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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Verfasst: Mi 13. Apr 2011, 19:46
von Blap
Nubox481fan hat geschrieben: Ok man hatte ja keine andere Wahl denn damals konnte man eine Flache Story noch nicht mit Specialeffekts kaschieren.
Einspruch! Mir gefallen traditionelle Effekte weitaus besser als der Grossteil der üblichen "Computerorgien". Schau dir z.b. die Werwolfverwandlungen in "An American Werewolf in London" und/oder "The Howling" an, dagegen kann man jedes CGI-Spektakel in die Tonne treten. Oder die herrlichen Godzilla Filme, im Vergleich zur grauenhaften Godzillavergewaltigung des Dampfbüglers Emmerich. Am liebsten würde ich unzählige Beispiele aufführen, aber dann verliere ich vor lauter Begeisterung die Contenance...

Ansonsten stimme ich dir natürlich zu, früher waren die Filme schöner. Was insbesondere für die sechziger und siebziger Jahre gilt.

:D

Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Verfasst: Mi 13. Apr 2011, 20:09
von Nubox481fan
Blap hat geschrieben:Schau dir z.b. die Werwolfverwandlungen in "An American Werewolf in London"
Joar mein Lieblings Werwolffilm. Das haben die echt gut hinbekommen keinen Zweifel.

Klar heutzutage gibt es auch viel Müll also aufgeblasene Effekte die aber oft nicht zum Film passen. Schönes Beispiel z.B. Wolferine der Endkampf auf dem Atomkrafterk, oder was das war, war einfach nur schlecht und hat überhaupt nicht zum Rest von den Effekten gepasst. Sowas stößt mir meist bitter auf - wenn schon Effekte dann bitte in gleichbleibender Qualität. Wobei es auch hier Filme gibt bei denen das nicht ganz so bitter aufstößt wie z.B. dieser Film mit dem außerirdischen Monster bei den Wikingern - weißt bestimmt welchen ich meine.
Ansonsten stimme ich dir natürlich zu, früher waren die Filme schöner.
Joar also worauf ich halt hinaus wollte ist dass es heutzutage zu viele Filme gibt die ausser den Effekten eigentlich gar keine Daseinsberechtigung haben. Momentan ist auch wieder Flaute... wünsche mir mehr so Filme wie Matrix, Inception etc... gute Effekte gepaart mit ansprechendem Inhalt.

Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Verfasst: Do 14. Apr 2011, 10:26
von Blap
Du meinst wohl "Outlander"? Den fand ich ganz witzig.

Mit "schlechten" Effekten habe keine Probleme, da ich auch Trash zugeneigt bin. Nur sind mir halt traditionelle FX lieber. :)

Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Verfasst: Do 14. Apr 2011, 23:05
von Nubox481fan
Blap hat geschrieben:Du meinst wohl "Outlander"? Den fand ich ganz witzig.
Jo genau.
Blap hat geschrieben: Nur sind mir halt traditionelle FX lieber. :)
Was ne gute Überleitung ist...

House III -der Fluch des Massenmörders

Nicht überall wo House draufsteht ist auch House drin. War mir aber bereits vorher klar daher gab es auch keine Enttäuschung.

Trotzdem ein ganz amüsantes Filmchen. Relativ spannend aber wirklich gruseln ist nicht drin - dafür kommt keine Langeweile auf.

7.5

Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Verfasst: Do 14. Apr 2011, 23:06
von Blap
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Hatchet for the Honeymoon (Italien, Spanien 1969, Originaltitel: Il rosso segno della follia)

Norman Bates reloaded in blutiger Seide

John Harrington (Stephen Forsyth) und seine Gattin Mildred (Laura Betti) führen in Paris ein erfolgreiches Geschäft für Brautmoden. Der stets galante John wird von Models und Kundinnen verehrt, seine Ehe ist jedoch ein eisiges Desaster aus Hass und Verachtung. Niemand ahnt etwas von der heimlichen Leidenschaft des John Harrington, er tötet junge Damen mit einem Fleischerbeil, vorzugsweise in deren Hochzeitsnacht. Lediglich Inspektor Russell (Jesús Puente) fühlt dem charmanten Geschäftsmann immer wieder auf den Zahn, kann ihm aber nichts nachweisen. Als John auf die attaktive Helen Wood (Dagmar Lassander) trifft, scheint sich sein Gefühlsleben in eine andere Richtung zu bewegen. Doch die tyrannische Mildred denkt gar nicht daran ihren Angetrauten freizugeben, sie akzeptiert nur den Tod als Scheidungsgrund. Diese Unnachgiebigkeit soll nicht nur für Mildred grausige Konsequenzen nach sich ziehen...

