Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?
Verfasst: So 16. Jan 2011, 23:40
Die Fortsetzung der "Masters of Horror" Sause
Zum Einsatz kommen die Blu-ray Veröffentlichungen von Anchor Bay (USA).
Sick Girl (USA 2006)
Ida Teeter (Angela Bettis) schiebt Frust. Ihre letzte Bekanntschaft beendet die Beziehung per Telefon, Idas leidenschaftliche Begeisterung für Insekten kommt in den meisten Fällen nicht gut an. Da Ida dem eigenen Geschlecht zugeneigt ist, erweist sich die Suche nach einer Lebensgefährtin als besonders schwierig. Offensichtlich haben viele Damen ein Problem mit dem Krabbelgetier, das sich Ida in ihrer Wohnung hält. Arbeitskollege Max (Jesse Hlubik) hat stets "gute" Ratschläge auf Lager. Er drängt Ida dazu, endlich das hübsche Mädchen anzusprechen, welches stets schweigsam zeichnend in der Näge von Idas Arbeitsstätte sitzt. Misty Falls (Erin Brown) erweist sich als äusserst sympathisch, die Frauen verlieben sich Hals über Kopf ineinander. Kurz zuvor erreichte Ida ein Päckchen mit rätselhaftem Inhalt. Die Sendung enthielt ein beindruckendes Insekt, dessen Zuordnung der Expertin nicht möglich ist. Als sich die Damen dem Liebesspiel hingeben, wird Misty von dem besagten Insekt ins Ohr gestochen. Zunächst scheint dieser Vorfall nicht weiter von Belang, doch nach und nach verändert sich Misty, wird zunehmend ausfallender und aggressiver. Ida ist geschockt, denn sie lernte ihre neue Freundin als äussert liebenswerte, sanfte und zärtliche Person kennen. Zu allem Überfluß legt sich Misty mit der Hausverwalterin Lana Beasley (Marcia Bennett) an, die die jungen Frauen schon zuvor mit grösster Skepsis beäugte...
Was uns Regisseur Lucky McKee hier als Folge der "Masters of Horror" Reihe auftischt, hat auf den ersten Blick nicht viel mit dem Horrorgenre zu tun. Tatsächlich werden erst im Finale die geschätzen Klischees verbraten, mehrheitlich herrscht der Humor über den Schrecken. "Horror" wird zuvor nur dann vom Zuschauer Besitz ergreifen, sofern dieser den Anblick von Insekten nicht ertragen kann. So wird sich macher Horror-Maniac mit dieser Episode nur schwer anfreuden können. Doch bitte lasst euch auf den Stoff ein, denn der gebotene Humor ist wirklich köstlich!
Die Saat geht vor allem deswegen auf, weil Lucky McKee nicht nur auf ein gutes Drehbuch Zugriff hatte, sondern vor allem eine phantastisch aufgelegte Besetzung zum Einsatz bringen konnte. Angela Bettis spielt ihre Rolle unglaublich warmherzig, aber nie kitschig. Ihr Part ist mit zahlreichen Ecken und Kanten gesegnet. Eine liebenswerte Schrulle, die man einfach mögen muss, auch wenn sie manchmal ein bißchen anstrengend sein kann. Bettis spielt großartig auf, vor lauter Gegrinse bekam ich fast Fratzenkrämpfe. Erin Brown kommt zu Beginn als sehr schüchtern und regelrecht verunsichert daher, auch sie schliesst man sofort ins Herz. Umso erstaunlicher ist die ohne Qualitätsverlust gemeisterte Wandlung vom "Engelchen" zur "Teufelsbrut". Wenn sich die mutierte und böse Misty, im Hausflur ein harsches Wortgefecht mit Lana Beasley (Marcia Bennett) liefert, geht auch der Spassfaktor ab wie ein perfekt geöltes Zäpfchen. Marcia Bennett gibt die alte und spiessige Hausverwalterin zum Besten, die sich mehr und mehr als reaktionäre Giftspritze entpuppt. Natürlich hat dieses Verhalten aus ihrer Sicht ein ehrbares Motiv, sie muss ihr Enkelkind vor den "perversen Lesben" schützen. Gegen dieses Trio Infernal hat Jesse Hlubik keinen leichten Stand, vermutlich hat man ihm deshalb überwiegend schlüpfrige Dialoge in den Mund gelegt.
