Na das ist doch mal ein Thema für mich- nachdem ich mich aus den "Welche Lautsprecher für meinen Verstärker"-Threads schon eine ganze Weile rausgehalten habe.
Kiffen- ja oder nein?
Ist kiffen schädlich?
Kiffen gefährlich(er als Alkohol)?
Das sind alles sehr gute Fragen die man keinesfalls einfach abschmettern sollte als Erwachsener wenn Sie von "jüngeren" gestellt werden. Es gibt zweifelsfrei viel zu viele Kiffer in Deutschland- vor allem wird zu OFT gekifft und viel zu früh. In der Schule gibts ÜBERALL 13-14 jährige die sich in der Pause eine Tüte rauchen um "cool" zu sein.
Das dies nicht die richtige "Anwendung" ist für Gras sollte ja wohl ausser Frage stehen, damit versaut man sich sein Leben.
ABER:
Es gibt nicht nur schlechte Seiten am Kiffen. Wohl dosiert kann ich nichts schädliches / schlimmes daran finden. Genau wie beim Alkohol kommt es auf zwei Punkte im wesentlichen an.
1.) WARUM wird gekifft? Nach einer harten Woche ist gegen einen Freitag-Abend-Genuss-Joint-auf-der-Wiese-mit-Gitarre-und-Freunden-Joint zum entspannen und genießen nichts zu sagen IMHO. Man kann gutes Gras genau so genießen wie eine Flasche guten Wein- gesellschaftlich wirds leider auch bei diesem gewissenhaften Konsum nur bedingt toleriet und ja nach wie vor kriminalisiert.
2.) WIE OFT/VIEL wird gekifft? Das verhält sich genau wie beim Alkohol. Wenn man manchmal rausgeht und etwas trinkt- kein Problem. Was allerdings nicht in Ordnung ist wenn man sich regelmäßig oder maßlos zusäuft / kifft.
Das Hauptproblem was ich bei vielen Menschen sehe im Umgang mit Gras ist eben der maßlose Konsum- das gleiche Bild haben diese betroffenen Personen allerdings auch mit Alkohol. Wenn es nichts zu rauchen gibt wird dafür um so mehr gesoffen. Es scheint also eine Bevölkerungsschicht von vielleicht 5% (Spekulation!) zu geben die gerne regelmäßig / dauerhaft "breit" ist. Warum? Genau das ist eines der Probleme- die man ergründen müsste um den Problemen Herr zu werden.
Ein Schritt in die richtige Richtung wäre die vernünftige Aufklärung zu den Thema. Das Gras eben nicht "harmlos" ist, aber, solange man es mit bedacht raucht, keinesfalls eine "alles verzehrende, abhängig machende" Droge ist. Leider gibt es immer Menschen die mehr- und andere die weniger zu Abhängigkeiten neigen. Und dadurch dass es einige gibt die auf den Geschmack kommen und nicht mehr aufhören können / wollen wird von den Verantwortlichen alles schlechtgeredet.
Aber fakt ist: Cannabis ist NICHT toxisch. Gras ist gesundheitlich unbedenklich- es gibt nichtmal eine tödliche Dosis, egal wie viel man raucht. Nikotin dagegen ist das zweitstärkste in der Natur vorkommende Nervengift. Alkohol verhält sich kaum besser- ist ebenfalls hoch toxisch und richtet im Körper- im Gegensatz zu Cannabis- bei massivem Gebrauch immense Schäden an. Die Gefahr beim Gras liegt zu 99% im falschen- nämlich unkontolliertem- Umgang und der daraus resultierenden Antriebslosigkeit. Gerade der sehr frühe Cannabiskonsum ist äußerst schädlich- da man quasi die komplette Pubertät und Schule verpennt...
"Lösungen" zu dem Problem des falschen Umgangs mit Drogen allgemein:
Aufgrund der Legalität von Alkohol müsste Cannabis eigentlich ebenfalls legalisiert werden- oder wenigstes geduldet, wie in Holland etwa.
Die Vorteile hierbei wären:
1) Der Schwarzmarkt bricht ein- niemand kauft Shit beim Dealer wenn es einen Shop mit anständiger Ware gibt.
Ohne Schwarzmarkt haben es viele jugendliche deutlich schwerer an Gras zu kommen.
2) Zudem gibts in Shops keine härteren Drogen- Dealer sagen schon mal "ich habe auch noch das hier...".
3) Man könnte endlich sinnvoll aufklären und die langfristigen Wirkungen sinnvoll in Versuchsprogrammen festhalten- die Studien in dem Bereich sind absolut unzureichend.
4) Steuereinnahmen statt ausgaben- ich habe keine Lust Steuern zu bezahlen damit die Polizei in Bayern Wohnungen von Leuten durchsucht die auf der Straße mit 0,5 Gramm Marihuana aufgegriffen wurden...
Nachteile:
1) Es wird bestimmt der ein- oder andere mal probieren wie es ist zu kiffen- jetzt wo es legal ist.
Auf der Gegenseite wird aus genau dem Grund für einige (gerade jüngere Leute) uninteressanter.
2) Man wäre eventuell weniger beliebt bei Staaten die den harten "Anti-Drogen-Kurs" einhalten- besonders in Zeiten der Tabakächtung- denn leider würden auch wieder viele Leute mehr Zigaretten rauchen.
@Threadersteller Jens:
Ich kann Deine Einstellung gut nachvollziehen- weder für Gut, noch für Schlecht heißen, aber es muss doch eh jeder Wissen was er will / was für ihn das beste ist. Ich möchte manche Erfahrungen nicht missen- auf andere dagegen kann ich gerne verzichten. Wenn Du nicht im Traum daran denkst mal Gras zu probieren etc. scheinst Du mit Deiner Situation sehr zufrieden zu sein- und dann solltest Du Sie auch nicht ändern, hast Dich demnach also richtig entschieden. Aus den "harten Kifferkreisen" halte ich mich übrigens auch raus seit einiger Zeit- da kann ich einfach nichts mehr mit anfangen- ich habe also den "Absprung geschafft", mein Studium geht weiter *g*.
Allerdings könntest Du ja versuchen den ein- oder Anderen auch dazu zu inspirieren wieder was sinnvolles zu machen im Leben. Oftmals reicht Vereinssport zum Beispiel aus um den Konsum schonmal deutlich runterzufahren. 2x die Woche Training, am WE ein Turnier, schon bleibt die Bong im Schrank stehen an 4 Tagen die Woche. Und auf einmal sieht man wieder klarer dass es gar nicht vorangeht- und dann hat mans auch schon fast geschafft- dann muss man sich nur noch von einigen "Freunden" verabschieden. Und das merken die meisten Dauerkiffer- die Frage ist nur wann. Und ob Sie dann wirklich aufhören wollen...
So, genug geschrieben zu dem Thema, bin mal gespannt ob sich dass überhaupt jemand bis zum Ende durchliest. Wenn ja, bitte melden *g*.
Ich gehe jetzt erstmal Frühstücken.