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Verfasst: Sa 4. Sep 2010, 00:36
von Nubox481fan
Wolfman (BD)
Werwolfspaß für jung und alt. Naja ok lieber für alt, da doch einige nicht gerade jugendfreundliche Szenen dabei sind.
Hat mir insgesamt sehr gut gefallen. Vernünftige Story, brauchbare Schauspieler und gute Atmosphäre. Einzig ein paar Szenen waren nicht ganz nach meinem Geschmack. Kann ich aber getrost verschmerzen.
Belegt bei mir einen guten zweiten Platz unter den bisher gesichteten Werwolffilmen.
8.1
Verfasst: Sa 4. Sep 2010, 01:02
von NuVadeo
Hansel & Gretel (2007) DVD
http://www.amazon.de/gp/product/B002KCWX4W/
http://www.imdb.com/title/tt1002567/
Gesehen in der Importfassung Originalton und englische Untertitel, da die deutsche DVD leider nur eine synchronisierte Tonspur hat. Eklige Unart. Der Film war ein sehenswerter Märchen-Horror-Genremix. Ton insgesamt wenig spektakulär: Die Dialoge sind seltsam abgemischt und werden anscheinend auch auf die Front-Speaker ausgegeben. An markanten Stellen grollte der Sub und sorgte für Atmosphäre.
Verfasst: So 5. Sep 2010, 23:30
von Blap
Rogue - Im falschen Revier (Australien 2007, Originaltitel: Rogue)
Der in Chicago lebende Pete McKell (Michael Vartan), schreibt für einen amerikanischen Verlag der Reiseführer herausgibt. Sein aktueller Auftrag führt ihn nach Australien, im Northern Territory nimmt er an einer Bootstour teil, bei der Krokodile gesichtet werden sollen. Kate Ryan (Radha Mitchell) steuert das kleine Ausflugsboot, auf dem sich Pete und einige andere Touristen eingefunden haben. Zunächst verläuft alles nach Plan, lediglich der Hinterwäldler Neil (Sam Worthington) und ein Kumpel sorgen für eine kurze Unterbrechung. Als man sich bereits auf dem Rückweg befindet, nimmt einer der Touristen ein Notsignal in der Ferne wahr. Pflichtbewusst entschliesst sich Kate dazu, die vermutete Stelle anzusteuern, um dort nach dem Rechten zu schauen. Ergo wendet sie ihr Schiffchen, was nicht bei allen Anwesenden für Begeisterung sorgt. Wenige Meilen später wird das Gefährt ohne jegliche Vorwarnung gerammt und schlägt leck. Glücklicherweise kann Kate noch eine kleine Insel ansteuern, die nahezu mittig im Fluss liegt. Ein gigantisches Krokodil hat das Boot angegriffen, die Reisegruppe ist in sein Revier eingedrungen, nun will der Riese die schmackhaften Menschlein verspeisen. "Eigentlich" sollte man auf der Insel sicher sein, doch leider ist keine rasche Hilfe zu erwarten. Das Funkgerät an Bord ist wegen des "Wasserschadens" unbrauchbar, ein kleines Handgerät ist zwar vorhanden, doch seine Leistung erweist sich schnell als zu gering. Allerdings gibt es ein weitaus grösseres Problem. Bei dem befahrenen Gewässer handelt es sich um einen Gezeiten-Fluß, die Insel wird in wenigen Stunden vollständig überspült sein. Will soll man das gierige Krokodil in Schach halten...???
Regisseur Greg Mclean erhielt für sein Debüt, den Backwood-Horror Beitrag "Wolf Creek" (2005), einige Aufmerksamkeit. Mir gefiel "Wolf Creek" recht gut, doch insgesamt halte ich den Film für leicht überbewertet. Mit "Rogue" versucht sich Mclean nun an einem Tierhorror Streifen, der seinen Erstling meiner Meinung nach ganz locker in den Schatten stellt. Die Hauptrollen sind mit Michael Vartan und Radha Mitchell recht ansprechend besetzt. Vartan gibt einen Amerikaner mit Hang zur Arroganz, hier offenbart sich schnell die australische Herkunft von "Rogue". Da Vartan aber auch als unfreiwilliger Held herhalten muss, ist sein Charakter letztlich doch überwiegend sympathisch gezeichnet. Mir gefällt der Gedanke, der "Heldenfigur" diverse Ecken und Kanten zu verpassen. Der Charakter Pete McKell mutiert konsequenterweise nicht zum Übermenschen, man präsentiert uns vielmehr eine Figur, deren Überlebenswille und guter Kern mehr und mehr die Oberhand gewinnen. Mit Radha Mitchell freunde ich mich langsam ganz zaghaft an. In "Silent Hill" (2006) war sie mir unangenehm, in dem kleinen Thriller "Highway Psychos" (2001) konnte sie punkten. Als bodenständige "Outback-Einheimische" gefällt sie mir, ihre Darbietung ist glaubwürdig und ansprechend. In einer Nebenrolle sehen wir Sam Worthington, der inzwischen als "Blockbuster-Standardfratze" Karriere gemacht hat. Er wurde für Hauptrollen in "Terminator Salvation", "Avatar" (beide 2009) und "Kampf der Titanen" (2010) besetzt. Mir fällt er weder positiv noch negativ auf, irgendwie eine unauffällige Erscheinung mit durchschnittlichen Talenten. Böse Zungen könnten nun behaupten, dass ihn genau diese Eigenschaft zur perfekten Besetzung für aktuellen Hollywood Mainstream macht, doch ich halte mich an dieser Stelle zurück. Aus der Reihe der Nebendarsteller möchte ich John Jaratt hervorheben. Er spielte bereits in "Wolf Creek" mit, den Damen dürfte er durch seine Mitwirkung bei der TV-Serie "McLeods Töchter" ein Begriff sein.
Schauspielerisch ist soweit alles im grünen Bereich, werfen wir nun einen kurzen Blick auf die weiteren Aspekte von "Rogue". Die Kamera fängt -besonders während der Anfangsphase des Films- ganz wundervolle Bilder ein, die prächtige Landschaft erweist sich als dicker Pluspunkt. Die aussergewöhnliche Schönheit der Gegend, steht im harten Kontrast zum gnadenlosen Grauen, dem die Touristen und ihre Begleiterin nach und nach anheim fallen. Wenn sich schliesslich der Mantel der Nacht über das Treiben legt, bricht das Unheil vollends hervor, verschlingt gewissermaßen die malerische Kulisse gleich mit. Bei Tierhorror ist der Fan logischerweise besonders auf die Bestie neugierig, lechzt wie ein Blutgeier jedem Erscheinen des Monstums entgegen. Das Krokodil hat man teils am PC generiert, teils kamen Modelle/Puppen zum Einsatz. Die Handarbeit deckelt die Computermomente, was ich nicht anders erwartet habe, doch die CGI-Abteilung hat ebenfalls anständige Arbeit geleistet.
