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Verfasst: Mo 19. Sep 2005, 21:32
von Instabil
imacer hat geschrieben:Erstmal.. entspann' Dich bitte, bleibe sachlich und werde nicht persönlich!
Vielleicht kennst Du ja ein oder zwei Unternehmen, in denen es nicht so ist, bei solchen Betrachtungen gehts aber um den statistischen Durchschnitt. Darfst die Realität gerne leugnen, aber ändern wirst Du sie dadurch nicht.
Dasselbe gilt für die Lebenshaltungskosten. Im Schnitt (!) sind diese nunmal geringer, seien es Mieten, Wasser, Abfallbeseitigung oder Lebensmittel.
Wenn es einem Unternehmen gut geht, wird es keine Leute entlassen, die es braucht, nur weil es nun das Recht hat, diese zu entlassen.
Und Arbeitslose sollten in meinen Augen nicht gleich den Anspruch stellen, sofort einen Kündigungsschutz zu bekommen. Ist etwas "arrgont" bei Millionen von Arbeitslosen und einem immer weiter globalisierten Arbeitsmarkt.
imacer
Sorry, aber da muss ich Homer recht geben..diese Stammtischmentalität mit Argumenten die vollkommen aus der Luft gegriffen sind und fernab jeder Wirklichkeit sind erregen nun mal das Gemüt.
Strom/Wasser/Gas Kosten sind hier Teilweise höher als im "Western" Mieten sind (nehmen wir mal München und Stuttgart die eh aus der Reihe fallen raus) gleich hoch (hab nun schon mehr als eine Wohnung gesucht auch für Freunde mit in ganz Deutschland)
Sprit? Sprechen wir nich drüber. Nahrungsmittel? Glaubst Du das wirklich? Und wenn ich in Esslingen für einen Coctail 6.5€ zahle und in Leipzig auch..naja..sprechen wir auch nicht drüber..Oder?
Warum ist eigentlich die Produktivität im "Westen" höher als im Osten? Vor allem bei den westlichen "Halbtagsjobs"? (38h)
Das stammt leider auch nur vom Stammtisch. Die Produktivität ist ähnlich hoch...egal welcher Landstrich. Und mit der Einrechnung der höheren Wochenarbeitszeit ALS auch den niedrigeren Löhnen kommt bei mir in Summe ein anderes Ergebnis raus...aber ich bin ja nur dummer Ossi....
Zum Thema Wahlausgang äußere ich mich mal überhaupt nicht....da sind mir einige Meinungen leider doch VIEL zu heroisch gegenüber einer linken Gruppierung...ich bin der Meinung so etwas sollte man nicht so laut äußern..egal in welcher Richtung...
Grüße
Carsten
Verfasst: Mo 19. Sep 2005, 21:37
von Homernoid
Das sind genau die, die dann jammern, wenn sie ne 40h Woche bekommen...
Verfasst: Mo 19. Sep 2005, 21:52
von imacer
Nochmals.
Es ging um statistische Mittelwerte. Es lässt sich ja wohl nicht leugnen, dass es Unterschiede im Lebensunterhalt gibt. So wie es sie zwischen den einzelnen Bundesländer im Westen gibt (grob gesehen von Nord nach Süd), existiert auch ein Unterschied zwischen West und Ost.
Beispiele von Cocktails finde ich nun etwas themenfremd, wer knapp mit seinem Geld haushalten muss, muss keinen Cocktail für 6,5 Euro trinken, oder?! genausogut könnte man dafür übrigens auch 20 Euro ausgeben, aber das würde das Wesentliche nun zu stark verzerren.
Du schreibst ja selbst (@Instabil) dass sie (Kosten für Strom/Wasser/Gas) teilweise höher sind als im Westen.
Überwiegend sind sie aber eben halt gleich teuer oder eben niedriger.
Und zur Ermittlung des Durchschnitts darfst Du nicht die Städte München und Stuttgart einfach ausschließen, da kann man sich die Statistik ja hinbiegen wie man will.
Je nach Quelle wird man andere Angaben finden.
Glaube auch kaum, dass ich mich Stammtischparolen bediene.