Mario Bava erinnert uns mit diesem Thriller an seinen eigenen Klassiker "Blutige Seide" (Sei donne per l'assassino), mit dem 1964 einer der wichtigsten Grundsteine des Giallo gelegt wurde. Tatsächlich sind beide Werke in der Modebranche angesiedelt. Doch während "Blutige Seide" als reinrassiger Thriller unterwegs ist, beschreitet "Hatchet for the Honeymoon" andere Wege, streift den Giallo nur am Rande. Der Killer ist von Anfang an bekannt, er berichtet dem Zuschauer freimütig von seinem Wahn. Oft wird der allseits bekannte Norman Bates (Psycho, Alfred Hitchcock 1960) als Vergleich bemüht, was bei Kenntnis beider Filme kaum wundert. Im späteren Verlauf macht sich zunehmend "Gruselstimmung" breit, die man je nach Vorliebe als Irrsinn des Hauptcharakters abtun mag, oder aber der eigenen Phantasie freien Lauf lassen kann.

"Hatchet for the Honeymoon" bietet dem dem Bava-Verehrer die liebgewonnenen Ingredienzien an, für die man den legendären Regisseur schätzt und achtet. Bava übernahm hier auch die Kameraarbeit, die immerhin sein ursprüngliches Betätigungsfeld darstellt. Die Kamera wird sehr kreativ eingesetzt, ich wundere mich immer wieder darüber, welch nahezu einzigartiges Gespür der Künstler für "spannende" und faszinierende Einstellungen hatte. Nicht minder beeindruckend gelingt das Spiel mit Licht und Schatten, Farben und Räumen. Wenn Stephen Forsyth sein "Puppenkabinett" aufsucht, versinkt man in einem Rausch aus wohlig-bizarrem Grauen und obskurer Schönheit. Zusätzlich wird die Intensität des Films durch den treffsicheren Score von Sante Maria Romitelli gesteigert, der gekonnt zwischen dezent bis wüsten Psychedelic-Sounds und klassischen Ansätzen pendelt.

Stephen Forsyth ist die Rolle des irren Killers gewissermaßen auf den schlanken Leib geschneidert. Dank seiner leicht androgynen Ausstrahlung wirkt er zerbrechlich und rätselhaft zugleich, spielt den immer weiter in den Wahnsinn driftenden Schönling sehr gekonnt. Forsyth gelingt es immer wieder mit entrücktem Blick für Gänsehaut zu sorgen, herrlich. Laura Betti gibt die giftige Ehefrau nicht minder überzeugend, offenbart aber auch zarte Seiten hinter ihrer harschen Fassade. Dagmar Lassander hat mehr zu bieten als man zunächst vermutet, keinesfalls sollte man ihren Part als "schöne Dekoration" abtun. Obschon die Anlage ihrer Rolle nicht die gleichen Möglichkeiten zu Glanzleistungen mit sich bringt, wie die von Forsyth und Betti dargestellten Charaktere. Jesús Puente schlüpfte in die Rolle des Ermittlers, der sachlich und beharrlich seinem Verstand und Instinkt folgt. Sie hübsche Femi Benussi sehen wir als Model, ihr "Abgang" ist wundervoll in Szene gesetzt. Die übrigen Darsteller müssen sich mit kleinen Rollen begnügen. Wir bekommen einige nette Damen zu Gesicht, ferner kurz huscht die geschätze Froschfratze Luciano Pigozzi durchs Bild.

