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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Verfasst: Di 8. Mär 2011, 07:10
von mk_stgt
gestern nicht im dvd-player, dafür im bd-player

Dire Straits "Alchemy Live"

Bild 4/10 (ist eben ein altes Konzert), Ton 12/10 (perfekt neu abgemischt, das beste was je aus meinen nuveros zu hören ist!)

Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Verfasst: Mi 9. Mär 2011, 14:00
von Blap
Die Perlen der vergangenen Nächte diesmal in Ultrakurzform:


• Blut für Dracula (Großbritannien 1966, Originaltitel: Dracula: Prince of Darkness)

Obwohl rund acht Jahre zwischen "Dracula" und der Fortsetzung "Blut für Dracula liegen ("Dracula und seine Bräute" ohne Christopher Lee nicht berücksichtigt), knüpft Terence Fisher quasi nahtlos an sein Meisterwerk an. Christopher Lee kommt ohne Worte aus, wirkt dafür aber umso bösartiger. Francis Mattews und Andrew Keir stellen sich dem Blutsauger als dynamisches Duo entgegen, Barbara Shelley macht eine reizvolle Entwicklung durch. Die Kulissen sind prächtig, die Atmosphäre wundervoll. Der Vorgänger mutet eine Spur märchenhafter an, doch weiterhin ist die Handschrift von Terence Fisher klar und dominant.

Schon vor einigen Jahren war "Blut für Dracula" als Bestandteil der schönen "Hammer Edition" erschienen. Nun hat Anolis eine "Special Edition" nachgelegt, die mit reichlich Bonusmaterial und einer schicken Verpackung auftrumpft. Die Bildqualität lässt (fast) keine Wünsche mehr offen, mehr geht auf DVD kaum, kleinere Fehler sind in diesem Fall sowieso nicht dem Datenträger anlastbar. Ehrensache, natürlich musste auch die neue Auflage in meine Sammlung.

Ein wunderschöner Hammer-Klassiker für die Ewigkeit! Dicke 9/10 (überragend!)


• Draculas Rückkehr (Großbritannien 1968, Originaltitel: Dracula Has Risen from the Grave)

Nun hat Freddie Francis das Ruder übernommen, was man dem Streifen deutlich anmerkt. Der Erotikfaktor steigt moderat an, der Blutgehalt ebenso. Zwar steht mit Rupert Davies ein kantiger Gegenspieler Draculas zur Verfügung, doch man überlässt die Hauptarbeit einem "Jungen Wilden" (Barry Andrews). Veronica Carlson weckt die finsteren Gelüste des Grafen, dem der garstige Sinn nach grausamer Rache steht. Christopher Lee erhebt nun wieder sein Organ, er wurde von Gerd Martienzen synchronisiert. Martienzen ist ohne Zweifel ein Könner, doch leider passt seine Stimme überhaupt nicht zu Chris Lee. Der englische Originalton ist ganz klar zu bevorzugen! Sicher, Dracula hat nicht viel zu sagen, doch gerade deswegen sollte man sich den O-Ton gönnen!

"Draculas Rückkehr" wirkt frischer als die Vorgänger, der Film wird im "Hammer-Universum" ein wenig unterbewertet. Mir gefällt er mit jeder Sichtung besser. Die Wüstheit der siebziger Jahre kündigt sich an, die Traditionen der späten fünfziger/der ersten Hälfte der sechziger Jahre sind noch präsent. Da ich besonders die späte Phase der britschen Filmschmiede liebe, komme ich mit dieser Vorhut sehr gut zurecht. Übrigens ist die groteske Erweckung des Grafen ein echter Knüller, sind ruppiges (vorläufiges) Ende nicht minder prächtig!

Die dritte Runde bietet eine sehr gute Fortsetzung, die allerdings durch die deutsche Synchro an Kraft verliert. 7,5/10 (gut bis sehr gut) für die deutsche Fassung / 8/10 (sehr gut) für die Originalfassung.


