Nubert Lautsprecher, HiFi- und Surround-Elektronik

Rank hat geschrieben:

canbert hat geschrieben:...
...
Wenn ich schon wieder falsch liege, wäre es nett, wenn mir jemand erklären würde, warum ein potenterer Bassbereich größere Auswirkungen auf den Mittel- und Hochtonbereich hat. Bei großen Pegeln kann ich mir das, wie gesagt, vorstellen, aber bei kleinen?

Vereinfacht ausgedrückt:
Weil bei einer Standbox mit ihren Sub-Bässen der Tief-Mitteltöner deutlich entlastet wird und dadurch auch eine völlig andere Auslegung der Frequenzweiche ermöglicht wird (das wiederum dazu führt, dass neben dem Mitteltöner auch der Hochtöner "entlastet" werden kann).
Beim Kompaktlautsprecher muss ein einziger Tief-Mitteltöner (mit relativ bescheidenen Abmaßen) die komplette Arbeit für den mittleren Frequenzbereich und auch den gesamten Bass-Bereich übernehmen - und diese Unterschiede sind auch bei kleineren Pegeln hörbar.

Schön und gut, aber das ist meines Erachtens keine ausreichende Erklärung für die (leicht nachvollziehbare) Klang-Beobachtung des Thread-Eröffners.

Dabei könnte es doch so einfach sein:
Bei den verglichenen Boxen werden vollkommen unterschiedliche Membran-Technologien verwendet!
Nubert verwendet sehr weiche Membranen mit einer hohen Eigendämpfung, die Monitor Audios verwenden extrem harte Membranen.
Das gibt gerade im Mittel- und Hochtonbereich auffällig unterschiedliche Klang-Charakteristika, die Boxen müssen auffällig unterschiedlich klingen.
Die Tatsache, dass die Monitor Audios zudem noch mit einem höheren Wirkungsgrad angegeben sind legt den Verdacht nahe, dass in den Weichen dieser Boxen die deutlich stärkere Mittel- und Hochton-Abstrahlung der harten Membranen nicht kompensiert wurde.
Nachtrag:
der folgende Satz, gefunden bei AREA DVD, bestätigt diesen Verdacht:

In Bezug auf die Frequenzweichenbestücküng verfolgen die Briten traditionell das Konzept eines puristischen Layouts, um maximale Signalreinheit sowie Wirkungsgrad zu gewährleisten.

Wenn der Thread-Eröffner diesen Klang für besser empfindet, dann sei ihm das doch gegönnt.

Ich glaube mich zu entsinnen, dass Nubert (der ja bekanntermaßen bzgl. der Boxen anderer Hersteller nicht gerade Scheuklappen trägt) immer mal wieder solche oder ähnliche Boxen im Labor hat, um den technischen Hintergründen dieses auffällig anderen Klangbildes auf den Grund zu gehen... und dabei immer mal wieder zu Ergebnissen kommt, die diesen anderen Klang nicht unbedingt als wirklich besser qualifizieren.

Joa, MA ist "bekannt" dafür, dass die Frequenzgänge ihrer Boxen ungleichmäßig sind und vor allem die typischerweise sehr starken Membranresonanzen der Tiefmitteltöner viel zu schwach bedämpft sind und so im Hochton "durchscheinen". Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein erfahrener Hörer mit soetwas glücklich sein kann. So eine Box würde ich gern mal durchmessen und dann da eine neue Frequenzweiche reinbauen. Natürlich würde die Box dann um einiges besser klingen , jedoch hätte sie dann aber immernoch den Nachteil, dass Klirrkomponenten vom Mittelton durch die Resonanzen verstärkt werden. Sprich, wenn das Chassis durch eine Membranresonanz eine Überhöhung von +10dB bei 5kHz hat, wird also die K5-Klirrkomponente von 1kHz um 10dB verstärkt.
Da man nur mit entsprechendem Aufwand die vielen negativen Auswirkungen von starken Membranresonanzen in Griff bekommt, wäre es doch geschickter, wenn der Hersteller gleich ein besseres Membranmaterial verwenden würde.

