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Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

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Blap
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

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Das Ungeheuer von London-City (Deutschland 1964, Originaltitel: Das Ungeheuer von London City)

Freud und Leid des Schlitzers

Richard Sand (Hansjörg Felmy) steht jeden Abend als Jack the Ripper auf der Bühne. Als es zu grausigen Morden an jungen Frauen kommt, erinnern die Taten an die des echten Jack the Ripper. Selbstverständlich bescheren diese Vorgänge dem Theaterstück viel Aufmerksamkeit. Doch der daraus resultierende Druck, nagt mehr und mehr an der Substanz des Hauptdarstellers. Damit nicht genug, denn auch seine Beziehung zur hübschen Ann (Marianne Koch), scheint unter keinem guten Stern zu stehen. Da wäre der zu erwartende Zorn von Dr. Morel Greely (Dietmar Schönherr), gemeinsamer Freund des Liebespaares, der selbst ein Auge auf Ann geworfen hat. Noch schwerer wiegt jedoch die Ablehnung von Anns Onkel und Ziehvater. Leider will Sir George (Fritz Tillmann) nichts von der Liaison seiner Nichte wissen, er macht aus seiner Abneigung gegenüber Richard keinen Hehl, verteufelt vor allem das -seiner Meinung nach- gefährliche Theaterstück. Weitere Morde geschehen, Ann beobachtet ihren Onkel dabei, wie dieser in den jeweiligen Nächten heimlich das Anwesen verlässt. Der leitende Ermittler Inspektor Dorne (Hans Nielsen) fühlt derweil Richard auf den Zahn, der Schauspieler schleppt eine recht heikle Vergangenheit mit sich herum...

Der fünfte Film aus der "Bryan Edgar Wallace" Reihe von CCC-Film, wurde von Edwin Zbonek inszeniert, der bereits den gelungenen "Der Henker von London" drehte. Die Qualtität des Henkers wird verfehlt, doch "Das Ungeheuer von London" ist fraglos ein interessanter Beitrag zum Wallace Universum. Interessant vor allem deshalb, weil die Hauptfigur weder ein Kriminalist ist, noch als strahlender Held dargestellt wird. Im Gegenteil, Richard Sand war drogensüchtig, ist noch immer instabil, steht am Rande des Zusammenbruchs. Ansonsten verlässt man sich auf bewährte Zutaten, inklusive der Filmmusik von Martin Böttcher.

Hansjörg Felmy spielt den tragisch angehauchten Bühnenschauspieler überzeugend. Er mag nicht unbedingt ein herausragender Charakterdarsteller sein, doch er schöpft den Rahmen seiner Möglichkeiten aus, sein Richard Sand wirkt sehr menschlich, stets nachvollziehbar. Dietmar Schönherr hätte ein wenig mehr Raum benötigt, um eine ähnliche Tiefe wie Felmy zu erreichen. Fritz Tillmann und Hans Nielsen holen das Beste aus ihren Rollen heraus. Nielsen steht als Kriminalist eher am Rande der Handlung, ein undankbarer Job, vergleicht man seinen Part mit dem Grossteil anderer Wallace Filme. Ganz ohne alberne Figuren kommt der Streifen nicht aus. Peer Schmidt sehen wie als trotteligen Schnüffler, Chariklia Baxevanos spielt seine Lebensgefährtin, sie erreicht zur Nervensägerei neigende Tiefpunkte. Marianne Koch ist hübsch anzusehen, viel mehr lässt sich nicht über ihre Rolle sagen. Insgesamt mag das Ensemble eine Spur zu unscheinbar wirken, doch ich bin überwiegend mit den gebotenen Leistungen zufrieden. Vermutlich ist man dazu geneigt, die zahlreichen Verwandten als Vergleich zu bemühen, die fraglos meist eindrucksvoller besetzt sind.

Sicher ist "Das Ungeheuer von London-City" keiner der erlesenen Filme, die sich Spitzengruppe ihrer Zunft zählen dürfen. Selbst wenn man nur die frühen "Bryan Edgar Wallace" Filme zum Vergleich heranzieht, muss sich das Werk zumindest seinen Geschwistern "Der Henker von London", sowie dem Spitzenreiter "Der Würger von Schloss Blackmoor" beugen. Den recht drögen "Das Geheimnis der schwarzen Koffer", kann der London-Schlitzer aber locker ausstechen (welche stilsichere Wortwahl). Die Morde -per Rasierklinge ausgeführt- sind natürlich nicht im Detail zu sehen, doch sie wurden sehr ansprechend umgesetzt, ich verspürte wohlige Gruselschauer. Die Auflösung hätte etwas mehr Kreativität vertragen können, aber ich will nun nicht krampfhaft nach Haaren in der schmackhaften Suppe suchen.

"Das Ungeheuer von London-City" teilt sich mit zwei weiteren Filmen die "Bryan Edgar Wallace Collection 2". In der Box sind ferner folgende Titel enthalten:

• Der Henker von London
• Das Phantom von Soho


Die Box ist mir eine klare Empfehlung für Fans wert. Einsteiger sollten zunächst lieber mit den "Edgar Wallace" Filmen aus dem Hause Rialto beginnen, zu denen ansprechende Boxsets vorliegen, die ebenfalls bei Universum Film/UFA erschienen sind. Beim Bonusmaterial hätte man sich ein wenig mehr ins Zeug legen können. Das Interview mit Franz Josef Gottlieb war bereits auf einer anderen DVD zu sehen.

(Fast) gut = 6,5/10

Lieblingszitat:

"Ich habe den Entschluss gefasst, diese Rolle nicht mehr zu spielen!"