Tatort: Fakten, Fakten... (517) (Deutschland 2002)

Thiel und Boerne in ihrem zweiten Fall. Nicht ganz so stark wie der Auftakt "Der dunkle Fleck", aber eine gute und unterhaltsame Folge. Der Plot ist interessant, die Besetzung agiert auf gewohnt hohem Niveau. Thiel und Boerne sind hier noch nicht ganz so flapsig aufgelegt wie in späteren Fällen, doch insgesamt läuft es in Münster frisch und rund. "Alberich" ist sowieso grandios, Nadeshda knuffig, Staatsanwältig Wilhelmine Klemm fühlt ihren Zuarbeitern knarzig auf den Zahn. Die sehr faszinierende Vasiliki Roussi ist für mich die Augenweide der Folge, leider kommt sie nur kurz zum Zuge.

Die erste "Thiel/Boerne-Box" bietet dem Fan vier Folgen an:

- Der dunkle Fleck (511)
- Fakten, Fakten (517)
- 3x schwarzer Kater (543)
- Der doppelte Lott (615)

Damit hat man Zugriff auf die Fälle 1,2,3 und 8. Münster ist stets ein Garant für einen gelungenen Krimiabend!

7/10 (gut) Eine vorsichtige Bewertung, da die Herren es noch deutlich besser können!

Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Verfasst: Do 10. Mär 2011, 15:16
von mk_stgt
da faschingsferien sind sind:

pipi langstrumpf war drin, meiner tochter hat es sehr gut gefallen und ich bin eingeschlafen ...

Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Verfasst: Do 10. Mär 2011, 22:17
von Blap
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The Train (Frankreich, Italien, USA 1964, Originaltitel: The Train)

Kunstraub im grossen Stil

Im August 1944 steht Paris die Befreiung durch die Truppen der Alliierten bevor. Ein Offizier der Wehrmacht und Kunstliebhaber namens Oberst von Waldheim (Paul Scofield), will um jeden Preis etliche Gemälde nach Deutschland schaffen. Es ist ihm völlig gleichgültig, dass es sich um Werke von Picasso, Miró und anderen Malern handelt, die von den Nazis als "Entartete Kunst" eingestuft wurden. Flugs werden die Bilder in Kisten verpackt, per Zug soll das unschätzbar wertvolle Transportgut ins Deutsche Reich geschafft werden. Paul Labiche (Burt Lancaster) arbeitet als Fahrdienstleiter bei der SNCF, gleichzeitig ist er aktives Mitglied in der Résistance. Zunächst ist er nicht sonderlich von der Idee angetan, womöglich viele Leben für die Rettung der Kunstschätze aufs Spiel zu setzen. Doch der leidenschaftliche Vortrag der Museumskuratorin Mademoiselle Villard (Suzanne Flon) hinterlässt Spuren, die Résistance will versuchen den Zug nicht nach Deutschland entkommen zu lassen. Eine erste Sabotage wird schnell aufgedeckt, der alte Lokführer Papa Boule (Michel Simon) bezahlt seine Tat mit dem Leben. Labiche wird mit der Reparatur der Lokomotive beauftragt, gleichzeitig setzt Oberst von Waldheim ihn als Lokführer ein. Mit allen Tricks versuchen die Widerstandkämpfer den Zug zu stoppen, umzuleiten oder irgendwie zu sabotieren. Die Mission fordert viele Menschenleben, doch weder die Résistance noch von Waldheim wollen nachgeben...

John Frankenheimer ist mit "The Train" ein unterhaltsamer und überwiegend spannender Kriegs-/Actionmix gelungen. Der Film wurde mit ansehnlichem Aufwand realisiert, bietet eine ansprechende Atmosphäre und ist stark besetzt. Zwar bin ich auch Schwarzweiß-Produktionen zugetan, doch in diesem Fall wäre man IMHO mit Farbe deutlich besser unterwegs gewesen. Der Verzicht auf Farbe passt nicht unbedingt zur eher modernen Ausführung (bezogen auf den Zeitpunkt der Entstehung), trotzdem macht der Streifen auch in Schwarzweiß durchaus Freude.

