Seite 460 von 986

Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Verfasst: So 20. Mär 2011, 11:46
von hank_chinaski
King Of Thorn (Anime)
Bild

Contra: Nervige Synchro, banale Story, nach der Hälfte hat man alles gesehen, und dann hört der Film nicht auf und es geht im immer gleichen Stil weiter
Pro: gut animiert/gezeichnet; guter Ton in der deutschen 5.1 Version

4,5/10

Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Verfasst: So 20. Mär 2011, 11:50
von Blap
Action am Wochenende

Bild


Ninja - Revenge will rise (USA 2009, Originaltitel: Ninja)

Der brave Boyka

Casey (Scott Adkins) verlor als Kind seine Eltern, ein alter Kampfsportmeister (Togo Igawa) nahm das Kind auf und bildete es aus. Neben dem ehrgeizigen Masazuka (Tsuyoshi Ihara) ist Casey der beste Schüler des Meisters. Eines Tages verliert Masazuka während eines Schaukampfes gegen Casey die Kontrolle, der enttäuschte Sensei sieht sich genötigt seinen mißratenen Zögling aus dem Dojo zu verstossen. Masazuka geht verbittert und voller Hass, er verdingt sich als gut bezahlter Auftragskiller. Wenige Jahre später taucht er wieder auf, um mit Nachdruck seinen Posten als Nachfolger des Sensei einzufordern. Sofort läuten alle Alarmglocken des alten Herrn, um jeden Preis muss die antike Waffentruhe des Clans in Sicherheit gebracht werden. Casey und des Meisters hübsches Töchterlein Namiko (Mika Hijii), begeben sich flugs mit der heiligen Truhe in die USA, die dort in einem sicheren Safe eingelagert werden soll. Doch Masazuka ist nicht von seinem Plan abzubringen, die blutige Jagd auf die Reliquien hat begonnen...

Regisseur Isaac Florentine und sein Star Scott Adkins sind ein gutes Team. Im Van Damme Vehikel "The Shepherd" durfte Adkins zwar lediglich als Sandsack für den Helden herhalten, doch als Yuri Boyka konnte er in "Undisputed 2" und "Undisputed III: Redemption" ordentlich aufs Mett klopfen. "Nina - Revenge will rise" verneigt sich vor den Ninja-Flicks aus den achtziger Jahren, Florentine mischt aus bewährten Zutaten einen schmackhaften Action-Cocktail. Das Drehbuch lässt sich zu keiner Zeit vom gradlinigen Kurs abbringen, die punktgenaue Inszenierung setzt den Plot erstklassig um. Freilich bleibt kaum Zeit dazu die Figuren mit wirklicher Tiefe auszustatten, doch damit würde man den Film sowieso nur sinnlos ausbremsen. So wird das Familiendrama des Helden quasi nebenbei aufgelöst, gestört hat mich diese Tatsache jedoch nicht. Die Fronten sind klar, die Helden sind ehrenhaft, der Bösewicht gnadenlos und nicht minder zielstrebig, zwischen diesen mächtigen Mühlsteinen wird scharenweise anonyme Metzelmasse aufgerieben.

