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Was haltet Ihr von Ratinglisten in den Hifizeitschriften?

Hier dreht es sich um (fast) alles...
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G. Nubert
Nubert Staff
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Beitrag von G. Nubert »

Hallo,

mit dem Einverständnis beider Beteiligten habe ich die weiteren Beiträge, die zwischen Reinhard Weidinger und Roland Spiegler hin- und her gingen, gelöscht.
Es handelte sich dabei eher um "Angriff" und "Verteidigung" und hatte damit mehr Bezug zu "verletzter Ehre" als zum eigentlichen Thema.

Vielleicht können wir damit wieder den Weg für weitere Diskussionen frei machen. (Seit Tagen hat sich kein anderer Forumsteilnehmer mehr getraut, diese Hürde zu überspringen).

Gruß G. Nubert
BN
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Beitrag von BN »

Hallo,

um es gleich auf den Punkt zu bringen, die Hifi-Magazine (den Begriff "Fachzeitschrift", halte ich für deplaziert) haben in meinen Augen mittlerweile jede Glaubwürdigkeit verloren; die Ratinglisten sind ohne jede Bedeutung und möglicherweise nur ein Zugeständnis an bestimmte Leser, die die Bewertung einer Hifi-Komponente möglichst auf drei Stellen genau haben möchten, damit die Kaufentscheidung besonders einfach wird.

Dieser betrübliche Zustand war im übrigen nicht immer so, sondern hat sich erst im Laufe der Jahre so ergeben. Ich kann mich noch sehr gut, obwohl es schon viele Jahre her ist, an den Vorläufer von Stereoplay (Hifi-Stereophonie) errinnern, als man tatsächlich noch die Aufgabe einer Hifi-Zeitschrift u.a. auch darin sah, den Leser über die Hifi-Technik zu informieren. Es gab sehr interessante Beiträge, etwa über die Konstruktion eines Endverstärkers, den Vorläufer heutiger AVM Endstufen etwa, den man sogar nachbauen konnte und Beiträge über die Arbeit von Toningenieuren bei der Entstehung einer Aufnahme.

Heute versuchen sich die Zeitschriften eher durch Desinformation ihrer Leser zu übertrumpfen anstelle zu informieren; der staunende Leser liest von winzigen Plättchen (Harmonix), die auf die Wand gepappt, den Klang verbessern sollen; oder auch wie man den schlechten Klang aus den Geräten herausschütteln (!) kann. Und wer sich über die Wirkung von CD-Entmagnetisierer oder auch MP3 informieren möchte, muß zu einer Computerzeitschrift (ct) greifen, weil die Hifi-Magazine offenbar zu einer nur näherungsweise sachlichen und neutralen Berichterstattung nicht mehr in der Lage sind.

Da muß es einen nicht auch nicht wundern, daß an der Spitze der Ratinglisten Komponenten zu finden sind, die maximal als Küchenradio verwendbar wären. Ein anderes Problem ist, daß es so gut wie keine "schlechten Tests" gibt. Schwerwiegende Mängel bestimmter Geräte werden einfach unter den Teppich gekehrt und der Leser erfährt erstmalig davon, wenn er das Gerät beim Händler ausprobiert oder bereits zuhause stehen hat. Manchmal fragt man sich auch, ob die Hifi-Redakteure die Komponenten überhaupt noch ausprobieren oder ihre Artikel einfach "blind" anhand von Herstellerprospekten verfassen.

Andererseits ist nicht zu leugnen, daß die Hifi-Magazine nach wie vor eine wichtige Funktion einnehmen, weil sie für Markttransparenz in diesem sehr unübersichtlichen Markt sorgen. Direkt-Anbieter wie z.B. Nubert hätten es ohne die Zeitschriften vermutlich sehr schwer, ihre Produkte bekanntzumachen. Wenn die Hifi-Zeitschriften allerdings in ihrem jetzigen Trend fortfahren, werden sie meiner Ansicht nach ihre Leserschaft komplett verlieren. Schade drum.