Hier eine Messung (rohes Chassis unter 0° und 30° horizontalem Winkel, nicht kalibriert, Messabstand 1m, Glättung 1/6 Okt., ca. 3,5ms Zeitfenster, 26cm breite Schallwand) von einem Seas L18RNX Tiefmitteltöner (Aluminiummembran), der auch in so mancher HaiEnt-Box verbaut ist:

Hier müsste man mindestens zwei Entzerrglieder (jeweils bestehend aus Spule, Widerstand und Kondensator) einsetzen, um die zwei Überhöhungen zu dämpfen. Ob ein Hersteller freiwillig sechs Bauteile dafür "verschwenden" würde? Der Griff zu einem vergleichbaren Chassis von Seas mit besserer Membran wäre natürlich billiger.

Die glänzen aber nicht so schön

Hi Denis,

raw hat geschrieben:Joa, MA ist "bekannt" dafür, dass die Frequenzgänge ihrer Boxen ungleichmäßig sind und vor allem die typischerweise sehr starken Membranresonanzen der Tiefmitteltöner viel zu schwach bedämpft sind und so im Hochton "durchscheinen".

ist das nun schon eine Art Meinungsmache gegen MA?

raw hat geschrieben:Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein erfahrener Hörer mit soetwas glücklich sein kann.

Ich auch nicht. Allerdings sind mir bei den LS aus der (neuen) Silver RX-Serie (um die geht es wohl ursprünglich ), also genauer bei den RX 6 und den kleinen RX 1, keine Unartigkeiten aufgefallen. Feine Lautsprecher, wie ich finde, und in Wallnuss und Rosenut-Furnier sehr hübsch. Natürlich ist auch bei MA nicht alles Gold, was glänzt. Sparen einfach an den bekanntermaßen praktischen und augenfreundlichen Gitterbefestigungslöchers. Na, zum Glück wird nicht bei jedem Hersteller damit gegeizt!

raw hat geschrieben: So eine Box würde ich gern mal durchmessen und dann da eine neue Frequenzweiche reinbauen.

Gut, Voraussetzung ist dann wohl erst einmal der Kauf. Interessant wäre es gewiß allemal.

raw hat geschrieben:Hier eine Messung (rohes Chassis unter 0° und 30° horizontalem Winkel, nicht kalibriert, Messabstand 1m, Glättung 1/6 Okt., ca. 3,5ms Zeitfenster, 26cm breite Schallwand) von einem Seas L18RNX Tiefmitteltöner (Aluminiummembran), der auch in so mancher HaiEnt-Box verbaut ist:

MA verbaut doch Eigenentwicklungen (Metallmembranen). Oder irre ich da.

Nordische Grüße!

Klempnerfan hat geschrieben:ist das nun schon eine Art Meinungsmache gegen MA?

Nö.

MA verbaut doch Eigenentwicklungen (Metallmembranen). Oder irre ich da.

Das war ja nur ein Beispiel. Seas-Chassis verwenden sie nicht. Mir ist aber auch kein Chassis bekannt, das eine Membran aus einem einzigen harten Material hat und nicht starke Resonanzen am oberen Ende seines Übertragungsbereiches hat.

Also so langsam wirkt mir der Thread extrem platziert.
Ein Schelm, der Böses dabei denkt...

Oh Mann, die HiFi-Fans machen voll mit - bei der blöden Ehrenkäsigkeit der Zeitschriften, Händler und Hersteller. Da darf man nix sagen, ohne dass gleich irgendein Blödsinn reininterpretiert wird. Ein Inschenjör hätte meinen Beitrag wohl so verstanden, wie er auch gemeint war. Ich häng wohl echt zu viel mit denselbigen ab.

raw hat geschrieben:Oh Mann, die HiFi-Fans machen voll mit - bei der blöden Ehrenkäsigkeit der Zeitschriften, Händler und Hersteller. Da darf man nix sagen, ohne dass gleich irgendein Blödsinn reininterpretiert wird. Ein Inschenjör hätte meinen Beitrag wohl so verstanden, wie er auch gemeint war. Ich häng wohl echt zu viel mit denselbigen ab.

