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Verfasst: Fr 10. Okt 2008, 20:04
von m4xz
@ raw:
Wenn sich mehrere verschiedene Sinuswellen überlagern leuchtet mir dieser Effekt ja ein, aber wie ist das wenn ich rein einen 8hz Ton wiedergebe?
Heißt das die "Rechteckform" wird direkt vom Verstärker erzeugt, da dieser mit der Frequenz nicht zurecht kommt oder überfordert ist?
Verfasst: Fr 10. Okt 2008, 20:22
von raw
Nein, die Membran lenkt bei großen Hüben nicht so stark aus wie sie sollte. Die Sicke begrenzt große Auslenkungen und der Kraftfaktor des Antriebs ist an den Auslenkungsspitzen schwächer als am Arbeitspunkt. Die Auslenkungsspitzen des Sinus werden abgeflacht, weshalb sich seine Form an die eines Rechtecks annähert. Dadurch entsteht Klirrfaktor.
Während der Lautsprecher die Nulllage durchläuft, hält er sich nah am Eingangssignal, da hier Antrieb und Aufhängung linear sind. Erst bei den Auslenkungsspitzen wird begrenzt und es entstehen neue Töne. Sie kommen also periodisch vor. Deswegen 8Hz-Traktor.
Verfasst: Fr 10. Okt 2008, 20:24
von Asgard
Ha
Wieder was dazu gelernt.
Also war das mit den Oberwellen jetz totaler unsin?
Verfasst: Fr 10. Okt 2008, 20:33
von raw
Asgard hat geschrieben:Also war das mit den Oberwellen jetz totaler unsin?
Es entstehen Oberwellen (Klirrfaktor). Die sind bei dem 8Hz-Traktor aber nicht als einzelne Schwingung sichtbar. Oder was meinst du?
Verfasst: Fr 10. Okt 2008, 20:34
von m4xz
Ahh gut, so kann einem das Einleuchten
Bei dem Wikipedia Topic habe ich das zwar nicht "herauslesen" können, ich muss aber zugeben, dass ich nur die Bilder angesehn habe, da jede mathematische Formel mich grundsätzlich schonmal abschreckt
So wie du das schilderst klingt es absolut plausibel und verständlich, danke
Verfasst: Fr 10. Okt 2008, 20:52
von Asgard
raw hat geschrieben:Asgard hat geschrieben:Also war das mit den Oberwellen jetz totaler unsin?
Es entstehen Oberwellen (Klirrfaktor). Die sind bei dem 8Hz-Traktor aber nicht als einzelne Schwingung sichtbar. Oder was meinst du?
Na ich hab gedacht das die Oberwellen vom Verstärker kommen und immer vorhanden sind. Und sie halt erst hörbar werden wenn der Verstärker sehr stark belastet wird.
Naja so kann man sich irren.
mfg Asgard
Verfasst: Fr 10. Okt 2008, 20:53
von raw
Einfach fragen.
Das ganze kann man auch anschaulicher ausdrücken:
http://www.arndt-bruenner.de/mathe/java/plotter.htm
Gib hier erstmal die eine, dann die andere Funktion in den Plotter ein und vergleiche.
sin(x)
0,8*sin(x)+0,05*sin(3x)
So sieht in etwa sieht die Wellenform aus, wenn die Membranaufhängung die Sinusschwingung zu den Auslenkungsspitzen hin begrenzt. Um auf diese Form zu kommen, habe ich den Pegel des ursprünglichen Sinus verringert und einen Sinus mit dreifacher Frequenz und geringem Pegel addiert. Das ist der Klirrfaktor K3, ein neuer, leiser Ton mit der dreifachen Frequenz vom ursprünglichem Sinus.
Du siehst nichts von einem neuen Ton, aber er lässt sich herausrechnen und genauso heraushören.
Verfasst: Sa 11. Okt 2008, 10:11
von tiyuri
Vielleicht hilft die Differenzierung der Begriffe Ton/Klang zu einem einzelnen "Sinus-Ton".
Der Ton eines Instruments z.B. besteht aus vielen einzelnen Frequenzen, "Sinus-Tönen":
sie werden als Grundton und Oberwellen bezeichnet.
Wikipedia: Klang hat geschrieben:Terminologische Entsprechungen zum Ton-Klang-Begriff
Das Wort Klang wird auch verwendet:
- in der Akustik und in der Musik als Ton mit seiner Tonhöhe, seinem
Klangspektrum und seiner Klangfarbe (Timbre)
- als Bezeichnung für den von Beschallungsanlagen mit Lautsprechern wiedergegebenen Schall
- als Bezeichnung für einen Akkord
Im allgemeinen Sprachgebrauch wird der Klangbegriff mit dem Begriff Ton unzutreffend vermischt.
Nach DIN 1320 ist ein Ton in der Akustik immer ein Sinuston, also ein Signal mit nur einer diskreten
Frequenz, während man in der Umgangssprache z. B. vom "Geigenton" spricht, obwohl das von der
schwingenden Saite erzeugte Signal auf Grund von seiner harmonischen Zusammensetzung freilich
ein Klang ist.
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Der Ton-Klang-Begriff
Akustik | Musik
---------------------------------------------|---------
Sinuston, Ton, reiner Ton, einfacher Ton | Ton
Klang, einfacher Klang, harmonischer Klang | Ton
Klanggemisch, Mehrfachklang, Zusammenklang | Klang
Wenn also ein einzelner Sinuston wiedergeben werden soll, dann kann sowohl der Verstärker,
als auch der Lautsprechertreiber selbst Oberwellen erzeugen, wenn er verzerrt. Diese Ober-
wellen sind für sich betrachtet einzelne Sinustöne mit doppelter, drei-, ..., ganzzahliges viel-
faches des ursprünglichen Sinustons. Das Verhältnis der Intensitäten der Oberwellen zum Ur-
sinus bezeichnet man als Klirr (Verzerrungen, engl.: distortion).
Die Gesamtheit des ursprünglichen Sinuston und die zusätzlich erzeugten Oberwellen nimmt
man nicht als separate Sinustöne wahr, sondern als "Klang".
Die zweite, "rundere" Kurve von "raw" stellt bereits eine Addition zweier Sinustöne dar.