Scott Adkins konnte in seiner (bisherigen) Paraderolle Yuri Boyka beweisen, dass er nicht nur als Kampfsportler extrem fit ist. Fiesling Boyka ist ein Antiheld mit Charakter, Ecken und Kanten. Damit kann sein Part in "Ninja - Revenge will rise" nicht dienen, Adkins macht die mangelnde Tiefe der Figur mit seiner sympathischen Ausstrahlung wett. Natürlich mangelt nicht an eindrucksvollen Kampfszenen, doch Casey muss auch einstecken, ist nicht als unbesiegbarer "Superheld" gezeichnet. Mit Tsuyoshi Ihara hat der Streifen einen gut besetzten Bösewicht am Start, dem die Fiesheit geradezu aus jeder Pore seines Antlitzes zu dringen scheint. Masazuka schreckt vor keiner Methode zurück, legt sich ohne mit der Wimper zu zucken mit einem mächtigen Verbrechersyndikat ein, auf dessen Gehaltsliste er noch kurz zuvor weit oben stand. Held und Oberbösewicht sind somit klare Gewinner, wie es ist um die Nebendarsteller bestellt? Auch in dieser Hinsicht gibt es nichts zu meckern, lässt sich die unterhaltsame Actionsause nicht lumpen. Mika Hijii ist ein hübsches und zerbrechlich wirkendes Mädchen, selbstverständlich nicht nur die Tochter des Meisters, sondern auch das Herzblatt des Helden. Die Chemie zwischen Adkins und Hijii stimmt, man kann sich dem Charme des Duos nicht entziehen. Togo Igawa überzeugt als Sensei, viel besser hätte man diese Rolle nicht besetzen können. Igawa strahlt Güte, Klugheit und Besonnenheit aus, ganz wie es sich für einen Meister seiner Art gehört, die geschätzten Klischees werden auf ansprechende Weise bedient. Todd Jensen erlebt als Polizist einige Überraschungen, Miles Anderson überzeugt als krimineller Unternehmer mit Hang zum Wahnsinn.

In rund 86 Minuten Laufzeit kommt keine Sekunde Langeweile auf. Daher läuft IMHO auch jegliche Kritik an den nur oberflächlich gezeichneten Charakteren ins Leere, denn der Film zielt ganz offensichtlich auf kurzweilige Action, trifft in seiner Disziplin voll ins Schwarze. Wenn ich einen nennenswerten Kritikpunkt anbringen möchte, dann betrifft dieser den Einsatz vom "Computerblut". Mit Pixelsäften werde ich mich vermutlich nie anfreunden, doch insgesamt sind die Effekte recht gut gelungen (vor allem wenn man bedenkt, dass das Budget nicht allzu gross gewesen sein dürfte). Während mich der hysterisch-technokratische "Ninja Assassin" nicht gänzlich überzeugen konnte, gewinnt "Ninja - Revenge will rise" sofort meine Zuneigung. Die Besetzung ist durch die Bank gut, der Härtegrad ansprechend, die Actionsequenzen gekonnt ausgeführt und ansprechend gefilmt. Diverse Übertreibungen gewinnen nicht die Oberhand, sondern sorgen dank ihrer geschickten Dosierung für zusätzlichen Unterhaltungswert (mich stören groteske Auswüchse sowieso nicht, im Gegenteil). Besonders herrlich ist der Moment, in dem Masazuka im "Batman-Stil" zu Boden schwebt, ich liebe es! Sehr knuffig das Aufnahmeritual des Verbrechersyndikats, aber bitte überzeugt euch selbst davon.

Der Ninja-Film lebt! "Ninja - Revenge will rise" macht Lust auf mehr, vielen Dank an die Herren Florentine und Adkins! So muss gepflegte B-Action aussehen, der Flick ist ein echter Volltreffer! Beim Kauf ist darauf zu achten, dass die Blu-ray mit dem Siegel "Keine Jugendfreigabe" (FSK 18) gekürzt wurde! Die ungeschnittene Fassung trägt eine SPIO/JK-Freigabe, die Scheibe bietet ein solides Bild, ein paar kleine Boni ergänzen das Paket.

Sehr gut! 8/10

Lieblingszitat:

"Lass sie einfach laufen."
"Erst wenn du tot bist!"


***

Danach hatte ich Lust auf einen weiteren Isaac Florentine Streifen, ergo wanderte "The Shepherd" mit Van Damme wieder in den Player. Sicher nicht ganz so stark als "Ninja - Revenge will rise", doch ebenfalls ein sehr gelungener B-Actioner. Van Damme spielt auf gutem Niveau, die Nebenrollen passen ebenfalls. Ich wiederhole mich gern: Auf Isaac Florentine ist Verlass!