Die Fortsetzung der "Mega-Derrick-Sause"

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Folge 16 - Tod der Kolibris (Deutschland 1976)

Ein Ehepaar fährt nach einer Feier mit dem Auto nach Hause. Als man in den Kofferraum des Fahrzeug blickt, liegt dort der leblose Körper einer jungen Frau mit asiatischen Gesichtszügen. In Panik wollen die Eheleute die Leiche wegschaffen, immerhin ist der Gatte betrunken gefahren. Doch der Plan geht schief, die beiden werden entdeckt. Derrick ist schnell klar, dass er den/die wahren Schuldigen an anderer Stelle suchen muss. Ein rätselhafter Anruf führt die Ermittler zu Dr. Scheibnitz (Ernst Schröder), dessen kranke Tochter Anita (Sylvia Manas), sich offensichtlich bei der Polizei gemeldet hat. Scheibnitz ist ein wohlhabender, angesehener Unternehmer, der an etlichen Firmen beteiligt ist. Doch bei der Wahl seiner Geschäftspartner hätte Scheibnitz umsichtiger vorgehen sollen. Derrick und Klein führen die Ermittlungen ins Bordell-Milieu, wo exotische Schönheiten besonders gefragt sind...

Diese Folge markiert einen Wendepunkt in der Reihe. Der Zuschauer kennt nun nicht mehr von Anfang an den Mörder, er darf sich gemeinsam mit Derrick und Klein an der Lösung des Falls versuchen. Ernst Schröder nimmt man den profitorientierten Unternehmer mühelos ab, Sylvia Manas meistert ihre nicht leicht zu spielende Rolle recht souverän. Günther Stoll ist auch zu sehen, Paul Bürks tritt als Saubermann der Schweiss auf die Stirn. Derrick kommt nicht zur Ruhe, schon zu Beginn der Folge leidet er unter Schlafentzug. Erst die letzte Einstellung, gönnt unserem Lieblingskriminalbeamten ein wenig von der wohlverdienten Ruhe.

Folge 16 haut uns herrlich spritzige Dialoge um die Ohren, der Score poltert ab und an nicht minder energisch. Überhaupt scheint hier recht häufig der Popanz zu regieren. Wäre mehr Sex und Gewalt zu sehen, würde ich sofort auf eine von Alfred Vohrer inszenierte Episode tippen. Doch dazu bleiben die geeigneten Momente eine Spur zu brav. Ein Blick auf den Abspann verrät es, Dietrich Haugk führte Regie. "Tod der Kolibris" beschert der zweiten DVD-Box einen starken Auftakt, bitte mehr davon!

Gut bis sehr gut = 7,5/10


Folge 17 - Tod des Trompeters (Deutschland 1976)

Derrick erhält einen Anruf aus einem anderen Revier. Ein aufpeitschter Bursche will sich mit einem vertrauenswürdigen Polizisten treffen, er berichtet von einer bevorstehenden Entführung. Als Derrick und Klein am vereinbarten Treffpunkt auftauchen, donnern Schüsse durch das nächtliche München. Der Anrufer verstirbt, er kommt nicht mehr zu seiner Aussage. Tatsächlich wird wenig später die Entführung eines wohlhabenden Supermarktbesitzers gemeldet. Der getötete Anrufer spielte Trompete in einer Band. Als Derrick die anderenMusiker befragt, findet er bei Robert (Bernd Herzsprung) und Hilde (Sabine von Maydell) eine stattliche Summe Geld. Doch den jungen Leuten mangelt am Rüstzeug, um eine Entführung mit der nötigen Kaltblütigkeit durchzuziehen. Wer steckt tatsächlich hinter den Vorgängen? ...oder unterschätzen die Ermittler die Musikanten?

Erneut gibt es schräge Dialoge zu hören, obschon weniger ausufernd als es in Folge 16 der Fall war. Bernd Herzsprung und Sabine von Maydell gefallen als dumm-dreistes Jungvolk, das der Gier nach Geld allzu leichtsinnig nachgibt. Sky Dumont taucht in einer kleinen Nebenrolle auf, er darf einen Schurken zum Besten geben. Der Fall erinnert entfernt an die Entführung von Theo Albrecht, der 1971 in die Hände übler Zeitgenossen fiel.

Im grossen Finale wird zur Schusswaffe gegriffen, was bei Derrick bekanntlich nicht der Regelfall ist. Der Plot wirkt vielleicht eine Spur zu konstruiert, doch auch diese Folge sorgt für gute Laune. Der Score gibt einen netten Song her, der nahezu die Qualitäten eines Ohrwurms aufweist.

Gut = 7/10
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Beitrag von Nubox481fan »

Invictus(BD)

Matt Damon, Morgan Freeman machne Ihre Sache gut. Kein geringerer als Clint Eastwood führt Regie.

Südafrika 1995 zu Zeiten der Rugby WM. Keiner, außer die Bleichgesichter mag die Springböcke, da sie die Apartheid verkörpern. Doch Nelosn Mandela erkennt die Chance die sich dahinter verbirgt.

Ein Film mit viel Pathos der zeigt was man erreichen kann wenn man will.

Nicht trivial aber auch nicht langweilig.

8.1
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Beitrag von Nubox481fan »

Bedtime Stories(BD)

Adam Sandler macht den Gutenachgeschichtenerzähler für seinen Neffen und seine NIchte. Irgendwann stellt er fest, dass die Geschichten real werden. Clever wie er ist veruscht er natürlich das Beste für sich rauszuholen was ihm leider nur teilweise gelingt...

Adam Sandler -ich mag den Kerl einfach aber die zuletzt gesichteten Filme konnten wenig überzeugen.

