Nubert Lautsprecher, HiFi- und Surround-Elektronik

KilledByDeath hat geschrieben:Zur Werbung: ist nicht wahr, oder?

Ist wahr! Hab ich als umrahmenden Werbebanner gesehen, als ich einen Zeitungsartikel zum Thema "EHEC" las.

g.vogt hat geschrieben:

Edgar J. Goodspeed hat geschrieben:Es gibt genug Leute, die nicht wissen, dass ihre gesamten gezahlten Lebensbeiträge für die Krankenkasse innerhalb von 4h auf Intensivstation verbraten werden können - nur für Blutprodukte und Medikamente, ohne Personal- oder Materialkosten...

Da würde ich mich zuallererst darüber wundern, wieso "Blutprodukte" und "Medikamente" derart teuer sind.

Warum wunderst du dich da? Alle rufen nach Sicherheit und nichts soll Nebenwirkungen haben, womit man die Anforderungen mehrjähriger Entwicklung und Studien fordert - am besten mit den bestausgebildeten Wissenschaftlern - aber am Ende soll das bitte nichts kosten...
Auch bei Blut: Die Transfusion soll sicher und Infektionen auf ein Minimum beschränkt sein, dabei möglichst von allen Blutgruppen noch massive Stapel da [schonmal die enormen Kühlanlagen einer Blutbank gesehen?] und nebenbei soll die Klinik noch über das Know-How verfügen, auch Thrombozyten als Apherese anzubieten und Leukozyten transfundieren können. Auch das soll dann nichts kosten.

Ich frag mal kurz: Hallo

Edgar J. Goodspeed hat geschrieben:

g.vogt hat geschrieben:

Edgar J. Goodspeed hat geschrieben:Es gibt genug Leute, die nicht wissen, dass ihre gesamten gezahlten Lebensbeiträge für die Krankenkasse innerhalb von 4h auf Intensivstation verbraten werden können - nur für Blutprodukte und Medikamente, ohne Personal- oder Materialkosten...

Da würde ich mich zuallererst darüber wundern, wieso "Blutprodukte" und "Medikamente" derart teuer sind.

Warum wunderst du dich da? Alle rufen nach Sicherheit und nichts soll Nebenwirkungen haben, womit man die Anforderungen mehrjähriger Entwicklung und Studien fordert - am besten mit den bestausgebildeten Wissenschaftlern - aber am Ende soll das bitte nichts kosten...

Genau das meine ich: Du findest das alles selbstverständlich und logisch. Ich nicht.

Edgar J. Goodspeed hat geschrieben:

g.vogt hat geschrieben:

Edgar J. Goodspeed hat geschrieben:Es gibt genug Leute, die nicht wissen, dass ihre gesamten gezahlten Lebensbeiträge für die Krankenkasse innerhalb von 4h auf Intensivstation verbraten werden können - nur für Blutprodukte und Medikamente, ohne Personal- oder Materialkosten...

Da würde ich mich zuallererst darüber wundern, wieso "Blutprodukte" und "Medikamente" derart teuer sind.

Warum wunderst du dich da? Alle rufen nach Sicherheit und nichts soll Nebenwirkungen haben, womit man die Anforderungen mehrjähriger Entwicklung und Studien fordert - am besten mit den bestausgebildeten Wissenschaftlern - aber am Ende soll das bitte nichts kosten...
Auch bei Blut: Die Transfusion soll sicher und Infektionen auf ein Minimum beschränkt sein, dabei möglichst von allen Blutgruppen noch massive Stapel da [schonmal die enormen Kühlanlagen einer Blutbank gesehen?] und nebenbei soll die Klinik noch über das Know-How verfügen, auch Thrombozyten als Apherese anzubieten und Leukozyten transfundieren können. Auch das soll dann nichts kosten.

Ich frag mal kurz: Hallo

Ich denke, Gerald wollte darauf hinaus, dass durch die Pharma-Lobby unnötig viele Medikamente auf den Markt geworfen werden, für die zudem Mondpreise verlangt werden.

