BlueDanube hat geschrieben:Frank Klemm hat geschrieben:Wechselobjektive bei Analogen heißt immer SLR (selten auch Zweiäugige).
Sonst hat man nämlich keinen Sucher.
Gegenbeispiel gefällig?
LEICA M7 ..... analoge Sucherkamera mit Wechselobjektiven von 21-135mm (und dem legendären
Noctilux 1:1 / 50 - das höchstempfindliche Serienobjektiv)
Sucherkameras mit Wechselobjektiven. Naja.
Du weißt, wie das funktioniert?
Frank Klemm hat geschrieben:.....die Objektive lassen sich bis an die Sensorebene heranführen
(kein Platz für Spiegel mehr notwendig).....
Theoretisch richtig, aber bei den heutigen Sensoren würden durch zu flachen Auftreffwinkel in den Ecken massive Bildfehler entstehen!
Die Bildfehler entstehen nicht, weil die Strahlen flach auftreffen, sondern, weil
z.B. mit einem Sechslinser nur Fehler bis zur 7. Ordnung korrigierbar sind.
Das flache Auftreffen erzeugt BTW keine Bildfehler (wie soll es auch), sondern
nur eine verstärkte Vignetierung.
Ansonsten ist der Auftreffwinkel durch die Brennweite und den Öffnungswinkel
gegeben. Okay, man kann mit speziellen Korrekturlinsen ihn etwas verringern,
aber das geht auch wieder nur kurz vor der Sensorebene.
Frank Klemm hat geschrieben:Diafilm?
Der reagiert doch wie eine Mimose auf Fehlbelichtung.
Geringe Unter- oder Überbelichtung und die Brillianz der Bilder ist weg. Halbe
Blende ist so das maximal mögliche.
Das ist meiner langjährigen Erfahrung nach völliger Quatsch!
Würde man sonst Diafilme bei der Entwicklung pushen können?
Selbst bei 3 Blenden Unterbelichtung und mehr hat man noch satte Farben und einigermaßen brauchbare Kontraste.
Entschuldige, das ist Blödsinn.
1 Blende Unterbelichtung = Ausschuß.
Von Effektbildern (Mondscheineffekt um die Mittagszeit) abgesehen.
Der große Belichtungsspielraum von Negativmaterial kommt ja auch nicht
von ungefähr, sondern vom flexiblen Belichtungsprozeß bei der Papierbilderzeugung.
Da hängt seit einigen Jahren ein Computer dazwischen, der ein Bild nach
heuristischen Regeln aus dem Negativ berechnet. Das muß nur eine verwertbare
Kennlinie mit "langem Anstieg" haben (wird durch Mischung verschieden
sensibilisierter Körner erreicht). Mittlerweile sind Negativmaterialien im Umlauf,
die einen verwertbaren Anstieg über 13 bis 14 Blendenstufen haben.
Bei Diamaterial gibt es das nicht. Dort kann man auch solche Mätzchen nicht
machen. Das würde zwar ein Bild ergeben mit viel erkennbaren Details, aber
sehr flauem Bild.
Bei einer Projektion in einem dunklen Raum sieht man zwar, dass die Location finster war, aber würde das Bild nicht als verdorben bezeichnen.
Läuft bei mir unter Effektbildern.
Ein Blinder sieht, daß sie fehlbelichtet sind.
Das Bild ist aber weder ganz schwarz noch ganz weiß.
Bei Negativmaterial wäre von der Fehlbelichtung kaum was zu bemerken.
Frank Klemm hat geschrieben:Negativfilm ist da mit üblichen -2 ... +4 Blenden wesentlich komfortabler.
Mag sein, dass Negativfilm einen etwas größeren Belichtungsspielraum hat. Die -2 Blenden bringen aber ebenso flaue Bilder wie ein Diafilm bei +2 Blenden.
Tatsache ist, dass Diafilm Probleme bei Überbelichtungen hat und Negativfilm bei Unterbelichtungen.
Diafilm zeigt jegliche Fehlbelichtung an. Ich habe noch nie einen Belichtungsspielraum
gesehen und wüßte auch nicht, wie dieser entstehen sollte.
"Tatsache" heißt also "existiert nicht".
Was Negativfilm verkraftet, hängt davon ab, was man auf das Etikett draufklebt.
Bei heutigen Mischungen verläuft die Belichtungskurve über einen Bereich
zwischen 1:8000 und 1:10000 mit nennenswerter Krümmung. Einfache
Motive haben einen Kontrast von 1:100, komplexere von 1:500, krasse auch
deutlich darüber. Bei einfachen Motiven hat man einen Belichtungspielraum
zwischen 1:80 bis 1:100 (ca. 6,5 Blenden), bei komplexeren zwischen 1:15 bis 1:20
(ca. 4 Blendenstufen), bei noch größeren Kontrasten in einem Bild wird das
noch weniger.
Was von diesem Belichtungsspielraum "oben" und was "unten" zu finden ist, hängt
von der Verpackungsbeschriftung ab. Ob eher Unter- oder eher Überbelichtung
stören, ist weiterhin motivabhängig. Eine stukturierte helle Hauswand reagiert
etwas anders als ein Motiv mit tiefen Schatten.