"Sick Girl" begnügt sich mit einem keinen Ensemble, das man kaum besser hätte auswählen können. Die Effekte spielen die zweite Geige, was in diesem Fall ausdrücklich zu begrüßen ist. Das Creature Design fällt dann auch nicht allzu spektakulär aus, erfüllt aber seinen Zweck. Auch ansonsten ist die Episode technisch ansprechend ausgeführt, die Kulissen sind stimmig und hübsch. Wenn Misty beim Anblick von Idas Wohnung das Wort "Snugsville" (später "Bugsville") ausspricht, ist der wichtigste Schausplatz zutreffend beschrieben.
Die Blu-ray aus dem Hause Anchor Bay (Season I, Volume II), bietet -neben "Sick Girl"- zwei weitere Episoden aus der "Masters of Horror" Reihe an:
• Jenifer
• Deer Woman
Technik und Ausstattung wie gehabt: Gute Bildqualität, bei den Extras wurde gespart.
Zwei Drittel der zweiten Blu-ray sind nun gesichtet, bisher kann sich die Scheibe meiner vollen Zuneigung sicher sein. "Jenifer" ist meine bisherige Lieblingsepisode der Reihe, "Sick Girl" verdient sich gefestigte 7/10 (gut).
Lieblingszitat:
"You know, that cunt down the hall, is the one you should be mad at!"
Die Fortsetzung der "Mega-Derrick-Sause"
Cover der Derrick Collectors Box 2, welche die Folgen 16-30 enthält
Folge 20 - Schock (Deutschland 1976)
Dr. Schöller (Dieter Eppler) verabschiedet sich von seiner Lebensgefährtin, bei der er mit seinem Sohn Ralf (Jörg Matthias Förster) zu Besuch war. In seinem Auto überrascht er einen Dieb, es kommt zu einer Auseinandersetzung, Schöller wird erschossen. Der Täter Alfred Recke (Vadim Glowna) ergreift die Flucht, der kleine Ralf hat den Mord genau beobachtet, was auch Recke nicht entgangen ist. Recke arbeitet für den schmierigen Lusseck (Dirk Galuba), welcher polizeilich seit einiger Zeit bekannt ist. Als Derrick von Lusseck eine Liste mit dessen Mitarbeiten verlangt, gerät der Gauner unter massiven Druck. Recke berichtete von dem Jungen, der die Tat mit angesehen hat, Lusseck will das Problem endgültig aus der Welt schaffen...
"Schock" bietet mit Vadim Glowna einen tragischen Täter an, der letztlich zweifach einen unbezahlbaren Preis für seine Verfehlungen entrichten muss. Dirk Galuba ist aktuell gut im Geschäft, er gehört zum Stammpersonal der ARD-Telenovela "Sturm der Liebe", die seit einigen Jahren sehr erfolgreich läuft. Dieter Eppler hat leider nur einen kurzen Auftritt, Karin Baal sehen wir als Ehefrau von Recke (Glowna). Jan Hendriks ist erneut in einer kleinen Rolle zu sehen, Günther Stoll als dritter Mann hinter Tappert und Wepper. Johanna von Koczian taucht wieder als Freundin Derricks auf, die beiden haben unterhaltsame Szenen miteinander, Koczian wird darüber hinaus in die Hamdlung einbezogen. Wie so oft, erfreut die Folge mit einer erstklassigen Besetzung.
Bei Folge 19 (Tote Vögel singen nicht) haute Regisseur Alfred Vohrer ordentlich auf den Putz. Auch bei Folge 20 baut er auf bewährtes Personal, mit dem er teilweise schon in der Wallace Arä zusammenarbeitete. Doch Vohrer lässt die wilde Wutz dieses Mal nicht von der Leine. Im Gegensatz zu Folge 19, wirkt diese Episode weitaus ruhiger, trockener und "seriöser". Doch Vohrer ist ein Regisseur, der immer dann besonders gut ist, wenn er sich in "Sex & Crime" suhlen darf. Zunächst mutet "Schock" fast ein wenig dröge an. Doch die bitterböse Tragödie, die einen der "Bösewichter" eiskalt erwischt, wertet die Folge ungemein auf. Im Finale kann Vohrer dann doch nicht aus seiner Haut, eine Prise Geballer und Krawall poltern über den Bildschirm. Während der letzten Minuten kommt interessante Musik zum Einsatz, leider nur in geringer Dosierung.