Mein Kommentar bezog sich nicht auf Dich...

Klempnerfan hat geschrieben:Hi Denis,

MA verbaut doch Eigenentwicklungen (Metallmembranen). Oder irre ich da.

Nordische Grüße!

Eine alte Weisheit, frisch von mir auf den Tisch :

ALLE verbauen Eigenentwicklungen. NIEMAND greift auf das jahrzehntealte Know-How der Hersteller zurück.

Wie sonst erzielte man den einzigen, wahren Klang, den man braucht, um glücklich zu sein ?

Einzigartigkeit, danach lasst uns alle Streben, brüderlich, mit Herz und Hand.

Auf dass niemals nicht gleiche Bedingungen herrschen. Blöder Hifi-Gedanke aber auch.

Stefan

Moin,

es ist doch erst mal toll zu lesen, dass sich jemand die Mühe macht LS zu vergleichen, aber
diesen Vergleich habe ich mal umgekehrt gemacht

Die Monitor Audio Silver RS1 gegen die NUBox 681, der Vergleich hinkt dort genauso, weil die kleine RS-1 mehrfach in die nubox passt und einfach im Bassbereich dort keine Chance hat.

Nach einigen Stunden Betrieb der NU681 komme ich zu dem Fazit, dass sich die Dinge, die sich vorher "matschig" angehört haben und plastischer sind und die sich leise auch sehr schön anhören.

Was ich bei der Monitor Audio immer noch sehr gut finde,ist der Hochtöner - allerdings nachdem ich einige Stunden die Nubert gehört habe, muss die kleine RS1 nochmal ran und zeigen ob das nur Einbildung war. Komischerweise ist es auch die Optik die offenbar unbewusst ein Rolle spielt. Die RS1 lässt sich schön anfassen, ist gut verarbeitet und sieht schick aus, inwieweit das auf das Hören abfärbt muss der morgige Yello-test zeigen, die Nachbarn haben gerade etwas Schonzeit
Die Nubox dagegen ist solide und ordentlich verarbeitet, kommt halt nicht ganz an die schöne Vearbeitung der MA heran. Wirkt mit dem schwarzen Klavierlack von vorne sehr wuchtig und und zeigt direkt dass hier durchaus etwas "bums" zu erwarten ist.


Die grössere Monitor Audio RX6, als würdigeren Gegner, habe ich mal probegehört mit Yello. Die Box konnte mich letztlich nicht überzeugen, das kann auch am Raum gelegen haben, aber für mich hörte sich das seinerzeit nach Leistungsgrenze bei höherem Pegel an, also nicht mehr schön. Im leiseren Bereich gut, aber ich möchte auch mal schön "Musik hören wenn Sie laut ist" - frei nach Herbie "Sie macht Musik auch wenn Sie laut ist". Dagegen hat die NUBox noch Reseveren wo die RX 6 offenbar schon an der Leistunsgrenze war.

Bei einer Monitor Audio RX8 könnte es eventuell anders aussehen, dass muss aber auch erst mal der Hörtest beweisen - am besten als Blindtest.


Aktuelles Fazit:
Jedesmal wenn der Verstärker warm läuft und NUBOX aufspielt, im Bassbereich ordentlich Druck aufbaut, auch sehr schön bei Klavierkonzerten aufspielt, sehr satt auch bei leisen Pegeln klingt und mir ein breits Grinsen entlockt oder zu ACDC passender Lautstärke mir schon fast den Schweiss auf Stirn treibt und ich mich frage wie lange die Nachbarn das noch mitmachen, bin sehr zufrieden mit der bisherigen Wahl.

Übrigens: Mit dem Service von Nubert auch, Fragen die nicht direkt an der Hotline beantwortet werden konnten, wurden an die Techniker weitergereicht, da belegt, wurde ein Rückruf versprochen, der auch erfolgte und meine Fragen auch klären konnte. Bestellung und Lieferung wurden sehr gut abgewickelt.