Immer wieder stellt man sich die Frage, ob der Erhalt/Besitz von Kunstwerken den Einsatz von Menschleben rechtfertigt. So packt die Dame aus dem Museum (Suzanne Flon) schliesslich die Nationalstolzkeule aus, um die Widerständler von der Wichtigkeit des Einsatzes zu überzeugen. Das Drehbuch zieht sich an dieser Stelle geschickt aus der Affaire, denn man stellt Mademoiselle als äusserst sympathisch und verständnisvoll dar. Liefert "The Train" eine Antwort auf die bohrende Frage? Nicht unbedingt, denn in erster Linie verlässt man sich dann doch auf die negative Wirkung der Nazis, die freichlich bestens als universelle Bösewichter taugen. Immerhin muss man einräumen, dass nicht alle Deutschen als stumpfsinnige Killermaschinen gezeichnet sind. Der Fanatismus des Oberst von Waldheim scheint sich zunächst nahezu ausschliesslich auf die Kunstwerke zu richten. Nach und nach wird diese Aussage ein wenig untergraben, doch letztlich scheint die Liebe zur Kunst tatsächlich die Triebfeder des Offiziers zu sein. Fehlgeleitet durch den rücksichtlosen Gebrauch von Macht, an der Schwelle zum Wahnsinn in perverser Unmenschlichkeit gipfelnd.

Burt Lancaster taugt zum Helden, sein Spiel ist durchgehend solide. Die wahren Stars des Films sind für mich jedoch in den kleineren und größeren Nebenrollen zu finden. Der leider 2008 verstorbene Engländer Paul Scofield, ist mit seiner erstklassigen Darbietung für mich das schauspielerische Glanzlicht des Werkes. Je waghalsiger und verzweifelter der Widerstand versucht ihn zu sabotieren, umso fanatischer und rücksichtloser werden seine Gegenmaßnahmen. Im Finale wandelt er dann tatsächlich auf dem schmalen Grat zwischen Fanatismus und Wahnsinn, ich will aber nicht zu viel verraten. Wolfgang Preiss sehen wir als Major der Wehrmacht, der stets pflichtbewusst agiert, sich aber nicht blindwütigem Wahn hingibt. Michel Simon scheidet als "Papa Boule" frühzeitig aus, hinterlässt trotzdem einen nachhaltigen Eindruck. Charaktergesichter wie Howard Vernon, Donal O'Brien und Arthur Brauss runden das Ensemble ab. Suzanne Flon hat einen kurzen und sehr kraftvollen Auftritt, Jeanne Moreau überzeugt als selbstbewusste Betreiberin eines kleines Hotels.

Für heutige Sehgewohnheiten mag "The Train" vielleicht ein wenig zu langsam in Fahrt kommen. Mir gefällt das Erzähltempo jedoch gut, Frankenheimer dreht beständig an der Spannungsschraube. Da ich sowieso eine Vorliebe für Filme hege, die irgendwie mit Zügen, Eisenbahn und dem "Drumherum" zu tun haben, hat der Flick bei mir leichtes Spiel. Nicht zu vergessen, dass die WWII-Thematik mich nicht minder fasziniert. Kein herausragender Beitrag, aber ansprechend und sehenswert.

MGM hat sich mit der DVD nicht viel Mühe gemacht. Leider gehen die Major Label meist wenig sorgfältig mit ihren Backkatalogen um. So sucht man Boni vergeblich, abgesehen von einem Trailer. Die Bildqualität ist überwiegend brauchbar, doch in dunklen Szenen sind teils Streifen zu sehen, die horizontal durch das Bild laufen (Das liest sich schlimmer als es tatsächlich ist, man kann mit der Scheibe leben).

7/10 (gut)

Lieblingszitat:

"Ich habe die Schnauze voll! Restlos voll!"

Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Verfasst: Fr 11. Mär 2011, 11:32
von hank_chinaski
Banksy - Exit Through The Gift Shop
Dieser Film, der eigentlich eine Doku über Banksy werden sollte, wird zu einer Doku von banksy über den Typen, der ihn filmen wollte... und über eine frühe Street Art Szene.
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Hat mir und meinem WG-Mitbewohner sehr gut gefallen :!:

Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Verfasst: Fr 11. Mär 2011, 21:33
von hank_chinaski
Enter The Void:

Ein junger Typ erlebt im Drogenrausch seinen Tod und seinen Weg bis zur Reinkarnation. Sehr psychedelisch mit krassen visuellen Effekten und dauerdröhnendem Subwoofer. Mit seiner Dauer von rund 2:40h etwas anstrengend, weshalb wir ihn uns in zwei etappen reingezogen (wie Drogen) haben.
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Wertung: 6 auf den Film, aber sicherlich ist er vielen Zuschauern zu experimentell

Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Verfasst: Fr 11. Mär 2011, 23:19
von Blap
Das kleine Grindhouse Double Feature
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Die Bestien (Kanada, Frankreich 1978, Originaltitel: Blackout)

Von Tür zu Tür

Ein Unwetter sorgt für einen umfassenden Stromausfall in New York. Unglücklicherweise verunfallt ein Transportfahrzeug der Staatsgewalt, dessen Ladung aus psychisch gestörten Gewaltverbrechern besteht. Unter der Fuchtel des cleveren Bürschleins Christie (Robert Carradine) macht sich der Abschaum davon, verschafft sich Zutritt zu einem in der Nähe gelegenen Wohnkomplex. Die Truppe zieht plündernd und mordend durch das Hochhaus, zunächst bleiben die Greueltaten ausserhalb des Gebäudes unbemerkt. Der pflichtbewusste Polizisten Dan Evans (James Mitchum) erblickt einen äusserst verdächtigen Vorfall, er macht sich sofort auf den Weg in das Wohnsilo. Da die Polizei momentan hoffnungslos überlastet ist, kann Evans nicht auf schnelle Unterstüzung seitens seiner Kollegen hoffen. Mutig stellt er sich dem Pöbel, zunächst nichts von den wahren Ausmaßen des Irrsinns ahnend...


Der Schlächter (USA 1973, Originaltitel: A Scream in the Streets)

Von Nummer zu Nummer

Angst und Schrecken beherrschen Los Angeles, Frauen werden von einem wahnsinnigen Killer bestialisch ermordet! Die Polizisten Ed Haskell (John Kirkpatric) und Bob Streeker (Frank Bannon) machen Jagd auf den Mörder. Immer stärkerer Druck lastet auf den Schultern der Ermittler, die bei ihren Einsätzen auf perverse Freier und lüsterne Spanner treffen, den Killer aber nicht dingfest machen können. In schicke Frauenkleider gewandet, macht sich der Wahnsinnige derweil an weitere Opfer ran...

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Aus dem Hause Subkultur Entertainment stammt die "Grindhouse Collection", die Ende des letzten Jahres mit dem Ted V. Mikels Filmchen "Astro Zombies" startete. Zwecks Bestückung der zweiten DVD aus dieser verheissungsvollen Reihe, hat man im Hause Subkultur ein knuffiges Double Feature geschnürt. Man präsentiert uns zwei sehr unterschiedliche Streifen, die trotz ihrer Gegensätze eine interessante Kombination abgeben.

