Philipp hat geschrieben:Was Hammerfall angeht: Ist DAS klassischer Metal?
Hab ich nicht behauptet.
Ich hätte jetzt eher Bands wie Nevermore die Ehre zugesprochen, die Fahne des "klassischen" Metals in Zeiten von Nu, Death, Black, irgendwas-core und sonstigen Auswüchsen hochgehalten zu haben.
"Hochgehalten haben" ist was anderes als "wieder populär gemacht haben" - Ersteres geht Letzterem gemeinhin voraus. Es gab immer Bands, die am Mainstream vorbeimusiziert haben, sei dieser nun Thrash, Death, die Pantera-Machine-Head-90s-Thrash-Schiene, Grunge, Nu, Black, Metalcore und was immer ich vergessen habe. Ich würde aber, wenn ich einen Fahnenträger wählen müsste, definitv Saxon nennen. Die sind m.E. wesentlich klassischer als Nevermore...
"Klassischer" Metal sind für mich Bands, die sich nicht irgendwelchen Untergenreklischees anbiedern und weder true noch sonstwas sind, sondern einfach gute harte Musik machen. Verzerrte Gitarren, schnelle Drums, ein Sänger der noch nach Mann klingt, dazu noch Groove und Energie - fertig, mehr brauchts doch gar nicht! Felltangas sind doch genauso wenig "klassisch" wie Pandaschminke.
Etwas differenzierter müsste eine Definition von "Metal" m.E. schon ausfallen - du beschreibst in obigem Zitat u.a. Metal, Punk und Hardcore, aber auch rotzigen Up-Tempo-Blues-Rock.
Und ich rede auch nicht von Unterwäsche, Kriegsbemalung oder Image, mir ging's ausschließlich um die Musik.
Vor Hammerfall war "Heavy Metal" verpönt! Seit "Glory To The Brave" muss es nicht auf Teufel komm was anderes als "normaler" Metal sein. Und Hammerfall waren zumindest mutig genug, sowas rauszubringen.
Dass sich mit dem sog. "True Metal" (interessanter Weise stammt der Begriff "true" - den ich nicht diskutieren werde - m.W. aus der Black-Metal-Szene) eine ganz eigene Subszene gebildet haben mag, die, wie ihre Begründer, hauptsächlich durch Recycling besticht, interessiert mich in diesem Zusammenhang nicht.
I'd rather be called sour and bitter than be deemed the flavour of the weak. (M. Walkyier)