Mit ein wenig Verspätung möchte ich kurz auch meine Eindrücke von den neuen Veros schildern, die ich anlässlich meines Besuchs in SG gewinnen konnte.
Ein Freund von mir trug sich mit dem Gedanken, die 60er zu erwerben und dazu die Traumkombination aus nuControl und NuPower d. Ich selbst war natürlich gespannt darauf, endlich einmal selbst die neuen Veros zu hören, insbesondere die 140er.
Gehört haben wir im Vero-Studio. Wir hatten ausreichend Zeit und haben verschiedene Musikrichtungen getestet, mein Freund vor allem Rock und Gitarrenmusik, ich im Schwerpunkt Klassik. Leider standen die alten Veros nicht mehr im Hörraum, so dass ein direkter Vergleich nicht möglich war. Damit relativieren sich die Höreindrücke ganz erheblich, denn aus der Erinnerung in einem anderen Raum lässt sich schlecht vergleichen (wenn auch ein Unterschied sofort offenbar wurde, dazu gleich mehr).
Wie auch rockyou kann ich zu zwei für mich ganz zentralen Disziplinen, nämlich Bühnendarstellung und Räumlichkeit, leider nichts Profundes schreiben. Das hängt mit den Räumlichkeiten und den Gegebenheiten vor Ort zusammen, meiner Vermutung nach insbesondere mit den vielen Lautsprechern, die direkt nebeneinander aufgereiht stehen (wobei auch ein Vorrücken der 140er keine wesentlichen Verbesserungen brachte). In meinem Hörraum klingen die 14er in dieser Hinsicht erheblich besser als alles, was ich in SG gehört habe. Das hängt aber mit Sicherheit nicht an den Lautsprechern, sondern an Aufstellung und Raumakustik. Ich betone das auch deshalb, um noch einmal auf den riesigen Einfluss einer vernünftigen Aufstellung und Raumakustik hinzuweisen: Hier werden qualitative Unterschiede zwischen Boxen sehr schnell relativiert oder sogar in ihr Gegenteil verkehrt.
Nun aber zu den Klangeindrücken. Wie auch rockyou konnte ich von unangenehmen Schärfen in der Veroreihe nichts vernehmen. Es ist immer noch ein typischer Veroklang, das heißt analytisch und präzise, dabei hochdynamisch und - je nach Box - mit sehr gutem bis hervorragendem Bass. Auffallend war auch für mich, dass sich die 110er jetzt, im Unterschied zur 11er, nahtlos in die Klangcharakteristik der Reihe einfügt. Schaltet man von den 30ern über die 60er und 110er auf die 140er, ändert sich mit anderen Worten nichts an der grundsätzlichen Tonalität; die Qualität der Wiedergabe steigt aber hörbar von Box zu Box.
Dabei ist für mich die 60er eine wirklich ganz hervorragende Box, die bereits alles bietet , was man von einem Lautsprecher erwartet. Auch mit sehr hohen Pegeln bleibt sie noch sauber und souverän. Vor allem aber bietet sie die hervorragende Auflösung der neuen Mittel- und Hochtöner. Das war ein Punkt, an dem ich - auch aus der Erinnerung heraus - tatsächlich Unterschiede zu meiner 14er wahrgenommen habe. So konnte ich etwa bei einem Mozart-Klavierkonzert deutlich Atemgeräusche des Pianisten vernehmen, die auf meinen 14er nicht oder kaum zu hören sind. Und wenn das schon aus der Erinnerung auffiel, dürfte der Unterschied in einem Direktvergleich noch deutlicher hervortreten. Ich glaube, hier ist Nubert einen deutlichen Entwicklungsschritt gegangen.
Noch kurz zu nuControl und nuPower. Beide Geräte machen einen sehr wertigen Eindruck. Mit Sicherheit eine Anschaffung für viele, viele Jahre!
Übrigens hat mein Freund zwischenzeitlich die 60er mit nuControl und nuPower geordert. Die Lieferung geht auf den Weg, sobald nuControl und nuPower bei Nubert eingetroffen sind. Sicher wird er dann hier im Forum berichten.
Viele Grüße
Genussmensch
Nachtrag:
Noch einen ganz wichtigen Eindruck habe ich vergessen zu berichten: Stimmen klingen auf den neuen Veros fantastisch! Das war ja schon bisher eine der ganz großen Stärken der Veroreihe. Ich habe den Eindruck, dass der neue Mitteltöner hier noch einmal eine spürbare Verbesserung gebracht hat.