Frank Klemm hat geschrieben:Einer der größten Irrtümer. Naturwissenschaften haben weniger Forderungen ... Experimentalwissenschaften ... Theoretische Wissenschaften ...
Und was will uns das in gewöhnlicher Sprache sagen?
Worauf willst Du hinaus?
Frank Klemm hat geschrieben:Die Abtrennung von Naturwissenschaften und Geisteswissenschaften ist ziemlich willkürlich.
Auch das was man als Geisteswissenschaft(en) bezeichnet, benutzt Methoden, die den
Naturwissenschaften zugeschrieben werden, teilweise finden dort sogar ziemlich
anspruchsvolle Methodiken der NW Anwendung.
Sorry, Frank, wenn ich Dir da widerspreche - aber das stimmt nur zum Teil.
Und daß die Trennung willkürlich ist, ist eine Setzung.
Belege?
Frank Klemm hat geschrieben:Man muß sich auch im klaren sein, was es heißt, nicht wissenschaftlich zu arbeiten:
* Ergebnis ist vom Experimentator ABHÄNGIG.
* Experiment ist so beschrieben, daß andere das Experiment NICHT wiederholen können.
* Fehlerrechnung weglassen.
Setzung bzw. Prämisse.
Nicht jedes Experiment ist wiederholbar - aber nicht immer wird auch die adäquate Meßweise benutzt!
Abgesehen davon bin ich - wie gesagt - nicht wissenschaftsgläubig.
Ich entziehe mich dem Absolutheitsanspruch der NW.
Die NWissenschaften sind eine Möglichkeit, die Realität zu beschreiben und wahrzunehmen, aber gewiß nicht die einzige.
Wobei die implizite Forderung nach Objektivität sicher nicht von der Hand zu weisen ist.
Frank Klemm hat geschrieben:Oder, um es mit Shakespeare zu sagen: "Es gibt mehr Dinge zwischen Himmel und Erde, als sich eure Schulweisheit träumen laät, mein lieber Horaz..." (Hamlet)
Das wissen auch seriöse Wissenschaftler. Einige dieser Lücken sind seit 100 Jahren
bekannt und immer noch nicht geschlossen. Ob diese Lücken für Menschen schließbar sind,
ob sie prinzipiell schließbar sind, das sind dann schon wieder Fragen, die philosophischen
bis religösen Charakter tragen.
Unwidersprochen.
Ich find's immer so spannend, wie viele Spitzennaturwissenschaftler religiöse Menschen - und nicht selten Christen - sind...
Philipp hat geschrieben:Das kann ich so nicht stehen lassen. Ich glaube du hast nicht richtig verstanden was ich gemeint habe! ...
In dem Satz von mir, den du zitierst, steht eigentlich nur folgendes: Ich glaube nicht mehr daran dass es Dinge gibt, die außerhalb dessen liegen, was die Physik vielleicht irgendwann eines Tages zu beschreiben instande sein wird. Also: Ich glaube nicht dass es Dinge gibt, die sich außerhalb der Naturgesetze befinden. Möglicherweise außerhalb derer, die wir im Moment kennen. Möglicherweise auch außerhalb jeglicher Naturgesetzt, die wir je begreifen können. Aber nicht absolut außerhalb der Naturgesetze.
Wenn nicht als Glauben, wie soll ich das denn dann interpretieren?
Maugi hat geschrieben:Philipp schrieb:
Ich glaube nicht dass es Dinge gibt, die sich außerhalb der Naturgesetze befinden. Möglicherweise außerhalb derer, die wir im Moment kennen.
Dem schließe ich mich an, alles obliegt einem Schöpfungsprozess (Naturgesetz ist vielleicht nicht der passende Ausdruck, ein Gesetz ist mir zu unbeweglich wenig anpassungsfähig) den wir jetzt erkennen/ erleben/ erforschen können, es liegt an uns was wir daraus machen.
Dem unbegrenzten Optimismus, daß die NW irgendwann alles erklären können, kann ich mich nicht anschließen... solches Vertrauen, also solchen Glauben aufzubringen fällt mir nicht leicht.
teite hat geschrieben:Das Thema Religion ist IMHO ziemlich schwierig zu diskutieren. Da sich die Religion einer dialektischen Betrachtung entzieht und eben auf dem Glauben und nicht auf Wissen basiert.
Ich dachte immer, gerade Religion hat etwas zutiefst dialektisches...
teite hat geschrieben:Ich selber habe eine gewisse familiaere Affinitiaet zur Kirche und Religion, und ich interessiere mich auch sehr fuer die (Kultur)-Geschichte von Religionen. Aber es faellt mir persoenlich einfach schwer an einen "allwissenden" und "allmaechtigen" Gott zu glauben.