So auch hier nur ne 5.0
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Beitrag von Blap »

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Links die Frontansicht der Box, rechts das Cover der Einzel-Veröffentlichung


Vergebung (Schweden, Dänemark, Deutschland 2009, Originaltitel: Luftslottet som sprängdes)

Tage der Abrechnung

Lisbeth Salander (Noomi Rapace) kommt im Krankenhaus langsam wieder zu Kräften. Doch er Arm des Gesetzes klopft bereits energisch an ihre Türe, Lisbeth steht ein Prozeß mit schwerwiegenden Anklagepunkten bevor. Der behandelnde Arzt zögert die "Auslieferung" seiner Patientin heraus, aber ewig wird sich die offizielle Genesung Salanders nicht aufschieben lassen. Hinter den Kulissen rauchen derweil diverse Köpfe, Lisbeth stellt eine Gefahr für gewisse Herrschaften dar, man will sie gern endgültig aus dem Verkehr ziehen. Mikael Blomkvist (Mikael Nyqvist) erweist sich einmal mehr als zuverlässiger, aufrichtiger und kämpferischer Freund. Er arbeitet mit Erika Berger (Lena Endre), und den anderen Mitgliedern der Millennium-Redaktion, an einer explosiven Ausgabe des Magazins. Das Heft soll Lisbeth endlich entlasten, während man die Drahtzieher öffentlich an den Pranger stellen will. Die Lage spitzt sich nach und nach zu, die Verschwörer schrecken vor keiner Schweinerei zurück. Millennium steht vor einer Zerreißprobe, Erika erhält anonyme Drohungen, doch Mikael lässt sich nicht einschüchtern. Während die "Sektion" auf ein gefälschtes Gutachten von Dr. Teleborian baut, der Lisbeth bereits im Kindesalter "betreute", erhält Mikael Hilfe von unerwarteter Seite. Eine Komponente entzieht sich in diesem Spiel jeglicher Kontrolle, der grausige Killer Ronald Niedermann (Mikael Spreitz), der Lisbeth unbedingt in die Finger bekommen will...

Die Inhaltsangabe zu "Vergebung" habe ich bewusst kurz und oberflächlich gehalten. Die Gefahr von Spoilern ist zu gross, schnell könnte ich zu viel über die beiden vorherigen Teile verraten. Das Finale der Trilogie knüpft unmittelbar an das Ende von "Verdammnis" an. Auch bezüglich der eingesetzten Stilmittel, liegen "Verdammnis" und "Vergebung" sehr nah beieinander. "Verblendung" schwelgte ausufernder in herrlichen Landschaftsbildern, bot noch mehr "grosse Geste", ohne dabei den Inhalt zu vernachlässigen (was man glücklicherweise keinem der drei Filme vorwerfen kann). Der Auftakt führte die Hauptcharaktere ein, die gemeinsam an der Lösung eines alten Kriminalfalls arbeiteten. "Verdammnis" geht tiefer auf die Figuren Lisbeth Salander und Mikael Blomkvist ein, der Zuschauer erfährt mehr über die tragische, erschreckende Vergangenheit der jungen Frau. In "Vergebung" laufen die Fäden zusammen, gerät die Verdorbenheit der "Bösewichter" ans Tageslicht. Sicher hätten Blomkvist und Salander noch jede Menge Potential für weiteren Stoff, doch bekanntlich ist ihr Schöpfer Stieg Larsson leider verstorben.

"Vergebung" ist der ruhigste Teil der Trilogie. Dies hängt mit dem langen Krankenhausaufenthalt von Lisbeth zusammen, die anschliessend aus der Klinik ohne Schonfrist in Haft wandert, um sich vor Gericht den zahlreichen Vorwürfen zu stellen. Wer auf ein Finale mit viel Krawall und Tempo baut, könnte eventuell eine Enttäschung erleben. Ich begrüße die eher bodenständige Ausrichtung des dritten Films, der sich auf die Qualitäten seiner Charaktere verlässt. Nur selten rappelt es kurzeitig im Karton, letztlich kommt auch Lisbeth wieder zu einer kleinen Actionsequenz. Über die Klasse der Mitwirkenden, habe ich bereits in den Kurzkommentaren zu den Vorgängern, ein paar eindeutige Zeilen geschrieben. Noomi Rapace und Mikael Nyqvist sind perfekt, Anders Ahlbom rückt als Dr. Peter Teleborian stärker in den Fokus, seine Leistung ist ebenso tadellos. Es wäre ermüdend immer wieder das gleiche Loblied anzustimmen, daher will ich es bei dieser kurzen Anmerkung zu den Schauspielern belassen.

Trotz der angenehm unhektischen Erzählweise, wirkt "Verdammnis" auf mich manchmal ein wenig unrund geschnitten. Gerade deswegen bin ich sehr auf die längeren Fassungen der Trilogie gespannt, die im Februar auch in Deutschland auf DVD und BD erscheinen werden. Will man unbedingt einen Kritikpunkt finden, so kann man "Vergebung" vorwerfen, dass der Film nicht mehr viele neue Erkenntnisse über Lisbeth preisgibt, sondern mehr in Richtung Polit-Thriller tendiert. IMHO gelingt die Gradwanderung überzeugend, denn in "Verdammnis" hängt man dem Charakter Lisbeth Salander jede Menge Fleisch auf die Knochen. Eine weitere Auswalzung würde vermutlich zu einer Übersätting führen, die von ihr ausgehende Faszination sogar beschädigen.

Fazit: Jeder Teil der Trilogie hat seine Besonderheiten. "Verblendung" ist optisch beeindruckender als die beiden Nachfolger. "Verdammis" dient der Entwicklung der Figuren, "Vergebung" lässt die Reihe (vornehmlich) ruhig ausklingen. Exemplarisch ist die letzte Szene zwischen Salander und Blomkvist. Völliger Verzicht auf Kitsch und Plattheiten, trotzdem -gerade deshalb- sehr emotional und berührend. Mir hat die Trilogie schöne Stunden bereitet, ich freue mich sehr auf die Sichtung der "Director's Cut" Ausgaben. Die Blu-ray bietet auch bei "Vergebung" eine sehr ansprechende Qualität. Häufig ist das Bild körnig, die Farben sind sehr stimmungsvoll. Das Boxset ist hübsch aufgemacht, die Scheiben sind in einem schicken Digipak untergebracht, welches in einem stabilen Schuber sein gemütliches Zuhause findet. Dem Set liegt eine Bonus-DVD bei. Leider habe ich die zusätzliche DVD noch nicht geschaut, dies wird aber bald nachgeholt, vielleicht zur Einstimmung auf die langen Versionen.

