Nach den Frühaufstehern auch von meiner Seite aus noch einmal besten Dank an Thomas und Helfer für einen tollen Nuday. Der Gastgeber hat voll überzeugt, mir hat's schon leidgetan, dass ich früher losmusste und das Abendprogramm sowie die Gelegenheit noch eine Mahlzeit zu schnorren verpasste. Ich fand die gesamte Atmosphäre toll - entspannt, gute Gespräche (nicht nur rund um Boxen etc.) und ausnahmslos sehr nette Menschen. Obwohl es mein erster Nuday war und ich dementsprechend niemanden vor Ort zuvor persönlich kannte, fühlte man sich direkt willkommen.
Das Kennenlernen lief denn auch so gut, dass ich nicht dazu kam alle Lautsprechern vor Ort mit derselben Aufmekrsamkeit zu hören. Weil ich selber aber immer gerne Klangberichte mitlese, will ich im Folgenden auch einmal kurz meine Eindrücke schildern.
Nuvero 110 (zuerst mit 2 AW 1000 bei 40 Hz getrennt, später im reinen Stereo, Regler alle Neutral): Trentemoellers Vamp war für mich der einzige am Tag gehörte Song, bei dem die Subs noch etwas drauflegen konnten, ansonsten haben die 110er eine Subunterstützung m.M.n. auch für Tiefbass nicht nötig - alles kam tief und vor allem staubtrocken. Mittel- und Hochtonbereich waren im positiven Sinne unspektakulär. Die Box klang mit jeder Musik einfach vollkommen rund und hat Freude gemacht. Bemerkenswert war, wie gut Stimmen in den Raum gestellt wurde.
Nuvero 70 mit Subs (Höhenschalter auf Sanft): War toll die mal im Stereo zu hören. Anders als die 110 und auch wenn sie auf dem Papier ebenfalls sehr tief kommen, würde ich den 70ern immer Subs zur Seite stellen, ohne fehlte Untenrum noch ein wenig. Auffallend war im Vergleich zur 110, dass die 70 vor allem Stimmen noch mehr aus dem Musikgeschehen herausholte. Das ist für einen Centerspeaker in Hinblick auf die Sprachverständlichkeit natürlich toll, im Stereo fand ich aber die 110 einfach runder.
Nuju 40 und Nuline 34 (Höhenschalter auf Sanft): Die beiden behandel ich nur knapp, denn wir haben sie eigentlich viel zu kurz spielen lassen. Wie schon in den anderen Berichten angedeutet, kamen beide Boxen mit Thomas Raum nicht so gut zurecht. Beide klangen etwas höhenbetont für meinen Geschmack, wobei
ich die 34 vor der Nuju sah bzw. hörte - auch weil die 34 die Subunterstützung weniger brauchten als die Nujus und etwas "voller" klangen.
Nuvero 5 mit Nuline 1000(?) im Wohnzimmer: Hier auch nur ein ganz knapper Eindruck, weil nicht im perfekten Stereoeindruck und auch nur kurz gehört. Wollte sie aber "ehrenhalber" mitaufführen, weil sie mir überraschend gut gefallen haben. Obwohl nur ein Sub mitspielte, war dieser bei Musik für mich nicht zu orten, es klang wie "normales" Stereo. Im unfairen Vergleich mit den 110ern im optimierten Hörraum fehlte etwas Präzision und einfach die "Wucht" der größeren LS. Aber ein WAF/Wohnraumfreundliches Setup, das trotzdem sehr musikalisch ist.
Was man bei all meinen Klangeindrücken berücksichtigen sollte (und ich mir auch immer wieder ins Gedächtnis rufen musste), ist dass ich meine Eindrücke mit dem Hören der 110 direkt zu Beginn gehörig versaut hatte. An die 110 kam (trotz der Subunterstützung für die Kompakten) nichts mehr ran - was aber auch angesichts der Größe und des Preises der LS nicht verwundern sollte.
Für mich stellt sich nun natürlich die spannende Frage, wie sich die genialen 110er gegen meine 284er schlagen. Die "Schrille" der Lines nehme ich gegenüber dem "Schmelz" der Veros offensichtlich weniger wahr als andere. Nach wie vor erachte ich außerdem die Höhen der Lines als sehr "ehrlich". Habe ja gestern bewusst ein paar Songs mit Dudelsäcken angespielt. Die kann man sich auf der Vero besser und länger anhören als auf der Line. Aber wer Dudelsäcke schon live gehört hat weiß, dass die zum davonlaufen klingen können...
Es ist eine Binsenweisheit, aber man muss diese LS wirklich im direkten Vergleich hören. Aus dem Gedächtnis heraus vermisse ich hier zuhause überraschend wenig, die Bühnendarstellung und Stimmabbildung waren bei der 110 überlegen, die Bässe auch trockener. Aber Thomas Raum und Aufstellung sind nunmal auch einfach besser. Wie viel das ausmacht, haben wir gestern beim Rücken der LS zwischendurch merken können. Als sich der Schall der Nujus noch leicht an den nur rasch in die Mitte weggerückten 110ern brach, klang die Bühne hörbar schlechter als mit dann anschließend weiter nach hinten gerückten 110ern. Eine so simple Korrektur im Zentimeterbereich machte beim konzentrierten Hören einen deutlich wahrnehmbaren Unterschied. Schon faszinierend