Hätte man bei "Rogue" noch ein wenig an der Spannungsschraube gedreht, dazu ein wenig mehr Mettgut produziert, würde der Film vielleicht in ein paar Jahren als kleiner Klassiker gehandelt. Davon bleibt der Erguss dann doch recht deutlich entfernt, der Freund gepflegter Tierhorror-Unterhaltung, dürfte aber durchaus seinen Spass mit "Rogue" haben. In Deutschland wurde der Film von Kinowelt auf DVD veröffentlicht. Man griff auf die R-Rated Fassung für den US-Markt zurück, die Unrated Version blieb leider unberücksichtigt. Eine etwas befremdliche Entscheidung, denn die rund sechs Minuten längere Unrated Variante beinhaltet nicht mehr Gewalt, sondern mehr Handlung und Landschaftsaufnahmen. Die Freigabe ab 16 war durch die längere Fassung sicher nicht gefährdet. Welche Version nun die bessere ist, mag jeder für sich selbst entscheiden. Die in Deutschland veröffentlichte Schnittfassung, dürfte ungeduldigen Zuschauern vielleicht sogar ein wenig besser munden. Ich hätte zwar gern beide Fassungen gesehen, doch zunächst kann ich mit der kürzeren Version gut leben. Vermutlich findet sich irgendwann sowieso noch die britische Blu-ray bei mir ein, die zum überschaubaren Kurs erhältlich ist. Die DVD aus dem Hause Kinowelt bietet ein schönes Bild, dazu rundet recht ausführliches Bonusmaterial die gelungene Scheibe ab. Obwohl hier lediglich die kürzere Version des Films angeboten wird, kann ich mit gutem Gewissen eine Kaufempfehlung für diese DVD aussprechen.
Für "Rogue" setzt es verdiente 7/10 (gut)
Lieblingszitat:
"Reisen wird überbewertet, glauben Sie mir."
Verfasst: Mo 6. Sep 2010, 23:58
von Blap
Bloodstone - Subspecies II (Rumänien, USA 1993, Originaltitel: Bloodstone: Subspecies II)
Obwohl der bösartige Vampir Radu (Anders Hove) zunächst in seine Schranken verwiesen werden konnte, wird er schon bald erneut Angst und Schrecken über die Welt bringen. Seine kleinen Dämonenhelferlein bringen Radu wieder auf die untoten Beine. Kaum sitzt der fahle Schädel wieder auf dem ranzigen Rumpf, macht sich der Blutsauger umgehend an sein teuflisches Werk. Zunächst entsorgt er seinen verhassten Bruder Stefan, um endlich ungestört in den Besitz des unschätzbar wertvollen Blutsteins zu kommen. Der legendäre und magische Stein, aus dem das Blut der Heiligen tropft. Doch Stefans bessere Hälfte Michelle (Denice Duff), die inzwischen selbst eine Vampirin ist, kann mit der begehrten Reliquie aus dem Schloss flüchten. Raus aus dem rumänischen Hinterland, sucht sie zunächst Zuflucht in einem Hotel in Bukarest. Per Telefon ruft Michelle ihre Schwester Rebecca (Melanie Shatner) zur Hilfe, die sich umgehend auf den Weg in die Hauptstadt Rumäniens macht. Radu hat längst die Fährte der Flüchtigen aufgenommen, er will die junge Schönheit knechten, vor allem lechzt er nach dem Blutstein. Der Vampir sucht seine verschrumpelte Mutter (Pamela Gordon) auf, die alte Hexe lebt in einem gruftigen Versteck vor den Toren Bukarests. Während Radu immer zudringlicher wird, kämpft Michelle nebenher verzweifelt mit ihrem Schicksal als untote Blutsaugerin. Rebecca trifft in Bukarest zunächst auf die lokale Polzei und Mel (Kevin Spirtas), der sich als hilfsbereiter Mitarbeiter der amerikanischen Botschaft vorstellt. Man teilt der jungen Frau mit, dass ihre Schwester auf unerklärbare Weise verschwunden sei, nachdem man sie kurz zuvor, offensichtlich leblos in der Badewanne ihres Hotelzimmers aufgefunden habe. Werden die Schwester wieder zueinanderfinden, wer kann Radu und seine nicht minder verschlagene Mutter aufhalten? Ein ungleicher Kampf nimmt seinen Lauf, Rebecca kann immerhin auf die Unterstützung eines zerstreuten Professors hoffen, während sich der zunächst zuvorkommende Mel ungläubig und überfordert abwendet...
Wie schon beim Auftakt der Reihe, führte Ted Nicolaou auch bei der Fortsetzung Regie (Gleiches gilt auch für die beiden weiteren Teile der Saga). Der erste Film konnte mit herrlichen Gruselkulissen punkten, diese kommen nun erneut zum Zuge. Allerdings hat man einen erheblichen Teil der Handlung "vom Land in die Stadt" verlegt, was der prächtigen Optik aber keinesfalls abträglich ist. Auch in Bukarest verbreitet Radu das Grauen, erneut haben mir die Spielereien mit seinem riesigen Schatten sehr gut gefallen. Man setzt auf bewährte Kulissen, die man sehr geschickt durch neue Schausplätz ergänzt, ohne dabei die liebgewonnene Atmosphäre zu beschädigen. Vermisst habe ich die geschmeidigen Knuffeldämonen, die Radu im ersten Teil immer wieder hilfreich zur Seite standen. Diesmal kommen sie leider nur sehr kurz zum Einsatz, sehr schade! Glücklichweise ist das auch schon der einzige Wermutstropfen im zweiten (und erneut sehr wohlschmeckenden) Subspecies-Blutcocktail. Anders Hove überzeugt als Obervampir Radu erneut auf ganzer Linie. Für meinen Geschmack gehört er zu den gelungensten Vampir-Unholden der Filmgeschichte. Ich schrieb es bereits im Kurzkommentar zum ersten Teil, Radu mutet wie "Nosferatu meets The Crow" an. Selbstredend geifert und giert der Blutsauger wieder hinterhältig und sadistisch, ganz wie es seine untote Art ist. Es bereitet mir teuflisches Vergnügen, dem bitterbösen Langzahn bei seinen Umtrieben zusehen zu dürfen. Die Rolle der Michelle, wurde im ersten Teil von einer jungen Dame namens Laura Mae Tate gespielt. Besagte Laura wurde durch Denice Duff ersetzt, eine sehr gute Entscheidung, denn Frau Duff toppt ihre Vorgängerin in allen Belangen. Je weiter der Film fortschreitet, umso attraktiver erscheint Denice Duff, ich freue mich schon auf das Wiedersehen im nächsten Teil der Reihe. Melanie Shatner steht der hübschen Denice Duff als Filmschwester zur Seite. Der Name Shatner wird manchen Film- und Fernsehfreund aufhorchen lassen. Ja, es handelt sich tatsächlich um eine Tochter des Raumschiff Entenschiss Schwachmaten William Shatner, der (noch immer vakuumsaugend) Bildschirme in aller Welt mit seiner Fratze beschmutzt. Shatners Samenfädchen schlägt sich durchaus achtbar, wird aber von ihrer Filmschwester ein wenig in den Hintergrund gespielt. Angus Scrimm und Ivan J. Rado, die im ersten Teil positiv auffielen, sind leider nicht mehr mit von der Partie. Doch obwohl Kevin Spritas, Michael Denish und Ion Haiduc ein wenig unscheinbarer anmuten, bilden sie insgesamt ein solides "Ersatzkollektiv". Angenehm irrsinnig sind die Auftritte von Pamela Gordon, die sich als das abstossende Muttertier von Bösewicht Radu, als unfassbare Gesichtsruine (Treffender formuliert: Körperruine) präsentieren darf.