Knappe 7/10 (gut)
Zum Einsatz kommen die Blu-ray Veröffentlichungen von Anchor Bay (USA).
Sick Girl (USA 2006)
Ida Teeter (Angela Bettis) schiebt Frust. Ihre letzte Bekanntschaft beendet die Beziehung per Telefon, Idas leidenschaftliche Begeisterung für Insekten kommt in den meisten Fällen nicht gut an. Da Ida dem eigenen Geschlecht zugeneigt ist, erweist sich die Suche nach einer Lebensgefährtin als besonders schwierig. Offensichtlich haben viele Damen ein Problem mit dem Krabbelgetier, das sich Ida in ihrer Wohnung hält. Arbeitskollege Max (Jesse Hlubik) hat stets "gute" Ratschläge auf Lager. Er drängt Ida dazu, endlich das hübsche Mädchen anzusprechen, welches stets schweigsam zeichnend in der Näge von Idas Arbeitsstätte sitzt. Misty Falls (Erin Brown) erweist sich als äusserst sympathisch, die Frauen verlieben sich Hals über Kopf ineinander. Kurz zuvor erreichte Ida ein Päckchen mit rätselhaftem Inhalt. Die Sendung enthielt ein beindruckendes Insekt, dessen Zuordnung der Expertin nicht möglich ist. Als sich die Damen dem Liebesspiel hingeben, wird Misty von dem besagten Insekt ins Ohr gestochen. Zunächst scheint dieser Vorfall nicht weiter von Belang, doch nach und nach verändert sich Misty, wird zunehmend ausfallender und aggressiver. Ida ist geschockt, denn sie lernte ihre neue Freundin als äussert liebenswerte, sanfte und zärtliche Person kennen. Zu allem Überfluß legt sich Misty mit der Hausverwalterin Lana Beasley (Marcia Bennett) an, die die jungen Frauen schon zuvor mit grösster Skepsis beäugte...
Was uns Regisseur Lucky McKee hier als Folge der "Masters of Horror" Reihe auftischt, hat auf den ersten Blick nicht viel mit dem Horrorgenre zu tun. Tatsächlich werden erst im Finale die geschätzen Klischees verbraten, mehrheitlich herrscht der Humor über den Schrecken. "Horror" wird zuvor nur dann vom Zuschauer Besitz ergreifen, sofern dieser den Anblick von Insekten nicht ertragen kann. So wird sich macher Horror-Maniac mit dieser Episode nur schwer anfreuden können. Doch bitte lasst euch auf den Stoff ein, denn der gebotene Humor ist wirklich köstlich!
Die Saat geht vor allem deswegen auf, weil Lucky McKee nicht nur auf ein gutes Drehbuch Zugriff hatte, sondern vor allem eine phantastisch aufgelegte Besetzung zum Einsatz bringen konnte. Angela Bettis spielt ihre Rolle unglaublich warmherzig, aber nie kitschig. Ihr Part ist mit zahlreichen Ecken und Kanten gesegnet. Eine liebenswerte Schrulle, die man einfach mögen muss, auch wenn sie manchmal ein bißchen anstrengend sein kann. Bettis spielt großartig auf, vor lauter Gegrinse bekam ich fast Fratzenkrämpfe. Erin Brown kommt zu Beginn als sehr schüchtern und regelrecht verunsichert daher, auch sie schliesst man sofort ins Herz. Umso erstaunlicher ist die ohne Qualitätsverlust gemeisterte Wandlung vom "Engelchen" zur "Teufelsbrut". Wenn sich die mutierte und böse Misty, im Hausflur ein harsches Wortgefecht mit Lana Beasley (Marcia Bennett) liefert, geht auch der Spassfaktor ab wie ein perfekt geöltes Zäpfchen. Marcia Bennett gibt die alte und spiessige Hausverwalterin zum Besten, die sich mehr und mehr als reaktionäre Giftspritze entpuppt. Natürlich hat dieses Verhalten aus ihrer Sicht ein ehrbares Motiv, sie muss ihr Enkelkind vor den "perversen Lesben" schützen. Gegen dieses Trio Infernal hat Jesse Hlubik keinen leichten Stand, vermutlich hat man ihm deshalb überwiegend schlüpfrige Dialoge in den Mund gelegt.
