Nubert Lautsprecher, HiFi- und Surround-Elektronik

Ihr müsst das Thema E-Mobilität in größeren Zusammenhängen denken. Wenn man einfach nur seinen Benziner oder Diesel gegen ein E-Auto ersetzen will, das dann im Alltag zwischen kurzen Stadtwegen bis zu ganztägigen Reisen alles bewältigen können soll, dann kommt dabei auch wieder nur so ein Dinosaurier der individuellen Mobilität heraus, groß, schwer, teuer, in der Stadt ständig unterbesetzt, kaum zu parken, 23 Stunden am Tag herumstehend, und dann reicht die Reichweite den Herren Autojournalisten immer noch nicht.
Natürlich wird es immer Menschen geben, die das so haben wollen oder so brauchen. Aber die meisten Menschen könnten eine flexiblere Mobilität eher gebrauchen als ein eigenes Auto. Wenn man sich mal ehrlich ausrechnet, was so ein Auto kostet, nur dafür dass es dasteht (Wertverlust, Versicherung, Durchsichten, Stellplatzmiete, Steuer) - für das Geld kann man sich - zumindest wenn man nicht täglich aufs Auto angewiesen ist - schon eine ganze Menge Kilometer mieten. Wahrscheinlich ist schon die Bilanz unseres gebraucht gekauften Kleinwagens unter diesem Blickwinkel keine gute. Und E-Autos haben keine Kupplung, kein Getriebe, da ist die Umstellung vom E-Smart zum E-Kombi zum E-Van nicht so schwierig. Den Elektrosmart für die Ausflüge in die nähere Umgebung und die Besorgungen in der Stadt, die - vorläufig noch - Verbrenner-Limousine für den Besuch entfernt lebender Freunde und den Urlaub, so kann es heute schon gehen. Etwas mehr Planung, aber auch flexiblere, attraktivere Mietsysteme, viel mehr braucht es gar nicht. Und da passen die einfach zu bedienenden, wartungsärmeren E-Autos ganz wunderbar hin, auch schon mit den heutigen Reichweiten.

Ihr müsst das Thema E-Mobilität in größeren Zusammenhängen denken

Erledigt vielleicht auch die Marktwirtschaft. Die juengeren Generationen sehen das EIGENE Auto sowieso nicht mehr als Lebensziel, wie das bei meinem Jahrgang durchaus noch der Fall ist (ich bin, was ich fahre ). Fahrgemeinschaften oder die diversen Leihkonzepte per Abonnement werden vermutlich aus den von Dir genannten Gruenden sehr bald deutlich mehr auf e Autos in Ballungsgebieten setzen und dann sind die Dinger einfach da und fertig

Gerade auf n-tv.de im Auto-Bereich gelesen:

Peking verbannt halbe Million Autos von Straßen

Das ist mal eine Maßnahme: Um den Smog in den Griff zu kriegen, verbannt die chinesische Hauptstadt fast eine halbe Million Autos von den Straßen.
•Das Fahrverbot gilt für 456 000 Autos, die nur die Emissionsstandards Euro 1 und 2 erfüllen, berichtete die Nachrichtenagentur Xinhua. Sie dürfen dann nur außerhalb der fünften Ringautobahn fahren, die sich zehn Kilometer vom Stadtzentrum entfernt um die Hauptstadt zieht.
•Der Straßenverkehr trägt in der Hauptstadt demnach zu 31 Prozent zur Belastung mit gesundheitsgefährlichem Feinstaub (PM2,5) bei. In Peking fahren 5,7 Millionen Autos.

Das heißt, VW und Co. können ihre 30 Jahre alten Golf II nicht mehr ohne weiteres im Reich der Mitte billig bauen und verkaufen, sondern müssen abgasmäßig nachrüsten, wenn die Autos in die Innenstädte wollen...

An sich ein sehr guter Schritt! Die KP macht nun (endlich) ernst mit der neuen Klimapolitik, wenn wohl auch nur notgedrungen.