Es gibt nicht durch Interessenverbände finanzierte Studien, wonach einige tausend Medikamente mit Wirkstoffen, die erwiesenermassen helfen, die Gesundheitsversorgung der Republik wirksam abdecken könnten (bis auf einige seltene Krankheiten).

Auf dem Markt gibt es aber hunderttausende Medikamenten in (teilweise) unwirksamer Form und in immer neuen Variationen, die als wundervolle Innovationen verkauft werden.

Es kann mehr Geld verdient werden, wenn man in Verkaufsprovisionen an Ärzte für wenig wirksame, aber teuere Mittel und Marketing investiert, anstatt das Geld in die Forschung zu stecken oder *Gott bewahre* das durch das Solidarprinzip getragene Gesundheitssystem durch "preis werte" Medikamente zu entlasten.

Mal ein anderes Beispiel:

Stell dir vor, du hast Samstag Nacht um 1 Uhr eine Allergieattacke. Du rufst - selbstverständlich - den Notarzt! Der schält sich - Bereitschaftsdienst sei dank - aus seinem Bett und fährt mit seinem eigenen PKW 60km [Fahrtkosten trägt er selbst] zu dir. Er - ein Mann mit einer Gesamtstudienzeit von 8 bis 10 Jahren und der Zusatzausbildung zum Notarzt - behandelt dich, wie du es erwartest - trotz dieser unchristlichen Zeit - nach allen Regeln der Kunst! Letztendlich hast du mehrere Medikamente i.v. bekommen, er durfte noch deine Krankenkassenkarte scannen [mit einem Gerät dass man als Notarzt für knapp 250€ selber kaufen muss] und wünscht euch nun, da alles wieder gut ist, eine entspannte Nacht. Kurz nach halb 3 liegt er nun wieder in seinem Bett, wohlwissend, dass er nachher wieder um 6 aufstehen muss, und zum Frühdienst in die Klinik muss.

Was bekommt er in Baden-Würtemberg für diesen Einsatz? 60€! Egal wie weit er fährt, egal wie lange es dauert!


Nun stell dir vor, dir geht Samstag Nacht um 1 Uhr eine Fliese kaputt. Du rufst also den Handwerker deines Vertrauens an. Wenn du Glück hast, geht er sogar ans Telefon - der Mann mit einer 3-jährigen Ausbildung - und fragt dich, was du denn für den Einsatz bezahlen wölltest. Da du weißt, dass perfekt ausgebildete Akademiker für 60€ auch nachts am Wochenende zu dir nach Hause kommen, bietest du ihm 50€ + Materialkosten an. Natürlich inklusive Anfahrt!

Was meinst du? Legt er gleich auf, oder lacht er sich tot?

Noch ein Beispiel aus dem Pflege-Alltag:

Beginn Arbeitstag: 7:30. So weit, so gut. Dummerweise hat die gute Schwester/Pfleger Bereitschaftsdienst. Der geht bis zum nächsten Tag 7:30. Okay, nicht so schlimm, man kann ja schlafen, oder? Je nach Krankenhaus eher nicht. Also kann es passieren, dass man 20 Stunden non-Stop (!) am Arbeiten ist. So, noch 4 Stunden schlafen und dann nach Hause. 24-Stunden Schicht geschafft! Da muss doch sicherlich was auf dem Lohnzettel landen? Nicht unbedingt, denn: je nach Bereitschaftsdienst-Stufe wird das so gerechnet:

7:30 bis 16 Uhr: normale Schicht
ab 16 Uhr bis 7:30: Breitschaftsdienst = 15,5h
Von den 15,5h werden allerdings nur 50% bezahlt, also 7,75h.
Morgens geht man glücklicherweise nach Hause. Die Zeit wird einem aber voll abgezogen, d.h. von den 7,75h werden 8h abgezogen und man mach eine viertel Stunde miese.
Also nochmal: 20 Stunden ackern, 4 Stunden schlafen, keine Kohle dafür sehen und noch eine viertel Stunde miese aufgeschrieben bekommen. Geiles System, oder? Klar, man hat es sich ja so ausgesucht, die Pflege ist halt so dämlich und lässt es mit sich machen. Aber wenn man dann Leute bei Ford oder ähnlichem Interviewt und hört was die an WE-Zuschlägen und ähnlichem bekommen, fragt man sich doch, was das alles soll...