Werfen wir zunächst einen kurzen Blick auf "Die Bestien". Regisseur Eddy Matalon standen ein paar recht bekannte Gesichter zur Verfügung, darunter sogar ein gestandener Altstar wie Ray Milland. Der deutsche Titel tönt frech und reisserisch, lässt Rückschlüsse auf eine wüste Orgie aus Sex, Gewalt und Mettgut zu. Doch weit gefehlt, denn "Blackout" kommt als eher biederer, dabei durchaus recht solide inzenierter Streifen daher. Der angenemehmen Unterhaltung tut dies keinen Abbruch, klappern gehört schliesslich zum Handwerk. Pluspunkte sammelt der Flick durch seine stimmige Atmosphäre, nicht zu hart, nicht zu sleazig, aber immerhin düster (wen wundert es), vor allem ganz wundervoll "Siebziger". Robert Carradine spielt als Oberschurke vortrefflich fies auf. Ray Milland ist der beste Nebendarsteller, seine kantig-kauzige Darbietung verdient besondere Erwähnung. James Mitchum mutet als heldenhafter Cop ein wenig blass an, es wundert kaum, dass er nie aus dem Schatten seines Vaters Robert Mitchum treten konnte. Hier und da setzen die anderen Mitwirkenden ein kleines Ausrufezeichen, wirklich großartige Momente sucht man vergeblich.

"Der Schlächter" ist ein ganz anderes Kaliber, hier tischt uns Subkultur eine lupenreine "Trash-Sleaze-Softsex-Bombe" auf. Die Hatz auf den irren Killer gerät zur belanglosen Nebensache, die Sause hangelt sich holpfig von Sexszene zu Sexszene. So erlebt der Film dann auch seinen absoluten Höhepunkt (ach was), während eines Besuchs in einem gepflegten "Massagesalon". Ein Freier mit offensichtlich perversen Neigungen, möchte das ausgewählte Nüttchen verkloppen, doch weder die Dame noch ihr Zuhälter zeigen sich darüber erfreut. Zunächst werden wir Zeuge einer extrem unerotischen Rödelei, bei der Sleazefans auf ihre Kosten kommen. Wer nun glaubt die Nummer sei damit abgehakt, muss sich eines besseren belehren lassen. Onkel Peitschenzucht will nun richtig auf die Kacke hauen, zieht dem Zuhälter eine Pulle über den Schädel, beginnt die Liebesdame mit einem Gürtel zu verdreschen. Alles ist unglaublich mies gespielt, die deutsche Synchronisation sorgt für Lachtränen, überzeugt euch selbst davon! Die Darsteller sind sowieso nicht der Rede wert, aber einige Damen erfreuen mit schmackhaften Fruchtkörben. Eine heisse Lesbenszene darf nicht fehlen, zur Handlung trägt sie selbstverständlich (fast) nichts bei. Aber wen stört das schon, bei diesen Einblicken...

Ein braves Filmchen mit gelungener Atmosphäre, danach ein Haufen Mist aus dem Schmuddelregal. Per Menü kann man das Paket wunschweise als Double Feature starten, beginnend mit "Die Bestien". Diese Option ist sehr empfehlenswert, denn schaurig-schöne Trailer lassen die Sichtung zu einem kleinen Event werden, gelungene Gags sorgen für Schenkelklopfer (ich sag nur "Tourettinger", köstlich!!!). Es gibt etliche Werke aus den siebziger Jahren, die mir weitaus stärker am Herzen liegen (bezogen auf die Bereiche "Sleaze", "Sex", "Trash" etc.). Doch Subkultur hat sich ein grosses Lob dafür verdient, den Stoff aus der dritten Reihe für die Nachwelt zu erhalten. Das Material wurde sehr ansprechend aufbereitet, die Präsentation als Double Feature ist gelungen, gerade auch wegen der unterschiedlich angelegten Filme. Sehr gut gefällt mir das beliegende Booklet, in dem sich der geschätzte Pelle Felsch über seine ersten Begegnungen mit dem "Schmuddelkino" auslässt. In wohligen Erinnerungen schwelgt, nebenbei historische Fakten unterhaltsam erläutert. Lieber Pelle, bei deinen Zeilen geht mir das Herz auf! Da wir aus einem Jahrgang stammen, meine Liebe zum Film auch schon eine gefühlte Ewigkeit währt, finde ich mich in deinen Zeilen wieder. Danke dafür, ich freue mich schon jetzt auf die angekündigte Fortsetzung!

