Krall klingt jetzt etwas dünner. So, als sei ihr Brustkorb eingeschnürrt. Oder anders: über die Bryston klingt Diana Krall, als habe sie am Abend vor der Aufnahme einen Whiskey zu viel getrunken, was der Stimme mehr Wärme gibt. Ich mag das, bei der NuPower D fehlt’s mir. Auch das Klavier klingt über die NuPower D dünner.

Nach dem sanften Jazz habe ich ein richtiges Brett rausgesucht: Lover, Leaver von Greta van Fleet. Was diese Jungs leisten, das ist 70er-Jahre Rock vom Feinsten. Aber eben aktuell produziert. Wie jetzt das Schlagzeug knallt, der Bass grummelt – herrlich. Fast reißt es mich aus dem Sessel, um zur Luftgitarre zu greifen. So zackig hat meine Bryston bei Weitem nicht gespielt.

Inzwischen habe ich übrigens die Zimmerlautstärke deutlich überschritten, am Hörplatz sind es im Mittel um die 80 dB, sagt meine App Decibel X. Keine Ahnung, was das in Watt Verstärkerleistung heißt, die NuPower D schüttelt sie jedenfalls völlig locker aus dem Ärmel. Da klingt auch die verzerrte Gitarre von Greta-Van-Fleet-Gitarrist Jacob „Jake“ Kiszka einfach nur verzerrt, aber nicht schrill. Die Bryston begann dagegen bei diesen Lautstärken bereits zu „scheppern“ (obwohl mit 280 Watt pro Kanal sicherlich kein Kind von Traurigkeit). Bei der NuPower D kann Sänger Joshua „Josh“ Kiszka noch so ins Mikro kreischen – in meinen Ohren klingelt da nichts.

Wie lässig die NuPower D mit Obertönen umgeht, zeigt sie auch im Song You’ve Got a Secret von Holly Cole. Da gibt es ein herrliches Klarinetten-Solo, erst sanft, dann immer stärker geblasen, schließlich gar überblasen. Das wird nie lästig, die Klarinette klingt stets nach Holzblasinstrument. Und auch hier wieder phantastisch, wie plastisch die Sängerin im Raum steht. Fast bekomme ich Lust, das „Raumwunder“ NuVero 170 gegen meine NuVero 70 plus Sub zu vergleichen – but that’s another song.

Bassisten dürften die NuPower D ebenfalls lieben. Etwa Bob Dasley (u.a. Rainbow, Ozzy Osborne, Gary Moore), der gerade mit ein paar Musiker-Kumpels das Album Blues for Gary eingespielt hat. Darunter die famose Interpretation von Empty Rooms als Blues-Nummer. So trocken und kontrolliert, wie hier die NuPower D den Bass serviert, das hat schon was. Das hat die Bryston einfach so knackig nicht hingebracht. Allerdings klingt’s mit der NuPower D jetzt auch, als würde untenherum alles etwas angedickt, der Bass kommt schon sehr mächtig.

Greta van Fleets Lover, Leaver hat das Zeug zur Rock-Ikone, Child in Time von Deep Purple ist es längst. Der Song und das Album In Rock wurden 1970 mit nach heutigem Verständnis primitiven Mitteln aufgenommen, jedoch Mitte der 90er von Deep-Purple-Bassist Roger Glover hervorragend remastered. Wie deutlich hier die NuPower D (und die Nuvero 70) Jon Lords Hammond-Orgel in den Raum stellen, das erzeugt Gänsehaut. Ein weiterer Song, der mir die phantastische Raumabbildung der NuPower D vor Augen – pardon: vor Ohren – führt.

Aber auch hier zeigt sich die NuPower D wieder von ihrer kühlen Seite: Das Solo von Child in Time spielt Ritchie Blackmore nicht auf seiner üblichen Stratocaster, sondern auf einer Gibson ES-335, eine halbakustische Gitarre. Deren warmen, schwebenden Ton unterschlägt mir die NuPower D etwas. Das macht die Bryston einfach besser, da ist mehr Fließen und Schweben in den Mittellagen.

Ich könnte noch so viel mehr sagen. Etwa über die Auflösung. Phantastisch. Mit der NuPower D habe ich Details gehört, die mir die Bryston unterschlagen hat. Über das Handling (die Lautsprecherklemmen sind für meine sperrigen Kabel mit Kabelschuhen, mmh sagen wir, suboptimal), etc. pp. (vielleicht demnächst mehr).

Aber ich sollte nun wirklich zum Fazit kommen: Die NuPower D macht fast alles goldrichtig: Tiefenstaffelung: wunderbar! Dynamik: brutal! Auflösung: vom Feinsten! Bass: gewaltig!

Aber ihr/mir fehlt ein bisschen Herzenswärme. Sie leuchtet die Klangfarben eher silbern, nicht golden aus. Das mag technisch durchaus korrekt sein, ich mag es aber – platt gesagt – wärmer.

Zum Glück habe ich ja auch die NuControl. Da werde ich jetzt in den kommenden Tagen mal versuchen, ob ich die NuPower D in meine Richtung „sounden“ kann. Oder soll ich mir doch noch die NuPower A kommen lassen?
LG
HighwayStar
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Indianer

Re: Endverstärker zu NuControl und NuVero 70 (Stereo) gesuch

Beitrag von Indianer »

schöner Bericht, danke
HighwayStar hat geschrieben: … , ich mag es aber – platt gesagt – wärmer.
denke, dass du (falls dich das "sounden" mit der nuC nicht glücklich macht) betreffend Klangcharakter sehr deutlich mehr als mit nuP A versus D, beispielsweise mit einer Röhrenvorstufe erreichen kannst …
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aaof
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Re: Endverstärker zu NuControl und NuVero 70 (Stereo) gesuch

Beitrag von aaof »

Puhh, was du da alles raushören kannst. Respekt.