Ted Nicolaou haut uns mit dem zweiten "Subspecies" Aufguss, eine würzige und packende Weiterführung der Saga vor den Latz. Bewährte Zutaten werden stilsicher eingesetzt, neue Schauplätze lassen keine Langeweile aufkommen. Die Inszenierung wirkt auf mich eine Spur souveräner, selbstbewusster. Gleichzeitig hat man das Tempo ein wenig erhöht, verfällt aber angenehmerweise nie in Hektik. Mir gefällt der ruhigere Erzählfluss des Vorgängers gut, die Belebung des Treibens richtet jedoch keinen Schaden. Die Darsteller liefern sehr schöne Leistungen ab, allen voran natürlich Anders Hove und Denice Duff (Duff ist eine echte Bereicherung für die Serie, nicht nur wegen ihres anziehenden Äusseren). Die Nebendarsteller runden das Ensemble vortrefflich ab. Anzuprangern ist lediglich die überwiegende Unterschlagung, meiner heiss und innig geliebten Knuffelschätzchen aus dem Dämonreich. Eine bodenlose Unverschämtheit!
Fazit: Wer mit dem ersten Teil seine Freude hat, der wird auch die Fortsetzung schnell ins Herz schliessen. Die aktuelle Auflage von "Subspecies II" stammt von Voulez Vous Film/Intergroove, erneut zerrt ein fürchterliches (auf "Twilight" getrimmtes) Cover an den Nerven. Aber erneut kann Entwarnung gegeben werden, wie gehabt wurde die DVD mit einem Wendecover ausgestattet, deren "richtige" Seite von einem Originalmotiv verschönt wird. Die Bildqualität wird Pixelzähler in die Flucht schlagen, der Ton liegt in deutscher und englischer Sprache vor. Diverse Trailer und ein kleiner Blick hinter die Kulissen, sorgen für eine recht ansprechende Bonusabteilung. Technisch mag die DVD nicht perfekt sein, doch als Freund von Radu und Konsorten, sollte man mit dieser nebensächlichen Tatsache keine ernsthaften Probleme haben.
Die "Subspecies" Reihe zählt zu den schönsten Produktionen von Full Moon. Ich mag die Filme sehr, wie auch die "Puppet Master" Serie aus dem Stall von Charles Band. Für den zweiten Teil der Saga möchte ich dicke 7/10 (gut) zücken, vielleicht gar noch ein halbes Pünktchen mehr. Der "Blap-fühlt-sich-wohl-Faktor" fällt freilich noch grösser aus.
Lieblingszitat:
"Ich habe mein Blut mit ihrem vermischt. Ich will sie für mich, als Spielzeug."
Verfasst: Di 7. Sep 2010, 23:56
von Blap
Wang Yu - Der Karatebomber (Hongkong 1973, Originaltitel: Ying xiong ben se)
Chen Li (Wang Yu) verdient seine Brötchen als Taxifahrer. Sein Vater Tsui-Ming muss ihm finanziell trotzdem ständig unter die Arme greifen, denn Chen Li gerät ständig in Schlägereien, bei denen er seine Kampfsportkünste verbotenerweise einsetzt (Immerhin für gute Zwecke). Doch die härteste Prüfung steht der Familie noch bevor. Tsui-Ming diente während der Besetzung Chinas durch die Japaner, einem angesehenen japanischen Offizier und Familienvater. Der Chinese hinterging den Besatzer, er verhalf einen zum Tode verurteilten Gefangenen zur Flucht. Für den betrogenen Japaner eine unerträgliche Schmach, die ihn schliesslich in den Selbstmord trieb. Seine drei Söhne wuchsen bei ihrer Tante auf. Das kleine, fette und hässliche Weiblein, trainierte die Söhne ihres Bruders über viele Jahre, damit sie irgendwann Rache an Tsui-Ming nehmen können. Die Tage der finalen Abrechnung sind nun angebrochen, doch Chen Li stellt sich den rachsüchtigen Fremden in den Weg. Ein Kampf auf Leben und Tod beginnt. Tantchen Fettklops erweist sich dabei äusserst wehrhaft und gefährlich. Im Vergleich zur Lady mit der eisernen Faust, sind ihre Ziehsöhne gar regelrecht handzahme Gestalten...
Wang Yu sorgt stets für kurzweilige Unterhaltung. Einst bei den Shaw Brothers zum Star geworden, prügelte sich der dünne Mann nach der Trennung von Shaw durch etliche andere Produktionen. Teils führte er auch selbst Regie, der hier kurz vorgestellte Filme wurde jedoch von einem Regisseur namens Ding Sin-Saai inszeniert, der mehrfach mit Wang Yu zusammenarbeitete. "Der Karatebomber" vermengt Familiendramen mit Fratzengeballer, der Humor kommt dabei nicht zu kurz. Für mich geht der Mix nicht immer überzeugend auf, der ernste Unterton passt nicht so recht zum teils grotesken Treiben. An Wang Yu liegt es nicht, dass der Film kaum über gehobenes Mittelmaß hinauskommt, denn der kleine Klopper spielt seinen Stiefel wie üblich runter. Wo sind die Ursachen für die Mittelprächtigkeit des Streifens zu finden? Immer wieder wird die tragische Vorgeschichte der Rächer in den Fokus gestellt. Auch die Familie von Chen Li hat ihr Kreuz zu tragen, denn die Schwester des Helden ist blind, die nötige Operation ist zu teuer für die Sippe. Die teils sehr holprige Inszenierung und der bescheuerte Humor -der IMHO nicht nur auf das Konto der deutschen Synchronisation geht- bilden einen befremdlichen Kontrast zur bitterernsten Hintergrundgeschichte. Solche harschen Gegensätze können sehr reizvoll sein, in diesem Fall wirkt das Geschehen jedoch stets ein wenig unrund.
