@ta
Wollen wir mal deine Fragen beantworten.
ta hat geschrieben:1. Wie sauber ist der Strom aus der Steckdose ?
Das habe ich ausführlich in meinem letzten Beitrag beantwortet.
ta hat geschrieben:2. Inwieweit können Unsauberkeiten den Klang beeinflussen?
Im Normalfall, gar nicht. Wenn doch der Klang beeinflusst wird, so stimmt etwas mit einem Gerät, der Verkabelung nicht oder in seltenen Fällen sind tatsächlich sehr hohe Störungen im Stromnetz vorhanden. Die Geräte müssen für den Kunden konstruiert sein, also für den normalen Betrieb in einem Haushalt und nicht für den Laborbetrieb. Wenn also ein Gerät auf normale, im Haus vorkommende Netzstörungen reagiert, so ist es defekt oder eine Fehlkonstruktion.
ta hat geschrieben:3. Was wird durch die Kondensatoren und Gleichrichter des Eingangsnetzteils rausgefiltert, und was eventuell nicht?
Die Netzoberwellen werden komplett beseitigt und von den hochfrequenten Störungen bleibt auch nichts Nennenswertes übrig. Siehe auch den unten angehängten Beitrag aus einem anderen Forum.
ta hat geschrieben:4. Gibt es eventuell verschiedene Stufen der Qualität und des Aufwands bezüglich der Schaltung bei internen Verstärkernetzteilen?
Ein Standardnetzteil reicht in der Regel aus, siehe auch den angehängten Beitrag.
ta hat geschrieben:5. Wieviel Störung ist noch unhörbar?
Das hängt vom Gerät und der Verkabelung ab. Die in einem Haushalt übliche Störumgebung hat im Normalfall keinen hörbaren Einfluss.
ta hat geschrieben:6. Könnte man z.B. Klangveränderungen richtig provozieren, indem man einem Amp im Labor mit Absicht mit superschmutzigem Strom betreibt?
Könnte man versuchen, aber wer hat schon die Möglichkeit solche Tests durchzuführen.
ta hat geschrieben:7. Wie kann man sich dieser Störungen definitiv entledigen?
Ist im Normalfall nicht nötig. Wenn Störungen Auswirkungen haben, so liegt es meist an der Anlage und hier sollte man angreifen. Nur in seltenen Fällen liegt ein so hohes Störpotential vor, dass zusätzliche Filtermaßnahmen notwendig sind.
ta hat geschrieben:8. Für wen bringts etwas?
Was meinst du? Zusätzliche Stromversorgungstuning bringt was für die Hersteller und nichts für die Kunden, wenn diese Anlage störunempfindlich zusammengestellt ist.
ta hat geschrieben:9. Liegt eventuell ein Problem mit dem Stromnetz allgemein vor?
Nein, siehe auch mein Beitrag weiter oben.
Gruß
Uwe
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Beitrag aus einem anderen Forum:
Werden Filtermaßnahmen extern eingesetzt, so geschieht dies ja wohl meistens, indem der Filter in der Netzleiste eingebaut ist. Dies hat mehrere Nachteile:
1. Störungen können weiterhin in die Leitung zwischen Netzleiste und Gerät einstrahlen.
2. Will man dies verhindern, so muss man die Netzleitung schirmen. Dies ist wirkungsvollsten, wenn der Schirm beidseitig aufgelegt wird. Dadurch wird aber ein eventuell vorher nicht geerdetes Gerät geerdet, was zu Brummschleifen führen kann.
3. Filter auf der Primärseite haben immer das Problem, dass die Kondensatoren zwischen den spannungsführenden Leitungen und dem Schutzleiter kleine Werte aufweisen müssen (Begrenzung des Ableitstroms). In Verbindung mit den geringen Werten der eingesetzten Induktivitäten ergibt sich eine begrenzte Filterwirkung, insbesondere bei den unteren Frequenzen. Abhilfe würden nur größere Induktivitäten schaffen, was aber zu großen Dimensionen des Filters führen würde.
Baut man nun eine Filter direkt in das Gerät ein, so entfallen all diese Problem, denn:
- Kabel zwischen Filter und Gerät gibt es nicht, also keine Möglichkeit für Einstrahlungen.
- Die Probleme mit den kleinen Kondensatoren existieren nicht, wenn man die Filterung bei konventionellen Netzteilen hinter dem Trafo, also auf der sekundären Seite vornimmt.
- Auch das Problem mit der Induktivität existiert nicht, weil der Trafo selber ja eine große Spule ist. Mit dem nachgeschalteten Kondensator ergibt sich ein gut wirkender Filter.
Zusammenfassend sind Filtermaßnahmen bei konventionellen Netzteilen innerhalb eines Gerätes nicht aufwendig. Es müssen nur geeignete Kondensator eingesetzt und die Leiterbahnführung entsprechend gestaltet werden.
Wenn das Gerät empfindlich auf Störungen reagiert, so ist es also nicht einzusehen, wenn Hersteller von teueren High-End-Geräten diese kostengünstige interne Filtermaßnahme nicht vornehmen.
Noch eine Anmerkung, wenn es sich um kein konventionelles Netzteil, sondern um ein Schaltnetzteil handelt. So ist es doch so, dass das Netzteil selber die meisten Störungen produziert. Netzstörungen, die von außen kommen, sind nun wesentlich geringer als die Störungen, die das Schaltnetzteil selber produziert. Die wesentlich größeren Störungen des Schaltnetzteil werden nur durch das Sekundärfilter reduziert. Die Störungen von außen hingegen müssen den Filter auf der Primär- und den auf der Sekundärseite passieren. Daher sind doch die doppelt gefilterten externen Störungen zu vernachlässigen.
Ein gut konstruiertes High-End-Gerät reagiert somit unempfindlich auf Netzstörungen.
Netzfiltermaßnahmen sind also nur bei extremen Störungen auf dem Netz sinnvoll.
Sollte es also doch Probleme mit Störungen geben, so sollte man zuerst die Ursache suchen und dann eventuell einen Netzfilter einsetzen. Wenn man die Ursache kennt, so lassen sich die Störungen meist wesentlich effektiver beseitigen, als mit einem Netzfilter.