"Sick Girl" begnügt sich mit einem keinen Ensemble, das man kaum besser hätte auswählen können. Die Effekte spielen die zweite Geige, was in diesem Fall ausdrücklich zu begrüßen ist. Das Creature Design fällt dann auch nicht allzu spektakulär aus, erfüllt aber seinen Zweck. Auch ansonsten ist die Episode technisch ansprechend ausgeführt, die Kulissen sind stimmig und hübsch. Wenn Misty beim Anblick von Idas Wohnung das Wort "Snugsville" (später "Bugsville") ausspricht, ist der wichtigste Schausplatz zutreffend beschrieben.
Die Blu-ray aus dem Hause Anchor Bay (Season I, Volume II), bietet -neben "Sick Girl"- zwei weitere Episoden aus der "Masters of Horror" Reihe an:
• Jenifer
• Deer Woman
Technik und Ausstattung wie gehabt: Gute Bildqualität, bei den Extras wurde gespart.
Zwei Drittel der zweiten Blu-ray sind nun gesichtet, bisher kann sich die Scheibe meiner vollen Zuneigung sicher sein. "Jenifer" ist meine bisherige Lieblingsepisode der Reihe, "Sick Girl" verdient sich gefestigte 7/10 (gut).
Lieblingszitat:
"You know, that cunt down the hall, is the one you should be mad at!"
Die Fortsetzung der "Mega-Derrick-Sause"
Cover der Derrick Collectors Box 2, welche die Folgen 16-30 enthält
Folge 20 - Schock (Deutschland 1976)
Dr. Schöller (Dieter Eppler) verabschiedet sich von seiner Lebensgefährtin, bei der er mit seinem Sohn Ralf (Jörg Matthias Förster) zu Besuch war. In seinem Auto überrascht er einen Dieb, es kommt zu einer Auseinandersetzung, Schöller wird erschossen. Der Täter Alfred Recke (Vadim Glowna) ergreift die Flucht, der kleine Ralf hat den Mord genau beobachtet, was auch Recke nicht entgangen ist. Recke arbeitet für den schmierigen Lusseck (Dirk Galuba), welcher polizeilich seit einiger Zeit bekannt ist. Als Derrick von Lusseck eine Liste mit dessen Mitarbeiten verlangt, gerät der Gauner unter massiven Druck. Recke berichtete von dem Jungen, der die Tat mit angesehen hat, Lusseck will das Problem endgültig aus der Welt schaffen...
"Schock" bietet mit Vadim Glowna einen tragischen Täter an, der letztlich zweifach einen unbezahlbaren Preis für seine Verfehlungen entrichten muss. Dirk Galuba ist aktuell gut im Geschäft, er gehört zum Stammpersonal der ARD-Telenovela "Sturm der Liebe", die seit einigen Jahren sehr erfolgreich läuft. Dieter Eppler hat leider nur einen kurzen Auftritt, Karin Baal sehen wir als Ehefrau von Recke (Glowna). Jan Hendriks ist erneut in einer kleinen Rolle zu sehen, Günther Stoll als dritter Mann hinter Tappert und Wepper. Johanna von Koczian taucht wieder als Freundin Derricks auf, die beiden haben unterhaltsame Szenen miteinander, Koczian wird darüber hinaus in die Hamdlung einbezogen. Wie so oft, erfreut die Folge mit einer erstklassigen Besetzung.
Bei Folge 19 (Tote Vögel singen nicht) haute Regisseur Alfred Vohrer ordentlich auf den Putz. Auch bei Folge 20 baut er auf bewährtes Personal, mit dem er teilweise schon in der Wallace Arä zusammenarbeitete. Doch Vohrer lässt die wilde Wutz dieses Mal nicht von der Leine. Im Gegensatz zu Folge 19, wirkt diese Episode weitaus ruhiger, trockener und "seriöser". Doch Vohrer ist ein Regisseur, der immer dann besonders gut ist, wenn er sich in "Sex & Crime" suhlen darf. Zunächst mutet "Schock" fast ein wenig dröge an. Doch die bitterböse Tragödie, die einen der "Bösewichter" eiskalt erwischt, wertet die Folge ungemein auf. Im Finale kann Vohrer dann doch nicht aus seiner Haut, eine Prise Geballer und Krawall poltern über den Bildschirm. Während der letzten Minuten kommt interessante Musik zum Einsatz, leider nur in geringer Dosierung.
Knappe 7/10 (gut)