Neben Wang Yu sticht der bewährte Yasuaki Kurata aus der Besetzung hervor. Er gibt den wehrhaftesten und cleversten der drei "Rachesöhne", liefert sich mit Wang Yu eine nette Prügelei. Die fette Tante (deren Name mir entfallen ist) erweist sich als der (un)sinnliche Höhepunkt der Sause, die Dame in den besten Jahren, präsentiert sich als nahezu unbesiegbare Kampfsau. Wenn sie mit ihren kurzen Ärmchen und Beinchen fuchtelt, fällt dem Zuschauer zwar mindestens ein Ei aus dem faltigen Beutel, doch zahlreiche Lacher sind garantiert. Ich finde das Fratzengeballer in Wang Yu Filmen immer sehr erbaulich. Auch wenn mancher (selbsternannte?) Material Arts Experte, über die meist wenig ästhetischen (?) Kloppereien, nicht sonderlich und umfassend erfreut sein mag. Da ich von solchen Sportarten sowieso keine Ahnung habe, kann ich mich ganz unbefangen an dem wüsten Geprügel erfreuen. Die hier gezeigten Kämpfe sind zwar unterhaltsam, doch in den entscheidenden Momenten ein wenig zu zahm, ständig zieht man die Handbremse (mehr oder weniger stark) an. Schade, denn an interessanten Einfällen fehlt es keinesfalls.
Der Film lässt mich ein wenig ratlos zurück. Wenn ich an Werke mit Wang Yu denke, fallen mir spontan diese Titel ein:
Wang Yu - Jeder Schlag ist tödlich (1970)
Harushi - Das blanke Schwert der Rache (1971)
Ein Faust wie ein Hammer ((1971)
Die Todesbucht der Shaolin (1973)
Der Mann von Hongkong (1975)
Duell der Giganten (1975)
Lediglich ein kleiner Auszug aus der Filmografie dieses bemerkenswerten Easterstars, jedoch gefallen mir die genannten Filme allesamt deutlich besser als "Der Karatebomber". Insofern bin ich schon ein klein wenig enttäuscht von dem Streifen, ein Ausfall oder Ärgernis ist er aber keineswegs. Wenn man den Humor zurückgefahren hätte, bei den Kämpfen ein wenig mehr Härte zugelassen hätte, ein wenig stilsicherer Regie geführt hätte... ...hätte, hätte, hätte... Dann hätte *g* der Erguss sicher das Rüstzeug zum kleinen Genreklassiker. In der vorhandenen Form, muss sich der Bomber einer starken, schier übermächtigen Konkurrenz beugen. Sicher, es bereitet unbestritten diebische Freude, den Film auf der schmalen Demarkationslinie taumeln zu sehen, die naiven Charme von debilem Schwachsinn trennt. Doch diese Disziplin beherrscht manch anderer Genrebeitrag eindeutlich besser...
Mir liegt "Der Karatebomber" als DVD aus dem Hause NEW vor. Das Hartboxlabel ist nicht unumstritten, die rechtliche Situation diverser Veröffentlichungen scheint unklar zu sein. Diese Scheibe gehört zu den gut umgesetzten Releases des Labels, der Film liegt ungekürzt und in anständiger Qualität vor. Im Bonusmaterial findet man diverse Trailer, ein Interview mit Wang Yu, sowie einen lesenswerten Textbeitrag.
Obere Mittelklasse. Ein Film für Fans. 6/10
Lieblingszitat:
"Hasse ihn! Zerstöre ihn! Vernichte ihn! Zerstöre ihn!"
Verfasst: Mi 8. Sep 2010, 23:52
von Blap
Der Teufel kam aus Akasava (Deutschland, Spanien 1971, Originaltitel: Der Teufel kam aus Akasava)
In einer auf dem afrikanischen Kontinent gelegenen Höhle, sucht eine Gestalt nach einem bestimmten Stück Gestein. Tatsächlich wird der begehrte Stein gefunden, und sofort in einem Metallkoffer sicher verstaut. Wenig später wird der Finder aus dem Hinterhalt angeschossen. Er erreicht schwer verletzt seinen Arbeitgeber, einen gewissen Professor Forrester. Der Professor macht sich umgehend auf den Weg zu Dr. Thorrsen (Horst Tappert), der Mediziner scheint die einzige Hoffnung für den verwundeten Assistenten zu sein. Noch ein wenig später ist der Assistent tot, der Stein und auch Forrester sind spurlos verschwunden. Die merkwürdigen Vorkommnisse strecken ihre Fühler bis nach London aus, wo ein weiterer Mord geschieht, der in Zusammenhang mit den vorherigen Ereignissen zu stehen scheint. Man schickt die Agentin Jane Morgan (Soledad Miranda) nach Akasava, sie tarnt sich dort als Nachtclubtänzerin. Den Neffen des verschwundenen Professors zieht es ebenso in die Gegend, Rex Forrester (Fred Williams) will das Schicksal seines Onkels klären. Rex findet sichtlich Gefallen an der attraktiven Jane, doch auch Dr. Thorrsens Gattin Ingrid (Ewa Strömberg) hat es dem Schwerenöter angetan. Der Fall sorgt für reges Interesse, denn auch die Italiener haben einen Agenten vor Ort, den schmierigen Tino Celli (Jess Franco). Es kommt zu weiteren Morden und Zwischenfällen, doch wer steckt hinter den Gewaltausbrüchen? Welche Bedeutung hat das verschwundene Gestein? Welches Spiel treibt der kantige Dr. Thorrsen? Können Jane und Rex das Rätsel lösen...???
Oha! Jess Franco inszeniert unter der Flagge "Edgar Wallace". Wer sich ein wenig mit den Filmen von Franco beschäftigt hat, dem wird sofort sonnenklar sein, dass hier kein Werk zu erwarten ist, welches in naher Verwandtschaft zu den zahlreichen Produktionen von Rialto Film steht. CCC-Film hatte sich bereits 1962/63 an einem Wallace Film versucht. Mit "Der Fluch der gelben Schlange" gelang ein ansprechender Beitrag, der auf bewährtes Personal setzte (Joachim Fuchsberger, Brigitte Grothum, Pinkas Braun etc.), und zweifellos auch recht "kompatibel" mit den Mitbewerbern aus dem Hause Rialto war. Die zweite (und letzte) CCC Produktion zum Thema Wallace, beschreitet völlig andere Wege, obwohl auch hier bekannte "Rialto-Gesichter" auftauchen. Franco inszeniert mit der für ihn typischen Eigenwilligkeit, die Handlung wird dem unaufmerksamen Zuschauer regelrecht episodenhaft vorkommen. Die oft sehr lebendige und dynamische Kameraführung, mag für viele Betrachter mindestens genauso gewöhnungsbedürftig sein. Selbstredend wird häufig gezoomt, erscheint das Bild oft generell ein wenig unruhig. Aber während die heute moderne "Wackelkamera", meist wie eine sinnfreie Modeerscheinung anmutet, verleiht Franco seinen Filmen damit eine besondere Note. Er haut uns die Bilder manchmal regelrecht vor den Latz, drückt uns mit der Nase mitten ins bunte Treiben. Oft wird Jess Franco als "Trash-Regisseur" abgetan, was ich nach der Sichtung von Filmen wie "Vampyros Lesbos", sowie dem hier vorgestellten "Der Teufel kam aus Akasava", mit allem Nachdruck bestreiten möchte! Sicher, man findet in seiner umfangreichen Filmographie diverse Rohrkrepierer. Dabei sollte aber nicht vergessen werden, dass der Mann rund zweihundert (!) Filme gedreht hat. Mir machen auch irre Gurken wie "Eine Jungfrau in den Krallen von Frankenstein" (1972) Spass, doch "Akasava" gehört schlicht und ergreifend nicht in die "Trash-Schublade".