Gut bis sehr gut = 7,5/10 (Gesamtbewertung der Trilogie: 8/10 (sehr gut). Ich spüre es, da geht noch mehr, da ist noch Luft nach oben. An den Langfassungen führt kein Weg vorbei!)

Lieblingszitat:

"Das war kein versuchter Mord. Das war Selbstverteidigung."
Ich bin zwar ein Radikaler, aber mehr noch bin ich ein Lüstling! (Lady Snowblood 2: Love Song of Vengeance)
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Beitrag von nuFlow »

Die letzten DVDs waren Two and a half Men (auf deutsch in 2.0).
Habe Staffel 1-6 komplett durchgeschaut. :D

Freue mich schon auf den nächsten richtigen Film mit ordentlichen Soundeffekten und HD-Bild.
Wobei zunächst mal wieder die DVD "Jarre in China" angesehen / angehört wird.
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Beitrag von Blap »

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Frontansicht des in Großbritannien veröffentlichten Boxsets von EUREKA!, welches alle Teile der Hanzo-Trilogie enthält.


Hanzo the Razor: Sword of Justice (Japan 1972, Originaltitel: Goyôkiba)

Der Polizist mit dem Power-Pillemann

Hanzo "Razor" Itami (Shintarô Katsu) ist der härteste und kompromißloseste Gesetzeshüter in der Stadt. Ständig eckt er bei seinem Vorgesetzten Onishi (Kô Nishimura) an, treibt diesen nahezu in den Wahnsinn. Unfassbarerweise weigert sich Hanzo mit Nachdruck, den gefordeten Bluteid auf seinen Job zu leisten, da er das System für bestechlich und verdorben hält. Als man Hanzo zuträgt, dass sich sein Chef eine heimliche Liebschaft gönnt, lässt er Onishi von seinen Handlangern beschatten. Die besagte Geliebte war zuvor die Gespielin eines verurteilten Mörders, der vor einem Jahr auf eine Insel verbannt wurde. Hanzo versucht die Verschwörung zu durchschauen, er wendet bei Frauen seine ganz spezielle Verhörtechnik an, die von zutiefst eindringlicher Überzeugskraft geprägt ist...

In den Jahren 1972-74 entstanden insgesamt drei "Hanzo the Razor" Streifen, basierend auf einer Comicvorlage. Die Hauptrolle wird stets von Shintarô Katsu gespielt, der als "Zatôichi" zum Superstar des japanischen Kinos wurde. Beim Auftakt der Reihe führte Kenji Misumi Regie, der auch Teile der legendären Okami Serie (Lone Wolf and Cub) inszenierte.

Shintarô Katsu füllt die Rolle des Hanzo mit prallem Leben aus. Der Bursche führt nicht nur das geschmiedete Schwert souverän, auch seine hauseigene, angewachsene Fleischpeitsche hat er -in vermutlich jahrelanger Arbeit- gestählt und bestens unter Kontrolle. Der Puller wird mit Wechselbädern abgehärtet, doch diese dienen nur zum Aufwärmen. Ab mit dem Riemen auf den Holzblock, damit er mit Knüppelschlägen weiter gehärtet wird. Da wundert es nicht mehr, wenn anschliessend die sehr "spezielle" Imitation einer bestimmten weiblichen Körperregion, zu schmerzhaften Stoßübungen herangezogen wird. Schonungsloses Trainig des Prengels zahlt sich aus, denn eine Dame die den Dorn in sich spürt, verrät nach kurzer Zeit jedes noch so gut gehütete Geheimnis. Keine Angst, hier werden keine Hardcoreszenen präsentiert, die Geschlechtsteile sind nur angedeutet, bleiben schattenhaft und phantasievoll verfremdet. Die gestossenen Damen sind zunächst geschockt und neigen zu Protest. Doch sobald der Kolben gut geölt auf Hochtouren läuft, bettelt jedes Weiblein um mehr, mehr und meeehr.

Freilich sind diese Momente alles andere als "politisch korrekt", Knitterbeutelinnen wie Alice Schwarzer würden bei der Sichtung wahrscheinlich die Dritten verschlucken, doch der Spassfaktor tendiert in Richtung Schenkelklopfer. Nicht nur den Damen gehen die Augen über. Nach einer gepflegten Eigenfolter, steht Hanzos bester Freund wie ein Mammutbaum in der Unterwäsche, was sein Vorgesetzter Onishi mit befremdeten Blicken kommentiert. Klar, Hanzo setzt noch einen kernigen Spruch drauf. Überhaupt lebt "Hanzo the Razor" von Entgleisungen und Übertreibungen, was dem Streifen meine aufrichtige Zuneigung sichert. Wer sich dem Razor in den Weg stellt, hat wenig Grund zur Freude, denn der mächtige Rappelriemen bleibt den Damen vorbehalten. Unwillige Kerle bekommen die konventionellen Waffen des Meisters zu spüren. Damit wäre ich bereits an meinem einzigen, wirklich nennenswerten Kritikpunkt angelangt. Die Kämpfe dürften eine Spur häufiger zum Zuge kommen, sind ein wenig zu nüchtern und brav ausgeführt. Zwar wird eine Nase blutig zu Mettgut verarbeitet, doch der Entscheidungskampf auf einer Brücke ist fast eine kleine Enttäuschung. Nun kennt man von Zatôichi eine sehr minimalistische Kampftechnik, vielleicht bedient sich Hanzo in der Comicvorlage änhlicher Mittel. Ich kann es nicht beurteilen, da ich die Comics nicht kenne. Ich hätte es in diesem Fall gern gesehen, wenn die Kämpfe meine primitive Gier nach Blut und Mett befriedigt hätten. Weitere Überzeichnungen würden dem Film IMHO prächtig zu Gesichte stehen, ich bin auf die Fortsetzung gespannt.