Mal zumThema Medikamente. Warum kosten die in Spanien nur 1/5 - 1/3 des Preises? Warum bekomme ich in USA ne 500er Packung Aspirin für weniger Geld als eine 10er Packung hier? Da ist doch was faul....

Ausserdem ist das Gesundheitsystem in USA nicht so schlecht. Es gibt nämlich schon eine Grundversorgung. Dort ist nur das Problem wenn man sich in einer ungünstigen Lebensituation bzw. Konstellation befindet kann es unter Umständen sein, dass man durchs Raster fällt. Also wenn man gewisse bürokratische Anforderungen nicht erfüllt. Das ist aber nicht die Regel sondern eher eine Ausnahme bzw. geringer Teil und das wurde ja jetzt von Obama angegangen. Aber in den Medien wird das halt dermaßen übertrieben, dass man meinen sollte in den USA verrecken alle Armen.

Nubox481fan hat geschrieben:Mal zumThema Medikamente. Warum kosten die in Spanien nur 1/5 - 1/3 des Preises? Warum bekomme ich in USA ne 500er Packung Aspirin für weniger Geld als eine 10er Packung hier? Da ist doch was faul....





Aber in den Medien wird das halt dermaßen übertrieben, dass man meinen sollte in den USA verrecken alle Armen.

Frage zum Thema Aspirin. Kostet da eine 500er Packung 2-3 Dollar? Wirklich?

Zum Thema Krankenversicherung. Die Schwestern mei ner Frau leben und arbeiten in den USA. Gute Jobs mit KV. Wenn da was zu machen ist (Sohn hatte Zyste im Kopf oder so) dann muss man sich das von der Krankenversichefrung genehmigen lassen. Sie mussten den Hauptteil der Kosten für die OP selber tragen - bei nim 10 jährigen. Finde ich aber nicht so toll.

Dueren hat geschrieben:
Frage zum Thema Aspirin. Kostet da eine 500er Packung 2-3 Dollar? Wirklich?

Eher so 6 Dollar wenn sie nicht coated sind und die sind von der Dosierung auch noch sehr hoch. Da reicht ne halbe... Muss immer Medikamenteexpress spielen wenn ich mal drüben bin. Du willst jetzt aber nicht behaupten 10 Aspirin kosten hier 1.40 Euro? Kostet nämlich hier 3-4 Euro über Internet Discounter über die Preise in der Apotheke will ich nicht erst sprechen.

Dueren hat geschrieben:Zum Thema Krankenversicherung. Die Schwestern mei ner Frau leben und arbeiten in den USA. Gute Jobs mit KV. Wenn da was zu machen ist (Sohn hatte Zyste im Kopf oder so) dann muss man sich das von der Krankenversichefrung genehmigen lassen. Sie mussten den Hauptteil der Kosten für die OP selber tragen - bei nim 10 jährigen. Finde ich aber nicht so toll.

Ist natürlich schlecht aber hier muss man auch für einiges was eigentlich selbstverständlich sein sollte zuzahlen. Mal davon abgesehen dass man ne Kur zum Teil nur noch genehmigt bekommt wenn man mit dem Rollstuhl bei der Krankenkasse vorfährt.

Könnte man für dieses Thema nicht einen eigenen Thread aufmachen? Evtl sogar hier heraustrennen.
Weil ich glaub, dass es dazu noch genug Gesprächsstoff gibt!

Gruß
Christian