Die zeitliche Nähe zu "Vampyros Lesbos" ist offfensichtlich, der Stil der Inszenierung eindeutig identifizierbar. Das Personal vor der Kamera, beinhaltet mit Soledad Miranda und Ewa Strömberg gleich zwei Göttinnen, mit denen Franco mehrfach zusammenarbeitete. Besonders Soledad Miranda hatte es ihm angetan, was nicht wunderlich erscheint. Wenn Meister Franco seine beiden Passionsfrüchte von der Leine lässt, beginnt mein Herz im Takt der groovigen Filmmusik zu pochen, welche auch in weiteren Filmen Verwendung fand. An dieser Stelle möchte ich dann doch eine kleine (aber nicht minder reizvolle) Brücke, zu den allseits bekannten und geschätzten Rialto Filmen schlagen. Mit Karin Dor und Brigitte Grothum, um nur zwei Beispiele zu nennen, präsentierte man dem Filmfreund attraktive Damen, welche die Augen nachhaltig zu erfreuen wussten. Doch gegen den unglaublich heissen, scharfen und offensiven Sex-Appeal von Ewa Störmberg und Soledad Miranda, wirken die "klassischen Wallace-Damen" wie geschmackfreies Dosenobst, lange nach dem Ablaufen des Verfallsdatums. Lediglich die äusserst knuffige Französin Sophie Hardy, kommt in "Das Geheimnis der weissen Nonne" ähnlich sexy rüber. Ewa Strömberg war bereits vor "Akasava" in Wallace Filmen zu sehen, kam aber nie richtig zum Zuge, wurde regelrecht verschwendet, teils gar entstellt. Nun darf sie sich endlich von ihrer besten Seite zeigen, mir tropft jetzt noch der Geifer aus den zuckenden Mundwinkeln. Gleiches gilt für Soledad Miranda, die als Agentin jedes Bond Girl locker überbietet (vielleicht abgesehen vom "Original", der legendären Ursula Undress ...äähhm... Andress). Wenn sich Soledad zur Musik auf der Bühne räkelt, möchte man(n) gleich mit Anlauf in den Fernseher/die Leinwand springen. Dabei sollte man die Damen nicht nur auf ihre optischen Reize beschränken, auch abseits lechzender Gelüste und ächzender Betrachtungsweisen, gefallen mir Frau Reinström (Strömberg! Altes Ferkel!) und Frau Miranda sehr gut.
Bei dieser weiblichen Overpower, haben die Herren der Schöpfung keinen leichten Stand. Fred Williams nimmt man den Womanizer jederzeit ab, Horst Tappert zeigt sich ungewöhnlich verschlagen und roh, nahezu grobschlächtig. Mir gefällt dieser Auftritt von Tappert richtig gut, erfrischend und bösartig. Siegried Schürenberg ist tatsächlich wieder an Bord. Nur hört er nun auf den Namen Sir Philipp, nicht mehr auf den gewohnten Sir John. Seine Rolle ist ein wenig ernster angelegt, bleibt aber unverkennbar und liebenswert. Paul Muller spielt solide, Walter Rilla sorgt (vordergründig) für eine dezente Erdung konservativer Sorte. Blandine Ebinger bringt tatsächlich eine kleine Prise altes "Wallace Feeling" ins Spiel, fügt sich trotzdem erstaunlich ansprechend in den Film ein. Geiergesicht Howard Vernon gehört bei Franco ja gewissermaßen zum Stammpersonal, er taucht im späteren Verlauf der Handlung auf. Dann hätten wir noch Jess Franco höchstselbst, der als schmierlappiger Agent sehr überzeugend aufspielt, herrlich!
Wer einen klassischen, typischen Wallace Film erwartet, der wird sich bei der Sichtung von "Der Teufel kam aus Akasava", mit einem ganz anderen Filmerlebnis konfrontiert sehen. Viele Zuschauer werden sich voller Entsetzen und Unverständnis abwenden. Man muss zugegben, dass Jess Franco eine sehr eigenwillige Handschrift hat -was ich sehr begrüsse- die nicht unbedingt mit der "Wallace Erwartungshaltung" zu vereinbaren ist. Wenn man jedoch Lust auf eine andere Perspektive der Thematik hat, sich ein wenig experimtierfreudig zeigt, wird man mit einem sehr ansprechenden Filmerlebnis belohnt. Ich möchte diesen Film nicht in meiner Sammlung missen, Jess Franco wächst mir mehr und mehr ans Herz. Vielleicht ist es hilfreich zu wissen, dass hier kein üblicher Krimi von Edgar Wallace als Vorlage diente, sondern eine zu den "Afrikaromanen" zählende Kurzgeschichte des Autors. Trotzdem geht "Akasava" als Krimi durch, aber eben nicht als übliche "Stangenware". Durch das geheimnisvolle "Gestein des Todes", kommt sogar ein leichter "SF-Touch" ins Spiel.
Ein ganz grosses Lob verdient die DVD von Universum. Zusammen mit "Der Fluch der gelben Schlange" als Set erhältlich, kommt "Der Teufel kam aus Akasava" in fantastischer Bildqualität daher, im Gegensatz zu vorherigen Auswertungen sogar endlich ungekürzt. Lediglich Bonusmaterial zum Film wird nicht geboten, es gibt nur die übliche Trailershow. Führt man sich allerdings die erstklassige Aufbereitung des Materials vor Augen, kann man mit der ansonsten dünnen Ausstattung der DVD sehr gut leben. Für das Set gibt es eine klare Kaufempfehlung meinerseits. Meine Begeisterung für "Der Teufel kam aus Akasava" wird nicht jeder Filmfreund teilen können. Aufgeschlossene Zuschauer sollten dem Film eine Chance geben, zuvor aber bitte die Erwartungshaltung in Richtung "Wallace Unterhaltung" abschalten.
