Die Geduld ist doch schwächer als wie die Vernunft und so gings doch nun ganz schnell. Meine Frau musste Überstunden schieben und ich darf hier meiner Gier nach Hi-Fi nachkommen.
Find ich für heute toll.
Die Boxen sind schnell von ihrer Verpackung getrennt und ich halte den ersten Ls in der Hand. Wow! Optisch makellos, haptisch nahezu perfekt. Die Ausfresungen und der Lack (weiß) sind perfekt. Die nuVero wirkt auf mich auch nicht zu groß oder zu klein. Sie sieht so aus, wie ich sie mir vorgestellt habe.
Wo die LS-Terminals mich schon bei den nuBoxen überzeugt haben, legt hier die nuVero noch eine Schippe drauf: riesengroß und richtig mächtig wirken die Klemmen. Made in Germany liegt hier im Raum.
Sodele, die nuVero 3 haben Platz genommen und dürfen sich nun beweisen.
Sie stehen erstmal auf dem Schreibtisch (bis morgen), was sicherlich nicht optimal ist, jedoch für den Anfang langt's.
Der Höhenschalter steht auf "brilliant" (für mein Raum denke ich optimal) und der Bass-Schalter auf "neutral". Dem Dipolmodus werde ich mir nach kurzem Funktionstest heute aber nicht mehr genauer zur Brust nehmen.
Nachdem nun alles steht, verkabelt ist, Telefon im Wäschekorb liegt und der Hund mittels Kauknochen zur Ruhe kommt. gehts los.
Erste Töne erklingen in Form von: Agnes Obel, Sufjan Stevens, Trentemøller und Yello.
Was mir sofort ins Ohr stieß: die nuVeros spielen präziser und knackiger als wie ich es bisher von den nuBoxen gewöhnt war. Ja, irgendwie wesentlich "schneller" - wie als wenn in den nuVeros Teilchenbeschleuniger arbeiten würden. Die nuVero 3 spielen sehr hoch, aber es bleibt immer im gesunden Rahmen. Ich persönlich jedoch mag es, wenn Höhen auchmal kurz vor der Schmerzgrenze spielen. Viel besser, als zu dumpf, die nuVeros bleiben hier ausgewogen.
Der Tiefgang ließ mir die Kinnlade nach unten klappen. Wahnsinn! Schier unglaublich, was aus diesen Kompakten an Bässen purzelt. Dennoch bleibt alles wie beim alten und typisch für Nubert: Bassverläufe sind sehr trocken, sauber und vorallem flink. Auch wenn ich noch keine großen Pegel fahre, kann man die Kleine wohl hier so schnell nicht aus der Reserve locken (ich glaube fast, dass schaffe ich hier nie). So bin ich es auch von den 681er gewöhnt, auch wenn deren Substanz natürlich die nuVeros noch übertreffen. Dennoch schaffen es diese kleinen Biester, dass meine Schranktüren flattern. Da wird jeder pubertierende Teenager blass, wenn er die Nachbarn von seiner Musik zu überzeugen versucht.
Bei einigen komplexeren Stücken kann die nuVeros sogar noch einige Details mehr herausspielen, als wie die 681er. Jedoch möchte ich diesem Punkt nicht so ein Gewicht beiwohnen, da hier auch vieles schnell subjektiv erscheint.
Verblüffend ist ebenfalls die geringe Verfärbung. Ich kann mich hier im Zimmer bewegen wie ich will, ja sogar meine Birne zwischen den beiden LS halten (was bei der 681er zu einem Sturz in ein Bassloch geführt hatte, was gefühlt 100mtr tief war). Die Musik verändert sich kaum. Sie steht im Raum und liefert hier in allen möglichen Ecken beste Wiedergabe.
Was bleibt auf einem ersten (sehr) schnellen Blick noch offen?
Die LS müssen auf Ständer und noch etwas auf Höhe, sie brauchen in der Breite noch etwas mehr Platz.
Fragen gibts ebenfalls: wie soll das mit Mehrkanal nun hier auf 12qm aussehen? Die LS stehen so potent im Raum, dass ich Angst bekomme, 4 davon hier zu verteilen. Hier muss ich mal sehen was ich mache. Jedoch - auch wenn ich wieder Spass an Stereo empfinde, will ich auf keinen Fall auf Mehrkanal verzichten. Diese Frage steht für mich nicht zur Disposition. Vlt. versuche ich es einfach mal oder es kommen die DS-22 nach hinten. Mal sehen.
Ps nur so eben am Rande: das war eben das erste mal seitdem ich hier hinten Musik höre, dass sich die Eltern von oben beschweren. So laut wars eigentlich gar nicht
Oder doch
Naja, ich sehe für die LS hier eine rosige Zukunft entgegen.
Mehr kommt später ...
Gruß
aaof