Golf II

wusste gar nicht, dass die in China bessere Autos als wir haben.....soweit ist es also schon.....!

g.vogt hat geschrieben:Wenn man sich mal ehrlich ausrechnet, was so ein Auto kostet, nur dafür dass es dasteht (Wertverlust, Versicherung, Durchsichten, Stellplatzmiete, Steuer) - für das Geld kann man sich - zumindest wenn man nicht täglich aufs Auto angewiesen ist - schon eine ganze Menge Kilometer mieten. Wahrscheinlich ist schon die Bilanz unseres gebraucht gekauften Kleinwagens unter diesem Blickwinkel keine gute. Und E-Autos haben keine Kupplung, kein Getriebe, da ist die Umstellung vom E-Smart zum E-Kombi zum E-Van nicht so schwierig. Den Elektrosmart für die Ausflüge in die nähere Umgebung und die Besorgungen in der Stadt, die - vorläufig noch - Verbrenner-Limousine für den Besuch entfernt lebender Freunde und den Urlaub, so kann es heute schon gehen. Etwas mehr Planung, aber auch flexiblere, attraktivere Mietsysteme, viel mehr braucht es gar nicht. Und da passen die einfach zu bedienenden, wartungsärmeren E-Autos ganz wunderbar hin, auch schon mit den heutigen Reichweiten.

Ohne arrogant klingen zu wollen: Ich weiß, was ich an MEINEM Auto habe! Da kleben MEINE Popel am Lenkrad, da ist MEINE Einstellung für Lenkrad und Sitzeinstellung konfiguriert, es hat MEINEN Wunschmotor, MEINE Wunschfarbe und MEINE Wunsch-Zusatzausstattung. Und wenn ich das Auto JETZT brauche, nehme ich es einfach und muss nicht warten, bis ein Mietauto frei wird. Ich persönlich halte auch wenig von Car-Sharing, aber ich habe auch überhaupt nichts gegen die wachsende Zahl an (vor allem jüngeren) Fahrern, die zu Miet- und Car-Sharing-Modellen wechseln.

Ich gehöre dann halt zu der aussterbenden Spezies Fahrer, die ihr individuelles Auto haben möchten.

Logan68 hat geschrieben:

Golf II

wusste gar nicht, dass die in China bessere Autos als wir haben.....soweit ist es also schon.....!

Wieso, die II ist in Worten FÜNF unter VII...

@Weyoun

Das ist aus deiner Sicht und Erfahrung wohl richtig, für dich als Dauerpendler sowieso. Aber frag mal diverse Großstädter, wie zufrieden sie noch mit der vermeintlich bequemen Lösung sind. Da fährste abends nach der Arbeit ne halbe Stunde im Carree, um die Karre loszuwerden, läufst nen Kilometer vom gefundenen Parkplatz nach Hause und überlegst dir verdammt genau, ob du abends noch mal spontan wegfährst und damit riskierst, dann um Mitternacht gar keinen Parkplatz mehr zu finden.
Selbst bei uns in der Provinz haben wir inzwischen zähneknirschend einen Stellplatz gemietet, weil im Viertel abends nichts mehr frei ist. Wenn das Ordnungsamt mal durchginge könnten die jeden Abend zig Autos abschleppen lassen.

Na das könnten die Mädels und Jungs vom Ordnungsamt wohl. Aber die haben geregelte Tagesarbeitszeiten. Sprich abends wird hier alles zugeparkt, wo ein Auto hinpaßt und keine Ausfahrt ist. Da das Ordnungsamt erst um 8:00 Uhr Dienstbeginn hat, erst noch Kaffee getrunken wird, dann noch aus der City in die Außengebiete gefahren werden muß, habe ich hier die Erfahrung gemacht, ab 9:30 Uhr wirds langsam eng mit dem Ordnungsgong. Aber auch nur unter der Woche. Stellplatz hätte was, wenn es denn einen gäbe, Garage hätte ich haben können, 35 Jahre alt. Nur das Gestänge des Hubtores geht soweit in die Einfahrt rein, das ich mit dem Ford Focus nur mühsam reinfahren kann, mit eingeklappten Spiegeln und auf jeder Seite 1,5 cm Freiheit. Das war mir dann zu blöd.