Fazit: Im "Wallace Universum" ein Sonderling, oft ungeliebt, unterschätzt und abgelehnt. Davon losgelöst ein faszinierender Film, das Baby eines abgefahrenen Könners, gesegnet mit Göttinnen der Lust. Liebe Soledad, du bist viel zu früh von uns gegangen, ein unschätzbarer Verlust. Mögen deine Filme die Ewigkeit überdauern.
Gut bis sehr gut = 7,5/10 (Tendenz zu 8/10, Wohlfühlfaktor unermesslich)
Lieblingszitat:
"Wenn Sie es bei der nicht versuchen, werde ich böse. Wunderschön!"
Verfasst: Do 9. Sep 2010, 13:13
von StefanB
Ich muss mich aufregen.
Über : Soulkitchen
So eine tolle Film-Idee / Vorlage für flotte Unterhaltung. Und dann so ein Murks. Selbst Bleibtreu im Dopplepack rettetŽs nicht. Angezogene Handbremse, der Film nimmt keine Fahrt auf, geht keine Sekunde ab, man denkt 90 Minuten lang : Gleich gehts los, gleich muss es doch verdammt noch mal losgehen. Aber : Nix da. Der Running-Gag jämmerlich versaut.
Ich verstehe Sarrazin so langsam. Dolly Buster, Gina Wild & Co : Reelle Schauspielversuche nach ihrer Ersten "Karriere" landen dort wo sie hingehören, auf dem Film-Müll.
Bei Kekili, obwohl hernach genauso grottenschlecht und noch schlechter, hat die deutsche Kulturlandschaft nichts besseres zu tun, als Preise zu verleihen. Bei diesem Regisseur dasselbe. Mann Mann Mann. Was man nicht alles tun muss, wenn man den Krieg verloren hat.
Stefan
Verfasst: Do 9. Sep 2010, 19:21
von hank_chinaski
The Sporanos: Staffel 3: 1. Episode
in dieser Folge verschafft sich das Polizei-Spezialkommando Zugang zum Waschkeller der Sopranos um Abhöranlagen zu installieren
war mal wieder schön die Hallunken zu kucken
hervorragende Mob- Serie!
Verfasst: Do 9. Sep 2010, 23:07
von Blap
Puppet Master IV (USA 1993, Originaltitel: Puppet Master 4)
Im altbekannten Bodega Bay Inn Hotel, Schauplatz von Puppet Master 1 und 2, arbeitet der talentierte Nachwuchswissenschaftler Rick Myers (Gordon Currie) an der Programmierung künstlicher Intelligenz. Seine Bemühungen bleiben jedoch in hoffnungsvollen Ansätzen stecken. immerhin taucht seine Freundin Susie (Chandra West) am Abend auf, doch leider hat sie Ricks den alten Schulrivalen Cameron (Ash Adams) im Schlepptau. Mit den beiden erscheint auch Lauren (Teresa Hill), die über parapsychologische Fähigkeiten verfügt. Das Bodega Bay Inn ist bekanntlich "Stammsitz" der Puppen von Andre Toulon, von denen der schnittige Blade bereits auf der Bildfläche erschienen ist. Noch ahnen Rick und seine Gäste nichts von der Existenz der anderen Puppen, Blade nehmen sie lediglich als nettes Spielzeug wahr. Die Lage ändert sich bald, denn man findet einen grossen alten Koffer vor, der Toulons kleine Schöpfungen beherbegt. Mit Hilfe der Notizen des Puppenspielers, gelingt es dem faszinierten und cleveren Rick tatsächlich, die knuffigen Gesellen Tunneler, Pinhead, Six Shooter und Jester erneut zum Leben zu erwecken. Die kleinen Burschen verhalten sich freundlich gegenüber Rick, auch Susie und Lauren greifen sie nicht an, selbst den Unsympath Cameron weisen sie lediglich zurück. Die jungen Leute werden die Hilfe von Blade und seinen Freunden bald dringend benötigen. In der Unterwelt hat ein finsterer Dämon Rache geschworen, denn Andre Toulon hat ihm vor vielen Jahren sein Geheimnis entrissen, um damit seine Puppen zu behandeln. Der fiese Sutekh sendet seine kleinen Helfer aus. Diese haben bereits an anderer Stelle, mehrere Kollegen von Rick brutal und rücksichtslos gekillt. Ein Kampf auf Leben und Tod beginnt, der diesmal schlecht für die Puppen ausgehen könnte. Doch Andre Toulon ist noch immer präsent, er hat noch eine mächtige Geheimwaffe in der Hinterhand. Aber wird es dazu reichen, um den mächtigen Sutekh in die Schranken zu weisen...???
Auch der vierte Aufguß der "Puppet Master" Reihe macht Spass. Die Knuffelkönige kommen hier richtig oft zum Zuge, nimmt man dann noch die Helferlein des höllischen Sutekh hinzu, erreicht der "Puppenspass" im vierten Teil ganz neue Höhenflüge. Blade, Tunneler und die anderen Schöpfungen des Andre Toulon, sind wieder sehr schön animiert, in dieser Disziplin werden die Für Full Moon tätigen Puppenspiel-Sklaven immer besser. Mit den Gegenspielern aus der Unterwelt hat man sich ebenso Mühe gegeben, sie rocken das ehrwürdige Bodega Bay Inn nicht minder nachhaltig. Anstatt "Killerpuppen gegen Menschlein", ist nun "Killerpuppen gegen Dämonenhelfer" angesagt, zusätzlich "Dämonenhelfer gegen Menschen". Blade und seine Freunde waren schon als "Bösewichter" extrem liebenswert, als freundliche Vertreter verlieren sie glücklicherweise nichts von ihrem drolligen Charme. Sutekh wurde als "Halbpuppe" realisiert, man steckte einen Puppenspieler quasi unter den Dämon, wodurch die Bewegungsabläufe auf seltsame Art "real" und gleichzeitig sehr grotesk anmuten. Überhaupt macht die "Unterwelt-Kulisse" riesigen Spass, unzählige Totenschädel grinsen den Zuschauer unbarmherzig an, so muss es in der Hölle aussehen (Hey, da will ich hin). Angst und Schrecken kommen freilich nicht auf, auch hier gilt: Äusserst liebevoll umgesetzt, schlicht und ergreifend von monströser Knuffigkeit!
Schon in den beiden ersten Filmen der Saga, wurden die Schauspieler von ihren Puppenkollegen locker an die Wand gespielt. Der dritte Teil konnte auch mit seiner "menschlichen Besetzung" punkten, dank solider Darsteller wie z.B. Guy Rolfe und Richard Lynch. Im vierten Durchgang werden die Schauspieler von den Puppen regelrecht überrollt. Dies liegt zum einen an der geballten "Puppenpower", die (im wahrsten Sinne des Wortes) in neue Dimensionen vorstösst, aber auch an den reichlich blassen Darstellern. Guy Rolfe taucht zwar hin und wieder kurz auf, kann aber lediglich kleinste Ausrufezeichen setzen. Der Übermacht der Puppen, kann selbst er sich zu keiner Zeit entgegenstemmen. Mit ein wenig eindrucksvolleren Darstellern, hätte das Treiben vielleicht noch eine Spur mehr Freude machen können. Doch wer wird bestreiten wollen, dass die Puppen schon immer die wahren Attraktionen der Reihe waren (Ach nee, deshalb heissen die Filme also "Puppet Master").