Gut bis sehr gut = 7,5/10

***

Ferner war noch "Sabotage - Dark Assassin" (Kanada 1996) im Player. Mark Dacascos und Carrie-Anne Moss ärgern sich mit Tony Todd rum. Unterhaltsame B-Action, für Genrefans auf jeden Fall Pflicht. Die DVD aus dem Hause HDMV ist für kleines Geld zu haben.

Oberste Mittelklasse = 6,5/10

Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Verfasst: So 20. Mär 2011, 21:31
von Nubox481fan
5 Minutes of Heaven (BD)

Liam Neeson versucht die Vergangenheit zu bewältigen. Als junges UVF Mitglied hat er in Belfast einen Mann getötet.....

Mehr kann ich nicht verraten ohne zu spoilern.

Action so gut wie nicht vorhanden aber dennoch hat der Film etwas. Natürlich ist der Film quasi ein langatmiges Drama das auf Dialogen beruht.

6.9

Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Verfasst: Mo 21. Mär 2011, 06:44
von _Richard_
Breaking Bad - Serie (DVD)

I. und II. Staffel

An Lungenkrebs erkrankter Chemie-Lehrer, der einen behinderten Sohn hat, fängt an Crystal-Meth zu kochen um seine Familie für die Zeit nach seinem Tod finanziell abzusichern.

Wird im Verlauf der Serie immer besser. Empfehlung...nicht nur für Serien-Junkies.

8/10

Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Verfasst: Mo 21. Mär 2011, 12:14
von Argaweens Wiedergeburt
Bei mir gab es am Wochenende eine kleine SAW Nacht. Teil 1, 2 und 3 habe ich ja schon rezensiert gehabt ;)

Bild
Handlung
Obwohl Jig Saw tot ist, gehen die Spiele weiter. Die Frage hinter allem ist natürlich. Wie? Wie kann das denn sein?
Der Film klärt diese Frage und löst auch viele Unklarheiten bezüglich des dritten Teiles auf! Dabei wirkt dieser Teil nicht mehr so wie ein Horrorfilm, sondern eher wie eine Art harter Polizeikrimi. Toll ist, dass auch weiter auf die Figur Jig Saw eingegangen wird, und man sehr viel darüber erfährt, warum diese Figur so wurde. Gegen Ende gibt es dann wieder eine böse Überarraschung.

SAW IV ist weit aus intelligenter von der Handlung inszeniert als der härtere Vorgänger, und scheint für einige Fans wohl zu viel des guten gewesen zu sein, was die Rückblenden und Zeitspielchen ( Hin und her springen ) angeht. Ich fand es eigentlich mit Mitdenken alles sehr logisch und verständlich.

Gewalt
Ein Wunder. Nach SAW III hätte man wahrscheinlich angenommen, dass man hier noch mehr Kunstblut, Plastikwunden und weiteres zu sehen bekommt. Statdessen hat man ein paar Gänge wieder runtergefahren. Soll nicht heißen, dass es nicht das geben würde, was die Fans erwarten, aber eben nicht in so einem hohen Ausmaß.

Mancher könnnte nach dem Sehen von SAW III sichtlich enttäuscht sein, wenn er sich auf eine ähnliche Schlachtnacht bei IV vorbereitet hat.

Fazit
Wieder eine rasante und lohnenswerte Achterbahnfart, die hier gemacht wurde. Gefällt mir besser als III.

Zu den Fassungen
Kinowelt hat neben der normalen Fassung auch mal wieder eine KJ Freigabe Fassung gemacht. Ein großes Problem der letzen genannten Fassung ist nicht unbedingt, dass Gewalt fehlt, sondern das Figuren falsch dargestellt werden. Hier hat Kinowelt extrem schlecht geschnitten. Kennt man die Uncut fällt einem das sofort auf. Kennt man sie nicht, kann man auch mit dieser Fassung leben, weil der Film im Gegensatz zu Teil 2 und 3, auch ohne die viel gezeigte Gewalt bestens als spannender Thriller funktioniert.

