So, die erste Hörtest-Runde ist durch.
Dafür habe ich zunächst am Receiver-eigenen EQ rumgeschraubt und bin bei Bass+4 Treble+/-0 hängengeblieben. Die nuWave 10 standen am angestammten Platz. Ich habe zuerst im "Direct"-Modus gehört und dann im "Stereo"(=EQ on)-Modus, da ich ansonsten (Stereo->Direct) hätte aufstehen müssen und ich so zeitnah wie möglich vergleichgen wollte. Zunächst stand ein heftig hartes Rock- und Metalprogramm an, denn genau diese Musik soll bei mir "fetzig" klingen und tut's nicht so recht...
Also, auf geht's:
1. AC/DC - Highway To Hell
Wie gehabt, im Direct-Modus fehlt was, es ist irgendwie langweilig. Was fehlt ist nach Umschalten klar: Die klar vernehmliche Bassdrum (mralbundy, ist es das was du mit Kickbass meinst?). Darüber hinaus kann ich mit Basssanhebung auch die Bassgitarre vernünftig hören. Die Bässe bleiben dabei sehr auber und schön trocken - da wummert nix!
Fazit AC/DC: "Stereo" klar besser
2. Pantera - Walk (
R.I.P., Dime! )
Hier sieht's schon etwas anders aus, schon im Direct-Modus geht ordentlich die Post ab. Nach Umschalten ändert sich nicht so viel, aber insgesamt ist alles schon etwas "massiver". Auch hier keine nachteiligen Effekte.
Fazit Pantera: "Stereo" etwas besser
3. Slayer - Angel of Death
Da ham wa's wieder, und wissen jetzt auch was: Die Bassdrum "fehlt". Gerade bei Tom Araya
Also schnell umgeschaltet, und es ist wieder gut. Wieder kein Wummern o.ä.
Allerdings fällt mir auf, dass die BEcken etwas aufgesetzt klingen, sich nicht so recht ins KLangbild einfügen wollen. Dazu später mehr.
Fazit Slayer: "Stereo" klar besser.
4. Skyclad - Inequality Street
Ich will mich hier nicht wiederholen: Bassdrum. Und auch etwas die Bassgitarre.
(Eigentlich ist es eine Schande, dass die unterbewertetste Band des Planeten auch von mir nur eine Zeile bekommt...)
Fazit Skyclad: "Stereo" viel besser.
5. At The Gates - Blinded By Fear
Hier klingt das Original, naja, "kultig", ziemlich nach dem Underground, der die Band nunmal auch war. Unterhalb einer gewissen Frequenz scheint sich gar nichts zu tun. Also EQ rein, und siehe da: Es geht doch. Interessanterweise ist das herrliche Geschrammel jetzt sogar klarer und besser durchhörbar. Also auch hier:
Fazit At The Gates: "Stereo" klar besser
6. Deep Purple - Black Night (live)
Abgesehen von der Tatsache, dass Purple damals schon "groß" (aber durchaus auch kultig) waren, verweise ich auf (5.)
Fazit Deep Purple: "Stereo" klar besser
So, bevor es zu langweilig wird, jetzt mal alle aufgepasst:
7. Star One - Intergalactic Space Crusaders
Eine m.E. extrem gut produzierte Scheibe. Die Musiker spielen mega-tight. Und siehe da: Direct klingt schon wie eine Offenbarung, die der EQ nur noch in Nuancen verändern, aber nicht toppen kann. Zwar wird der Gesamteindruck wie schon bei Pantera etwas massiver, aber hier stellt sich eine leichte Schwammigkeit ein (der sog. 125-Effekt
).
Fazit Star One: Unentschieden
8. Judas Priest - Painkiller
Nachdem sich gerade die Bassdrum in den bisherigen Stücken als Knackpunkt erweisen konnte war ich natürlich auf das Schlagzeug-Intro gespannt. Und, ja, da war es wieder: Viel zuweit im Hintergrund für harte Rockmusik! Also wieder den Bass rein, und - hier es hätte sogar noch mehr sein können. Dafür hab ich sogar gemeint, die Bassgitarre hören zu können...