Die austauschbaren Schauspieler sind für mich kein wirklicher Schwachpunkt. Doch trotzdem ist ein etwas unschöner Trend zu erkennen, der im vierten Teil sehr deutlich in den Vordergrund tritt. Die Filme werden von Teil zu Teil zahmer und braver, der vierte Teil mutet schon fast nach "Familienunterhaltung" an. Teil 1 präsentierte nackte Tatsachen, wüste Dialoge und eine gesunde Härte. Die Fortsetzung schlug in die gleiche Kerbe, nur bereits mit deutlich milderer Ausrichtung. Teil 3 verzichtete fast völlig auf erotische Momente, der Härtegrad blieb immerhin ungefähr auf dem Level des direkten Vorgängers. Der dritte Film punktete mit den bisher besten Schauspielern und der mit Abstand schönsten Ausstattung, konnte sich daher sogar knapp an die Spitze setzen, obwohl bereits etwas handzahmer angelegt. Das vierte Puppenspiel verzichtet leider gänzlich auf Sex und harsche Dialoge, Mettgut findet auch fast gar nicht statt. Dazu noch die blassen Schauspieler... ...stürzt die Saga mit dem vierten Teil ab? Nein, ich kann Entwarnung geben! Durch die massive Präsenz der Puppen, bleibt der Spassfaktor durchweg im grünen Bereich. Die kleinen Kerle halten die Fahne mit der Aufschrift "Unterhaltungswert" souverän in die Höhe.
"Puppet Master IV" wurde gleich in einem Aufwasch mit dem fünften Teil gedreht. Dieser wartet bereits im Regal auf seine Entjungferung, ich werde mich in nächster Zeit mit dem Streifen beschäftigen. Die DVD zu "Puppet Master IV" stammt von KNM. Die Scheibe bietet die übliche Qualität, die dem "Full Moon Standard" entspricht. Im Klartext bedeutet dies, dass sich Technikfetischisten von der DVD fernhalten sollten. Im Bonusbereich findet man diverse Trailer zu anderen Full Moon Werken, dazu noch einen kleinen Blick hinter die Kulissen von Charles Band und seinen Mitarbeitern.
Obwohl ein wenig zu brav geraten, kann ich mich meinen Freunden Blade, Tunneler und den anderen Knuffelchen nicht entziehen. Mit dem wehrhaften Decapitron, tischt man dem gierigen Fan eine bisher unbekannte Schöpfung des Andre Toulon auf. Zwar kommt Decapitron nur kurz ins Spiel, dafür aber mir durchschlagender Wirkung, doch überzeugt euch bitte selbst davon! Wegen der grandiosen, massiven Puppenpräsenz, kann Teil 4 letztlich doch zu Teil 1 und 2 aufschliessen, Teil 3 bleibt der bisherige Chef im Ring. Für Freunde allerliebsten Unfugs mit Herz, gilt weiterhin ganz klarer Kaufzwang ohne Ausreden!
6,5/10 (Volle Punktzahl für die Puppen!)
Lieblingszitat:
"Was zur Hölle ist das denn?"
Verfasst: Fr 10. Sep 2010, 23:39
von Blap
Die Tote aus der Themse (Deutschland 1971, Originaltitel: Die Tote aus der Themse)
Die aus Australien stammende Tänzerin Myrna Fergusson (Lyvia Bauer), hat sich mit einem Ring von Drogenschmugglern eingelassen. Als sie Scotland Yard bei den brisanten Ermittlungen unterstützt, wird sie wenig später in ihrem Hotelzimmer erschossen. Der schmierige Fotograf David Armstrong (Vadim Glowna) wird Ohrenzeuge der Schüsse, er wittert ein paar Geldscheine und macht Fotos von der Toten. Kurz danach trifft Inspektor Craig (Hansjörg Felmy) vor Ort ein, doch die Leiche der jungen Frau ist verschwunden! Danny Fergusson (Uschi Glas), die auf Wunsch ihrer Schwester aus Australien anreiste, wird in London mit den schrecklichen Ereignissen konfrontiert. Die Ermittlungen gestalten sich schwierig, zu allem Überfluß kommt es zu weiteren Morden. Armstrong macht eine sehr interessante Entdeckung, die er der erstaunten Danny gegen Bezahlung überlassen will. Doch der gierige Schleimbeutel erhält bald ungebetenen Besuch. Ganz offensichtlich hat der Schlachthofbetreiber William Baxter (Werner Peters) jede Menge Dreck am Stecken. Damit nicht genug, auch der Hotelbesitzer Louis Stoud (Ivan Desny) ist kein Unschuldslamm, ausgerechnet in seinem Hotel logiert die unwissende Danny. Hinter den Kulissen brodelt es mehr und mehr, denn ein Killer hat es auf die Drogenschieber abgesehen. Doch welche Motive treiben den Unbekannten an, der seine Opfer mit kaltblütiger Präzision erschiesst? ...und was ist tatsächlich mit Myrna passiert, deren Leiche noch immer nicht gefunden wurde...???
Da dem Anfang 1969 gedrehten Rialto Film "Das Gesicht in Dunkeln" (1969), leider kein Glück an den Kinokassen beschert war, produzierte man erst 1971 den nächsten Beitrag zur Reihe. "Die Tote aus der Themse" ist der 30. Wallace Streifen aus dem Hause Rialto. Damit begeben wir uns nun tatsächlich auf die Zielgerade, denn nach Film #32 (Das Rätsel des silbernen Halbmonds), fiel leider die endgültig letzte Klappe. Zu berücksichtigen ist, dass Rialto zwar an den beiden letzten Werken beteiligt war, die Filme aber ganz klar von der Handschrift ihrer italienischen Teilhaber geprägt sind. Nicht umsonst gelten "Das Geheimnis der grünen Stecknadel" und "Das Rätsel des silbernen Halbmonds", längst als unverzichtbare Giallo-Klassiker, die man nur in zweiter Linie mit der Wallace Serie in Verbindung bringt. Doch an dieser Stelle soll es um "Die Tote aus der Themse" gehen, der letzten Wallace Verfilmung, die ganz eindeutig ihre deutsche Herkunft nicht verleugnen kann. Für die Regie zeichnet Harald Philipp verantwortlich, der zuvor z.B. zwei Karl May Filme und zwei Jerry Cotton Streifen inszenierte. Für die Musik griff man auf den bewährten Peter Thomas zurück, die Kamera bediente der "Wallace Veteran" Karl Löb, für beide sollte es der letzte Job im Rahmen der Reihe sein. Gemischt geht es auch im Ensemble vor der Kamera zu. Die weibliche Hauptrolle vergab man an Uschi Glas, wie es bereits bei "Der Gorilla von Soho" (1968) der Fall war. Der Name Uschi Glas klirrt heute sehr unangenehm in meinen Ohren. Die wenig sympathische Gestalt mit der Gesichtsruine auf dem vertrockneten Hals, schreckt selbst vor Lippenbekenntnissen zur Champignon Soßen Union nicht zurück, was mir bei mir gewissermaßen für blankes Entsetzen sorgt. Ich will ihr diese mehr als peinlichen Ausfallerscheinungen, aber nicht im Zusammenhang mit ihren Wallace Auftritten ankreiden. Als Danny Fergusson spielt sie recht brauchbar, obschon ihr Talent deutliche Einschränkungen offenbart. Was solls, als leicht naives Schwesterlein aus dem fernen Australien, ist sie zumindest keine völlige Fehlbesetzung. Ich hätte mir trotzdem eine attraktivere und angenehmere Hauptdarstellerin gewünscht.