Zu der Blu-Ray
SAW I - III hatten immer wieder Probleme. Teil 4 sieht bis auf die typischen Stilmittel einfach großartig aus. DVD Umstieg kann nur empfholen werden :)


Bild
Handlung
Nun ist klar wie die Spiele weiter gehen konnten. Teil 5 wirkt jetzt allerdings noch mehr wie ein Polizeikrimi. Diesesmal haben die Macher die Rückblenden aber anders gestaltet. Es wirkt einfacher vom Verständniss. Wir erfahren wieder jede Menge über Jig Saw selbst, und es wird jetzt vieles geklärt, was bei Teil 2 und 3 Fragen aufgeworfen hat. Blöd ist, dass man bei SAW 5 schon durch Teil 4 zuviel weiß. Dadurch verkommt die Geschichte mit den 5 anderen Figuren im neuen Spiel eher zu einem Selbstzweck um noch einmal zu zeigen, was man sich für perverse, sadistische Fallen ausdenken kann. Die Nebengeschichte wirklich leicht überflüssig. Das Ende kurz vor Schluss ist diesesmal auch viel zu vorhersehbar geworden.

Fazit
SAW V ist einfacher aufgebaut als IV. Viele scheinen das mögen. Mir war es alles zu vorhersehbar und zu anspruchslos.

Gewalt
Hier wurde wieder kräftig aufgedreht. Man hat das Gefühl, dass die Macher sich bei den Fans für die zu wenige Gewalt, sprich zu wenig Kunstblut, zu wenig Plastikwunden, zu wenig Härte, zu wenig einfallsreiche Fallen entschuldigen wollten.

Wer auf das alles steht, sollte auf alle Fälle zufrieden sein.

Zu den Fassungen
Wieder einmal gibt es neben der normalen eine KJ Fassung. Diesesmal hat Kinowelt aber weit aus besser geschnitten. viele Gewaltszenen werden noch reichlich gut angedeutet, was so manchem der nicht so auf das alles steht, schon reichen dürfte. Hier kann man jetzt selbst entscheiden, ob man den ganzen Filmen so hart sehen möchte wie er gedacht gewesen ist, und sich an der vielen dargestellten Härte erfreut, oder ob einem auch Andeutungen genügen, und man trotzdem einen spannenden Filmabend bekommt.

Zu der Blu-Ray
Kurz gesagt. Auch hier lohnt sich der Umstieg.

Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Verfasst: Mo 21. Mär 2011, 14:52
von Blap
Die Fortsetzung der "Mega-Derrick-Sause"

Bild
Cover der Derrick Collectors Box 3, welche die Folgen 16-30 enthält


Folge 34 - Tod des Wucherers (Deutschland 1977)

Minsch (Peter Kuiper) vergibt Kredite gegen Wucherzinsen, säumige Zahler setzt er gnadenlos unter Druck. Eines Tages findet Minschs Mitarbeiter Erich Winterhammer (Gerd Baltus), die Leiche seines unbequemen Chefs vor. Niemand ist über das gewaltsame Ableben des Kredithaies traurig, sogar seine Witwe (Ida Krottendorf) steht völlig offen zu ihrer Freude über den Tod des ekelhaften Gatten. Jeder der Minsch kannte könnte der Täter sein, Derrick forciert die Ermittlungen in Richtung des unterwürfigen, unsicheren Winterhammer. Der Buchhalter ist dem Lehrmädchen Hilde (Agnes Dünneisen) zugetan, überhäuft die junge Frau mit Geschenken. Sollte Winterhammer nicht haushalten, wo er doch gerade überraschend seinen Arbeitsplatz verloren hat...???