Ausufernde Kreativität kann man dem Drehbuch kaum attestieren. Nach dem "eigentlichen" Finale, schleppt sich der Film noch einige Minuten mit einem vermeintlich belanglosen Vorgang herum, dessen tieferer Sinn (sofern dieser vorhanden sein sollte) sich mir noch nicht erschlossen hat. Eventuell sollen erneut die hohen und eigensinnigen Moralvorstellungen des Razor aufgezeigt werden. Was solls, der Spassfaktor von "Sword of Justice" ist üppig, kleinere Schönheitsfehler sorgen nicht ausschliesslich für eine Schwächung des Gesamtbildes, sie fördern teilweise die kantige Liebenswürdigkeit des Films. Die Ausstattung entspricht gängigen Standards, die Sets neigen eher zu sachlicher, fast karger Optik, wodurch die Figuren umso besser zur Geltung kommen. "Hanzo the Razor: Sword of Justice" ist ein Sammelbecken skurriler Momente, schmeisst sich mit seinem harschen, rauhbeinigen Humor an den Zuschauer heran. Wer dem japanischen Exploitationfilm der frühen siebziger Jahre zugeneigt ist -oder den Einstieg wagen möchte- tätigt mit "Hanzo" einen guten Griff.

Mir liegt das britische DVD-Set von Eureka! vor. Dieses enthält die komplette Hanzo-Trilogie, neben "Sword of Justice" sind die beiden Fortsetzungen an Bord:

• Hanzo The Razor 2: The Snare
• Hanzo The Razor 3: Who's Got The Gold?


Die DVDs sind in einzelnen Amarays untergebracht, die in einem sehr stabilen Pappschuber stecken. "Sword of Justice" kommt im japanischen Originalton daher, englische Untertitel lassen sich zuschalten. Die gebotene Bildqualität ist sehr ansprechend, ein Booklet mit zwölf Seiten liegt bei. In Großbritannien ist die Box zum sehr fairen Preis erhältlich. Aktuell verlangt z.B. Amazon.co.uk lediglich schlappe £7.94, das nenne ich ein erstklassiges Preis-/Leistungsverhältnis! Alternativ existieren deutsche DVD-Auswertungen von Rapid Eye Movies, ebenfalls mit dem japanischen O-Ton, aber mit deutschen Untertiteln. Leider gibt es nur Teil 1 & 2 von Rapid Eye, was mich zum Kauf der UK-Box bewegte.

Guter Stoff, Hanzo rockt die Musch*, äähmm... das Haus, die Hütte...

Dicke 7/10

Lieblingszitat:

"Want to lose an ear?"
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Beitrag von Blap »

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Das 7. Opfer (Deutschland 1964, Originaltitel: Das siebente Opfer)

Hopp, hopp, hopp, Pferdchen lauf (nicht) Galopp!

Satan ist ein erstklassiges Rennpferd, es soll für seinen Besitzer Lord John Mant (Walter Rilla), ein vielbeachtetes und prestigeträchtiges Rennen gewinnen. Beim Training fällt der Jockey einem "Unfall" zum Opfer, wenig später wird auf dem Anwesen der Familie Mant ein Musiker getötet. Inspektor Bradley (Heinz Engelmann) trifft bei seinen Ermittlungen auf zahlreiche Verdächtige, doch die Mordserie soll erst noch auf Touren kommen. Tatsächlich wird wenig später Lord Mant mit einer Forke erstochen, seine Leiche findet man in den Stallungen auf. Welche Rolle spielt Peter Brooks (Hansjörg Felmy), der seit kurzem als Gast bei der Familie Mant wohnt? Brooks schnüffelt in der Nacht herum, seine Absichten sind undurchsichtig. Besonders verdächtig macht sich der zwielichtige Barbesitzer Ed Ranova (Wolfgang Lukschy), der um jeden Preis den zu erwartenden Sieg von Satan verhindern will. Ranova übt Druck auf den Tierarzt Dr. Trent (Harry Riebauer) aus, der selbst mit einer fragwürdigen Vergangenheit zu kämpfen hat. Weitere Morde geschehen, Inspektor Bradley fühlt Ed Ranova erneut auf den Zahn, doch dieser kann sich wie ein glitschiger Aal dem Zugriff entwinden. Dr. Trent schiebt derweil Liebeskummer, denn die hübsche Avril Mant (Ann Smyrner) erteilt ihm eine eindeutige Absage. Lässt Trent seinen Zorn über die vergebliche Liebesmüh, an der Familie Mant und deren Umfeld aus? Was treibt die schrullige Molly (Trude Herr) für ein Spiel, die sich offiziell als "Diät-Schwester" um Peter Brooks kümmern soll? Selbst Gerald Mant, der Sohn des ermordeten Lord John, zählt zum Kreis der Verdächtigen. Geralds Verhältnis zu seinem Vater war nicht das Beste, zu allem Überfluss verbindet den Erben eine gefährliche "Geschäftsbeziehung" mit Ed Ranova...

"Das siebente Opfer" ist der letzte von insgesamt sechs "Bryan Edgar Wallace" Streifen aus dem Hause CCC-Film, der noch in klassischem Schwarzweiß produziert wurde. Erst 1969 bemühmte CCC-Film den bekannten Namen "Bryan Edgar Wallace" erneut, Dario Argento lieferte sein Debüt "Das Geheimnis der schwarzen Handschuhe" ab. Freilich in Farbe gefilmt, zählt dieses Werk zu den bekanntesten Vertretern des Giallo, aber das ist eine andere Geschichte...