Wenn ihr der Meinung seid, durch Lohnerhöhungen wird es diesem Land wieder besser gehen, dann entschließt euch eben weiter für die Parteien, die genau das fordern.
Man sollte aber auch mal drüber nachdenken (gerade bei Forderungen nach einem Mindestlohn), dass es 1. ein Zwang für den Arbeitgeber ist, eine bestimmte Summe zu zahlen und 2. dass es vielleicht auch Geringqualifizierte gibt, die es nicht schaffen, eine Wertschöpfung zu erbringen, die 1400 Euro/Monat wert ist.
Diese Menschen haben dann Null Chance auf Arbeit.
Achja Homernoid, ich habe die 40-Stunden-Woche, spar' Dir also solche Kommentare, die tun hier nichts zur Sache.
imacer
Verfasst: Mo 19. Sep 2005, 21:58
von Homernoid
Sag mal. Guckst Du Dir auch die Links an?
Natürlich gibt es auch Lohnabweichungen zwischen Nord und Süd. Aber nicht in dem Gefälle wie zwischen West und Ost! usw. usw. usw.
P.S. Mein Gehalt verhandel ich immer noch mit meiner Firma und nicht mit der Partei.
btw. Habe ich einen Mindestlohn gefordert? Wo steht das? Wo hast Du diese Info her?
Verfasst: Mo 19. Sep 2005, 22:24
von imacer
Klar habe ich mir den Link angeschaut, war auch unter denen, die ich ergoogelt habe.
Deswegen schrieb ich ja, dass je nach Quelle andere Ergebnisse herauskommen und bei der Zusammensetzung des Warenkorbs gibt es auch Unterschiede.
Gegenbeispiel, leider 2 Jahre alt, habe aber keine Zeit, um jetzt lange zu suchen.
http://www.freitag.de/2003/33/03330401.php
Ich habe nirgends geschrieben, dass Du einen Mindestlohn gefordert hast.
Ich habe den Aspekt nur angeführt weil es Menschen gibt, die meinen, dass dann vielen geholfen wäre und es wäre ein Gedankenschritt weiter in die Richtung der Anhebung der Löhne.
Leider ist der Gedanke nicht ganz zu Ende geführt.
Bitte teile mir Deinen Gedankengang mit, wie ein Land, eine Stadt oder eine Region für Investitionen attraktiver werden soll, wenn dort das Lohnniveau angehoben wird.
Diese Logik will sich mir nicht erschliessen.
Wenn Du Dein Gehalt mit dem Arbeitgeber verhandelst, an wen richtet sich dann die Forderung der Lohnanpassungen?
imacer
Verfasst: Mo 19. Sep 2005, 22:54
von Homernoid
Der sog. "Warenkorb" ist im Normalfall immer gleich, kann sich natürlich ändern, wenn es neue Verbrauchsgewohnheiten gibt.
Lediglich die Gewichtung kann sich unterscheiden, von Jahr zu Jahr.
Ansonsten bräuchten wir den nicht, wenn ich ihn für jedes Land neu erstellen würde.
Der Warenkorb für die Preisindizes in der Bundesrepublik Deutschland umfaßt zur Zeit ca. 750 Waren und Dienstleistungen. Er ist identisch für Deutschland, das frühere Bundesgebiet, für die neuen Länder und Berlin-Ost und für alle speziell abgegrenzten Haushaltstypen.
http://www.destatis.de/presse/deutsch/pm1999/wkorb.htm
Mein Gehalt verhandel ich mit meiner Firma, welche u.a. Tarifverträge mit den entspr. Partnern abgeschlossen haben.
http://verdi-th.de/index.php4?menu=main ... load=index
Verfasst: Mo 19. Sep 2005, 22:58
von teite
Hallo,
Lustige Diskussion, die irgendwie nix mehr mit der Wahl zu zun hat.
Meine Zustimmung zur Meinung von Al muss ich auch gleich wieder einkassieren, was er da grad verzapft hat, ist ja wirklich unglaublich.
@imacer:
Leute, die die Linken wählen fühlen sich halt von den "normalen" Parteien nicht vertreten. In Deutschland braucht jeder ne Lobby die für ihn rumkrakelt, sonst fällter hinten runter. Nur wer am lautesten schreit wird gehört, normale und sinnvolle Argumente zählen doch schon lange nicht mehr.