Die ersten Minuten von "Tod des Wucherers" gehören zu den bisher stärksten Momenten der Serie. Peter Kuiper und Gerd Baltus spielen geradezu göttlich auf. Der cholerische und herrschsüchtige Kredithai drangsaliert seinen Buchhalter, der vor lauter Unterwürfigkeit nicht mehr aufrecht zu stehen vermag. Ich übertreibe nicht, schaut euch diese Körpersprache an, herrlich! Peter Kuiper war bereits in "Tod am Bahngleis" (Folge 5) fantastisch, hier zieht er erneut (obschon auf völlig andere Art) perfekt vom Leder. Es ist regelrecht schade, dass sich der von ihm gespielte Widerling nach wenigen Minuten verabschieden muss. Gerd Baltus darf seine Klasse über die gesamte Laufzeit präsentieren, Ida Krottendorf überzeugt als lustige Witwe. Agnes Dünneisen kann ich nicht so recht einschätzen, ihr Spiel kommt mir eine Spur zu hölzern vor. Günther Stoll hat man ein paar knuffige, launige Szenen gegönnt, am Tatort zieht er erstmal entspannt ein Lungenbrötchen durch.

Könnte die Folge die Klasse der Anfangsphase halten, wäre sie vermutlich meine Nummer 1 im Rahmen der bisher gesichteten Episoden. Nach dem fulminanten Start bekommen wir es jedoch "lediglich" mit einer gewohnt soliden Folge zu tun, in der vor allem Gerd Baltus mit seiner Leistung auf sich aufmerksam macht. Interessant ist die Schilderung der Beziehung zwischen Buchhalter und Lehrling, die manches Klischee geschickt umgeht. Die Auflösung mutet nicht wirklich einfallsreich an, nach diesem Knüllerstart fast enttäuschend. Letztlich ist "Tod des Wucherers" nicht der erhoffte Überflieger, den die ersten Minuten dem Zuschauer vorgaukeln. Höchstnote für den Auftakt, grosses Lob für Kuiper und Baltus, zusätzliches Lob für darüber hinaus reichende Präsenz von Baltus, Abzüge für das flaue Finale.

7,5/10 (gut bis sehr gut)

Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Verfasst: Di 22. Mär 2011, 00:35
von Blap
Bild


Die Mörderbestien (Italien 1972, Originaltitel: La morte ha sorriso all'assassino)

Ménage à trois und sonstige Umtriebe

Ein adeliges Ehepaar beobachtet den Höllenritt einer Kutsche, der unter lautem Getöse in einen schrecklichen Unfall mündet. Für den Kutscher kommt jede Hilfe zu spät, doch man findet eine junge Frau (Ewa Aulin) nahezu unversehrt im Fahrgastraum des zerstörten Gefährts vor. Walter (Sergio Doria) und Eva (Angela Bo) von Ravensbrück nehmen die Verunglückte bei sich auf, flugs wird der Mediziner Dr. Sturges (Klaus Kinski) einbestellt. Die rätselhafte Schönheit kann sich offenbar an nichts erinnern, Dr. Sturges greift zu ungewöhnlichen Untersuchungsmethoden. Die die blonde Schönheit trägt ein Medallion, welches ihren vermutlichen Namen -Greta- preisgibt. Sturges erkennt jedoch weitere Schriftzeichen auf dem Schmuckstück. Voller Eifer gibt sich der Arzt seinen Forschungen hin, er glaubt endlich das Rätsel des ewigen Lebens entschlüsselt zu haben. Doch seine Freude über einen ersten erfolgreichen Versuch soll nicht lange währen. Von den grausigen Vorfällen im Kellerlabor des Medizinern haben die von Ravensbrücks keine Kenntnis. Schnell schliessen sie ihre attraktive Mitbewohnerin ins Herz, bieten ihr eine dauerhafte Unterkunft, ein neues Zuhause an. Eva entgeht jedoch nicht, dass ihr Gatte der neuen Mitbewohnerin über alle Maßen zugeneigt ist. Greta versteht es auch Eva um den Finger zu wickeln. Eines Tages ist der Bogen überspannt, von rasender Eifersucht angetrieben, lockt Eva die schöne Greta in die Gewölbe unterhalb des Schlosses. Von nun an gilt Greta als verschwunden, sämtliche Suchbemühungen der Polizei verlaufen im Sande. Doch das Grauen lässt sich nicht hinter eine Mauer sperren...