"Hatchet for the Honeymoon" ist eine Pflichtveranstaltung für alle Freunde des italienischen Kinos. Auch wenn der Streifen nicht so recht in die Schublade "Giallo" passen mag, sollte sich kein Freund dieses Genres eine Sichtung entgehen lassen. Auffällig ist der bissige, oft regelrecht zynische Humor, den Bava später auch in "Bay of Blood" aka "Im Blutrausch des Satans" (Reazione a catena, 1971) unterbrachte. Allerdings darf man keine grobschlächtigen Gewaltausbrüche erwarten, die sich blutrot durch Bavas "Ur-Slasher" ziehen. "Hatchet for the Honeymoon" verzichtet nahezu völlig auf Blut und grafische Gewaltdarstellungen, der Film lebt von seiner Atmosphäre, der handwerklichen und künstlerischen Klasse, nicht zuletzt von den gut aufgelegten Darstellern. Sicher, die Auflösung der Story ist leicht zu erraten, wird kaum einen Zuschauer wirklich vom Hocker reissen. Dies ist jedoch zu vernachlässigen, denn die Qualitäten des Flicks sind von anderer Art.

Dank Koch Media liegt der Film in Deutschland ungekürzt vor. Die DVD erfreut mit ihrer schönen Bildqualität, der Ton ist in deutscher und englischer Sprache an Bord. Boni sind dünn gesät, immerhin fügte man ein kleines Booklet bei. Noch ist die Scheibe zu fairen Preisen erhältlich, von meiner Seite gibt es eine klare Empfehlung!

Zwar verfehlt "Hatchet for the Honeymoon" meine persönlichen "Bava-Top 5" deutlich, für dicke 7/10 (gut) reicht es aber locker. Die Tendenz weist in höhere Sphären, der "Wohlfühlfaktor" sprengt (mal wieder) die Skala.

Lieblingszitat:

"Eine Frau sollte nur bis zu ihrer Hochzeitsnacht leben. Einmal lieben und dann sterben."

Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Verfasst: Sa 16. Apr 2011, 23:00
von Argaweens Wiedergeburt
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Hab ich gelacht. Für Star Wars/Krieg der Sterne Fans ein absoluter Genuss. Wer der Serie Family Guy mag, kann sogar noch mehr lachen.

Prädikat:
Pflicht für Fans von Parodien und Star Wars.

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Auch hier. Sogar noch mehr als bei dem ersten Film. Vielleicht auch, weil das Orginal zu meinen Lieblingen aus der Reihe gehört!

Prädikat:
Pflicht für Fans von Parodien und Star Wars.

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Hab kaum noch gelacht. Nur bei dem Anfang. Der Rest ist ziemlich öde. Ich mein. Das Orginal mag ich schon nicht so gerne aber die anderen Filme vorher waren viel lustiger. Hier gibt es Szenen. Da schauen die sich minutenlang nur an und machen nix. Und besonders von dem Kampfhuhn als Kopfgeldjäger hätte ich mir mehr gewünscht. In der Serie geht das extrem ab. Hier gar nicht.

Die einzigen Höhepunkte sind die Gaststars aus American Dead und das der Film halt öfters zeigt wie schwachsinnig und blöde das Orginal als 3 Teil geworden ist.


Prädikat:
Kann man schauen. Man verpasst aber nix, wenn man es lässt. Es sei denn man ist Harcore Fan von diesem 3 Star Wars Film. Aber selbst dann würde man wahrscheinlich mehr erwarten :(

Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Verfasst: Mi 20. Apr 2011, 15:38
von Blap
Die Fortsetzung der "Mega-Derrick-Sause"

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Cover der Derrick Collectors Box 3, welche die Folgen 16-30 enthält


Folge 38 - Inkasso (Deutschland 1977)

Achim Breiteck (Wolfgang Müller) möchte seine Arbeitslosenunterstützung aufbessern, in einer guten Wohngegend bietet er seine Dienste als Autowäscher an. Als ihn eine Frau per Gegensprechanlage in das Haus von Herrn Rombach bittet, findet der entsetzte Wagenwäscher die Leiche des Hausherrn in der Garage vor. Für Derrick ist schnell klar, dass Achim Breiteck nichts mit dem Mord zu tun hat, die Ermittlungen führen umgehend in eine andere Richtung. Irene Rombach (Monika Gabriel) hat für ihren ehemaligen Gatten nur noch Verachtung übrig, das Paar trennte sich vor einiger Zeit, Irene nahm ihre Karriere als Fotomodell wieder auf. Allerdings steht Frau Rombach ganz offen zu ihrer Abneigung, macht keinen Hehl aus ihrer nicht vorhandenen Trauer über den gewaltsamen Tod ihres geschiedenen Mannes. Der Fall zieht Kreise, denn die zur Tat verwendete Schusswaffe, kam auch in einem anderen Mordfall zum Einsatz, der bisher ebenfalls nicht aufgeklärt werden konnte. Obschon nicht auf den ersten Blick erkennbar, besteht offenbar eine Verbindung zwischen den Todesfällen. Sollte Derrick mit seinen Vermutungen auf der richtigen Fährte sein, ist das Leben eines weiteren Mannes in grosser Gefahr...