Wie die Unternehmensverbände in den letzten Jahren eine Testbombe nach der anderen platzen lassen ist schon bezeichnend.
Zur DDR fällt mir nur eins ein, Kapitalismus braucht Kapital. Ohne kanns schlecht funktionieren.
Und die Leute sind halt 2mal enteignet worden. Einmal von der DDR und dann nach der Wende nochmal. Indem die Treuhand und Nachfolgegesellschaften sämtliches Volksvermögen verscherbelt haben.
Wieviel hat der Bund eigentlich für die ganzen staatseigenen Ländereien der DDR bekommen? Dürfte auch ne stattliche Summe gewesen sein.
Die Situation da ist schon ziemlich vertrakt, teilweise werden ja ganze Landstriche im Prinzip aufgegeben.
PS: Wer kippt zuerst um? Ich wette auf die Grünen, oder doch FDP? ...
cu,
Stefan
Verfasst: Di 20. Sep 2005, 07:48
von mcBrandy
Hi Burki
Du wieder hier!? Die Sonne geht auf!
Ich geb dir recht. Die Wähler haben die Rot-Grün abgewählt und wollen auch keine Schwarz-Gelbe Koalition. Jetzt liegt es eigentlich an den Parteien daraus was vernünftiges zu machen.
Gruss
Christian
Verfasst: Di 20. Sep 2005, 07:59
von mralbundy
@homernoid:
Hab mich mal erkundigt - laut dem statistischen Bundesamt hast Du Recht, was die Lebenshaltungskosten betrifft. Diese sind ganz leicht über dem West-Niveau (wundert mich ehrlich gesagt).
Trotzdem gehst Du imho mit einer völlig unangebrachten Sichtweise in die Thematik. In der Wirtschaft ist unwichtig wie viel man haben möchte (Gehalt), sondern es zählt einzig und allein wie die einzelne Firma nunmal aufgrund der Wettbewerbsfaktoren zahlen möchte bzw. zahlen kann.
So ähnlich ist das doch eigentlich auch mit den Sozialleistungen gegenüber den LEuten im Osten. Da dort nunmal extrem große bzw. hohe Kosten entstehen, ist es dem Staat doch wenigstens möglich, ein paar Euro zu sparen, denn der Osten ist ja sowieso ein Fass ohne Boden.
Und was da angebracht wurde, bezügllich der Ländereien, die sich der Bund geschnappt hat, so sind dies Peanuts im Vergleich zu den Milliarden an Wiederaufbauhilfe, die dort reingebuttert wurden.
Um wieder zu Thema zu finden:
Meiner festen Überzeugung nach, ist linke Politik das absolut falsche Weg inmitten einer Globalisierung. Hier zählt nur der Wettbewerb und dafür sollten wir eine Poltik haben, die es den Firmen möglichst einfach macht, Arbeitsplätze zu generieren. Was bringt die blinde Forderung nach mehr Soziallleistungen oder gar der Generierung von Neid auf Wohlhabende ? Es wird weder mehr Arbeitsplätze durch eine "Reichensteuer" noch durch noch größere Ausgaben bei Sozialausgaben geben. Man sollte eher im Gegenteil auf mehr Eigenverantwortung und Wettbewerb setzen, was Krankenkasse etc. betrifft. Mehr private Wirtschaft und weniger Staat. Dann laufen wir eigentlich auch weniger Gefahr, unseren Staat zu verschulden, wenn es wie in der Wirtschaft läuft.
CIAO
Verfasst: Di 20. Sep 2005, 08:01
von mralbundy
burki hat geschrieben:Meine Meinung: Die Waehler haben doch bei der Wahl recht eindeutig entschieden. Eine "Mitte-Links-Koalitation" haette die Mehrheit....Es ist doch menschenverachtend eine nicht unbetraechtliche Meinung ins Abseits zu stellen, ja (immer noch) als undemokratisch hinzustellen.
Das hab ich mir auch gesagt, als bei der Sachsen-Wahl irgendeine rechte Partei in den Landtag gezogen ist, und bei den Interviews danach alle andere Politiker weggegangen sind..... DAS war eine Frechheit.