Grüße

Bernhard
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Markus
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Zwei Seiten der Medaille

Beitrag von Markus »

Es gibt sicherlich positive und negative Aspekte von Hifi-Zeitschriften. Unter "Positiv" ist sicher zu vermerken, dass Anbieter ihre neuen Produkte in Form von Anzeigen oder Berichten präsentieren können. Eine Wertung anhand einer oder zwei Zahlen ist dabei angesichts der Komplexität von Hifi-Komponenten nicht zu erwarten.

Das Argument, ein Anbieter wie Nubert könne ansonsten nicht vermarktet werden, zählt in Zeiten des Internets nicht.

Negativ ist sicherlich, dass diesen Zeitschriften mehr Beachtung als dem eigenen Gehör geschenkt wird. Auch der Rat des kompetenten Hifi-Händlers vor Ort ist oft mehr wert als man denkt in Bezug auf Zusammenstellung von Komponenten etc.

Es ist eine zweischneidige Angelegenheit, die sicher auch in Zukunft diskutiert werden darf.

Gruß,

Markus.
Der_Schlanke
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Das eigene Ohr

Beitrag von Der_Schlanke »

Es ist ja schön und gut mit den Bestenlisten und HiFi Tests! Aber letztendlich entscheidet das eigene Ohr und der eigene Geschmack! Jeder legt sein ganz individuelles Hörempfinden an den Tag.
Ich zum beispiel stehe im Lautsprecherbereich total auf T+A Criterion. Habe mir nun den AW-880 bestellt, weil ich Ihn hören will. Ich würde auch gerne mal Nuberts Lautsprecher hören, da ich bald um ein paar Backsurround nicht herum komme. Aber grundsätzlich kaufe ich keine Lautsprecher, die ich nicht gehört habe.
Ebenso ist es mit Receivern, Verstärkern und Endstufen. Sie alle haben Ihre Stärken und Schwächen und es kommt eben darauf an, was einem gefällt.
Ich jedenfalls freue mich auf den AW-880 und bin gespannt, was mich hoffentlich heute oder morgen erwartet.
Scholli
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Beitrag von Scholli »

Die ganzen Tests in diversen Fachzeitschriften sind IMHO nur Beurteilungen einiger Personen und müssen nicht identisch mit den persönlichen Hörgewohnheiten sein.
Einen Test sollte man daher nur als Meinung werten. Wer in Betracht zieht, eine neue Komponente zu kaufen, sollte sich auf jeden Fall ein eigenes Bild machen. Dazu kann man natürlich auch die diversen Tests hinzuziehen, auch ist es nicht verkehrt, sich einfach mal beraten zu lassen (bei Media Markt und Konsorten ist es allerdings eher Glückssache, einen kompetenten Berater zu finden).

Erschwerend kommt bei den diversen Tests hinzu, dass die Vergleichbarkeit von diversen Produkten nicht gegeben ist. Stereoplay vergleicht z.B. billige Komponenten mit High-End-Komponenten, Hifi Test z.B. vergleicht die Geräte dagegen in Klassen.
ComputerBILD (IMHO nicht unbedingt eine 'Fachzeitschrift') verzichtet sogar ganz auf die Beurteilung der einzelnen Geräte und beschränkt sich nur auf eine Auflistung technischer Daten.

Wer über eine Anschaffung neuer Komponenten nachdenkt, sollte aber auf jeden Fall erstmal feststellen, welche Ansprüche er überhaupt an das neue Teil hat.
chipmunk
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Beitrag von chipmunk »

Folgendes hat zwar nur indirekt mit den Rankinglisten zu tun, passte meines Erachtens aber auch irgendwie in den Kontext. In der Novemberausgabe der STEREO befand sich ein Einsteigerspecial in welchem der potentielle "Einsteiger" schon einmal richtig eingenordet wurde. Zum Zubehör wurden unter anderem folgende Tips gegeben:

1) Eine anständige Netzleiste ist erforderlich, denn sonst kann man "im Bereich der Stromversorgung eine Menge an Klangqualität verlieren". Aber hier reichen 40 Euro (Music Line). Für mehr "Druck und Farbe" müssen es aber 200 Euro sein (Sun Audio)
(Der Strom ? Das darf ich dann natürlich nicht vergessen !)

