Moinsen,
also gestern war die
Arena of Pop in Mannheim.
Ein kostenloses Event ähnlich dem Fest in Karlsruhe mit vielen Bands.
Ort:
Ein paar Minuten Fußmarsch vom Bahnhof entfernt befindet sich das
Mannheimer Schloss.
Die ehemalig Residenz des Kurfürsten der Pfalz dient heute der Universität Mannheim als
Hauptgebäude.
Von der Hauptbühne aus konnte man durch eine Sichtachse quer durch die ganze Innenstadt
in Mannheim sehen. Dies bot auch den Massen an Fans "gute" Sichtmöglichkeiten auf die Bühne.
Laut Moderatoren versuchten 100.000 Menschen einen Blick auf den Mainact
Pink zu ergattern.
Rahmenbedingungen:
Die übliche "Gastronomie" war durchaus erschwinglich, so konnte man z.B. für 2,50 eine Bratwurst
erwerben. Getränke waren ebenfalls zu vernünftigen Preisen an vielen Stellen erhältlich, und die Mitnahme von TetraPacks bis zu einem Liter war erlaubt.
Der Preis und Menge für Bier und Cola waren allerdings identisch was nicht ganz nach meinem Geschmack ist, insbesondere nicht bei einem derartig altersgemischten Event.
Zudem wurde mir anstatt einem Rothaus (einer der Sponsoren) Zäpfle Radler ein Rothaus mit Sprite ausgeschenkt -.-'.
Positiv herauszustellen ist eine kleine Tribüne am Rand, die extra für Behinderte reserviert war.
Die Fans waren bunt gemischt aus allen Altersgruppen ob nun Oma mit Enkel oder Vater mit Kind,
es gab glaube ich so ziemlich alle Kombinationen. Die Stimmung war freundlich und im Gegensatz zum Fest in Karlsruhe konnte man den Ehrenhof ab einer bestimmten Publikumsstärke sperren, dadurch wurden unnötige Drängeleien zum größten Teil unterbunden.
Neben der Bühne und vor dem Ehrenhof waren riesige Bildschirme angebracht auf denen man die Aktionen auf der Bühne verfolgen konnte. Dies war besonders für kleinere Leute und den Fans vor dem Ehrenhof hilfreich.
In einer derartigen Kulisse würde ich gerne mal Beatsteaks als Vorband von AC/DC hören
Bands:
Die erste Band die ich mitbekommen habe war
Asher Lane, eine neue Band die durch einen Werbespot von Nivea ein breiteres Publikum gewann. Die Lieder fand ich persönlich nicht sonderlich abwechslungsreich und somit diente die Band bei mir lediglich als Hintergrundmusik.
Nach einer Umbaupause kamen dann die
Killerpilze. Die Fans waren durchaus glücklich mit dem Auftritt. Persönlich habe ich noch nie ein derartig schlechtes Halbplayback gesehen....wenn er überhaupt mal selbst was gesungen hat..., von den sinnentleerten Texten mal ganz zu schweigen. Viele Rythmen haben irgendwie Metallica/Blink/Such a surge geähnelt, wobei es Blasphemy ist derartige Namen im selben Satz wie Killerpilze zu nennen vor allem da ich Lars Ulrich für einen Virtuosen des Schlagzeugs halte.
Simon Webbe kam dann als nächstes auf die Bühne. Dies war dann auch der erste Künstler des Abends, der den Rahmen des Schlosshofes mit seiner Stimme ausfüllte. Stimmlich und optisch wirklich ansprechend....zumindest den sabbernden Mädels neben mir nach zu urteilen...entledigte sich der Künstler alle 2 Lieder eines weiteren Kleidungsteils. Bis er dann am Ende mit freiem Oberkörper von der Damenwelt angeschmachtet wurde. Mit nur wenigen eigenen Liedern wurden vor allem allseitsbekannte Hits gesungen die auch dazu dienten der Menge einzuheizen. Seine Einlagen im Bereich des Raps und Raggea waren dabei nur wenig überzeugend. Bei rockigeren Titeln konnte er seine Stimme besser zur Geltung bringen. Zwischendrin legte der Schlagzeuger dann ein wirklich fähiges Solo hin auch wenn er ein wenig verkrampft an seinen Sticks hing.
Die Lieder in den Umbauphasen waren wohl eine Schleife von geschätzten fünf Songs die einem doch bei längerem Aufenthalt auf den Keks gingen.
Juli konnte dann die Menge vor Pink nochmal richtig begeistern. Persönlich finde ich die Texte von Juli sehr tiefgängig und lausche der Band stehts gerne im Radio oder auf CD. Von der Live-Performance war ich allerdings eher enttäuscht. In einem Club wäre es bestimmt prima gewesen, aber für meinen Geschmack war die Sängerin ein wenig "schwach auf der Brust" für einen derartigen Anlass. Es hat mich einfach nicht gepackt und mitgerissen. Irgendwie vermittelte mir die Sängerin eine Nullbockhaltung und fing für meinen Geschmack bei 70% Gesangsleistung an und "steigerte" sich auf 80%. Der Menge gefiel es auf jedenfall und vielleicht wäre es ohne Ohropax auch besser gewesen
aber Pink hat auch mit Ohropax gewirkt.
Pink lieferte dann eine professionelle Show ab und setzte sich gekonnt in Szene. Ohne größere Pasuen wurde Lied an Lied gereiht und die Menge war begeistert dabei. Persönlich fand ich Pink gut, würde allerdings nie 40 oder mehr für eine Konzertkarte ausgeben.
Technik:
Eins vorweg, da lief einiges verkehrt !!!
Also ich bin sicher kein König der Technik aber während dem Auftritt einiger Bands
waren hi und da mal Geräusche zu hören die ich eigentlich nur kenne, wenn ich in
meine aktive, aufgedrehte Box einen Chinchstecker von meinem CD Player stecke ?!?!?
Vor Pink wurde dann ein sicher 15 minütiger Soundcheck ( One, Two, Check, Check, One, Two , Two, Two.....)
durchgeführt. Die Lichteffekte wurden bei dieser Gelegenheit auch gleichmal getestet. Die Moderatoren hielten es nicht für nötig die Menge zu informieren woran es denn hängt.
Bei Pink gab es dann zur Krönung dreimal eine kleine Rückkoplung, die Show lief zwar weiter aber irgendwie war es schon seltsam.
Ende der Arena of Pop bildete ein Feuerwerk welches durch verschiedene Musikrichtungen untermalt wurde.
Bei Beginn hatte wohl jemand ausversehen die Anlage auf voller Lautstärke stehen, was durch ein verängstigtes Kreischen der Menge quittiert wurde. Zum Glück war es nur eine Schrecksekunde.
Am Rande:
Wo sind die schönen Zeiten hin...:
...an denen noch Feuerzeuge/Streichhölzer und Sternspritzer hoch gestreckt wurden anstatt Handys...
...an denen das Konzert mit den Augen verfolgt wurde und nicht durch das Zoomdisplay der DigiCam oder Handy...
...an denen die Akkus nach 3 Bildern leer waren und man damit niemand mehr auf den Keks gehen konnte?
Vor mir stand ein Mädchen die den halben Auftritt von Pink damit verbracht hat, mit ihrem Handy die riesigen Bildschirme zu photografieren .... -.-'
Gruß
Árvakur