Vor lauter Glaserei, habe ich jetzt fast den roten Faden verloren. Kein Wunder, denn der von Frau Glas ist bekanntlich schwarzbraun.(Flachwitze am Rande. Ist das denn wirklich nötig? Du Ochse!) Wie dem auch sei, Frau Glas lasse ich nicht an mein Ei. (Oh weh! Es reicht jetzt!) Wo waren wir glasgeblieben? Ach ja, beim bewährten Personal. Werner Peters ist immer eine sichere Bank, seine Vorstellung als durchtriebener und skrupelloser Schlachthofbesitzer erfreut nachhaltig. Harry Riebauer gibt den gönnerhaften, schwerreichen Lebemann, dessen Charaker weniger flach daherkommt, als man es zunächst vermuten mag. Wenn von bewährten Veteranen die Rede ist, muss zwangsläufig der Name Siegfried Schürenberg fallen! Sir John gehört zu den markantesten Figuren der gesamten Reihe. Obwohl stets (mehr oder noch mehr) knallschotig, muss man Sir John einfach mögen, der hier seinen letzten Auftritt innerhalb der Serie hat. Frischer Wind kommt in Form von Ivan Desny ins Spiel, der neben Werner Peters für die stärksten Leistungen der dunkeln Seite der Macht sorgt. Friedrich Schönfelder verblasst Im Vergleich mit Peters und Desny ein wenig. Günther Stoll kommt in einer Nebenrolle zum Zuge, obwohl er in "Der Bucklige von Soho" als leitender Ermittler überzeugen konnte. Der häufig im Fernsehen präsente Vadim Glowna, bringt einen dezenten Hauch von Sleaze ein, seine Darstellung des schmierigen Fotografen hat mir sehr gut gefallen. Was fehlt uns noch zum Glück? Richtig, ein paar hübsche Frauen! Petra Schürmann sehen wir als Sekretärin von Sir John, über die optischen Vorzüge der Dame muss ich mich nicht weiter auslassen. Die kaum bekannte Lyvia Bauer könnte tatsächlich als (hübschere) Schwester von Uschi Glas durchgen, Ingrid Steeger hält als "Kitty" kurz ihre (sehr wohlgeformten) Möpse ins Bild. Warum erwähne ich Hansjörg Felmy erst jetzt, obwohl der die männliche Hauptrolle spielt? Weil er im Vergleich zu den gut aufgelegten Nebendarstellern, reichlich unscheinbar und nahezu beliebig austauschbar wirkt. Sein Auftreten mutet nicht schludrig oder gar dilettantisch an, aber er hinterlässt kaum einen Eindruck. Schade! Günther Stoll wäre die bessere Wahl gewesen. Aber ihr kennt das Spiel beim Namen: Das Leben ist kein Wunschkonzert!
Obwohl man dem Film deutlich seine Entstehungszeit anmerkt, scheint mir Harald Philipps Inszenierung den frühen Wallace Filmen ein wenig näher zu sein, als dem hysterischen Popanz von Alfred Vohrers späten Beiträgen zur Reihe. Vermutlich ist dies aber auch das zentrale "Problem" von "Die Tote aus der Themse", der Film fällt leider eine Spur zu brav aus, wenn man sich den Zeitpunkt der Entstehung von Augen führt. Dass man nicht krampfhaft versucht Vohrer zu kopieren, rechne ich dem Streifen auf jeden Fall positiv an. Mit ein wenig mehr Mut und Konsequenz, hätte man einen erstklassigen Neustart der Reihe auf die Beine stellen können. In der vorhandenen Form, bekommen wir einen sehenswerten, unterhaltsamen und ansprechenden Film zu sehen, dem es aber ein wenig an Höhepunkten und Eindringlichkeit fehlt. Exemplarisch dafür ist das Finale, welches an Einfallslosigkeit kaum zu überbieten ist. Doch trotz deutlicher Schwächen, die man auch als Fan nicht von der Hand weisen kann, hat mir der Film gut gefallen, mich angenehm unterhalten. Hier kommt der von mir gern ins Feld geführte "Wohlfühlfaktor" ins Spiel, der eben auch bei "Die Tote aus der Themse" präsent ist.
Die DVD bewegt sich auf dem gewohnt soliden Niveau, wie man es von den Universum Scheiben zur Reihe kennt. Als Teil der achten "Edgar Wallace Edtion", teilt sich der Film die Box mit vier weiteren Beiträgen:
- Der Mann mit dem Glasauge
- Das Gesicht im Dunkeln
- Das Geheimnis der grünen Stecknadel
- Das Rätsel des silbernen Halbmonds
"Die Tote aus der Themse" kann vom Einzug in die Spitzengruppe nur träumen. Hinter den Topfilmen aus der wundervollen Reihe, bleibt dieser späte Beitrag deutlich zurück. Gleichzeitig kann er sich aber ebenso deutlich vom Bodensatz lösen. Ich mag alle Wallace Filme, doch dieser Streifen ist mir besonders sympathisch, obwohl er seine Schwächen nicht verbergen kann. Selbst Uschi Glas hat mich nicht wirklich gestört, auch der blasse Hansjörg Felmy zieht den Flick nicht in den Keller hinab. Es mag an den vielen Kleinigkeiten liegen, die zu erwähnen den Rahmen dieses Kurzkommentares spregen würde, dass mir der Film insgesamt gut gefallen hat. Folglich zücke ich gern 7/10. Mutmaßlich ein wenig zu hoch gegriffen, aber Filme sind (m)eine Herzensangelegenheit, wer will da schon Vernunft und Sachlichkeit walten lassen?
Lieblingszitat:
"Ich schaffe euch beide! Sie kennen mich nur noch nicht!"
"Ich habe was gegen Gruppensex."