2) Nennt man kein passendes Rack sein eigen, muß man Verfärbungen, Dynamikverluste und flache Raumabbildung befürchten.
(Das hört sich ja schrecklich an !)
Das ist aber laut Stereo kein Problem, das Creaktiv Basic 1-3 kostet ja kaum mehr als ein IKEA-Regal (lächerliche 170 Euro). Aber damit "klingt`s viel besser als in normalem Mobiliar"
(Na dann.....)
Und ein "erdbebenfestes" Rack (Lovan Sovereign T) für 500 Euro wird ebenfalls angepriesen. (Man weiß ja nie !)

3) Bezüglich der Kabel muß man sich laut STEREO keine Sorgen machen, die Investition von Unsummen ist unnötig, wenn man "clever" einkauft. "Im günstigen Bereich existieren einige klangstarke Alternativen".
Und zwar für 80 Euro (NF), sowie 180 Euro (Lautsprecher, immerhin schon konfektioniert), im günstigsten Fall (HMS).
Eine Klasse höher gelangt man dann mit der Investition von insgesamt 450 Euro, diese Kabel (Cardas Crosslink) erinnern laut STEREO in ihrer Neutralität an Top-Kabel.
(Was müßte ich denn dann für ein Top-Kabel anlegen ?)

Liest man sich dies alles durch, glaubt man ja, ohne das ganze Zeug seien HiFi-Komponenten nicht mal die Hälfte wert. Insgesamt hörte sich dieses Special für mich eher abschreckend an (Investitionen ohne Ende). Obwohl so ein Special einen Einsteiger doch eher ermutigen sollte.
Der Tenor in diesem Forum geht ja nicht unbedingt in eine solche Richtung, und wenn ich mir beispielsweise anschaue, welchen Rat die "NSF" bezüglich der Lautsprecherkabel gibt.....

Grüße,
chipmunk
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Beitrag von Royalblue »

Zu guter letzt kann man glaube ich sagen, keiner von uns traut den Ranglisten in den Magazinen - denn dann würden wir niemals auf den Gedanken kommen bei Nubert zu kaufen und uns auf seiner Website informieren... :lol:

....sondern irgendeine bei Media-Markt um 80% im Preis reduzierte Box die dann die gleiche Punktzahl wie z.B. eine Nubert-Box hat und dann nur noch die Hälfte einer Nubert-Box kostet....

Trotzdem bin ich bekennender Leser.

Zum einen weil die Zeitschriften gerade über aktuelle am Markt befindliche Komponenten informieren - und weil man häufig viel zwischen Zeilen lesen kann:

Ein Lautsprecher der beispielsweise etwas unpräzise und etwas zu kräftig im Bass aufträgt bekommt viele Punkte für seine Lebendigkeit - und wird wohl nur eine weitere Diskobox sein.....
Malte
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Beitrag von Malte »

Hallo Chipmunk,

Ergänzung zu der Publikation "STEREO": Vor einiger Zeit schrieb in einem anderen Forum ein ehemaliger Redakteur dieser Zeitschrift, daß seine Redakteurskollegen, die üblicherweise Rack- und Kabelklang anpreisen, nicht in der Lage gewesen seien, im Blindtest einen Unterschied zwischen CD und Compact Cassette (!!!) hören zu können, ja bei geringer Manipulation des Kassettenrekorders sogar die Kassette für die CD gehalten hätten!