@Weyoun:
Martin das sehe ich auch so ähnlich. Allerdings bin ich ja eher einer derjenigen, die hier den Altersdurchschnitt nach oben jagen. Von daher hab ich vielleicht ein anderes Verhältnis zum Auto.
Und vielleicht gibt es ja in späteren Jahren einen elektrischen Rentnerbuggy für mich, damit könnte ich mich irgendwann vielleicht anfreunden, wenn lange Reisen eh nicht mehr spaßig sind, auf Grund der verstärkten Zipperlein im hohen Alter.


Gruß joe

Deshalb schrieb ich ja auch

Ich persönlich halte auch wenig von Car-Sharing, aber ich habe auch überhaupt nichts gegen die wachsende Zahl an (vor allem jüngeren) Fahrern, die zu Miet- und Car-Sharing-Modellen wechseln.

In meiner ersten Nürnberger Wohnung stand das Auto übrigens von sonntagabend bis freitagfrüh fein abgestellt, weil ich mit der U-Bahn schneller auf der Arbeit war. In der jetzigen Wohnung (seit 11/2015) muss ich leider im Schnitt 25 Minuten pro Strecke (22 km rund um Nürnberg herum) per Auto fahren. Allerdings bin ich schon wieder auf Wohnungssuche (die Größe der Wohnung allein ist leider nicht alles), sodass ich ab Frühjahr wohl wieder näher zur Arbeit ziehen werde...

joe.i.m hat geschrieben:Und vielleicht gibt es ja in späteren Jahren einen elektrischen Rentnerbuggy für mich, damit könnte ich mich irgendwann vielleicht anfreunden, wenn lange Reisen eh nicht mehr spaßig sind, auf Grund der verstärkten Zipperlein im hohen Alter.

Darauf baue ich: Ich gebe mit 75 freiwillig den Führerschein ab, aber bis dahin gibt (gesetzlich einwandfrei geregelt) vollautonome Autos, die mich dann trotzdem dahin kutschieren, wohin ich will. Nur Oldtimer darf ich dann halt nicht mehr fahren...

Weyoun hat geschrieben: Ohne arrogant klingen zu wollen: Ich weiß, was ich an MEINEM Auto habe! Da kleben MEINE Popel am Lenkrad, da ist MEINE Einstellung für Lenkrad und Sitzeinstellung konfiguriert, es hat MEINEN Wunschmotor, MEINE Wunschfarbe und MEINE Wunsch-Zusatzausstattung. Und wenn ich das Auto JETZT brauche, nehme ich es einfach und muss nicht warten, bis ein Mietauto frei wird. Ich persönlich halte auch wenig von Car-Sharing, aber ich habe auch überhaupt nichts gegen die wachsende Zahl an (vor allem jüngeren) Fahrern, die zu Miet- und Car-Sharing-Modellen wechseln.

Okay, ich muss zugeben, dass Popel eher nicht reproduzierbar sind. Was das andere angeht:

Ich unterstelle mal, dass Extras wie eine Memory-Funktion mit den spezifischen Eigenschaften des Fahrers sich in wenigen Jahren auch bis zu Kleinwagen durchgesetzt haben. In der Mittelklasse ist das ja Standard. Dann ist es auch kein Problem, diese Eigenschaften z.B. auf die Chipkarte des Car-Sharing-Anbieters Deines Vertrauens (oder in den Speicher der passenden Mobile App) zu laden. Dann öffnest Du das Auto und das Auto weiß, wer kommt. Gleiches gilt für DEINE Musik.

Verzichten musst Du neben den selbst produzierten Popeln vielleicht auf die Farbe und die Zusatzausstattung, wobei ich vermute, dass bei letzterem eher der Trend zum Komplettpaket gehen wird. Wenn Du aber ehrlich zu Dir bist - für die Stadtfahrt zum Einkaufen wird auch Dir dieser Punkt egal sein.

Gruß CT

@Joe: Alles Gute !!!

In welcher Mittelklasse ist denn Memory-Funktion Standard? Wenn Mittelklasse für dich 5er und E-Klasse sind, ok, aber selbst da kostet's extra...
Zum Car-Sharing: In den 90ern hatten wohl weniger Studenten ein Auto als heute, wo sehr viele Einzelkinder sind. Da bin ich ja mal gespannt mit euren Prognosen...