Der kurze Einblick in den Inhalt gibt nur einen kleinen Teil der Vorgänge wieder, die uns Aristide Massaccesi aka Joe D'Amato in einer seiner frühesten Regiearbeiten auftischt. Natürlich bediente er auch die Kamera, erdachte die Story und war am Drehbuch beteiligt. Über D'Amatos Fähigkeiten als Regisseur streitet man sich noch in der heutigen Zeit, während selbst Skeptiker für seine Kameraarbeit meist voll des Lobes sind. Wie dem auch sei, ich konnte mich bisher (meist) mit den Werken des 1999 verstorbenen Filmemachers anfreunden.

Möchte man für "Die Mörderbestien" eine Schublade aufziehen, so wird wohl Einigkeit über die Aufschrift "Horror" vorherrschen. Der Streifen kommt mit einer märchenhaften, verträumten Atmosphäre daher, ab und an kann D'Amato sich nicht beherrschen, streut kleine Ausbrüche in Form von Mettgut und Gegeifer ein. Diese Momente wirken -trotz ihrer grotesk anmutenden Ausführung- nicht wie krampfhaft erzwungene Fremdkörper, vielleicht fügen sie sich gerade aufgrund ihrer Obskurität vortrefflich ein. Der Plot bietet jede Menge Raum für ausufernde Diskussionen. Ist das alles nur an den Haaren herbeigezogener Mumpitz, oder vielmehr eine vielschichtige Erzählung, die sich nur dem aufmerksamen und aufgeschlossenen Filmfreund erschliesst? Ehrlich, ich bin mir da selbst nicht so ganz sicher, die Wahrheit (sofern es eine solche überhaupt gibt) liegt wohl irgendwo zwischen Genie und Stumpfsinn. Mich hat der Film von der ersten Sekunde an eingefangen, der großartige Score von Berto Pisano trägt einen nicht unerheblichen Teil dazu bei, auch wenn die Grenze zum Kitsch hin und wieder spürbar überschritten wird (oder genau deswegen).

Die Besetzungsliste lässt sofort aufhorchen, steht doch der klangvolle Name Klaus Kinski an vorderster Stelle. Es ist kein Geheimnis, Kinksi konnte Kohle stets gut gebrauchen, spielte oft mit gelangweilter Routine seinen Stiefel runter. Tatsächlich wirkt er in der Rolle des Dr. Sturges nicht sonderlich motiviert, umso erstaunlicher mutet seine "treffsichere Präsenz" an, die seine Darbietung in einem absolut gelungen Licht erstrahlen lässt. Ein derart ausgeprägte und verblümte Unverschämtheit, kann sich nur ein echter Könner leisten, um nicht das abgegriffene Wort "Genie" ins Spiel zu bringen. Ewa Aulin ist die nahezu perfekte Besetzung für die Rolle der Greta von Holstein. Ihre puppenhafte Schönheit mutet gleichermaßen harmlos wie unheimlich an, schutzsuchend wie bedrohlich. Die zweite Schönheit namens Angela Bo hat kein leichtes Spiel, löst ihre Aufgabe aber mehr als zufriedenstellend. Sergio Doria wirkt recht unscheinbar, oft regelrecht blass. Auch dies entpuppt sich letztlich als gute Wahl, unterstreicht von Ravensbrücks Hilflosigkeit, lässt ihn zum Spielball der Ereignisse werden. Attilio Dottesio sehen wir als leitenden Ermittler, sein Gesicht wird jeder Freund des italienischen Genrekinos kennen. Es wäre schändlich den grossartigen Luciano Rossi nicht zu erwähnen, obschon er in der obigen Inhaltsangabe keine Erwähnung findet. Aber davon sollte man sich nicht täuschen lassen, ich wiederhole mich gern, der Film bietet weitaus mehr als man auf den ersten Blick vermuten mag.