Welches Konzept von "Allmacht" und "Allwissend" liegt Deinem Gedanken denn zugrunde?
Wenn beispielsweise "allmächtig" nur eine Verlängerung des Gedankens menschlicher Macht ist, wird man dem Begriff nicht gerecht, muß es schwer fallen, G-ttes Allmacht überhaupt zu verstehen.
Also, was meinst Du damit?
Maugi hat geschrieben:Das geht wohl vielen so, durch die bildlichen Darstellungen von einem alten weißhaarigen zotteligen Gott mit wallendem Haar, der mit Engeln durch die Lüfte schwebt, haben viele ein Problem. Auch die Geschichten sind zum Teil ganz nett aber locken den kritisch denkenden Christ, kaum mehr hinter dem Ofen hervor (gereon hat es im anderen Thread schon angedeutet). Wer die Reportage über Jesus gesehen hat, weiß, was ich mit kritischem Christ meine ! Fängt mit dem Geburtsort an, der Körperstatur, der Bergpredigt (die im Tal stattfand) usw. Kleinigkeiten, die aber zeigen was alles so zurecht gebogen wurde !(Interessant war auch der Hinweis, das es keine geschichtlich relevante Persönlichkeit gab, die Jesus schriftlich erwähnt hat.)
G-ttesBilder wecheln im Laufe der Jahrhunderte - deshalb heißt es im Dekalog ja auch, daß´wir uns kein Bildnis von Ihm machen sollen.
Man sieht hier ja, wohin so 'was führt.
Die Sache mit dem Geburtsort - was haben sie denn gesagt?
Da Jeshua Jude war, wird er nicht der gängigen mitteleuropäischen Physignomie entsprochen haben - welche Neuheit!
Und daß es keine geschichtlich relevanten Persönlichkeiten gab, die von Jeshua berichteten, ist historisch schlichtweg unkorrekt.
Aber das meine ich mit "Brot & Spiele"-TV!
Maugi hat geschrieben:Kinder bis zu einem gewissen Lebensalter nehmen die Geschichten noch willig auf, wenn aber die ersten kritischen Fragen auftauchen, gibt es ganz schnell eine andere Nachtlektüre. Einige Abschnitte in der Kinderbibel musste ich, weil für mich nicht mehr tragbar, übergehen. Die Gemetzel an Völkern (incl. Kindern) konnte und wollte ich ihnen nicht glaubhaft und mit guten Gewissen vermitteln.
Darüber hatten wir ja schon im
PassionsThread gesprochen - da müssen wir die Argumente nicht erneut austauschen
Maugi hat geschrieben:Gott den Schöpfer zu erklären, zu beschreiben, wäre wohl naturwissenschaftlich unmöglich !
Amen dazu!
Frank Klemm hat geschrieben:Bevor mal über Religion spricht, sollte man klären, was man meint. Das, was als "Religion/Kirche" volkstümlich bezeichnet, läßt sich mindestens in drei ziemlich
unterschiedliche Themenbereiche zerlegen:
* Kirche als zentralistisches Machtorgan (ich würde das mal als sehr weltliches Problem hinstellen und ich möchte mich über diesen Thema nicht äußern)
* Glaube und Religion, Alte und Neue Testament
* Gemeindeleben (ich würde das mal als soziale Thematik des Umgangs von Menschen miteinander hinstellen).
Wenn nicht noch mehr Themenbereiche!
* Kirche als soziale und soziologische Organisationsform
* Kirche als Wirtschaftsunternehmen
* Kirche als Gebäude
* organisierte Religion
* Religion als persönliche Geistes-/LebensHaltung
...undundund...
Du hast recht: es müßten Definitionen geklärt werden und dann auf dieser Basis dikutiert - ansonsten artete es allzuleicht zu Spiegelfechterei aus...
Maugi hat geschrieben:Nur so geht es
, wobei zu klären wäre, was eigentlich Andersgläubig aussagt. Der
ursprüngliche Kern, zumindest der „großen Religionen“ ist sich ziemlich ähnlich, was die „Gläubigen“ daraus bis heute gemacht haben, steht auf einem ganz anderen Blatt.
Sorry, maugi, das ist sachlich einfach falsch.
Bitte mach' Dir doch 'mal die Mühe, nur die Bibel, Qur'an, die Veden und die Bhagavadgita miteinander zu vergleichen, bevor Du so etwas behauptest!
Dir Unterschiede sind signifikant!