Tja, wie soll man diese Filme in das unselige Zahlenraster pressen? "Gefühlte" 6/10, für die liebenswerte Aufmachung der DVD mindestens 8/10, für das Booklet die Höchstnote? Lassen wir solche Spielereien diesmal unberücksichtigt. Ich mag beide Filme, jeder hat mich auf seine Art unterhalten. Wenn die Jungs von Subkultur sich jetzt noch dazu entschliessen könnten, auf echte Amarays umzusteigen, statt zweitklassige Clone zu verwenden, wäre mein Glück nicht mehr mit Worten erfassbar. Hey, ich übertreibe, bei einem irren Sammler liegen sowieso Austauschhüllen parat, also will ich nicht an solchen Kleinigkeiten rumnörgeln (Warum tust du es dann? Schizo?). Eine Sache stört mich allerdings tatsächlich. Die Limitierung der Auflage halte ich (aus Sicht des Fans) nicht für glücklich, solche Perlchen sollten langfristig verfügbar sein! Aber der Repackwahn schlägt sicher irgendwann zu, dann sogar mit Berechtigung.

Meine Lieblingszitate will ich nicht unterschlagen. Bei der Auswahl habe ich mich bewusst (ein wenig) zurückgehalten.

"Oh Gott, die ganze Scheisse bricht zusammen!" (Die Bestien)
&
"Leg dich hin, du kleine Sau!" (Der Schlächter)

Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Verfasst: Fr 11. Mär 2011, 23:33
von Nubox481fan
Extreme Rage (Videostream)

Vin Diesel wie er leibt und lebt. Den Drogenbossen gehts an den Kragen. Keine übertriebene XXX Action.

Muss man nicht gesehen haben aber wird man als Vin Diesel Maniak auch nicht bereuen.

7.0

Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Verfasst: So 13. Mär 2011, 17:27
von Nubox481fan
Die Prophezeihungen von Celestine (Videostream)

In Peru werden neun Schriftrollen gefunden welche 600 v.C. geschrieben wurden und das dasein verändern sollen...

Ziemlich esotherisch angehaucht und mit einigen Längen.

5.0

Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Verfasst: Mo 14. Mär 2011, 20:34
von Blap
Die Fortsetzung der "Mega-Derrick-Sause"

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Cover der Derrick Collectors Box 3, welche die Folgen 16-30 enthält


Folge 32 - Eine Nacht im Oktober (Deutschland 1977)

Rosy Kramer (Iris Berben) wird nach einem Discobesuch ermordet. Das Gewaltverbrechen geschieht in unmittelbarer Nähe des Anwesens ihres Arbeitgebers, sie bewohnte dort als Hausmädchen ein Zimmer. Sofort fällt der Verdacht auf den Handelsvertreter Steinbrink (Traugott Buhre), der die junge Frau in seinem Auto mitnahm. Weitere Ermittlungen untermauern den Verdacht, offenbar fiel Steinbrink bereits mehrfach durch unanmessene Zudringlichkeiten auf. Derricks Verdacht wird jedoch in eine neue Richtung gelenkt, als sich Dr. Lechner (Bernhard Wicki) mit Nachdruck in den Fall einmischt. Lechner war der Arbeitgeber des Mordopfers, sein energischer Einsatz mutet trotzdem befremdlich an...

Traugott Buhre spielt als perverser Lustmolch großartig, Bernhard Wicki ist als knarziger Rechtsverdreher kaum weniger beeindruckend. Brigitte Horney überzeugt in einer Nebenrolle, Ella Büchi bringt einen ängstlich-verstörten Charaker gut rüber. Weitere Nebenrollen wurden ansprechend besetzt, in dieser Folge dominieren die Schauspieler das Geschehen.

