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"du zahlst ein...und dann wird behandelt"

und was machst du mit denen, die nicht einzahlen können weil sie das Geld nicht im ausreichenden Maße haben...oder nicht soviel einzahlen können, dass eine lebensnotwendige Operation auch bezahlt wird......haben die eben Pech gehabt ?

Jemand bekommt Nachwuchs und das Kind kommt mit offenem Herzen zur Welt...in deiner komplett Privatversicherten heilen Welt der USA...was kostet das und wer bezahlt das ?

Candida hat geschrieben:Jemand bekommt Nachwuchs und das Kind kommt mit offenem Herzen zur Welt...in deiner komplett Privatversicherten heilen Welt der USA...was kostet das und wer bezahlt das ?

Der Versicherer - wofür zahl ich Beiträge?

Candida hat geschrieben:oder nicht soviel einzahlen können, dass eine lebensnotwendige Operation auch bezahlt wird......haben die eben Pech gehabt ?

Eine Versicherung ist eine Abwägung von Wahrscheinlichkeiten. Das heißt aber auch, dass du ab der ersten Rate komplett versorgt wirst!

Candida hat geschrieben:und was machst du mit denen, die nicht einzahlen können weil sie das Geld nicht im ausreichenden Maße haben

Ich will ja nicht das gesamte Sozialsystem abschaffen... In unserem Land würde es für Arbeitslose bedeuten, dass sie unter den Hartz IV-"Rettungsschirm" kommen - so wie bislang auch.

Ich bin auch der Meinung, dass das Gesundheitssystem reformiert werden muss. Ob es aber komplett privatisiert werden sollte... ich weiß nicht recht. Es sollte auf jeden einheitlich sein. Nicht mehr getrennt zwischen privat und gesetzliche, dadurch entsteht ja erst diese "Zweiklassenmedizin".

Das Problem ist doch, dass sich die Privaten Versicherungen ihre Kunden aussuchen können. Dagegen müssen die gesetzlichen jeden Versichern.

Was ich persönlich mal ändern würde, ist dass die Ärzte auch bei Kassenpatienten eine Art Rechnung geschrieben wird, die der Patient als Kopie erhält und somit auch mal sieht was wie und wie hoch abgerechnet wird. Damit würde einiges transparenter werden und auch nachvollziehbarer.

KilledByDeath hat geschrieben:Ein Krankenhausaufenthalt ist wohl in keinster Weise mit einem Hotelzimmer vergleichbar.

Trotzdem braucht garantiert nicht jeder Patient das '700€-Standardprogramm'. Zwischen besagtem Standardprogramm und 'Alleine zu Hause mit womöglich Stunden Fahrweg zum nächsten Arzt' klafft eine riesige Lücke, deren Auffüllung einiges an Kosten sparen dürfte.

KilledByDeath hat geschrieben:Dir ist schon klar, dass das Problem der "Krankenhauskeimen" ziemlich schwerwiegend ist, und alles getan wird, um dieses Problem so weit es geht einzudämmen?

Alles ja offenbar nicht. Trotz der 700€/Tag klappt das ja scheinbar in NL deutlich besser als hier. Das meinte ich mit 'Versagen'.

Und gegen das Organspendeproblem könnte man auch leicht etwas tun:

1. 'opt-out' statt 'opt-in', sprich Organ-Nicht-Spende-Ausweis bzw. zentrale Speicherung dieses Informationsbits. Verhindert zuverlässig Ausfälle durch Bequemlichkeit und verringert Ausfälle durch Aberglauben ('böses Omen') oder Misstrauen (Angst, wegen Organknappheit zu früh 'abgeschaltet' zu werden).

2. Bevorzugung von Spendeausweisbesitzern beim Empfang.

Grüße,

Zweck

Bezüglich selber zum Arzt fahren: Genau dieser Umschwung fand in den letzten Jahren statt! Seitdem sind die Tagessätze gestiegen - weil eben nur noch schwere Fälle im KKH liegen.

Bezüglich Organspende: Dass es jedem frei steht, Organspendeausweise bei sich zu tragen, dürfte bekannt sein. In Österreich ist es gesetzlich geregelt, dass jeder, der nichts dagegen unternimmt, bei Tod als möglicher Organspender zu betrachten ist. Auch wir Deutschen bekommen Organe von Ösis. Organknappheit gibt es dennoch! Ist das gerecht gelöst?

Zu den Niederlanden: Die machen ein PreScreening. Du darfst, wenn du einen Keim ala VRE, MRSA, MRGN oder whatever hast, gar nicht erst ins Krankenhaus. Die Chance dich damit während einer Zugfahrt anzustecken ist verdammt hoch. Viele NL kommen nach Deutschland. Auch weil die medizinische Versorgung bei deutlich geringeren Kosten für den "Kunden" besser ist, als anderswo; während Deutsche zum selbstbestimmten Sterben nach NL fahren. Merkst du, wo es hinkt?

Hazett hat geschrieben:Was ich persönlich mal ändern würde, ist dass die Ärzte auch bei Kassenpatienten eine Art Rechnung geschrieben wird, die der Patient als Kopie erhält und somit auch mal sieht was wie und wie hoch abgerechnet wird. Damit würde einiges transparenter werden und auch nachvollziehbarer.

das gibts bereits und nennt sich Patientenquittung...Jeder Arzt ist verpflichtet, dir auf Wunsch eine solche auszustellen....machs doch mal...und wundere dich dann..

Um Edgar nochmals recht zu geben: im OP kann und wird man keine Zwei-Klassen-Medizin schaffen können. Die OPs sind durch standardisiert, jeder Patient wird gleich gut behandelt. Lediglich Chefarzt-Behandlung kann man als Unterschied sehen.

Und im OP sind die Minuten noch teurer als auf Intensiv-Care!

nur kommen in Edgars komplett privatisiertem System nicht alle in den OP...darum gings

Jaja, die Niederlande. Um MRSA einzudämmen fahren die Jungs auch eine recht faschistoide Schiene! In Verbindung mit den Aussagen von Edgar diesbezüglich ist tatsächlich fraglich, ob das der Niederlande Weisheit letzter Schluss ist.
Die Problematik der Multiresistenten Keimen liegt aber nicht unbedingt bei den Krankenhäusern alleine. Man muss sich ja auch mal fragen, wieso diese Keime überhaupt Multiresistenzen bilden können. Schönen Gruss an Spüli mit Desinfektionsmittel, Antibiotika in Tierfutter, Panikmache in den Medien (siehe Sxxxxxn: "tötet 99 Prozent aller Bakterien inklusive Schweinegrippe-Virus"), Ärzte die mit Antibiotika nur so um sich werfen - weil die Patienten es auch so wollen...
Ausserdem gibt es auch schon einen CMRSA. Der hat nix mit Krankenhaus zu tun.

Zum 700 Euro Programm: seit Jahren gibt es doch schon Ambulante Operations-Zentren, die genau diese Problematik umgehen sollen. Fitte Patienten, denen es zumutbar ist, werden wenn möglich ambulant operiert und die Folgekosten niedrig gehalten.

Candida hat geschrieben:nur kommen in Edgars komplett privatisiertem System nicht alle in den OP...darum gings

Ethisch kann man tatsächlich darüber diskutieren, ob man Patienten diverse OPs ab einem bestimmten Alter, Grund- und Nebenerkrankung noch antun muss. Braucht die Bettlägerige 97-jährige Patientin tatsächlich noch ein neues Knie? Muss man einem total zumetastasierten Patienten noch einen neuen Lungenflügel einbauen? So verstehe ich Edgars Aussagen, und solche Fragen stellt man sich im (Pflege)Alltag.