Die folgenden Ereignisse fanden am 2. Tag der Norddeutschen Hifi Tage 2007 zwischen 9.30 und 14 Uhr statt. Alles was sie lesen werden passierte in Echtzeit.
Oder so....
Was soll ich sagen, mich hat bei diese Veranstaltung nicht wirklich vom Hocker gehauen. Überwiegend Herren gehobenen Alters, die sich gegenseitig an Netzleisten, CD Sprays und 24k CD Playern aufgeilten
Von den Boxen ist mir keine positiv in Erinnerung geblieben. Dieser komische LS der Firma I Speak klang zwar ganz nett, dem Datenblatt mit einem Frequenzgang von 20-28000Hz -3db glaub ich aber nicht wirklich. Wie soll dass denn gehen mit 18 cm Bässen? Der Rest hat mir auch nichts gegeben, da fehlte mir aber auch einfach der drive und die power durch fetzige Musik. Immer dieses Jazz und Klassik-Kram ohne wirkliche Dynamik. Das klang nach meinem empfinden überall gleich schlecht.
Advance Acoustic hatte auch einen Raum, der nicht viel größer als eine handelsübliche Kloschüssel war. Janko und Uwe hätten mir beim Anblick der Geräte fast auf die Füße gekotzt, ich fand sie aber garnicht so schlecht. Sie leuchten mir aber zu hell. Der Typ, der die Vorführung machte, hatte Frisurtechnisch etwas von Herrn Nubert und geriet etwas aus dem Konzept, als Uwe die etwas sehr dünne Wiedergabe seiner hochgelobten Kompaktboxen kritisierte. Aber das lag ja an der Aufnahme
Mein Highlight kam aber, als ich Uwe, Janko und den mittlerweile dazu gestoßenen Lars vom Netzleisten Workshop mit dem Stereo-Chefredakteur Matthias B(l)öde überzeugen konnte.
Das war wirklich eine Erfahrung für sich!
An solche Äußerungen wie "Hören Sie auch Sonntag Vormittag Musik? Da ist der Strom doch am besten..." hatte ich mich ja schon gewöhnt, aber die Naim-Leute und der Böde haben echt den Hirsch abgeschossen.
Der Sall war gerammelt voll und Böde spielte nach kurzer Einleitung an einer Billig Netzleiste ein Orgelstück an. Dann kam Blah Blah und eine 50 Euro Netzleiste wurde eingebunden. Wieder das gleiche Orgelstück.
Doch was war das? Ein vollkommen anderes Klangbild!!!!! Ich habe es gehört!!!! Es klang viel geschmeidiger und feiner! Die Wirkung war unglaublich und ich konnte das als Skeptiker garnicht fassen!!!!
Jetzt war der Naim
PowerIgel an der Reihe. Keine Ahnung wie teuer der Mist ist, aber andere Leute können von der Kohle bestimmt einen Monat eine fünfköpfige Familie ernähren.
Und jetzt kam erst das absoulute Aha-Erlebnis. Nachdem wieder umgebaut wurde wieder das gleiche Stück. Ich hatte jetzt versucht, mir die Feinheiten einzuprägen und langsam war ich doch etwas vertraut mit der Musik und trotz der Erklärung der fantastischen Unterschied konnte ich keine Veränderung ausmachen. Auch nach dem Wechsel zurück zur Baumarktleiste blieb mir nur ein großes Fragezeichen.
Beim betrachten des Publikums konnte man auch sofort die Gläubigen erkennen. Die eine hälfte wurde in neue Klangdimensionen geschossen und war absolut verzückt beim lauschen an den teuren Leisten, die andere hälfte hat sich einen gegrinst. Ich habe mir dann so einen High-End-Opa als Orientierungshilfe gesucht. Immer wenn er das lächeln anfing, die Augen schloss und und voller Verzückung der Musik lauschte, war grad wieder Voodoo am Werk und ich konnte noch genauer hinhören - aber nichts.
Irgendwann wurd mir das rumgetänzel vom Böde aber zu blöde und ich konnte mir das Kopfschütteln nicht mehr verkneifen. Ich muss allerdings zugeben, dass ich erst fast drauf reingefallen wäre und kann nun besser verstehen, dass manche Leute deutliche Unterschiede wahrnehmen. Aber nach genauerem Vergleich stellte sich das alles als Eindildung heraus.
Aber es wurde noch viel viel besser!!!!!
MIKROFONIE lautet das Stichwort.
Der ein oder andere wird sich jetzt vielleicht fragen, was das ganze ist?
Ich versuche mal die Erklärung vom Böde wiederzugeben:
Der Boden ist eine Wand! Nein, wirklich! Der Boden ist eine Wand und was macht der Bass an der Wand?
Richtig, er wird dicker. Und da ja sämtliche Kabel und die Netzleiste auf dem Boden liegen, kommen sie in den Genuss des dickeren Basses. Aber das findet besonders die Netzleiste nicht so gut, denn als High-Ender reagiert sie besonders empfindlich auf dicken Bass und fängt einfach so das resonieren an und wird durchgeschüttelt. Und das ganze geht von der Netzleiste dann in den Verstärker und wird dort auch noch verstärkt!!!!! Und das hört man dann natürlich! Klingt komisch, ist aber so!
Um uns das ganze in der Praxis vorzuführen, kam wieder der Powerigel ins Spiel. Denn der hat schwingungsdämpfende Füße. Nun wurde Musik vorgespielt mit stehendem Igel und danach mit liegendem Igel. Auch wenn High-End-Opa wieder in einer anderen Welt angekommen war vermochte mein Gehör keinen Unterschied wahrzunehmen. Als jemand aus dem Publikum den Böde bat, den Igel doch während des Betriebs umzulegen, weigerte der Böde sich mit unverständlichem Gemurmel. Ich konnte nur sowas wie "... macht man nicht..." aufschnappen.
Hier war dann meine Aufnahmefähigkeit von B(l)ödsinn erschöpft und ich verliess panikartig und unter wahnsinnigem Gelächter den Raum.
Interessant fand ich dann noch die Nad Masters Serie. Wirklich Tolle Geräte!!! Aber auch hier lies mich der Einsatz von Voodoo wieder erschaudern. Da steht der Verstärker doch auf Spezial Alu Spikes mit Keramikkugel Einsatz auf einem Spezial-Rack, welches die Schwingungen in den Boden ableitet und der Scheiß kostet 100 Euro. Die normalen Gerätefüße wären halt nicht so gut, so die Erklärung....
Insgesamt war es doch ganz lustig, mal wieder mit Uwe und Janko auf Tour zu sein und Lars kennenzulernen.
Nubert rockt.