"Eine Nacht im Oktober" kann mit tollen Darstellerleistungen auftrumpfen, der Plot wirkt über weite Strecken vorhersehbar. Die gelungene Auflösung entschädigt allerdings für das -nur auf den ersten Blick- wenig clevere Drehbuch. Harry mutet eine Spur zu hohl an, Günther Stoll darf nicht fehlen, Derrick lässt sich nicht hinters Licht führen. Die "Discoszenen" versprühen jede Menge Nostalgiefeeling, insgesamt eine unterhaltsame Episode.

7/10 (gut)


Folge 33 - Offene Rechnung (Deutschland 1977)

Drei ältere Herren und eine Dame in den besten Jahren stolpern durch die Nacht. Sie stützen eine fünfte Person, ihren schwer verletzten Freund Josef Toppe (Konrad Georg). Doch anstatt sofort einen Arzt zu rufen, legen sie den Schwerverletzten für dem Altenheim ab, in dem sie allesamt wohnhaft sind. Der Pförtner wird von den Alten unterrichet, dieser verständigt den Direktor, doch der Verletzte ist inzwischen verstorben. Schnell wird Derrick klar, dass Toppe nicht vor dem Heim getötet wurde, eine Blut- und Schleifspur spricht eine deutlich Sprache. Derrick fühlt den Freunden des Toten auf den Zahn, der kantige Kauz Robert Berger (Rudolf Platte) tut sich als Sprachrohr hervor, sein Verhalten weckt das Interesse des Oberinspektors. Lisa (Johanna Elbauer), die Enkeltocher des Opfers, berichtet von der guten Laune ihres Großvaters, den sie noch am Tage zuvor gesehen hatte. Laut Lisa erwartete Josef Toppe eine grössere Summe Geld, eine Nachzahlung seines ehemaligen Arbeitsgebers. Weitere Recherchen ergeben, dass eine solche Zahlung nicht in Aussicht stand. Woher erwartete Toppe Geld, was haben seine Freunde damit zu tun, wer trachtet einem alten Mann nach dem Leben? Viele Fragen ud wenig Antworten, dieser Fall ist selbst für Derrick eine verdammt harte Nuss...

Hier bekommen wir eine packende Folge präsentiert, die mit einem tollen Drehbuch und einem wunderbar aufgelegten Ensemble wuchert. Gestandene Altstars wie Konrad Georg, Rudolf Platte, Rudolf Schündler und Rudolf Fernau trumpfen auf, besonders Rudolf Platte liefert eine tolle Leistung ab! Alf Marholm wird als konservativer Leiter des Altenheims mit für ihn unfassbaren Tatsachen konfrontiert. Klar, auch mein Liebling Günther Stoll darf nicht fehlen, der vierte Ermittler Echterding (Gerhard Borman) wird von Derrick erneut als Pfeife enttart (nicht im bösartigen Sinn).

Bereits bei Folge 31 (Hals in der Schlinge) wirkte Alfred Vohrers Inszenierung erstaunlich bodenständig und regelrecht seriös. Anlass zur Panik bot dies nicht, obschon ich den typischen "Vohrer-Popanz" liebe, überzeugen und erfreuen auch seine ernsthafteren Arbeiten. "Offene Rechnung" stellt "Hals in der Schlinge" locker in den Schatten, zu dem grandiosen Ensemble gesellt sich ein tolles Drehbuch. Der Auftakt lenkt die Gedanken des Zuschauer in eine völlig falsche Richtung. Geschickt lässt man kleine Anspielungen auf den zweiten Weltkrieg fallen, doch hier ist etwas anderes im Busch, ich will nicht zu viel verraten. Der Score lässt ab und an aufhorchen, schreckt den Zuschauer sogar ein wenig auf. Peter Thomas wird als Komponist genannt, für ihn eine teilweise erstaunlich kreative Arbeit, welche die üblichen Strickmuster hinter sich lässt. Alfred Vohrer und Derrick, eine wohltuende Kombination. Mehr davon!

8/10 (sehr gut)