Indianer hat geschrieben: ↑Di 27. Dez 2022, 17:11
Chris 1990 hat geschrieben: ↑Di 27. Dez 2022, 13:50
Traurig immer zu lesen dass viele einen geschlossenen Subwoofer möchten da er trockener/präzieser/schneller… spielen soll.
Wer einen Bassreflexsubwoofer hat mit low cut soll diesen mal aktivieren oder einfach den Pegel um ein paar dB verringern, denn weniger Tiefgang oder weniger Pegel bewirken den gleichen Effekt, je halliger der Raum desto deutlicher der Unterschied . Im Umkehrschluss kann man sagen dass ein geschlossener Subwoofer im Vergleich zu einem Ventilierten einfach weniger Tiefgang und weniger pegel schafft, und sich deshalb ein Gefühl von präziserem/ trockenerem Bass einstellt. Aber das hat Herr Bien hier schon ausführlich erklärt und es ist weiterhin oftmals eine Glaubensfrage .
traurig ist allenfalls, dass du FALSCH liegst ...
Hier liegt Keiner wirklich komplett falsch, wie ich finde. Lustig, dass es trotz meiner ausführlichen Erklärungen doch immer wieder zu Diskussionen über das Für und Wider von ventilierten Systemen kommt.
Indianer hat geschrieben: ↑Di 27. Dez 2022, 17:11
im Bereich der Resonanzfrequenz ist ein Bassreflex-LS oder -Subwoofer "langsamer", ein Impuls wird "verzögert" wiedergegeben, die Gruppenlaufzeit ist "länger"
"Länger" als was? Vielleicht war es so nicht beabsichtigt, aber das klingt wieder so, als wäre ein Bassreflex-System grundsätzlich "langsamer" als ein geschlossenes System. Das würde ich so nicht ganz unterschreiben. Ich versuche es jetzt mal, etwas anders zu erklären:
Zunächst nochmal:
Langsame Vorgänge haben immer mit
tiefen Frequenzen und
schnelle Vorgänge immer mit
hohen Frequenzen zu tun. Tieffrequente Impulse können also
immer nur langsam wiedergegeben werden, nie aber schnell. Wie ich schon öfters schrieb: Den auch noch so sehr herbeigesehnten "schnellen Bass" gibt es nicht.
Auch nicht bei einem geschlossenen System. So betrachtet stimmt Ihr Satz also nicht. Ich weiß aber, was Sie meinen.
Um es ganz deutlich zu formulieren:
Es gibt keine Unterschiede im Impulsverhalten zwischen einem Bassreflex-unterstützten System und einem geschlossenen System, wenn die Frequenzgänge beider Systeme gleich sind. Warum man einem bassreflex-unterstützten System dennoch ein "verzögertes" Ausschwingverhalten nachsagt, hat folgenden Grund:
Ein geschlossenes System trennt sich selbst zu tiefen Frequenzen hin mit einer Flankensteilheit von 12 dB/Oktave ab - sofern keine elektronischen Korrekturen am Frequenzgang vorgenommen werden (!). Mit anderen Worten: Es verhält sich wie ein Hochpass
2. Ordnung, welcher mit
12 dB/Oktave zu tiefen Frequenzen hin abfällt.
Ein ventiliertes System trennt sich selbst zu tiefen Frequenzen hin mit einer Flankensteilheit von 24 dB/Oktave ab - sofern keine elektronischen Korrekturen am Frequenzgang vorgenommen werden. Es verhält sich also wie ein Hochpass
4. Ordnung, welcher mit
24 dB/Oktave zu tiefen Frequenzen hin abfällt.
Ein Hochpass
vierter Ordnung hat gemäß den Gesetzen der Schwingungs- bzw. Filtertechnik im Bereich seiner Trennfrequenz eine
längere Gruppenlaufzeit als ein Hochpass
zweiter Ordnung. Die Ursache für die längere Guppenlaufzeit liegt also in der unterschiedlichen Filtercharakteristik und nicht darin, dass es sich um ein Bassreflexsystem handelt.
Und...
Indianer hat geschrieben: ↑Di 27. Dez 2022, 17:11
ob jemand den Unterschied hören kann, steht auf einem anderen Blatt, bei (sehr) tiefen Frequenzen ist unser Gehör da nicht so pingelig
...was ich bestätigen kann.