Franz Josef Gottlieb nahm bei "Das siebente Opfer" auf dem Regiestuhl Platz. Zuvor hatte er "Das Phantom von Soho" (1964) für die Reihe inszeniert, weitere Streifen für CCC-Film und Rialto gehen ebenfalls auf sein Konto: "Der Fluch der gelben Schlange", "Der schwarze Abt" (beide 1963), "Die Gruft mit dem Rätselschloss" (1964). Besondere Beachtung verdient die grandiose Kameraarbeit von Richard Angst. Obwohl "Das siebente Opfer" lediglich im Format 1,33:1 gefilmt wurde, zaubert Angst wundervolle Einstellungen und äussert stimmungsvolle Bildkompositionen aus dem Hut. Diese herausragende Qualtität wertet den Film deutlich auf, es ist ein Hochgenuß diese Bilder sehen zu dürfen! Musikalisch geht es unscheinbarer zur Sache, der Score von Raimund Rosenberger erfüllt seinen Zweck, kann sich aber nicht in den Ohren festbeissen. Bei Franz Josef Gottlieb scheinen Talent und Gemurkse oft einen Kampf miteinander auszutragen, man schaue sich die reichlich mittelprächtige Rialto Produktion "Die Gruft mit dem Rätselschloss an". Doch "Das siebente Opfer" ist ein toll inszenierter Film, der kurzweilig und humorig angelegt ist, mit seinem knuffigen Charme offene Türe bei mir einrennt.

Die Besetzung bietet viele bekannte Gesichter auf. Die ganz grosse "Starpower" mag auf den ersten Blick fehlen, aber alle Akteure sind passend besetzt und spielen motivert auf. Hansjörg Felmy wird weniger abverlangt, als er in der tragischen Rolle zeigen musste, welche er in "Das Ungeheuer von London-City" innehatte. Negativ wirkt sich diese Tatsache keineswegs aus, Felmy bietet eine launige und durchweg sympathische Darbietung, nicht zu glatt, nicht zu eckig. Heinz Engelmann gefällt mir als knarziger Kriminalist sehr gut, ihn hätte ich gern in weiteren Filmen aus dem "Wallace Universum" gesehen. Hans Nielsen überzeugt als Kirchenmann mit Hang zur Schleimerei, Walter Rilla verabschiedet sich in der Rolle des Lords recht früh, seine Darbietung ist tadellos. Für die schauspielerischen Highlights sorgen die "windigen" Gestalten, allen voran Wolfgang Lukschy, der einen reichlich abscheulichen Ganoven abgibt, was ihm ganz großartig gelingt! Helmut Lohner gefällt als hektischer, unsympathischer "Junglord", der den Vorfällen zu keiner Zeit gewachsen ist, mit hysterischen Ausbrüchen für Unruhe sorgt. Harry Riebauer darf einen besonders interessanten, ambivalent angelegten Part spielen, auch vor seiner Leistung verneige ich mich sehr gern. Peter Vogel gewinnt der meist sehr klischeehaften Rolle des Butlers neue Facetten ab, was für die Qualität seiner Darstellung spricht. Gleichwohl auch für die Klasse des Drehbuchs, welches wir Regisseur Gottlieb zu verdanken haben. Herrlich die unglaublich groteske Arroganz von Alice Treff, die als Lady Stratford hochnäsig und borniert durch die Kulissen stolziert. Ann Smyrner fungiert als Blickfang, allerdings stiehlt ihr die sehr attraktive Anneli Sauli die Show, sowohl in optischer Hinsicht, als auch von der Anlage der Rolle her. Trude Herr soll nicht ungenannt bleiben, sie bringt zusätzlichen Schwung in die Sause, stürmt mit ihrer grob-herzlichen Art auf den Filmfreund ein.

Je mehr Gedanken ich mir über den Film mache, umso liebenswerter erscheint mir "Das siebente Opfer". Flott-freche Inszenierung, ein pfiffiges Drehbuch, die Kameraarbeit auf höchstem Niveau. Dazu gut aufgelegte Schauspieler, eine wohl dosierte Menge Ironie. Abgerundet durch die von Fans geschätzten Standards, so fehlt es auch hier nicht an Nebel, ehrwürdigen Gemäuern, sowie einer miesen Spelunke. Besonders gut hat mir der exquisit gestalte Vorspann gefallen, bei dem mir sofort das Herz aufging. Franz Josef Gottlieb hat alles richtig gemacht, neben "Der Fluch der gelben Schlange" seinen besten "Wallace-Film" in trockene Tücher gebracht.

"Das siebente Opfer", auf der DVD-Hülle als "Das 7. Opfer" bezeichnet, teilt sich die "Bryan Edgar Wallace DVD Collection 1", mit den beiden folgenden Titeln aus der Filmreihe von CCC:

• Das Geheimnis der schwarzen Koffer
• Der Würger von Schloss Blackmoor


Mit den schwarzen Koffern läuft die Box unrund an, schwingt sich aber sogleich mit dem Würger zur Topform auf, das 7. Opfer rundet das Paket stattlich ab! Für Fans ganz klar Kaufpflicht, auch für Einsteiger eine lohenswerte Überlegung. Universum hat die Filme mit Sorgfalt aufbereitet, die Box sieht hübsch aus, der Preis ist fair: KAUFEN!

Gut und sehr knuffig = Dicke 7/10

Lieblingszitat:

"Das ist ein Männergespräch, da kann ich dich nicht gebrauchen."