"Die Mörderbestien" kein völlig durchgedrehter Trip, aber dennoch weit, weit entfernt von der üblichen -von mir sehr geliebten- Gruselkost der siebziger Jahre. Ist D'Amato ein cleverer Scharlatan, der mit wenig Einsatz zum Ziel (Geld) kommen möchte, oder steckt in diesem Streifen wirklich Herzblut und sogar Anspruch, offenbart sich dem zugeneigten Betrachter ein echtes Kleinod? Egal welches Zahnrad den Takt in diesem Getriebe vorgab, mein Herz hat der Flick ohne Gegenwehr erobert. Der Horrorfilm der siebziger Jahre hat bei mir stets ein leichtes Spiel. Ob solides Handwerk von Hammer und/oder Amicus, ob knuffig-herzliche Mondsucht von und mit Paul Naschy, egal ob aus Großbritannien, Spanien oder Italien stammend (um die wichtigsten Säulen zu nennen), wie trist wäre die Filmwelt ohne diese Schätzchen! Mein altes Herz überspringt vor Freude ein paar Schläge, allein der Gedanke an meine Lieblinge bereitet mir grösste Wonne, jagt mir wohlige Schauer über den Rücken.

Mir liegt die DVD aus dem Hause X-Rated vor, die sich in mittelprächtiger Verfassung präsentiert, aber immerhin die ungekürzte Fassung an Bord hat (im Gegensatz zu diversen Kaufhaus-DVDs). Leider befindet sich nur die deutsche Synchronisation auf der Scheibe, die dem Film nicht gerecht wird. Der italienische Originalton mit Untertiteln wäre mir in diesem Fall lieber. Zusätzlich stört ein leichtes Brummen, mit dem man sich aber abfinden kann. Als Verpackung dient eine -für das Label typische- grosse Hartbox, welche mit unterschiedlichen Covermotiven angeboten wurde. Die DVD geht als brauchbarer Kompromiß durch, eine verbesserte Neuauflage würde ich zu schätzen wissen.

7/10 (gut) + viele Wohlfühl- und Knuffigkeitspunkte!

Lieblingszitat:

"Ich liebe das Landleben"

Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Verfasst: Mi 23. Mär 2011, 20:38
von hank_chinaski
Legende der Wächter 87min DVD
Bild

Ganz nettes Kinder-Fabel-Abenteuer, toll animiert und mit määääächtig viel Tiefbass.

6,5/10

Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Verfasst: Do 24. Mär 2011, 09:26
von daria24
Bei mir wieder Casablanca ;)

Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Verfasst: Do 24. Mär 2011, 12:33
von Blap
Sylvester im Frühling

Das Licht der Sonne wird von Tag zu Tag aggressiver, Hitze und die unerträglichen Qualen des Sommers kündigen sich an. Da muss ein vierfacher Sylvester für Zerstreuung sorgen...


• The Expendables (USA 2010)

Herr Stallone will es nochmal wissen. Für seine "Achtziger-Jahre-Action-Huldigung" versammelte er eine üppige Besetzung vor der Kamera, übernahm die Regie und natürlich auf die Hauptrolle. Sylvester Stallone präsentiert sich in guter Verfassung, glotzt nicht mehr so "botoxgeschädigt" wie in den letzten Jahren aus der Wäsche. Die zweite Hauptrolle wurde mit Jason Statham besetzt, wohl ein Zugeständnis an die jüngeren Zuschauer. Statham macht seine Sache gewohnt solide. Um nicht mit einer Auflistung aller Nebendarsteller zu langweilen, hier nur meine persönlichen Lieblinge:

- Dolph Lundgren rockt als psychotischer Mordbube das Haus! Eine absolut herrliche Vorstellung! Dolph unterstrich bereits mit seinen kleinen Actionern der letzten Jahre seine Sonderstellung, er ist und bleibt mein Achtionheld #1!
- Eric Roberts muss erwartungsgemäß als Bösewicht herhalten, was der alten Gesichtsruine vortrefflich gelingt.
- Mickey Rourke darf als abgewrackter Ex-Söldner ein wenig philosophieren, Selbstreflexion auf der großen Bühne.