Erneut kann man auf ein starkes Ensemble bauen. Niemand spielt sich in den Vordergrund, doch jeder Mitwirkende versteht es zu überzeugen. Karl Walter Diess sehen wird als Apotheker unter Druck, Monika Gabriel als vermeintlich kaltherziges Model. Joachim Wichmann kämpft mit einem schweren Verlust, Lisa Kreuzer agiert mit kalter und fanatischer Präsizion. Dirk Galuba muss erstaunlicherweise nicht als Bösewicht herhalten, "Sachsenklinik Oberschwester" Jutta Kammann ist auch mal wieder mit von der Partie. Tappert und Wepper nehmen sich ein wenig zurück, ernsthafte Ermittlungsarbeit statt flotter Sprüche.

Trotz des Blicks in die Welt der Models, darf man in hier keine frivolen Ausschweifungen erwarten, zumal der Bereich nur am Rande gestreift wird. Diese von Helmut Ashley inszenierte Folge, darf man getrost zu den "seriösen" Episoden der frühen Derrick-Phase zählen. Damit geht (leider) auch der Verzicht auf freche Dialoge und sonstigen Popanz einher. Immerhin bringt der gewählte Titel "Inkasso" einen Hauch von Zynismus ins Spiel. Der Score von Frank Duval ist ohne Zweifel (überwiegend) recht kitschig, tönt aber trotzdem (oder gerade deswegen) sehr angenehm aus den Lautsprechern. Mir fehlt ein wenig der "Drive", doch insgesamt bin ich zufrieden mit "Inkasso". Vermutlich hat die Folge noch mehr Potential, welches sich erst nach einer erneuten Sichtung erschliesst.

6,5/10


***

In Ultrakurzform:


James Bond jagt Dr.No (Großbritannien 1962) - Der erste Bond gehört zwar nicht zu meinen absoluten Lieblingen der Reihe (wie z.B. der grandiose Nachfolger "Liebesgrüße aus Moskau"), kann aber alle Jahre wieder für gute und angenehme Unterhaltung sorgen. Ursula Andress ist ein Traum, für mich der Inbegriff des Bond-Girls. Usch Undress ist das Original, alle folgenden Damen müssen sich damit abfinden. Als zusätzlichen Blickfang präsentiert man uns die schöne Eunice Gayson, die sich auch im nächsten Bond wieder die Ehre gibt. Unvergessen ist ihre Mitwirkung als Schönheit im herrlichen Hammer-Klassiker "Frankensteins Rache" (1958).

Die Blu-ray ist ein Traum, die die alte DVD aus unserer Sammlung deutlich deckelt. Gerade bei den wunderschönen Frauen und Kulissen die hier zum Einsatz kommen, lohnt sich die Anschaffung der BD auf jeden Fall!

7/10 + ein halber Bonuspunkt für Ursula Andress = 7,5/10 (gut bis sehr gut)


52 Pick-Up (USA 1986) - Roy Scheider gerät in eine verhängnisvolle Affaire, damit in die Fänge von skrupellosen Erpressern. Cannon stand in den achtziger Jahren für knuffige B-Action, doch die Filmschmiede wilderte auch in anderen Genres. Die Zierde des Flicks sind John Glover, Robert Trebor und Clarence Williams III, die als abstossendes Trio grandios aufspielen. Sie stellen völlig unterschiedliche Charakere dar, die lediglich ihren ausgeprägten Hang zur Kriminalität gemeinsam haben. Ann-Margret sehen wir als Gattin der Hauptfigur, die damals gehypte Vanity als leichtes Mädchen.