***

Für Statistiker meine kleine "Rangliste", welche die sechs "Bryan Edgar Wallace" Filme beinhaltet, die in der Zeit von 1962-1964 entstanden:

1. Der Würger von Schloss Blackmoor - Schöner Beitrag mit einem "gialloesken" Killer.
2. Das siebente Opfer - Bewährtes trifft auf frischen Wind, eine sehr positive Überraschung!
3. Der Henker von London - Trotz kleiner Schwächen sehr sympathisch.
4. Das Ungeheuer von London-City - Der gruseligste Beitrag in dieser Liste, mit herrlich fiesen Morden.
5. Das Phantom von Soho - Regisseur Gottlieb war diesmal nicht in bester Form, trotzdem ein angenehmer Streifen.
6. Das Geheimnis der schwarzen Koffer - Recht dröge und zähflüssig, teils schwach besetzt. Zusammen mit "Der Rächer" der Bodensatz der Wallace Filme.

Fazit: Die beiden Spitzenreiter liegen nahezu auf gleicher Höhe, #3 fällt knapp zurück. Position vier und fünf sind solide, doch man hätte mehr daraus machen können. Lediglich der sechste Rang fällt deutlich ab, ist nur für Fanatiker und Komplettisten von Belang.
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Vampyres (Großbritannien 1974, Originaltitel: Vampyres)

Sexy Bloodsuckers

Harriet (Sally Faulkner) und John (Brian Deacon) sind mit Auto samt Wohnanhänger unterwegs. Das junge Paar sucht sich einen schönen Platz zum Camping aus, abseits der Strasse gelegen, mit beschaulichem Blick auf ein altes, herrschaftliches Gemäuer. Harriet verspürt unterschwellig eine Art von Beunruhigung, seit sie kurz zuvor eine junge Frau am Strassenrand stehen sah. Sie ist der festen Überzeugung, eine weitere Frau erblickt zu haben, die sich am Waldrand versteckt hielt. Ted (Murray Brown) ist ebenfalls in der ländlichen Gegend unterwegs, er gabelt eine attraktive Anhalterin auf. Fran (Marianne Morris) übt eine starke Anziehungskraft auf Ted aus, er begleitet sie in das alte Anwesen. In der Nacht haben die beiden leidenschaftlichen Sex miteinander, doch am nächsten Morgen ist Fran verschwunden. Ted fühlt sich seltsam schwach, an seinem Arm entdeckt er eine tiefe Schnittwunde. Der Geschwächte taucht bei Harriet und John auf, die seine Wunde provisorisch versorgen. Gegen jede Vernunft bricht Ted nicht auf, er wartet den ganzen Tag vor dem Anwesen auf Fran. Am Abend taucht die rätselhafte Schönheit endlich wieder auf, im Schlepptau ihre nicht minder heisse Freundin Miriam (Anulka Dziubinska), die einen männlichen Begleiter mitbringt. Erneut erlebt Ted eine intensive Liebesnacht mit Fran, erneut ist Fran am nächsten Morgen verschwunden. Damit nicht genug, denn Ted fühlt sich noch schwächer als zuvor. Später erlebt er mit Erstaunen, wie die Polizei die Leiche von Miriams Begleiter aus einem PKW bergen muss. Harriet wird derweil zunehmend ängstlicher, Fran und Miriam -die sie immer wieder durch die Landschaft wandern sieht- werden ihr zunehmend unheimlich. Welches Spiel treibt Fran mit Ted? Längst ist Ted in einen grauenvollen Strudel des Todes geraten, der auch für Harriet und John zur Gefahr werden könnte...

Der spanische Regisseur José Ramón Larraz, lieferte 1974 mit "Vampyres" einen wild prickelnden Vampirfilm ab. Zahlreiche Erotikszenen beschleunigen auch den Puls älterer Herren, die "Schauwerte" von Marianne Morris und Anulka Dziubinska sind herausragend. Die Vampir-Damen sind sich körperlich zugeneigt, vergnügen sich unter der Dusche, lassen im Bett die Federn quietschen. Trotz der sehr offensiven Erotik, wirken diese Momente stilvoll, anziehend und aufrichtig schön. Jedoch verlässt sich José Ramón Larraz nicht nur auf die erotische Ausstrahlung seiner Damen. Zwar kommt es nicht allzu häufig vor, doch ab und an geht es blutig zur Sache. Gefangene stehen nicht auf dem Speiseplan von Fran und Miriam. Die Bräute des Todes gehen stets nach der gleichen Masche vor. Sie locken Autofahrer in das alte Gemäuer, dort gibt es ein wenig Smalltalk, einen guten Wein, mit Glück auch mehr. Die Freude der Herren währt nur kurz, den der Blutdurst der Gastgeberinnen kennt weder Gnade noch Grenzen. Lediglich Ted scheint es Fran angetan zu haben, ihn spart sie sich für mehr als eine Nacht auf, saugt nur in kleiner Dosis an dessen Säften.

Zu den Darstellern werde ich im nächsten Absatz ein paar Zeilen schreiben, zunächst möchte ich kurz auf die anderen Aspekte von "Vampyres" eingehen. Neben den glücklich ausgewählten Mitwirkenden, ist die unsagbar herrliche Atmosphäre des Films der Star. Die herbstliche Landschaft übernimmt gewissermaßen eine der Hauptrollen. Die routinierte -und dabei noch immer kreative- Kameraarbeit von Harry Waxman, lässt der romantischen Schönheit der Natur jede Menge Raum. Nicht minder gelungen sind die Szenen im Domizil der Vampire, egal ob feudaler Wohnraum, intime Rappelbude, feuchte Dusche, oder dunkler Keller des Todes. Die Kombination der außergewöhnlich liebreizenden Außen- und Innenaufnahmen, treibt den Zuschauer in Sphären höchster Glückseligkeit. "Vampyres" ignoriert die Vorgaben eines klassischen Vampirfilms nicht, suhlt sich aber nicht in den althergebrachten Klischees. So flüchten die Vampire zwar vor dem Tageslicht, Ted entdeckt beiläufig einen zugeklebten Spiegel, doch auf Kreuze und lange Zähne wird verzichtet. Wenn den heissen Saugschmerlen etwas aus dem Munde hängt, dann sind es nicht die Beisserchen. Ihre wilden Zungen kreisen und schlecken im Taumel der Lust, erkunden Körper die vor Verlangen und/oder Todesangst beben (Contenance!). Satan, Luzifer, Fürst der Finsternis, wenn ich eines Tages den letzten Film aus dem Regal gezogen habe, dann wirf mich Fran und Miriam zum Fraß vor!