Fazit Judas Priest: "Stereo" etwas besser
Ich habe bei JP übrigens mal lauter aufgedreht. Sehr unerfreulich: Das Geschepper der Becken, das mir immer mal wieder als aufegesetzt aufgefallen war, tat jetzt richtig weh
And now to something completely different:
9. Annihililator - Imperiled Eyes
Wieder treffen starke Produktion und perfektes Zusammenspiel aufeinander. Und wieder wendet sich das Blatt: Hier ist der Direct-Modus das erste mal klar im Vorteil, denn das bisschen mehr an Tiefgang, dass sich in Stereo einstellt und eigentlich gar nicht notwendig ist, wird teuer erkauft: die Tightness geht flöten
So nicht, mein Lieber:
Fazit Annihilator: "Direct" klar besser
Auch hier "schrillt" es bei hoher Lautstärke
10. Metallica - The Four Horsemen
Insgesamt klingt das Werk ja schon antiquiert, und so bringt der EQ in diesem Fall mal wieder Positives: Wieder ist die Bassdrum besser zu vernehemen, aber schön trocken. Cliff Burtons Bassgitarre übrigens auch, aber erstens hält es sich in diesem Fall in Grenzen, die zweitens auch bitter nötig sind, da sie (die KLampfe) auch "Direct" ausreichend vernehmbar war.
Fazit Metallica: "Stereo" klar besser
Auch hier der "Laut-Test": Es tüt nicht weh in die Öhrens, aber es klingt hohl, da der Bass im Volumen nicht mitkommt und die Höhen stark betont sind.
11. Machine Head - Davidian
"Direct" schon sehr schön (naja, "schön" ist was anderes, aber ihr wisst hoffentlich was ich meine). "Stereo" "fetzt" aber noch etwas besser - ahnlich wie bei Pantera (die Musik ist ja auch nicht unähnlich).
Fazit Machine Head: "Stereo" etwas besser
12. Nevermore - Dead Heart In A Dead World
Ein echter Härtetest, den die nuWave prima durchzieht: "Direct" ist alles schön durchhörbar und kommt auch ganz gut heftig. Mit Bassanhebung wird's nnoch massiver, aber doch ein Kleinigkeit ungenau. Also:
Fazit Nevermore: Patt
Sieger für Hardrock und Metal ist also wohl die Einstellung mit Bassanhebung. Ich habe aber noch etwas Klassik (vielmehr Barock und Romantik) sowie etwas Jazz gehört und verglichen:
Bei Vivaldis Vier Jahreszeiten kam der "Direct"-Modus besser an - es gab einfach nichts mehr, was ich hätte ändern wollen, und ich meine, mit EQ hätt's ein wenig gedröhnt.
Bruckner's Vierte als voll instrumentierte Romantik-Symphonie konnte demgegenüber einen Bassboost ab, aber auch hier war der "Direct"-Modus ebenbürtig (eigentlich war si viel Unterschied gar nicht vorhanden).
Auch bei Brecker und Mingus war's ein Patt: mit Bassanhebung etwas mehr Swing, ohne aber einen Tick "natürlicher".
Zusammenfassung:
Ich denke, ich habe so eine Ahnung wo die "Schwäche" der nuWave10 für mich liegt: Sie ist eine der berühmten Klanglupen, die Schwächen in der Produktion der Tonträger aufdeckt. Denn die bei "Stereo" viel besseren Stücke sind in vielen Fällen einfach "Billig"-Produktionen oder haben schon einige sehr viele Jahre auf dem Buckel.
Interessant finde ich aber, dass es auf einfachem Wege möglich ist, dem Linderung zu verschaffen. Allerdings ist Befriedigung noch nicht bei mir eingetreten. Ich werde auf jeden Fall noch weitere Versuche anstellen, was die Position der Boxen angeht (insgesamt ist mir irgendwie die "Mitte" abhanden gekommen, ich muss also weiter anwinkeln oder näher zusammenschieben - aber auch der Wandabstand wird dem Versuch ausgesetzt), sowie die 3er noch gegen die 10er antreten lassen.
Was das Scheppern bei hohen Lautstärken angeht: Hat jemand 'ne Idee woher das kommt und wie man's wieder wegkriegt? Wie schon geschrieben, die Kette fällt aus, die ist gut. Wieder mal der Raum? Oder doch mal die Box
Was ist mit den "aufgesetzten" Höhen (Becken)?
Überflüssiger Nachtrag: Es bringt übrigens überhaupt nichts, sich für mehr Bass einfach näher an die Wand zu setzen. War zwar jedem inklusive mir vorher klar, aber ich hab's dann doch noch mal ausprobiert (lässt sich ja auch einfach bewerkstelligen *hinfletzt*):
WUMMMMMMMMMMMMMM