"52 Pick-Up" ist ein sehenswerter Thriller, könnte jedoch ein wenig mehr Spannung vertragen, clevere Twists glänzen leider auch durch weitgehende Abwesenheit.

Nett = 6/10

Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Verfasst: Mi 20. Apr 2011, 22:45
von Mr. Heisenberg
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Eigentlich nervt mich dieser Vampire Hype, aber die Serie hat was 8)
Skurril und Interessant!

Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Verfasst: Mi 20. Apr 2011, 23:55
von Nubox481fan
Mr. Heisenberg hat geschrieben:
Eigentlich nervt mich dieser Vampire Hype, aber die Serie hat was 8)
Jo gar nicht mal so übel. Hab 2 Folgen gesehen und werde mir auch mal die 1te Staffel zu Gemüte führen.

Harry Potter und die Heiligtümer des Todes (BD) Teil1

Am Anfang recht rasant und dann eher gemächlich. Negativ stößt mir auf dass von Herr der Ringe geklaut wurde - da scheint wohl jemand Ideenmangel zu haben.

7.2

Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Verfasst: Do 21. Apr 2011, 13:38
von Blap
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Cover der italienischen DVD von Stormovie


Emanuelle Nera (Italien 1975, Originaltitel: Emanuelle Nera)

Black Emanuelle feiert ihren Einstand

Ihr Beruf führt die junge Fotojournalistin Emanuelle (Laura Gemser) nach Afrika. Sie wohnt während ihres Aufenthalts bei Gianni Danieli (Angelo Infanti) und dessen Gattin Ann (Karin Schubert). Die Danielis führen auf den ersten Blick ein fröhliches Leben, ständig wird auf ihrem Anwesen gefeiert und üppig gebechert. Doch Gianni und Ann haben sich nicht mehr viel zu sagen, der schöne Schein trügt. Emanuelle wirbelt die Hormone des Ehepaares gehörig durcheinander, verdreht Männlein und Weiblein den Kopf. Auch Gloria (Isabelle Marchall) und Richard Clifton (Gabriele Tinti), die mit den Danielis befreundet sind, können sich der betörenden Ausstrahlung der schönen Fotografin nur schwer entziehen...

In diesem Fall habe ich meinen Inhaltseinblick nicht aus Faulheit kurz gehalten, viel mehr gibt der Plot wirklich nicht her. Überhaupt ist der erste Streifen aus der losen Black Emanuelle Reihe eher bieder und zurückhaltend inszeniert. Regisseur Bitto Albertini wandelt auf gemäßigteren Pfaden, als es bei seinen Kollegen Joe D'Amato und Bruno Mattei der Fall ist. Der geschätzte Herr D'Amato kocht z.B. bei "Emanuelle und die letzten Kannibalen" (Emanuelle e gli ultimi cannibali, 1977), ein packendes "Abenteuer-Sex-Mettgut-Menü" auf flott züngelnder Flamme. Bruno Mattei schickt Frau Gemser während "Laura - Eine Frau geht durch die Hölle" und "Laura II - Revolte im Frauenzuchthaus" (Violenza in un carcere femminile & Emanuelle fuga dall'inferno 1982/83) in den Knast, sie erlebt dort eine Sleaze-Hölle aus Sex, Folter, Erniedrigungen und sonstigen Wüstheiten. Zweifellos bieten die späteren Black Emanuelle Flicks nicht nur mehr "exploitative Schauwerte", sie haben weiterhin sogar die besseren Drehbücher im Gepäck. Die Sichtung von "Emanuelle Nera" ist trotzdem ein Genuss, sofern man nicht nach dem tieferen Sinn fragt und sucht, sondern sich einfach von den schönen Bildern verführen lässt. Carlo Carlini fängt mit seiner Kamera die Reize der Landschaft ein, freilich auch die Vorzüge der knackigen Laura Gemser. Lediglich ein paar kurze HC-Einlagen, in denen die regulären Darsteller gedoubelt wurden, passen nicht so ganz in das ansonsten stimmige Gesamtbild. Dafür erfreut der angenehme Score von Nico Fidenco die Ohren, trifft stets die richtigen Töne.