Marianne Morris mag vielleicht nicht die schönste Frau auf Erden sein. Aber sie versprüht etwas rätselhaftes, hintergründiges, gekrönt von einem sehr starken Sex-Appeal. Schon ihr Blick saugt an den Körpersäften, wenn sie die Hüllen fallen lässt -was häufig geschieht- erblicken wir einen frischen Fruchtkorb, in den man(n) mit Anlauf eintauchen möchte. Anulka Dziubinska liefert den Gegenpol zu Marianne Morris, auf den ersten Blick die blonde Unschuld, gleichzeitig aber eine nicht minder verlockende Versuchung. Murray Brown ist zu beneiden, denn er darf ausgiebig mit Frau Morris in den Nahkampf gehen! Während Herr Brown durch die Früchte der Wonne driftet, bespielt Frau Morris seine Orgelpfeife nach allen Regeln der Liebeskunst. Nein, mit Pornographie hat das nichts zu tun, diese Szenen sind erotisch und wunderschön. Sleaze flackert lediglich kurzzeitig auf, wenn die Damen ihre Opfer in blutiger Nacktheit erlegen. Brian Deacon und Sally Faulkner füllen die übrigen Rollen von Relevanz überzeugend auf. Deacon gibt den sorglosen Sympathieträger, Faulkners Part ist feinfühlig-ängstlich angelegt, neigt angenehmerweise aber nie zur Nerverei. Die Nebenrollen fügen sich gut ein, Michael Byrne und Karl Lanchbury dienen als Frischfleisch, die anderen Mitwirkenden tauchen nur sehr kurz auf. Ein kleines und feines Ensemble, welches keinen Anlass zur Kritik gibt.

Mit "Vampyres" ist José Ramón Larraz ein schöner und eigenständig wirkender Film gelungen. Stellt euch auf der einen Seite ein Werk von Jean Rollin aus den frühen siebziger Jahren vor, auf der anderen Seite einen wüsten Exploitationreisser aus dieser Zeit. Irgendwo dazwischen bewegt sich "Vampyres", zusätzlich dezent mit einer Note bewährter Vampirzutaten abgeschmeckt. Ich würde mich gern in weiteren Lobpreisungen und Liebeserklärungen ergehen, doch dann komme ich nicht mehr in den Genuss der heutigen Filmnacht. Ergo ist es an der Zeit, langsam aber sicher zum Ende meiner Ausführungen zu gelangen.

Wie so oft, liegt in Deutschland leider keine Auswertung des Films vor. Daher habe ich zur amerikanischen Blu-ray gegriffen, die aus dem Hause Blue Underground stammt. Das Label ist für die sorgfältige Aufbereitung älterer Schätzchen bekannt, auch "Vampyres" liegt in ansprechender Form vor. Der Film ist kein Hochglanzprodukt für die breite Masse, die Restauration des Material ist passend und stimmig gelungen. Technikfetischisten werden vermutlich die "Schärfewerte in DVD-Qualität" bemängeln. Tatsächlich mutet das Bild teils wie das einer DVD an, aber eben nur auf den ersten Blick. In den dunklen Szenen spielt die Blu-ray ihre Vorteile aus, denn die Kompression arbeitet unauffällig. Hier wurde mit Fingerspitzengefühl gearbeitet, auf Blue Underground ist einmal mehr Verlass. Der englische Ton liegt in unterschiedlichen Formaten vor, Untertitel gibt es in englischer, spanischer und französischer Sprache. Der Bonusbereich beinhaltet eine kleine Featurette, in der Marianne Morris und Anulka Dziubinska zu Wort kommen, beide Damen sind sehr sympathisch. Während Frau Morris inzwischen fast unscheinbar aussieht, ist Anulka Dziubinska zu einer unglaublich anziehenden MILF gereift. Du lieber Teufel, ich hätte fast einen Herzklappenabriss vor der Glotze bekommen! Ja, ähm... *räusper* Es ist gut, der Pfleger kommt gleich mit dem Beruhigungszäpfchen... *aaaarrgh*

Sehr erotisch, sehr schön, sehr gut! Feiste 8/10

Lieblingszitat:

"He didn't look too good, as he left last night."
Ich bin zwar ein Radikaler, aber mehr noch bin ich ein Lüstling! (Lady Snowblood 2: Love Song of Vengeance)
Nubox481fan
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Beitrag von Nubox481fan »

Mikrokosmos (BD)

Wer immer schonmal Schnecken beim kopulieren zuschauen wollte ist hier an der richtigen Adresse. :mrgreen:

Ja ne, also worum geht es hier. Tierdoku - Schnecken, Kröten, Falter, Käfer etc.in atemberaubender Bildqualität.

Für Bildonanisten bestens geeignet.

Bischen langweilig aber Bildung tut weh.

7.0
Grüße
Nubox481fan
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Steppenwolf
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Beitrag von Steppenwolf »

@Blap -> 24 - Season Seven

Hi Claus, habe die 7. Season heute zu Ende gesehen. Dachte am Anfang, ohne CTU geht ja mal gar nicht. Geht aber doch, spätestens ab ca. 11:00 wird man in das Geschehen rein gezogen und es geht in gewohnter Manier ab.

Die Besetzung der Rollen gelingt den Machern immer wieder überraschend gut. Ich fand auch die Rolle der Janis Gold (Janeane Garofalo) als Gegenpart zu Chloé gut besetzt.

Von mir gibt es hier ebenfalls 9/10.

PS: Dein Avatar geht nu gar nicht. Ist wohl nicht dein ernst?
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