Soviel zum Thema Glaubwürdigkeit und Voodoo...

Gruß,

M.
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Beitrag von cisler »

Hallo :lol: ,

ich besitze eine "Referenz"-CD, die man garantiert nicht im Klang von einer CompactCassette unterscheiden kann. Auch nicht im Blindtest.

Aber nur... 8)

....weil sie in der Qualität so schlecht ist. :wink:

Gruß

cisler
Thilo Maurer
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Beitrag von Thilo Maurer »

Ja, es ist schon schwierig mit den Zeitschriften. Man bekommt die TopTenListe vorgelegt und sieht, ja was sieht man? Punkte. Die Box X vom Hersteller Y hat z.B. 89/100 Punkten bekommen. Was sagt das aus? NIX! Die Boxen werden subjektiv, meistens sehr subjektiv beurteilt: "Ach, die Box klingt für meinen Geschmack aber ziemlich grell und zu teuer ist sie mir auch!"

Was man sich wünschen könnte, wären z.B. irgendwelche direkt aus tatsächlichen Messungen hervorgehende Aussagen, irgendwelche objektiv den Lautsprecher bewertenden Zahlen. Klar, man kann einen Lautsprecher nicht hundertprozentig durch irgendwelche abstrakten Zahlenkolonnen beschreiben. Aber es gibt gewisse Eigenschaften aus denen man die Qualität eines Schallwandlers (hier bezogen nur auf den eigentlichen Zweck eines Schallwandlers, nämlich ein elektrisches Signal in ein identisches akustisches Signal zu waneln) halbwegs erschließen kann. Hierzu gesellen sich Frequenzgang, Sprungantwort und so Zeugs.

Der Frequenzgang zum Beispiel: Man sagt immer, der sollte möglichst eben sein. Klar, stimmt ja auch. In den Zeitschriften steht dann immer, ja, die Kurve sei zwar etwas spitzig und wellig, ab das sei nicht sooo schlimm. Man schätzt dann die PUNKTZAHL für die Kurve, na sagen wir auf 55/100 Punkten. Ist das eine objektive Aussage? Ich finde nicht. Schließlich wird die Kurve noch etwas geglättet, damits nicht so übel aussieht.

Als idealistischer (und idealisierender Physiker-) Mensch habe ich nätürlich eine Proposition:
Eine objektive Aussage ließe sich z.B. so ermitteln: Vorschlag:
Man spielt Rauschen, sagen wir mit allen hörbaren Frequenzen, ab. Misst das auf die Boxen tatsächlich zukommende Signal und das von den Schallwandlern tatsächlich abgestrahlte Signal. (natürlich im schalltoten raum, blablabla...) Zieht man die beiden Signale voneinander ab, bleibt bei einem idealen Lautsprecher natürlich nix übrig. Die Referenz. Bei einem realen Lautsprecher wird man wohl ein leises Rauschen vernehmen. Irgendwelche Töne, die zu laut, oder auch zu leise vom Lautsprecher widergegeben wurden oder auch irgendwelche Nachschwingvorgänge, den hohlen Klang des Gehäuses, usw, usw. Man sieht, um so leiser das Rauschen, um so näher kommt der Kandidat dem idealen Schallwandler. Es sind nahezu alle wichtigen Eigenschaften eines Lautsprechers einbezogen. (genaugenommen muss man sogar ein paar für den Menschen unwichtige, wie zum Beispiel die Phasenverschiebung, die ja in vernünftigen Grenzen fast gar nicht hörbar ist, herausrechnen, aber das ist ja mathematisch alles möglich...)

Wäre es nicht vernünftig, so oder so ähnlich die Qualität eines Lautsprechers zu beurteilen? Durch eine einfache Aussage: Es bleiben soundsoviel Prozent übrig.

Was meint ihr dazu? Gibt es ein solches Messverfahren bereits? Hört sich igendwie nach Klirrgrad an, oder?
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