Laura Gemser ist mir zwar noch immer zu dürr, doch ihrer natürlichen und auf besondere Art faszinierenden Ausstrahlung kann (und will) ich mich nicht entziehen. Die Rolle der Emanuelle wurde ein wenig anders angelegt, als in den weiter oben gennanten Filmen der Fall ist. Die schöne Fotografin fungiert nicht als moralische Instanz und/oder makellose Sympathieträgerin, sondern ist eher berechnend gezeichnet, spielt mit den Begierden ihrer Bewunderer(innen). Karin Schubert gelingt als gelangweilte Ehefrau eine solide Vorstellung, wenn sie sich bereits in der Frühphase des Films mit einem Tankwart vergnügt, ist sofort klar wo der Hase lang läuft. Leider kann ich mit den Reizen der Frau Schubert nichts anfangen. Auf mich wirkt die Dame so erotisch wie ein verfaulter Kopfsalat vom Discounter, der im Hinterhof langsam aber sicher in der Biotonne vergammelt. Die grauenvolle Kurzhaarfrisur vertreibt auch noch die letzten Reste meiner Gelüste (Alter Chauvi, widerlicher Drecksack!). Isabelle Marchall gehört zwar ebenfalls nicht zu meinen bevorzugten Damen, kommt aber immerhin deutlich hübscher als Karind Schubert daher. Die Herren schlagen sich durchaus achtbar, der 2010 verstorbene Angelo Infanti punktet mit (s)einer nahezu tragischen Darbietung. Garbiele Tinti, der Laura Gemser 1976 heiratete, bleibt recht blass und austauschbar. Mein heimlicher Star der Sause ist Venantino Venantini. Oft sieht man Venantini in eher bodenständigen Rollen, doch diesmal darf er als versoffener Möchtegernkünstler richtig aufdrehen, sondert mit wilder Frisur wirre Sätze ab, herrlich!

Hier und da ein wenig Gefummel und Geknutsche, ab und zu ein kleines Räppelchen. Um mehr Nährwert vorzutäuschen, sehen wir Laura Gemser nach einem Exzess mit Eingeborenen vor einem Schild stehen, auf dem bedeutungsschwanger zu lesen ist: Do not walk beyond this Point! Doch Emanuelles Nachdenklichkeit währt nur kurz, wenig später muss eine halbe (oder ganze) Mannschaft junger Sportsmänner den Riemen auf die Orgel spannen. Gewissermaßen eine Art von Befreiungsschlag, um den liebeskranken Verehrer endgültig loszuwerden, garniert mit ein paar pseudo-philosophischen Ausführungen. Weitere "Plattsymbolik" gesellt sich hinzu, der eingeführte Tankstutzen, das eindringlich arbeitende Gestänge einer Dampflok. Wenig Handlung mündet in ein dezent tragisch-pathetisches Finale, garniert mit einem Anflug von zarter Melancholie. Eine Gemser-Show für Fans, Einsteiger greifen besser zu anderen Filmen mit der schlanken Schönheit.

Mir liegt die italienische DVD von Stormovie vor. Die gebotene Qualität geht in Ordnung, doch hätte man den Film nicht auf eine DVD-5 gequetscht, wäre die Kompression vermutlich ein wenig weiter in den Hintergrund getreten. Der Ton ist in italienischer und englischer Sprache enthalten, ein Booklet (16 Seiten) rundet das Paket ab. Allerdings kommt das Heftchen lediglich in italienischer Sprache daher, vorwerfen kann man dies einer Scheibe aus Italien selbstverständlich nicht.

Liebhaber kleiner Euro-Erotikstreifen aus den siebziger Jahren kommen auf ihre Kosten, ich habe den Film sofort ins Herz geschlossen. Allerdings erscheint es mir nahezu unmöglich, in diesem Fall eine Bewertung per Zahlenraster vorzunehmen. Die Beiträge von Joe D'Amato und Bruno Mattei liegen im Bereich von 7-8/10 (gut, sehr gut), Bitto Albertinis Werk reicht nicht an diese Flicks heran. Doch eine Bewertung unterhalb 7/10 möchte ich nicht ziehen, dazu mag ich "Emanuelle Nera" viel zu sehr. Ergo bleibt nur der Verzicht auf die unseligen Noten (Von mir aus stellt euch 6/10 + viele Knuffel- und Wohlfühlpunkte vor...).

Lieblingszitat:

"Are you scared?"
"No, not at all. It's exiting!"