Danke für deinen Erfahrungsbericht. Du schreibst ja schon wie die Profis. :)
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Re: Endverstärker zu NuControl und NuVero 70 (Stereo) gesuch

Beitrag von Haihappen »

@HighwayStar
Danke für deinen Bericht.
HighwayStar hat geschrieben:Oder soll ich mir doch noch die NuPower A kommen lassen?
Wenn die nuPower A eine Option für dich ist, dann würde ich sie auch mal testen.
Lässt einen doch sonst eh nicht in Ruh und man fragt sich immer "Würde sie besser zu mir passen?".

Wenn du sie parallel bestellst, hast du eine gute Vergleichsmöglichkeit und kannst beide in Verbindung mit der NC testen.

Dann kannst du ja immer noch entscheiden, ob der Aufpreis und der womögliche Bandscheibenvorfall es wert sind ;)
Viktor Novyy

Re: Endverstärker zu NuControl und NuVero 70 (Stereo) gesuch

Beitrag von Viktor Novyy »

Mit der nuControl bekommt man ganz leicht „Wärme“ ins Klangbild und das ist dann sogar physikalisch erklärbar.
tine-paul
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Re: Endverstärker zu NuControl und NuVero 70 (Stereo) gesuch

Beitrag von tine-paul »

Hallo,

ich kann dir nur empfehlen, die nuPowerA zu hören. Bei mir ist der Tausch von der D zur A erfolgt.

LG tine-paul
WZ:Front 2x NV170 nuPro XS 7500 Cambrigde 752BP nuControl 2xnuPowerA
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Re: Endverstärker zu NuControl und NuVero 70 (Stereo) gesuch

Beitrag von LogicFuzzy »

Dein Gehör ist wirklich erstaunlich. Kann ich nur von träumen...

Insgesamt klingt für mich Dein Bericht aber so, als wärest Du mit der nuVero im falschen Lager.
Alle Unterschiede, die Du beschreibst (Wärme, Whisky ;-), Stimmvolumen) konnte ich bei meinen Tests zwischen den Boxenlinien nuLine und nuVero festmachen. Aber nicht am Verstärker.
An Deiner Stelle würde ich mich ernsthaft mit ner nuLine 334 befassen und nicht mit (sehr teuren) Verstärkerfragen.
Gruß LogicFuzzy
NuVero 140, XTZ A-300 Class-D Endstufe an Denon AVR X3400H, dazwischen: Palmer PLI-03 (Trennüberträger), Dynavox Verstärkerumschalter,
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(Siehst Du Deinen Chef im Moore winken, wink zurück und lass ihn sinken...)
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Re: Endverstärker zu NuControl und NuVero 70 (Stereo) gesuch

Beitrag von HighwayStar »

Vielen Dank für eure Anmerkungen!

Und ja, ich habe alles so gehört, wie ich das beschrieben habe. Weil:
aaof hat geschrieben:Puhh, was du da alles raushören kannst. Respekt.
und
LogicFuzzy hat geschrieben:Dein Gehör ist wirklich erstaunlich. Kann ich nur von träumen...
Ich gehe jede Wette ein, wenn ihr neben mir gesessen wäret, hättet ihr die Unterschiede ganz genau so wahrgenommen. Ich war selber überrascht, wie deutlich hier „Verstärkerklang“ herauszuhören ist *). Und ich hätte noch einige Beispiele mehr bringen können, aber mein Bericht ist ja so schon fast uferlos.
Haihappen hat geschrieben:Wenn die nuPower A eine Option für dich ist, dann würde ich sie auch mal testen.
Ja klar. Nur: Da müssen dann weitere 3750 Euro vor- bzw. zwischenfinanziert werden. Ganz abgesehen davon, dass ich die 1300 Euro, die die NuPower D günstiger ist, für andere Dinge gebrauchen könnte. Ein Rack von Rotaring zum Beispiel.

@tine-paul:
Kannst du vielleicht ein, zwei Sätze dazu schreiben, warum du die NuPower A (aus klanglichen Gründen) für die bessere Wahl hältst? Verleiht sie Stimmen mehr Körper?

Ich werde der NuPower D jetzt auch jeden Fall ein paar Tage mehr geben, dass ich mit ihr „warm“ werden kann.

Übrigens: Ich habe jetzt den Bass via NuControl um -1,5 dB abgesenkt. Da ist immer noch gehörig Wumms da, aber das Klangbild wird untenherum eine Spur schlanker – das gefällt mir besser.

*) Vielleicht sollte ich mal einen kleinen NuDay bei mir veranstalten. Die Bryston kann ich ja bis dahin in die Ecke stellen. Dann können wir das jederzeit nachvollziehen.
LG
HighwayStar
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LogicFuzzy
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Re: Endverstärker zu NuControl und NuVero 70 (Stereo) gesuch

Beitrag von LogicFuzzy »

HighwayStar hat geschrieben: Ich war selber überrascht, wie deutlich hier „Verstärkerklang“ herauszuhören ist *).
Ich könnte mir eher vorstellen, dass der Verstärkerklang durch das Alter und den "Verschleiss einiger Bauteile" der Bryston zustande kommt.
Gruß LogicFuzzy
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