Diverse Muskelfleischberge runden das Bild ab, Bruce Willis und Arnold Schwarzenegger haben Miniauftritte. Der Film macht Spass, ein Geschenk an die Fans des Genres. An der Blu-ray gibt es nichts zu meckern.

Zunächst 7,5/10 (gut bis sehr gut). Doch da geht noch was, die deutsche Synchronisation scheint den Film auszubremsen, die nächste Sichtung erfolgt im Originalton.

----------

• First Blood (USA 1982)

Rambos erster Auftritt ist ein unsterblicher Klassiker. Ich weiss wirklich nicht, wie oft ich den Film inzwischen gesehen habe. Gefiel er mir früher bereits sehr gut, gehört er inzwischen längst zum Kreis meiner absoluten Lieblinge. Der traumatisierte Vietnam-Veteran gerät in das Mahlwerk reaktionärer "Gesetzeshüter", doch die haben nicht mit der Kampfkraft des Spezialisten gerechnet. Brian Dennehy ist die perfekte Besetzung für den Part des Hinterwäldlersheriffs, Richard Crenna als Offiziersknallschote und Rambos Mentor ein Brüller, unglaublich welch köstliche Sätze er absondert. "Backwood-Action mit Message" der allerbesten Sorte!

Hier kann es nur 10/10 setzen, alles andere wäre eine Frechheit.

----------

• Rambo: First Blood Part II (USA 1985)

Aus dem Steinbruch in den Dschungel, Rambo räumt auf! Sein "Freund" Trautman (Richard "Knallschote" Crenna) schickt Rambo wieder in sein altes Jagdgebiet, er soll dort vermisste Kriegsgefangene aufspüren. Doch die Herrschaften werden von einem widerlichen Polit-Schleimbeutel gef***t, Rambo muss alle Register ziehen um seine Kameraden zu retten. Mit Julia Nickson hat man Rambo eine hübsche Hilfskraft zur Seite gestellt, die für einen Anflug von Anmut und Romantik sorgt. Wie bemerkt Frau Nickson treffsicher: Rambo, you are not expendable. Früher liebte ich den zweiten Rambo sogar noch mehr als den Erstling. An meiner Begeisterung für diesen Film hat sich nichts geändert, obschon er inzwischen von seinem Vorgänger überholt wurde.

9/10 (überragend)

----------

• Rambo III (USA 1988)

Wieder erhält Rambo besucht von Freund Trautman, doch diesmal verweigert er sich. Als Trautman jedoch in Afghanistan den bösen Russen in die Hände fällt, eilt Rambo seinem Ausbilder zur Hilfe. Der Streifen wurde damals von der Realität überrollt, denn die Russen machten sich aus Afghanistan davon, taugten unter Gorbi nicht mehr so recht als Bösewichte. Die Afghanen werden hier noch als mutige, unbeugsame Freihheitskämpfer gezeichnet, wie sich der Wind doch drehen kann. Bei "Rambo III" wurde mehr technischer Aufwand als bei den vorherigen Teilen betrieben, der Streifen reicht aber nicht ganz an die übermächtigen Vorgänger heran. Waren die Russen schon im zweiten Teil wenig freundliche Burschen, sind nun endgültig zu völlig perversen Schlächtern mutiert. Befremdlich in der Aussage, dennoch sehr unterhaltsam und mit knuffigen Sprüchen garniert.

8/10 (sehr gut)

Alle drei Flicks wurden im Originalton geschaut, die alte DVD-Uncut-Box von Kinowelt stellt mich nach wie vor völlig zufrieden.